Das LowBeats Testkino ist so eine Mischung aus Labor und Kino. Entsprechend ist die Technik so eingebaut, dass man stets an alles heran kann, statt dass alles elegant versteckt und verkleidet ist, schließlich muss ich fast für jeden Test irgendetwas umstöpseln, auf- oder umbauen. Vor gut einem Jahr habe ich vier Lautsprecher an die Decke montiert.
Das Glück ist in diesem Falle, dass es sich um eine abgehängte Kassettendecke handelt, man kann also relativ leicht die Kabel ziehen und durch Tausch der dämpfenden Mineralfaser-Platten eine Halterung an einem robusten Brett anbringen.
Mein Vater, pensionierter Ingenieur, baute mir passend in zwei Achsen dreh- und neigbare Halterungen für die Höhenkanäle. Die gewählte Position der Lautsprecher richtete sich nach den Vorgaben von Auro-3D. Die entsprechen nämlich in den äußersten erlaubten Positionen auch den Vorgaben von Dolby Atmos und DTS:X. Passt. Dachte ich.
Das akustische Erlebnis aber hielt sich in Grenzen, das zeigt auch die im Laufe der Zeit gesammelte Erfahrung in anderen Kinos und Mastering-Suites für 3D-Audio. Irgendwie fehlte das rechte Empfinden für die Höhe, wenn die Height-Kanäle laufen.
Zwar gewann mit Auro-3D oder Dolby Atmos (und den jeweiligen Upmixern…) die Räumlichkeit, das echte “Wow!” blieb aber aus. Nun habe ich einen entsprechenden Umbau vorgenommen, der so aussieht:
Eine direkte Montage über dem Hörplatz kam nicht in Frage, das funktioniert nur mit Amos und ist dann so eine Art Effekt-Dusche – nicht mein Ding. Außerdem zerreißt das die Abbildung und erzeugt oft springende Ortung bei Bewegungen.
Ich habe proportional zum Hörplatz die Höhen-Lautsprecher etwa 25 Prozent näher an den Hörplatz positioniert und jeweils gut 20 Zentimeter näher an die Decke gehängt.
Die ursprünglich befürchteten Ersten Reflexionen der Deckenlautsprecher verhindern die Dämmplatten recht effizient. Damit hängen die Höhenkanäle deutlich mehr wirklich über dem Hörer, ohne dass sich die Winkel stark verändert haben, die immer noch Auro-konform sind.
Man erkennt das auf der Animation der Seitenansicht des Kinos, glaube ich, ganz gut. …man sieht auch, dass die Nachher-Fotos schon in Abendstimmung entstanden. Es geht dann doch immer wenigstens ein halber Tag bei drauf…
Neue Positionen bedeuten auch neue Delay- und Pegeleinstellungen. Nach der neuen Kalibrierung ging es ans Testen. Und siehe da: Nun kamen auch die Effekte (die so gedacht sind) klar und unmissverständlich von oben. Und trotzdem reißt die Abbildung in der Vertikalen nicht auseinander. Genauso war das gedacht.
Es kommt im gehörten Ergebnis beiden Welten – Auro und Dolby/DTS – entgegen. Umbau geglückt. Vielen Dank hier auch an meinen Freund Dipl.-Ing. Holger Schlüter, der mir tatkräftigst geholfen hat und die ganzen Kraxeleien auf der Leiter erledigte. Nun können also die nächsten Immersive-Audio-Tests kommen.
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