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Rega Naia
Eine elegante Erscheinung ist der Rega Naia ohne Zweifel. Der Riementriebler ist zudem ein Superlativ an Plattenspieler und steckt voller High-Tech. Sein Preis: 12.499 Euro (ohne System); (Foto: Rega)

Rega Naia: in Tradition des Über-Plattenspielers Naiad

Den neuen Rega Naia einfach nur Plattenspieler zu nennen, ist fast schon Frevel, obwohl es von der Produktkategorie her stimmt, ist der Naia doch viel mehr: Ein Ingenieurs-Kunstwerk, das auf modernsten High-Tech-Werkstoffen aufbaut. Apropos aufbauen – der Neue hat das eine oder andere vom „Überspieler“, wie Kollege Bernhard Rietschel es in seiner Rega-Reportage ausdrückte, dem Rega Naiad geerbt (der mit dem „d“ hinter Naia). Den gibt es nur auf Bestellung in einer homöopathischen Auflage von 50 Exemplaren zum selbstbewussten Preis von 30.000 Pfund.

Nun also der Naia. Der kostet etwas mehr als ein Drittel des Naiad und gehört ebenso wie der „Überspieler“ zur Fraktion der Leichtgewichte im Plattenspielersegment. Rega setzt auf eine hochsteife Konstruktion des Chassis, dies bei geringer Masse. Man kann auch einen anderen Weg gehen, wie etwa Thorens einst mit seinem Modell Prestige, das stattliche 55 kg auf die Waage brachte. Auch Acoustic Signature, Clearaudio oder Transrotor setzen ja überwiegend auf die sogenannten Masselaufwerke. Ganz leicht oder ganz schwer: Mit beiden Konstruktionsprinzipien will man das Gleiche erreichen: Unerwünschte Resonanzen vom Plattenspieler fernhalten.

Rega Naia
Schön, fast unschuldig, steht er da, der Rega Naia. Dabei steckt in ihm reichlich britischer Gehirnschmalz. Unzweifelhaft ein Plattenspieler der absoluten Spitzenklasse (Foto: Rega)

Materialien aus der Luft- und Raumfahrt

Da es sich beim Naiad bereits bestens bewährt hat, haben die englischen Konstrukteure gleich den gesamten Korpus des Top-Modells auf den Rega Naia übertragen. Dieser besteht aus einem mit Graphen imprägnierten Kohlefaser-Skelettsockel, bei dem ein Tancast-8-Polyurethan-Schaumkern zum Einsatz kommt. Klingt nach High-Tech, ist es auch. Daher werden diese Materialien auch in der Luft- und Raumfahrt verwendet. Leicht, verwindungssteif – das ist es, was man beim Fliegen haben will und selbst beim Plattenspieler, der älter als das Flugzeug ist, sind diese Eigenschaften erwünscht. Zitat Rega: „Die extrem leichte, zufällige Struktur des Schaumkerns hilft, die Übertragung von Vibrationen zu reduzieren, während die Festigkeit der Oberfläche sicherstellt, dass während des Abspielens keine mikroskopischen Bewegungen des Plattenspielers auftreten. Die Zugabe von Graphen erhöht die Festigkeit und Steifigkeit der Carbonfaser noch weiter und schafft das leichteste und verwindungsärmste Chassis, das Rega je hergestellt hat.“

Rega Naia
Der Korpus des Rega Naia besteht aus einem mit Graphen imprägnierten Kohlefaser-Skelettsockel. Der Antrieb erfolgt mittels eines Triple Belt Drives (Foto: Rega)

Triple Belt Drive

Die Briten verstärken diese ultrastarre Struktur noch weiter durch zwei zusätzliche Verstrebungen aus keramischen Aluminiumoxid. Übrigens das gleiche Material das für den keramischen Plattenteller verwendet wird. Beim Tonarm handelt es sich um das Modell „RB Titanium“. Aus Titan sind hier etwa die Vertikallager um die Bewegungen des Tonarms so reibungslos wie möglich zu halten.

Drei Jahre haben die Rega-Ingenieure gemeinsam mit Chemikern auch am Riemenantrieb geforscht, um die beste Gummimischung für den Antriebsriemen zu finden. Herausgekommen ist dabei der „EBLT Triple Belt Drive“, der soll, so Rega, „mit einem spezialisierten Aushärtungs-System eine überlegene Beständigkeit der Struktur, insbesondere hinsichtlich der Elastizität bieten“.

Rega Naia
Auf Wunsch kommt der Rega Naia auch mit dem hauseigenen Tonabnehmersystem Rega Aphelion 2. Das MC zeichnet sich unter anderem durch seinen Bor-Nadelträger und den nackten Diamanten mit Rega Fine Line-Nadelschliff aus (Foto: Rega)

Hier die konstruktiven Details (Herstellerangaben):

  • Aufwändigst hergestelltes Kohlefaser-Skelett-Chassis mit Tancast 8-Schaumkern
  • Zusätzliche Versteifungen des Chassis auf Ober- als auch Unterseite aus Keramik
  • Skelettfüße aus Aluminium mit geringer Masse für pefekten Stand
  • Plattentellerlager: ZTA Zirkoniumgehärtetes Aluminiumoxid (Keramik), identisches Material, das auch beim Naiad Verwendung findet
  • Plattenteller: Resonanzoptimierter Keramikteller mit perfekten Laufeigenschaften mittels neuem, komplexem Profil
  • Optimale Gleichlaufeigenschaften mit maximaler Laufruhe durch Verwendung eines Dreifach-Riemenantriebs
  • RB-Titan-Tonarm: Einteiliges Titan-Vertikallager und vertikale Titanbaugruppe
  • Gegengewichtsachse und Gewicht aus Wolfram
  • Überdimensionierte Stromversorgung mit Drehzahlfeinregulierung für 33,3 und 45 U/min
  • Erhältlich mit oder ohne Aphelion 2 MC

Preise und Verfügbarkeit

Der Rega Naia ist ab sofort im Fachhandel erhältlich und kostet 12.499 Euro. Für den Rega Naia mit dem System Aphelion 2 MC sind 15.999 Euro zu bezahlen. Weitere Infos: tad-audiovertrieb.de

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Autor: Andrew Weber