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Canor PH 1.10 Display von oben
Genug Material, um einen Vollverstärker der Schwergewichtsklasse damit aufzubauen: die Röhren-Phonostufe Canor PH 1.10 für 5.500 Euro (Foto: Canor)

Test Phonostufe Canor PH 1.10: dem Himmel so nah

Der Canor PH 1.10 ist ein MM- und uneingeschränkt MC-fähiger Phono-Vorverstärker, der toll zu bedienen ist, bombastisch gut klingt und ohne einen einzigen Halbleiter im Signalweg auskommt. Das engt die Liste vergleichbarer Angebote schon einmal erheblich ein – und weckte bei mir schon beim ersten Kontakt mit der Marke auf der HIGH END 2019 in München augenblicklich Test-Begehrlichkeiten. Dass Lautsprecher-Düsentrieb Karl-Heinz Fink die auf dem deutschen Markt bis dahin nahezu unsichtbare slowakische Elektronik für die Vorführung seiner „Borg“-Standbox ausgewählt hatte, kam einer zusätzlichen dicken Empfehlung, ja geradezu einem Testbefehl gleich – zumal die Sachen tatsächlich ganz wunderbar zusammenspielten und die anwesenden Canor-Leute sehr kompetent und dabei wohltuend unprätentiös auftraten.

Gründer-Chefentwickler Zdeňek Březovják und seine Kollegen können es bei Canor, einer Marke, die immerhin auch schon seit 25 Jahren existiert, ruhig angehen lassen. Denn das Canor-Werk in der ostslowakischen Stadt Prešov ist auch ohne die CD-Spieler, Voll- und Phonoverstärker der eigenen High-End-Linie sehr gut ausgelastet – etwa mit der Elektronikentwicklung und -fertigung für die österreichische Marke Pro-Ject und diverse andere OEM-Kunden. Tester und neugierige Musikfans entdecken den Namen Canor sowie das zugehörige Stimmgabel-Logo seit Jahren immer mal wieder diskret versteckt auf den Platinen populärer Pro-Ject-Geräte, etwa der sympathischen, sensationell preiswürdigen Phono Box.

Der Aufbau des Canor PH 1.10

Der PH 1.10 trägt die Stimmgabel dagegen stolz beleuchtet auf der Frontplatte. Er ist keine Phono Box, sondern ein 17 Kilo schwerer Analog-Koloss, in dem die technischen Väter der Phono Box ganz hemmungslos ihre Vorstellung eines idealen Entzerrer-Vorverstärkers realisiert haben. Erst ganz zum Schluss, so scheint es, hat jemand das Ding kalkuliert  und ist auf 5.500 Euro gekommen. Genauso viel wie der dazu passende Röhren-Vollverstärker AI 1.10. Den ich eigentlich am liebsten zusammen mit dem PH 1.10 getestet hätte, wäre er denn lieferbar gewesen – Canor hat im Augenblick Mühe, der Nachfrage Herr zu werden. Phono- und Vollverstärker zum gleichen Kurs, also effektiv eine Preisverdopplung für Analogfreunde?

Das würde in anderen Firmen sicher besorgte Marketingstrategen auf den Plan rufen. Canor hat vermutlich keine. Was man auch daran erahnen kann, dass von insgesamt drei Vollverstärker-Modellen der Marke zwei exakt gleich viel kosten, gleich aussehen und dieselbe Leistung haben, technisch aber grundverschieden sind. Erfahrene Vinyl-Audiophile dagegen wissen, dass diese Budgetverteilung kein Gramm zu phonolastig ist. Und auch Zdeňek hat dann wohl, so stelle ich mir das jedenfalls vor, nach einem bedächtigen Schluck exzellenten slowakischen Biers entgegnet: „Na, dann passt das doch prima!“

Canor PH 1.10 Aufmacher
(Foto: Canor)

Einerseits deutlich röhrenaffin, andererseits in der Umsetzung sehr modern und auf perfekte Alltags- und Langzeittauglichkeit bedacht, erinnert der Stil der Marke Canor etwas an Copland; auch das unaufgeregt-vornehme, nie protzige Design und der Verzicht auf die sichtbare Zurschaustellung der Röhren verrät eine gewisse Seelenverwandtschaft zu der skandinavischen Marke. Das beleuchtete Stimmgabel-Logo, der markante zentrale Drehknopf und das riesige gelbe Punktmatrix-Display ergänzen sich aber zu einem unverwechselbaren Canor-Look, der auch deshalb so überzeugend wirkt, weil die Geräte perfekt verarbeitet sind.

Der Drehknopf etwa besteht aus massivem Aluminium und ist in der dicken Alu-Frontplatte kugelgelagert. Nicht aus Alu, sondern aus zwei Millimeter dickem, verschweißtem und pulverbeschichtetem Stahlblech besteht das Gehäuse, das innerlich mehrfach unterteilt ist: Im linken Drittel haust das Netzteil, vorne rechts ist eine kleine Kammer für die Steuer- und Display-Elektronik abgetrennt. Den Rest des Platzes beanspruchen zwei separate, identische Platinen, die jeweils einen kompletten Mono-Verstärkerzweig beherbergen.

Insgesamt beschäftigt der PH 1.10 neun Röhren, allesamt von Electro-Harmonix aus aktueller russischer Produktion. Nummer eins ist eine Gleichrichterröhre namens 6CA4EH, die für die Anodenspannung der restlichen acht Röhren verantwortlich ist. Bei diesen handelt es sich um rauscharme Spanngitter-Doppeltrioden des Typs 6922EH. Wir haben pro Kanal also sage und schreibe acht Triodensysteme, um MM-Signale zu verstärken, die RIAA-Kurve wieder geradezubiegen (was hier in einem rein passiven Netzwerk geschieht) – und zu guter Letzt eine symmetrische, für Röhrenverhältnisse ausgesprochen niederohmige Ausgangsstufe zu bilden. Mit seinen 100Ω Ausgangswiderstand unterscheidet sich der Canor PH 1.10 in der Praxis nicht von hochwertigen Transistorkollegen; er treibt lange Strecken simpelsten Standardkabels ebenso anstandslos und klangneutral wie esoterische Edelstrippen mit physikalisch widersinnigem Aufbau.

Canor PH 1.10 Röhren
Sehr geringes Rauschen, kaum Mikrofonie: Die 6922EH ist eine für Röhrenverhältnisse recht moderne Doppeltriode, die Ende der Fünfzigerjahre auf den Markt kam. Canor verwendet in Russland produzierte Exemplare und misst diese vor der Verwendung akribisch mit einem selbstentwickelten Röhren-Testsystem namens „Aladdin“ (Foto: B. Rietschel)

Den meisten Transistor-Konstruktionen voraus ist der Canor in puncto Übersteuerungsfestigkeit und maximaler Ausgangsspannung – und das ist im audiophilen Analog-Alltag ein wichtiger Faktor. Denn anders als in der digitalen Welt, wo Quellgeräte bei Vollaussteuerung immer irgendwie 2 Volt ausgeben, gibt es bei Plattenspielern keinen exakten Standard: MC-Tonabnehmer kommen mit einer IEC-Messplatte je nach Bauweise auf Ausgangsspannungen zwischen 0,0001 und 0,001 Volt. Eine ähnliche Spanne, nur um eine Zehnerpotenz nach oben verschoben, finden wir bei MM- und High-Output-MC-Systemen.

Hinzu kommt, dass es tonträgerseitig keinen definierten „0dB“-Bezugspegel gibt: Was auf den Messplatten als Vollaussteuerung gilt, wird von einem Album gar nicht erreicht, von einem anderen womöglich weit übertroffen. In der Phonowelt variiert also bereits das Eingangssignal, das der Preamp bekommt, recht stark. Man braucht dementsprechend einen möglichst weiten Arbeitsbereich, in dem sich einerseits sehr laute Kombinationen noch weit entfernt von irgendwelchen Limits völlig frei entfalten können, andererseits ganz leise Systeme ausreichenden Rauschabstand vorfinden. Und genau diesen Spagat leistet der Röhren-Achtzylinder aus der Slowakei souverän.

Canor PH 1.10 innen 2
Achtzylinder: Jedem Stereokanal stehen vier Doppeltrioden, also acht verstärkende Systeme zur Verfügung. Abschirmzylinder aus blau eloxiertem Aluminium schützen die Röhren gegen akustische und elektromagnetische Störungen. Unter der Stahlblech-Garage ganz rechts im Bild verstecken sich die MC-Eingangsübertrager (Foto: B. Rietschel)

Um auch bei MC das Rauschen in sicherer Entferung zu halten, gewinnt der Canor die für diese Systeme nötige Zusatz-Verstärkung von rund 30 dB nicht mit aktiven Bauteilen, sondern wie die meisten guten Röhren-Phonos mit Eingangsübertragern. Wie ein Übersetzungsgetriebe für Elektronen wandeln diese spezialisierten kleinen Trafos winzige Audio-Wechselspannungen in entsprechend größere um, wobei der Übersetzungsfaktor durch das Windungsverhältnis der Sekundär- (also Ausgangs-) zur Primärwicklung des Übertragers gegeben ist. Energie kann aber nicht einfach so aus dem Nichts entstehen, weshalb das Produkt aus Strom und Spannung konstant bleiben muss. Also steht der Erhöhung der Spannung eine proportionale Verringerung des Stroms gegenüber, die aber an dem hochohmigen MM-Eingang, der dem Übertrager folgt, keine negativen Auswirkungen hat.

Canor PH 1.10 innen 4
Verstärken im Verborgenen: Zwei Lundahl-Trafos samt Relais-Entourage geben MC-Signalen den ersten Spannungs-Boost und stellen den zum System passenden Abschlusswiderstand bereit (Foto: B. Rietschel)

Nachteilig wirken sich Übertrager eigentlich nur auf die Herstellungskosten aus, weil wirklich lineare, breitbandig und klirrarm arbeitende Audio-Trafos nur mit Erfahrung, Zeit und schwierig aufzutreibenden Werkstoffen hinzubekommen sind. Canor wickelt dann auch nicht selbst, sondern bezieht seine in brummdichtes MuMetall gekleideten Übertrager vom schwedischen Spezialisten Lundahl – und bezahlt diesem dafür das 50- bis 100-fache dessen, was es gekostet hätte, die gleiche Funktion einfach zwei ordentlichen OP-Amp-ICs aufzutragen.

Wer ein leises MC-System schon einmal an einem korrekt angepassten Übertrager gehört hat, weiß, warum Canor vermutlich nicht eine Sekunde lang daran gedacht hat, diese Bauteile einzusparen: Der entscheidende erste Spannungs-Aufstieg aus dem dunklen Mikrovolt-MC-Marianengraben in schon etwas klarere MM-Gefilde verläuft für das Musiksignal nicht nur rauscharm, sondern komplett rauschfrei. Der Rauschabstand liegt im MC-Modus daher trotz der viel höheren Verstärkung nur 4dB unter dem MM-Wert: um die 70 dB herum – das ist für Röhren-Phono ein exzellenter Wert, und der Canor verhielt sich dann auch im Hörtest mit Systemen jeglicher Ausgangsspannung und Bauweise völlig unauffällig.

Canor PH 1.10 Kondensatoren
Letzte Instanz vor der Ausgangsbuchse: Koppel-Kondensatoren obliegt die heikle Aufgabe, das Musiksignal möglichst unbeschadet durchzulassen, Gleichspannung dagegen sicher abzublocken. Canor verwendet dafür präzise gewickelte Polypropylen-Folienkondensatoren aus der „Gold“-Serie der Marke Obbligato – und zwar gleich zwei pro Kanal, da der Ausgang symmetrisch ist (Foto: B. Rietschel)

Die Verstärkung (oder besser das Übertragungsverhältnis) der Übertrager lässt sich über ein Relais-Stellwerk umschalten, das die jeweils passenden Primär- und Sekundärwicklungen der komplex verschachtelten Trafos auswählt: Steht der Eingangswähler auf „MC1“, liegen bereits hohe 70 dB Gesamt-Gain an, „MC2“ bietet sogar 76 dB und eignet sich damit auch für sehr leise Systeme vom Schlage eines Ortofon SPU oder Audio-Technica ART9XA.

Der MM-Input ist für 48 dB Verstärkung ausgelegt (was für diese Systemart wiederum ein relativ hoher Faktor ist) und verfügt über ein eigenes Buchsenpaar. Besitzer zweier Plattenspieler oder eines zweiarmigen Laufwerks können also beide anschließen und zwischen ihnen umschalten, solange einer davon MC- und der andere MM-bestückt ist.

Canor PH 1.10 Anschlüsse
Für allles gerüstet: das Anschlussfeld des Canor PH 1.10 (Foto: Canor)

Auch die Feinanpassung der Eingänge an das verwendete System erfolgt komfortabel via Relais, mit unübersehbarer Klartext-Rückmeldung auf dem Punktmatrix-Display. Die Auswahl trifft man entweder mit dem dicken Drehknopf oder mit zwei kleinen, eigentlich völlig redundanten Tipptasten. Bei MM lässt sich die sehr niedrige Eingangs-Grundkapazität von 50 Picofarad in sieben Schritten auf bis zu 840 Picofarad erhöhen (was aber eher selten sinnvoll ist), bei MC gibt es wiederum acht Anpassungs-Stufen, nun aber für den Abschlusswiderstand.

Canor PH 1.10 Display
Das Display des Canor PH 1.10: Die aktuell gewählte Abschlussimpedanz lässt sich selbst aus größerer Entfernung problemlos ablesen; wer‘s gern dezent hat, kann das Display auch dimmen oder ganz abschalten (Foto: Canor)

Da dies durch Parallelschaltung von Widerständen auf der Sekundärseite des Eingangsübertragers geschieht, wird der tatsächliche Widerstand, den das System „sieht“, zudem noch von der Gain-Einstellung des Übertragers beeinflusst. Bei MC1 reichen die Optionen von 10 bis 1.200 Ohm, die extralange Übersetzung MC2 macht daraus 2 bis 300 Ohm – was auch sinnvoll ist, weil extrem leise MC-Systeme häufig niederohmig sind und entsprechend kleinere Abschlusswiderstände bevorzugen.

Der Hörtest

Gehört habe ich den PH 1.10 sowohl mit besagten extraleisen MCs als auch mit normal lauten MCs sowie mit Magnetsystemen. Konkret kamen zum Zug: Das Linn Klyde (0,15mV, 5Ω) auf einem Linn LP12 / Lingo 2 / Kore / Ekos 1, ein Denon DL-103R (0,25 mV / 14Ω) auf dem Funk Firm Super Deck Grande mit F512 Tonarm, das Thorens SPU TD 124 (0,5mV, 2Ω (!)) auf dem brandneuen Thorens TD 124 DD (Test folgt in Kürze), ein Lyra Delos (0,6mV, 6Ω) auf dem SME Model 10, und als MM-System schließlich ein Nagaoka MP-150 auf dem Technics SL-1200 GR. Die große Auswahl wäre rückblickend nicht zwingend nötig gewesen, denn dass der Canor ein enorm großformatig, kraftvoll und dynamisch klingender Phono-Preamp ist, stand schon nach ein paar Plattenseiten mit dem Thorens außer Zweifel.

THorens TD 124 DD
War Teil des Hörtest-Ensembles: der neue Thorens TD 124 DD (Foto: Thorens)

Die ersten Takte, die die Nadel aus Matt Berningers Soloalbum Serpentine Prison zutage förderte, stellten die Überlegenheit des PH 1.10 so klar dar, als würde man mit einem Diaprojektor von einem Bild zum nächsten springen. Überlegenheit gegenüber wem? Keinem 79-Euro-Phonokästchen jedenfalls, sondern einem meiner absoluten Favoriten in der Rolle des Phono-Preamps: Dem ebenfalls vollständig röhrenbestückten und gleichermaßen mit Lundahl-Trafos gesegneten Rike Audio Natalija I. Das deutsche Gerät – inzwischen als Mk III auf dem Markt, bei mir aber noch in der Urversion – verbindet unglaublichen Feinsinn mit packendem Dynamik-Drive, gibt den Rockballaden des The-National-Sängers eine griffige, rhythmisch präzise Präsenz. Der (oder die?) Natalija ist ein harter Hörtest-Gegner, der die meisten Vergleiche bisher mühelos für sich entschied.

Nicht so beim Canor, der Serpentine Prison genauso griffig und vital darstellte, aber die Musik noch größer und raumgreifender heranzoomte. Bei nur geringen Unterschieden in der tonalen Charakteristik – beide Preamps verhalten sich im besten Sinn neutral – erkennt man den Canor dennoch augenblicklich an seinem noch ausladenderen Dynamik- und Größenmaßstab. Auch die Linn Uphorik, seit langer Zeit ein Maßstab für mich, hatte nicht annähernd die Substanz und Autorität der Canor. Selbst die fantastische Naim SuperLine (mit Hi-Cap Netzteil) zog im direkten Vergleich – wenn auch knapp – den Kürzeren. Die Canor PH. 1.10 hat einfach die größere Farbbpalette.

Jetzt wäre die ideale Gelegenheit, zu Vergleichszwecken ein Phonoteil von Audio Research aus dem Fundus zu kramen. Denn an AR musste ich spontan denken, als ich den Canor hörte. Drei oder vier Modelle dieses US-Herstellers habe ich in den vergangenen Jahren getestet, und allesamt zeigten sie diesen souverän riesigen, drehmomentstarken Sound, den auch lange Hörtests nicht als Effektabstimmung entlarvten, sondern der einfach und ganz selbstverständlich aus Kraft, Ruhe und Genauigkeit resultierte.

Der Canor trat ähnlich wuchtig auf, vielleicht mit nicht ganz so glatt-geschmeidigem Mittelhochton, wie ich ihn von Audio Research in Erinnerung habe. Damals benutzte ich zwar eine ganz andere Anlage, aber die damals genutzten Vergleichsgeräte standen noch bereit: Der Roksan Reference Phono etwa, quasi ein Monsternetzteil mit eingepflanztem Phonoteil und in Dynamikfragen alles andere als zimperlich.

Die Lässigkeit, mit welcher der Canor auch diesen alten Haudegen distanzierte, verriet augenblicklich: Da muss, wenn überhaupt, ein großer Ami ran. Der dann allerdings mindestens das Doppelte des Canor kosten würde. Denn unterhalb von 9.500 Euro (für den PH-9) gibt es bei AR keinen Phono-Preamp mehr. Das war nicht immer so. Ich kann mich sehr gut an überragend klingende Hybrid- und sogar Vollröhren-Modelle unter oder um 5.000 Euro erinnern. Wer so etwas sucht, wird nun bei Canor fündig. Nicht in den USA, sondern  in Prešov in der Slowakei, nahe dem Dreiländereck zu Ungarn und der Ukraine.

Fazit

Gewichtig, kraftvoll und agil wie ein Tiger auf der Pirsch: Der Canor PH 1.10 eignet sich für MM- wie MC-Systeme gleichermaßen gut und besitzt riesige Reserven in Raum und Dynamik. Angesichts des Weltklasse-Klangs und der exzellenten Fertigungsqualität fühlt sich der Preis fast schon günstig an.

Canor PH 1.10
2020/12
Test-Ergebnis: 4,6
ÜBERRAGEND
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Vollmundig-farbstarker, sehr feiner Klang
Komfortable und universelle Anpassung für MM und MC
Kräftige, kabelunkritische Ausgangsstufen
Für eine Röhren-Phonostufe sehr rauscharm

Vertrieb:
IDC Klaassen
Am Brambusch 22
44536 Lünen
www.idc-klaassen.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Canor PH 1.10: 5.500 Euro


Technische Daten

Canor PH 1.10
Konzept:Phonostufe für MM + MC, Ausgänge in Cinch / XLR
Anpassung MM:50, 150, 270, 370, 520, 620, 740, 840 pF
Anpassung MC:10, 20, 40, 80, 150, 300, 600, 1.200 Ohm
verwendete Röhren:8 x 6922EH , 1 x 6CA4EH
Abmessungen (B x H x T):43,5 x 17,0 x 48,5 cm
Gewicht:
17,0 Kilogramm
Alle technischen Daten
Mehr von Canor:

CD-Player Canor CD 1.10 mit Röhren-Stufe im Test
Test Vollverstärker Canor AI 2.10: volle Kraft mit Röhre

Mit- und Gegenspieler:

Plattenspieler Technics SL-1200 GR im Test
Test Röhren-MM/MC-Phonovorstufe Rike Audio Natalija

Autor: Bernhard Rietschel

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Bernhard Rietschel ist gelebte HiFi-Kompetenz. Sein Urteil zu allen Geräten ist geprägt von enormer Kenntnis, doch beim Analogen macht ihm erst recht niemand etwas vor: mehr Analog-Laufwerke, Tonarme und Tonabnehmer hat keiner gehört.