„Mehr Neuheiten gab’s noch nie auf einen Schlag“, verkündete Teufel Geschäftsführer Sascha Mallah zum IFA Start. Und tatsächlich hatten die Berliner glatt zwanzig Teufel Neuheiten zur IFA 2017 (und damit zur Saison) weitestgehend fertig. Eine Neuigkeit allerdings stand gar nicht auf der Geräteliste: Der leise Abgang der Marke Raumfeld: sie wird eingestellt. Zum 1. September gibt es nur noch Teufel. Raumfeld findet nur noch als Namensgeber für die Streaming-App statt.
Eigentlich schade. Ich war immer Raumfeld-Fan, aber aus Marketing-Sicht ist die Ein-Marken-Politik natürlich verständlich: Teufel ist das sehr viel stärkere Zugpferd. Von den mittlerweile über 100 Millionen Euro Umsatz des Herstellers entfällt ein Löwenanteil auf Teufel. Und auch die ziemlich gezwungen wirkende Aufteilung der Smart-HiFi-Komponenten in Bluetooth (Teufel) und Streaming (Raumfeld) geht nun zu Ende; die entsprechenden Teufel-Komponenten haben nun beides. Für Raumfeld Besitzer ist das kein Nachteil. So sind die neuen Teufel Streaming-Lautsprecher mit allen Raumfeld Geräten neueren Datums voll kompatibel.
Aber kommen wir zu den Teufel Neuheiten zur IFA 2017. Es ist mir an dieser Stelle unmöglich, alle zwanzig explizit aufzuführen und so beschränke ich mich auf meine fünf persönlichen Highlights des Berliner Direktvermarkters.
Auf Platz 1 steht fraglos der Teufel Rockster Air. Wir hatten schon das große Event-Soundsystem Rockster im Test und das war einer der unterhaltsamsten Tests meiner (immerhin 25 jährigen) Testlaufbahn. Mehr lustige Musik bei SEHR hohem Pegel haben wir selten gehört. Der Rockster Air ist nun der sehr viel kleinere (und damit portable) Bruder und mit ähnlich vielen Möglichkeiten wie Bluetooth und aptX ausgestattet. Teufel gibt einen maximalen Schalldruck von über 110 Dezibel an – was sehr laut wäre. Aber ich konnte ihn kurz ausprobieren und halte Pegel in dieser Größenordnung für machbar. Die Party am Strand ist gerettet, zumal im Beipack Tragegurte liegen…
Ebenfalls extrem vielversprechend sieht der Teufel Stereo M Streaming-Lautsprecher aus. Auf der Basis des alten Raumfeld Stereo M entstand hier ein extrem ambitioniertes, vollaktives 3-Wege-System mit 300 Watt Gesamtleistung. Das Pärchen Streaming-Regallautsprecher ist mit dem großen Mittelhochton-Koax ausgestattet und erlaubt viele Streaming-Optionen, per App (lokale Musik, Netzwerk, TIDAL, TuneIn, SoundCloud) und via Bluetooth: Spotify Connect, beliebige Inhalte.
Natürlich sind die Teufel Stereo M mit anderen Streaming-Lautsprechern von Teufel zum Multiroom-System ausbaubar und auch per Hand einfach zu bedienen: Sie haben Direktwahltasten für Lieblingssender und -Playlisten sowie Steuertasten für die Musikwiedergabe (Play/Pause, Titelsprung vor, Titelsprung zurück). Ihre stabilen Gehäuse sind aus MDF und in einem Schleiflack-Finish gehalten. Das ganze Paket soll 1.000 Euro kosten. Nun gilt Teufel eh nicht eben als teuer, das aber ist wirklich billig.
Auf Platz 3 der Teufel Neuheiten zur IFA 2017 liegt bei mir das Teufel Radio 3sixty. Es ist tatsächlich ein klassisches Radio, wie gemacht für die Küche oder fürs Büro. Es sieht knorke aus und kann alles, was man heute unter Radio verstehen würde: UKW, DAB+, WLAN mit Spotify Connect, Internetradio. Und über Bluetooth 4.0 kann man auch seine eigene Musik zuspielen. Großartig. Und dann klingt es auch noch besonders. Drei eingebaute Treiber sorgen für den guten Ton: zwei Breitbänder erzeugen eine Art 360° Rundumstrahlung (deshalb auch der Name 3sixty) und ein Subwoofer im Boden einen erstaunlich satten Schub von unten. Das wirkt alles total nett – und ist mit 280 Euro zwar deutlich teurer als ein Ur-Tivoli, aber auch um einiges moderner.
Platz 4 der Teufel Neuheiten zur IFA 2017 nimmt der kleine Cinebar One mit Subwoofer CB 11 SW ein. Mit ihm konnte ich eine Zeitlang Film und Musikvideos schauen und muss sagen: gar nicht übel für diesen, nicht einmal Milchtüten-großen Klangriegel.
Natürlich übernimmt der Subwoofer das Gröbste, also den leistungsrelevanten Tieftonbereich. Dennoch brechen Soundbars dieser Größe bei dem hohen Pegel, den wir gefahren haben, fast zwangsweise dynamisch ein. Der Cinebar One schlug sich diesbezüglich ausgesprochen wacker und mit wenig Verzerrungen: das Klangbild blieb auch bei hohen Pegeln offen und weitgehend natürlich.
Beim Cinebar One sorgen vier Breitband-Treiber für den klaren Ton. Zwei der Breitbänder sitzen auf den Seitenteilen der kleinen Box, sodass sich ein räumliches Klangbild einstellt.
Das Set aus Cinebar One und CB 11SW nennt sich Cinebar One+ und kostet 370 Euro: dafür bekommt man eine Menge Heimkino-Erlebnis…
Auf Platz 5 meiner persönlichen Auswahlliste der Teufel Neuheiten zur IFA 2017 kommt der Bluetooth/Noise Cancelling Kopfhörer Real Blue NC. Das ist ein geschlossener Over-Ear Hörer für den mobilen Einsatz. Obwohl er recht groß ausschaut, ist er verhältnismäßig leicht und durch einklappbare Ohrkapseln auch auf der Reise bequem zu verstauen. Vor allem aber hat er mich klanglich überzeugt. Bei der Demo hing er zwar am Kabel (was naturgemäß besser klingt als BT), aber sein souveräner Bass und die hohe Natürlichkeit waren gut durchzuhören.
Mit 230 Euro ist der Real Blue NC das neue Flaggschiff der Teufel Kopfhörer-Flotte.
LowBeats hatte das weitgehend baugleiche, ebenfalls neue Modell ohne Noise-Cancelling schon im Test:
Test Teufel Real Blue – Over Ear Kopfhörer mit Bluetooth
Zwischenzeitlich ebenfalls ausführlich getestet:
Test Wireless Aktivboxen Teufel Stereo M: Nimm zwei!
Test Soundbar Teufel Cinebar One+ mit Subwoofer: der Preishammer
Weitere Informationen zu den Teufel Neuheiten bei der IFA 2017 unter www.teufel.de
Mehr von der IFA:
Rückblick auf die Funkausstellung 2017: Die sprachgesteuerte Messe
Mehr von Teufel:
Test Teufel Rockster: souveräne Party-Beschallung
Test Teufel System 6 THX Select 5.2: kleines Heimkino ganz groß
Test In-Ear Teufel Move BT: Bluetooth auf kleinstem Raum
Test BT-Box Teufel Bamster Pro – besser als Bose?