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Ein Streaming-DAC wie von einem anderen Stern: Der neue Aavik SD-880 bietet u. a. eine vollkommen neue DAC-Technologie (Montage: F. Borowski)

Aavik SD-880: der ultimative Streaming-DAC

Dass die Audio Group Denmark mit ihren Marken Børresen (Lautsprecher), Aavik (Elektronik), Ansuz (Kabel und Zubehör) und selbst mit der jüngsten und als Einstieg gedachten Marke Axxess (Forté Streaming-Amp) stets hohe bis allerhöchste Ansprüche adressiert, dürfte sich inzwischen rumgesprochen haben. Wie auch die Tatsache, dass insbesondere die Top-Serien der Dänen in Preissphären driften, in denen das Atmen schwerfällt. Dazu zählt auch die Aavik 880-Serie – und damit auch der Streaming-DAC Aavik SD-880.

Mit dem Vollverstärker I-880 starteten die Klangzauberer aus Aalborg im Umfeld ihres Masterminds Michael Børresen vor etwa eineinhalb Jahren die Top-Serie von Aavik. Der Class-A-Amp mit dem ungewöhnlichen Resonant-Mode-Netzteil und den AGD-typischen Tesla-Spulen leistet satte 2 x 400W an 4 Ohm und bleibt dabei dank einer ausgeklügelten Schaltung fast durchgehend im Class-A-Betrieb. Und das, ohne Unmengen an Leistung als Hitze zu verbraten.

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Die Front des SD-880 im extravaganten Design der 880-Serie von Fleming E. Rasmussen (Foto: AGD)

Es folgte die Aufteilung des I-880 in die Vor- und Endstufen C-880 und P-880. Selbe Technik, nur noch aufwändiger und in getrennten Gehäusen. Mit dem nun vorgestellten Streaming-DAC SD-880 komplettieren die Dänen vorerst die 880-Serie.

Der Aavik SD-880 …

… ist ein kombinierter Streamer mit DAC. Aber kein Vor- oder gar Vollverstärker. Natürlich ist er als ideale Ergänzung für den analogen I-880 Vollverstärker oder die Vor-/Endstufen-Kombi der 880-Serie gedacht. Auch das Gehäusedesign von Flemming E. Rasmussen ist dem angepasst. Im Falle der 880-Serie bedeutet das, ein sehr großes (510 x 580 x 155 mm B x T x H) und schweres (33 kg) Konstrukt aus kunstvoll miteinander kombinierten Materialien wie Aluminium, Titan und viel Kupfer.

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In der 880-Serie verbauen die Dänen viel Kupfer zur Abschirmung, nutzen dieses aber auch geschickt als Design-Element (Foto: AGD)

In Sachen Konnektivität ist der SD-880 vergleichsweise konservativ bestückt. Hier finden sich keine exotischen oder optische Schnittstellen. Für digitale Quellengeräte gibt es S/PDIF (2x BNC, 2x Toslink), asynchrones USB und USB-Media-Anschlüsse. Streaming-Inhalte gelangen per LAN in den SD-880. WLAN oder gar Bluetooth sind aus klanglichen Gründen nicht an Bord, könnten aber zur Not – wenn es denn unbedingt sein muss – per USB-Dongle adaptiert werden. Doch auf diesen Gedanken wird wohl kaum ein Käufer des SD-880 kommen …

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Die Anschlüsse des SD-880: S/PDIF, USB, LAN und Analog Out per Cinch (Foto: AGD)

Das vom DAC ins Analoge gewandelte Signal gelangt ausschließlich per Cinch nach draußen. Die Dänen sind überzeugt, dass symmetrische XLR-Verbindungen für nichtprofessionelle (heimische) Audiosysteme mehr Nach- als Vorteile bringen. Siehe dazu auch dieses Video:

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Die eigentliche Magie des SD-880 entsteht natürlich in seinem Inneren. Hier haben die Aavik-Macher zunächst natürlich mit ihren bekannten Technologien gearbeitet. Dazu gehört das oben schon erwähnte Netzteil. Das ist im Grunde genommen ein Schaltnetzteil, jedoch eines, das mit Sinuswellen anstatt Rechtecksignalen getaktet ist und dessen Arbeitsfrequenz sich in Abhängigkeit zur benötigten Leistung anpasst. Diese Resonanz-Mode-Netzteile sind nicht nur schnell, stark und effizient, sondern auch extrem rauscharm.

Im SD-880 kommen insgesamt 314 handgewickelte, aktive Tesla-Spulen, 663 aktive „Square Tesla Coils“, 35 Dither-Schaltkreise und zusätzlich zwei aktive „zirconium anti aerial resonance Tesla coils“ zum Einsatz, die RF-Einstrahlungen durch den Antenneneffekt verhindern.

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Solche und viele andere Arten von speziellen „Tesla-Spulen“ stecken im SD-880 (Foto: AGD)

Die größte Besonderheit ist aber der DAC selbst. Michael Børresen und sein Team haben einen innovativen neuen Ansatz entwickelt: den „Aavik Non-Switching Continuum Processing DAC“. Diese Lösung basiert auf einer Methode, bei der das digitale Signal auf erstaunliche 22 MHz hochgetaktet und anschließend nahtlos in ein analoges Signal umgewandelt wird, ohne dabei wie in üblichen DACs auf Schaltarrays zurückgreifen zu müssen.

Das Ergebnis all dieser Bemühungen sei nichts weniger als eine Offenbarung digitaler Audioexzellenz – so der Pressetext. Bei meinem letzten Besuch der AGD in Aalborg hatte ich schon die Ehre, einen frühen Prototypen des SD-880 sehen und hören zu dürfen. Der war noch auf einem Brett montiert:

Das ist der Prototyp des neuen SD-880 DAC (Foto: F. Borowski)

Aavik SD-880: Preis & Verfügbarkeit

Der nun fertige SD-880 ist ab sofort zum UVP von – vorher einmal gut durchatmen und Luft anhalten – 67.000 Euro erhältlich.

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Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.