Der Bowers & Wilkins T7 Wireless ist ein ausgesprochenes Schwergewicht, das fast ein Kilo auf die Waage bringt. Dennoch fanden wir die Wertigkeit nicht ohne Abstriche überzeugend. Die Verbindung aus Gummiflanken, transparentem Wabengehäuse – B&W spricht von Micro-Matrix – und goldenem Gitter wirkt offen gestanden nicht 100% stilsicher. Außerdem knarzte das vordere Gitter beim Hochheben des Geräts. Was die Farbzusammenstellung betrifft, gibt es jedoch eine einfache Lösung: Der B&W T7 wird auch noch in Schwarz und Silbergrau angeboten, das wirkt nach meinem Geschmack deutlich harmonischer.
Die Briten haben ihrem Bluetooth-Lautsprecher aber ein ausgeklügeltes Innenleben spendiert. Er kommuniziert drahtlos über den klangstarken aptX-Codec. Zwar wird dieser nicht von Apple-Geräten unterstützt, doch gab es klanglich mit dem drahtlos verbundenen iPhone nichts zu meckern, denn der B&W unterstützt neben dem Standard SBC- auch den von Apple favorisierten AAC-Codec. Das Pairing wird zudem durch ein akustisches Feedback angezeigt.
Wenn das Signal erst mal im Lautsprecher angekommen ist – wozu auch ein AUX-Eingang für analoge 3,5-mm-Mini-Klinkenverbindungen genutzt werden kann – übernehmen zwei speziell für B&W gefertigte Breitband-Chassis mit 5 cm Durchmesser die Wandlung in Schallwellen. Dabei unterstützt sie ein in die Mitte genommener Passiv-Radiator im Bass. Damit das Gehäuse nicht auch noch mitmusiziert, wird es durch eine “Micro-Matrix” ruhig gestellt. Der Name der Wabenstruktur aus Kunststoff nimmt Bezug auf die Matrix-Innenversteifung der legendären 800er Lautsprecher von Bowers & Wilkins. Diese Bauweise macht das Gehäuse des Bowers & Wilkins T7 Wireless steif, aber nicht übermäßig schwer und verleiht dem BT-Speaker hinter Transparentkunststoff auch noch seinen eigenständigen, gleichwohl eigenwilligen Look.
Zum Design gehört auch, dass die auf der Oberseite platzierten Tasten nahtlos in den rundum laufenden schwarzen Gummigürtel integriert sind. Noch schlechter findet man den Standby-Schalter unten auf der rechten Seite. Ist mir peinlich zu sagen, da ich gewöhnlich auch beim Lesen ohne Brille auskomme, aber ich habe abends nach dem Auspacken bei eher dezenter Beleuchtung die Einschalttaste nicht ohne Anleitung gefunden und auch die restlichen Tasten zwar gespürt, aber nicht identifizieren können.
Der Verzicht auf farbliche Kennzeichnung ist in einem düsteren Partykeller oder nachts am Strand nicht unbedingt hilfreich, denn man sieht die Bedienungsorgane bei schlechter Beleuchtung so gut wie gar nicht. Der Besitzer mag sich daran gewöhnen, aber wenn ein Gast mal schnell die Lautstärke verändern will, dürfte er erst mal verzweifeln. Was dem Bowers & Wilkins T7 Wireless ebenfalls gut bekäme, wäre eine Trageschlaufe, dafür gibt es nicht mal eine Öse, um sie nachträglich einzuziehen. Zwar bietet B&W Lederetuis an, doch damit – wie auch mit dem Gewicht – deuten die Briten an, dass ihr Lautsprecher eher für den Nachttisch im Hotel als für draußen gedacht ist.
Der leistungsfähige Lithium-Ionen-Akku speichert Strom für bis zu 18 Stunden Power-Play, das ist ein sehr guter Wert. Durch Druck auf die gut versteckte Einschalt-Taste zeigen fünf blaue LEDs den Ladezustand an, sodass man zudem gut mit der Leistung haushalten kann. Was uns auch gefiel, war das mitgelieferte Netzteil, ein Accessoire, das sich viele Mitbewerber gerne sparen. Allerdings kostet der Bowers & Wilkins T7 Wireless auch über 300 Euro.
Eine besondere Klasse war auf jeden Fall der glasklare, spritzige Klang. Die Wiedergabe wirkte ausgesprochen transparent, man hörte jedes Detail – selbst im Getümmel von Live-Aufnahmen.
Der Bass kam dabei ausgesprochen trocken und knackig – bei Bluetooth-Boxen schon eine Seltenheit. Damit machten selbst Schlagzeug-Solos wie „Jammin“ von Charlie Antolini großen Spaß und besaßen den richtigen Kick. Außerdem konnte der spielfreudige B&W T7 Wireless richtig laut musizieren, ohne dabei angestrengt oder gepresst zu wirken. Allerdings war sein Bass auch bei geringen Lautstärken eher auf knackig als besonders tiefreichend getrimmt. Man kann den Bass aber durch die Aufstellung auf einer Tischplatte oder in Wandnähe etwas pushen. In jedem Fall bekommt etwas Hörabstand dem Klang relativ gut. Aus nächster Nähe klingt der Bowers & Wilkins T7 Wireless etwas dünn. Doch vom Konzept her ist er eh nicht als Computer-Monitor für den Schreibtisch ausgelegt.
Fazit: Bowers & Wilkins T7 Wireless
Wie schon angedeutet: Molibiltät ist hier nicht das Thema. Auch die Schreibtischbeschallung nicht. Der Bowers & Wilkins T7 Wireless ist ein überwiegend stationärer Luxus BT-Speaker, dessen bevorzugte Aufstellungsorte das edle Sideboard, die Designerküche oder das noble Schlafzimmer sind. Die Optik ist – sagen wir – außergewöhnlich, doch der Klang zählt fraglos mit zum Besten, was es im Bereich Bluetooth-Speaker überhaupt gibt. B&W setzt damit eine Duftmarke, die dem Weltmarktführer in Sachen High End Lautsprecher gebührt.
Bewertung
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Satter Spitzen-Klang mit knackigem Bass und natürlichen Klangfarben |
| Kann sehr laut und sehr sauber spielen |
| Tasten bei Dämmerlicht ganz schlecht erkennbar |
| Hohes Gewicht, keine Trageschlaufe |
Vertrieb:
B&W Group Germany GmbH
Kleine Heide 12
33790 Halle/Westfalen
www.bowers-wilkins.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Bowers & Wilkins T7 Wireless: 350 Euro
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