Neue Plattenspieler gibt es auch im Berliner Audium Vertrieb. Der Plattenspielerhersteller New Horizon kommt ebenfalls aus Italien, ist aber eher im unteren Oberklasse-Bereich angesiedelt: die Modelle kosten zwischen 400 und 1.500 Euro und machen von der Verarbeitung her einen sehr guten Eindruck.
Alle Modelle sind mt OEM-Varianten von Pro-Ject ausgestattet und durch verschiedene Maßnahmen nachträglich aufrüstbar.

Der New Horizon GD2 etwa kostet 800 Euro, ist aber durch zusätzlichen Riemen, Kreamikkugel für das Lager und zusätzliches Netzteil stufenweise aufrüstbar. Und das alles zu moderaten Preisen.
Die Süddeutsche HiFi-Tage 2018 konnte auch Transrotor vor Ort locken. Familie Räke hatte zwar nichts Neues zu bieten, aber das macht bei diesem Hersteller nichts: Die Modelle sind einfach zeitlos gut.

Netterweise hatte Familie Räke einen restaurierten “Classic” mitgebracht und damit wieder einmal unterstrichen, dass bei Transrotor auch das Thema Nachhaltigkeit großgeschrieben wird.

Auch Goldkabel zeigte keine echten Neuheiten, hatte aber ein Großteil seines Programms dabei. Und das ist eine beeindruckende Menge.
Auf die Frage, wie sich der Markt für Goldkabel entwickelt, zeigte sich der Goldkabel-Chef Klaus Ehrhart gar nicht unzufrieden. Nach einer Konsolidierungs-Phase sei man jetzt wieder auf Kurs, sagte er. “Wir sind im Kreis der fünf wichtigsten Kabelanbieter in Deutschland. Das ist doch ein Erfolg.”

Jürgen Reichmann, Chef von Reichmann Audio überraschte die HiFi-Gemeinde mit Konstanz: wie auch auf den Norddeutschen HiFi-Tagen und auf der HIGH END 2018 spielte er eine Kette aus Triangle Esprit Australe EZ und Musical Fidelity MF6si.
Die Überraschung war hier eine andere: Reichmann Audio hat den Vertrieb der Komponenten von Music Hall übernommen. Auch die Briten haben ja bezaubernde Plattenspieler…
Immer wieder sehr überzeugend sind die Workshops von IsoTek (hierzulande im Vertrieb von IDC Klaassen). Vor allem, wenn IsoTek-Chef Keith Martin selbst die Ursachen von Strom-Verschmutzungen und deren Auswirkungen erklärt und demonstriert.
Mit seiner kleinsten Variante von gefiltertem Strom mit einer kleinen Steckdosenleiste beginnt das IsoTek Programm jetzt schon bei 299 Euro. Das darf man durchaus mal ausprobieren. Im LowBeats Hörraum läuft ja mittlerweile auch vieles über eine Isotek EVO3Aquarius-Steckdosenleiste…

Einen der größten Auftritte hatte wieder einmal Audio Reference. Der deutsche Sonus faber Vertrieb hatte dazu Prominenz auf die Süddeutsche HiFi-Tage 2018 geladen: Paolo Tezzon, Chefentwickler bei Sonus faber, kam eigens vorbei und erklärte in einem halbstündigen Diskurs die Vorzüge der neuen Sonetto-Linie. Nicht nur seine Ausführungen klangen höchst vielversprechend.

Süddeutsche HiFi-Tage 2018: Hier hat es besonders gut geklungen
Focal hatte ich schon erwähnt — das war unter den gegebenen Umständen überraschend gut. Leichter aber taten sich die Aussteller in den kleineren Räumen mit klassischer Deckenhöhe.
Wie zum Beispiel Cambridge Audio. Der Vertrieb kombinierte seine brandneue Vor-/Endstufenkombination Edge NQ/W mit den Cabasse Murano Alto. Auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination, aber klanglich hat das wunderbar harmoniert. Der hohe Wirkungsgrad der Cabasse und die umwerfende Räumlichkeit kommt den Meriten der Edge-Komponenten bestens entgegen.

Oder Ascendo: Die Ansbacher haben ihre D6 mit aktiver Ansteuerung und Einstellung jetzt final fertig. Die kleine Standbox kostet im Paar 6.900 Euro und ist nicht nur wegen ihrer intelligenten Anpassungsmöglichkeiten eines der stimmigsten Angebote dieser Klasse. Sie klang wunderbar unaufgeregt, räumlich und souverän. Das hat Größe.

Überrascht hat ebenfalls die ART von Trenner & Friedl. Ich hatte mit den österreichischen Lautsprecher-Spezialisten bislang wenig zu tun, muss das aber offensichtlich ändern: die kompakte ART klang vor allem mit Stimmen und Gitarre schlichtweg sensationell natürlich und offen.

Am längsten hätte ich bei Fast Audio gesessen und gehört – wenn es nicht immer so voll gewesen wäre. Aber nicht nur ich war wohl der Meinung, dass hier den Ton besonders fein war… Hier spielten verschiedene Laufwerke (Bauer Audio DPS, STS, Primary Control) an einer Kette aus Air Tight Vor-/Endstufe und Lautsprecher Wolf von Langa SON. Das war absolut stimmig, dynamisch auf den Punkt und wunderbar transparent.

Die Überraschung der Süddeutsche HiFi-Tage 2018 war für mich die Lyravox Karlos. Ich muss zugestehen, dass mir ihre Form auch ausgesprochen gut gefällt. Aber die vollaktive, mit allen, heute sinnvollen Eingängen ausgestattete Zweiwegebox machte so viel Druck, spielte so herrlich impulsiv, dass ich umgehend ein Muster zum Test bestellen musste und mich sehr auf ihre Ankunft freue…

Und was bleibt als Quintessenz? Süddeutsche HiFi-Tage 2018 – eine sympathische Messe, die mit ihren Termin Anfang September einen guten Zeitpunkt gefunden hat, wenn auch noch mit Luft nach oben. Die Aussteller müssen sich auch hier erst einmal mit den Räumlichkeiten vertraut machen.
Prinzipiell aber hat diese Messe das Potenzial, den Stellenwert von Hamburg zu erreichen; es braucht halt seine Zeit.
Weitere Messereports:
Norddeutsche HiFi-Tage 2018
HiFi Convention Freiburg
HIGH END 2018