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Test Teufel Cinebar One+
Auch als Bluetooth-Lautsprecher eine Wucht: Soundbar Teufel Cinebar One+ mit Subwoofer (Foto: Teufel)

Masse plus Klasse: Test Preishammer Teufel Cinebar One+

Keuch, das wäre geschafft: Selten gab es für 370 Euro so viel zu schleppen. Der winzige Teufel Cinebar One+ kommt mit einem vergleichsweise riesigen Subwoofer. Bemerkenswert, wie viel Masse sich hinter dem kleinen Pluszeichen verbirgt. Den Cinebar One gibt es nämlich auch solo, wo man statt insgesamt 9 Kilo nur 300 Gramm geboten bekommt. Ohne das Testergebnis vorwegzunehmen: Der Hunderter Aufpreis für das kleine Pluszeichen ist offensichtlich gut angelegt, wenn man den Platz für den 40 cm hohen, 38 cm tiefen und 21 cm breiten Subwoofer aufbringen kann.

Die Aggressivität, mit der Teufel das zweiteilige Bundle in den Markt drückt, birgt also die Chance auf ein Mega-Schnäppchen. Da kann man schon mal beide Augen zudrücken, dass der Soundbar mit seinem schmucklosen kantigen Kunststoffgehäuse nicht mehr hermacht als gewöhnliche Bluetooth-Lautsprecher – abgesehen davon, dass diese in der Regel sogar besser gestylt sind. Außerdem kann man den 35 cm breiten Cinebar One+ auch wie einen stationären Bluetooth-Lautsprecher verwenden. Selbst mit einem iPhone, das ja nicht den klangstarken AptX-Codec unterstützt, bringt er unlimitierten Sound, denn er unterstützt die direkte Übertragung im nativen AAC-Codec von iTunes. Damit spart er sich sogar die Umwandlung der Daten vor der drahtlosen Übertragung an den Lautsprecher, während sich zahlreiche Bluetooth-Geräte mit dem iPhone auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, nämlich dem dürftigen SBC-Standard-Codec verständigen.

Doch, was die angepeilte Zielgruppe am meisten interessieren dürfte, ist der HDMI-Eingang mit Unterstützung von ARC und CEC. Damit lässt sich der Cinebar One ohne Anlernen von Fernbedienungscodes mit der Fernbedienung des Fernsehers steuern. Trotzdem legt Teufel eine vollwertige Fernbedienung bei. Mit ihr kann man bequem zwischen den zahlreichen Eingängen wechseln oder verschiedene Klang-Modi auswählen. Nur leider steht zur gesamten optischen Rückmeldung nur eine einzige LED zur Verfügung. Was sie uns durch Blinken, Dauerleuchten oder dem Wechsel auf bestimmte Farben sagen wollte, blieb in der Regel unklar.

Universelle Verwendungsmöglichkeiten

Man kann den Cinebar One+ auch über eine optische Toslink-Verbindung an den Flatscreen anschließen oder eine analoge Quelle an die 3,5-mm-Miniklinke anschließen. Das coolste Add-On ist allerdings die Mini-USB-Buchse, über die man optional die im Soundbar eingebaute Soundkarte anstatt der (in der Regel deutlich schlechteren) des Computers nutzen kann. Mit unserem MacBook Pro funktionierte das ohne Treiber oder Trouble, ich konnte den Cinebar One+ direkt anwählen und zur Tonausgabe benutzen.

Test Teufel Cinebar One+
Das Plus des Teufel Cinebar One+ ist der großartige Aktiv-Subwoofer Teufel CB 11 SW. (Foto: Teufel)

Dank der geringen Bauhöhe des Bassreflex-Gehäuses von nur knapp 7 cm war es möglich, den Soundbar auf den Monitorfuß zu legen, ohne dass er den Blick auf den Bildschirm des angeschlossenen 21-Zoll-Tischmonitors in irgendeiner Form behinderte.

Der Aktiv-Subwoofer Teufel CB 11 SW ist der Hammer

Wer nicht auf Kabelgewirr in seinem Blickfeld steht, dürfte sich an der Drahtlos-Verbindung zwischen Soundbar und Subwoofer erfreuen. Das Pairing funktioniert sehr einfach durch Drücken der entsprechenden Tasten am Cinebar One+ und dem zugehörigen Aktiv-Subwoofer CB 11 SW.

Das Bassmodul verwendet einen 16,5-cm-Tieftöner mit beschichteter Zellulose-Membran. Der Downfiring-Treiber findet sich samt Bassreflex-Öffnung auf der Unterseite des in schwarzes Folienfurnier gehüllten MDF-Gehäuses. Das Elektronik-Modul mit seiner 60 Watt Sinus starken Class-D-Endstufe besitzt keine mechanischen Anschlüsse.

Wir hörten den Cinebar One+ in allen Konfigurationen. Von besonderem Interesse war dabei auch die Frage, was der kleine Cinebar One ohne den stattlichen Subwoofer leisten würde. Und das war schon beachtlich. Er spielte nicht nur frisch und frei mit klarer Artikulation von Stimmen und bemerkenswerter Dynamik. Selbst der Bass bot Beachtliches. Für seine minimalen Abmessungen besaßt der Soundbar deutlich mehr Klangvolumen und Kick als die üblichen Lautsprecher aktueller Flatscreens.

Test Teufel Cinebar One+
Mit HDMI, aber auch mit USB als Soundkarte für den PC oder Mac ein Highlight: Der Soundbar Teufel Cinebar One+ rockt die Bude mit seinem Wireless-Subwoofer (Foto: Teufel)

Doch auch gerade als Soundkarte für Mac oder PC machte der Cinebar One einen verdammt guten Job. Weil er sich auf dem Monitorfuß platzieren lässt, vereint er die perfekte Ortung mit geringstem Platzbedarf und wenig Kabelsalat. In diesen Punkten ist er üblichen Desktop-Monitoren klar überlegen.

Vor allem zeigt in solchen Szenarien die Stereo-Basisverbreiterung ihre Stärken. Wer die entsprechende Taste drückt, braucht keinen konturlosen Waschküchen-Sound zu fürchten, darf sich aber über eine Bühnenabbildung freuen, die in alle Richtungen deutlich über das kompakte Gehäuse mit seinen vier 5-cm-Breitbändern mit Membranen aus beschichteter Zellulose hinausgeht. Zwei der vier Treiber sitzen schräg an den nach vorne angewinkelten Seiten des Gehäuses, wo sie einen sehr guten Job machen in Sachen Verbreiterung.

Test Teufel Cinebar One+
Der Downfiring Bassreflex-Subwoofer Teufel CB 11 SW hat einen 16,5-cm-Tieftöner aus beschichteter Pappe (Foto: S. Schickedanz)

Teufel betont also völlig zu Recht, dass die dahinterstehende, in Berlin von eigenen Ingenieuren entwickelte Dynamore Ultra Technologie einen erstaunlichen Raumklang ermöglicht. Das Surround-Verfahren half im Test auch gerade Stereo-Musik so auf die Sprünge, dass wir es eigentlich immer verwenden würden.

Noch mal eine Schippe drauf legt dann der Einsatz des Subwoofers. Es dauerte keine zehn Sekunden, da war klar, dass wirklich jeder, der weitere 100 Euro plus etwas Platz auf dem Boden aufbringen kann, unbedingt diese Kombination kaufen sollte. Der Teufel Cinebar One ist ein richtig tolles Produkt, aber der Teufel Cinebar One+ mit dem Subwoofer CB 11 SW ist ein echter Hammer.

Der Aktiv-Subwoofer CB 11 SW fügte sich mit seinem mächtigen, konturierten Bass wie aus einem Guss an den Soundbar an. Das Timing war schlicht eine Wucht, das Tempo von Impulsen war schnell und synchron wie auf der linken Spur einer Autobahn, auf der nur dunkelgraue Audi Avants unterwegs sind. Mit einer Tieftonwiedergabe von dieser Fülle und Güte machten nicht nur Filme riesigen Spaß, auch gerade mit Musik brillierte das teuflische Duo. Dabei spielte es keine Rolle, ob der Sound über HDMI, Bluetooth oder direkt vom Rechner via USB zugespielt wurde.

Fazit Teufel Cinebar One+

Ob der allein für 270 Euro angebotene Teufel Soundbar nun vergleichsweise teuer ist, oder der Subwoofer CB 11 SW im Paket für 370 Euro subventioniert wird, mag sich jeder selbst ausmalen. Fest steht, dass sowohl der Teufel Cinebar One als auch der Teufel Cinebar One+ absolute Highlights sind. Und zwar nicht nur für die üblichen Heimkino-affinen Soundbar-Fans, sondern auch für alle, die einfach eine spottbillige Stereoanlage mit richtig fettem, klaren Sound suchen. Doch gerade auch Gamer, die mit actiongeladenen Spielen wie „Call of Duty“ ihr eigenes Hollywood-Abenteuer erleben wollen, werden für das Geld kaum bessere Boxen finden, mit denen sie es am PC so richtig ballern lassen können. Wer sich beeilt, kann den Teufel Cinebar One+ sogar noch im Sonderangebot für 350 Euro auf der Website des Herstellers abstauben.

 

Teufel Cinebar One+
2017/12
Test-Ergebnis: 4,8
überragend
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Exzellente Basswiedergabe, differenzierte Stimmwiedergabe, beeindruckende Dynamik
Verblüffend weiträumige Abbildung
Mit HDMI-Anschluss, Bluetooth und als USB-Soundkarte verwendbar
Visuelles Feedback nur über Blinken oder Farbwechsel einer einzigen LED

Vertrieb:
Lautsprecher Teufel
Bikini Berlin
Budapester Str. 38-50
www.teufel.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Teufel Cinebar One+: 370 Euro

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Autor: Stefan Schickedanz

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Schneller testet keiner. Deutschlands einziger HiFi-Redakteur mit Rennfahrer-Genen betreut bei LowBeats den Bereich HiFi im Auto sowie die Themengebiete Mobile- und Smart-Audio.