Dan D’Agostino, der Altmeister des highendigen Transistor-Verstärkers, hat wieder einmal ein Statement gesetzt: Unerbittliche Mono-Endstufen nämlich. “Relentless” heißen seine sehr unvernünftigen, aber irgendwie auch höchst faszinierenden Kraftwerke, die hierzulande im Vertrieb von Audio Reference sind.
Auf die Frage, wie viel Watt seine Relentless denn so an Leistung aussücken würde, lächelte der Meister milde: So etwa bis 6.000 Watt an 2 Ohm” war seinen Antwort. Ob das das deutsche Stromnetz überhaupt mitmacht?
Alle Komponenten, die Dan D’Agostino nach seinem Weggang von Krell unter eigenen Namen entwarf, sind auf ihre Art ultimativ. Seinen Momentum Vollverstärker hatte ich mal für einige Wochen im Test. Das ist zwar der teuerste, aber auch der beste Vollverstärker, den ich je gehört habe. Doch mit den Relentless Endstufen setzt der Altmeister noch einmal einen drauf: hier ist alles noch einmal größer, schwerer, heißer und wahrscheinlich auch noch besser. Die Relentless Monos sind eine Machbarkeitsstudie für das, was geht, wenn Geld keine Rolle spielt. Doch Endstufen für eine Viertelmillion Euro sind womöglich selbst in Asien nur selten an den Mann zu bringen…
Die Räume von Denon + Marantz (jetzt unter dem Dach von Sound United) hatten auf der HIGH END 2018 allerlei Lautsprecher von Polk Audio und Definite Audio ausgestellt. Die beiden Marken sollen in Deutschland jetzt erst einmal Fuß fassen, so der Eindruck. Aber es war auch ein richtig ambitioniertes Heimkino aufgebaut, das vom Publikum permanet überlaufen war. Kein Wunder: Bild und Ton waren vom Feinsten, die Vorführer allesamt Leute, die sehr viel vom Heimkino verstehen.
Ich habe zwei Anläufe unternommen, hereinzukommen – unmöglich, weil die Plätze mehr oder minder eh schon doppelt belegt waren. Diejenigen, die nach der halbstündigen Vorführung herauskamen, waren begeistert.
Dynaudio hatte in diesem Jahr tatsächlich Großes im Gepäck: die lang und viel bewährte Confidence Serie bekam Nachfolger. Schon die ersten Confidence waren ja für Dynaudio Verhältnisse fast schon extrovertiert gestaltet. Und auch die neuen Confidencen gönnen sich ein eigenständiges Äußeres – weg vom schlicht-gradlinigen Kubus-Design, das Dynaudio so lange beharrlich gepflegt hat.
Die Abweichungen (vor allem an der Front) haben akustische Gründe. Confidence versuchte früher mit zwei Hochtönern eine eher gerichtete Schallabstrahlung, um Decken- und Bodenreflexionen zu verringern. “Dynaudio Directivity Control” (DDC) nannten die Dänen das. Diese bewusste Schallbündelung soll nun – zumindest bei den Standboxen Confidence 30, 50 und 60 durch einen Waveguide-Hornvorsatz vor dem Hochtöner realisiert werden. Ob das wirklich funktioniert? Ich habe meine Zweifel, werde aber natürlich sobald die Confidencen verfügbar sind, der Sache auf den Grund gehen.
Auf der Pressekonferenz machte dann Dynaudio Produktmanager Roland Hoffmann eine ganze Menge Appeit auf diese neuen Confidencen. Und natürlich hatten die Dänen das Flaggschiff Confidence 60 für eine entsprechende Demo aufgebaut. Weil die Vorführsituation sehr offen war und ständig Leute hinzu- oder weggingen, war zwar nicht das konzentrierteste Hören möglich, aber was zu hören war, überzeugte mich in fast allen Belangen. Vor allem im Grundtonbereich zeigte die Confidence 60 eine wunderbare Durchzeichnung und Präzision. Das war früher nicht immer so bei Dynaudio…
Die neue Confidence-Linie umfasst vier Modelle: Confidence 20 (12.000 Euro Paarpreis), Confidence 30 (19.000 Euro Paarpreis), Confidence 50 (26.000 Euro Paarpreis) und Confidence 60 (40.000 Euro Paarpreis). Während aber die Preise schon kalkuliert sind, hielt man sich bezüglich der Einführung eher bedeckt: Noch dieses Jahr, hieß es…
Wer Elac von vor zehn Jahren kannte und mit heute vergleicht, muss sich die Augen reiben: Nach dem Einstieg des chinesischen Investors und der damit verbundenen Aktivitäten auf dem US-Markt entwicken die Kieler eine Produktivität in so vielen Bereichen, dass einem echt schwindelig werden kann. Zur HIGH END 2018 hatte Elac nicht weniger als zwei komplett neue Lautsprecherlinien (Vela und Argo) im Gepäck, dazu eine verkleinerte Ausführung ihres Flaggschiffs Concentro (die Concentro M) sowie die überarbeitete Elektronik-Serie Alchemy. Den ausführlichen Beitrag über alle Elac Neuigkeiten finden Sie hier…
Das Fink Team um Karl Heinz Fink hatte letztes Jahr mit der Waschmaschinen-großen WM3 (WM für Wasching Mashine) für einiges Aufsehen gesorgt. Ist ja klar: wenn der vielleicht bekannteste und renommierteste Lautsprecherentwickler Deutschlands, der schon hunderte Projekte für bekannte Anbieter der Branche entwickelt hat, auf einmal wieder eine eigene Lautsprecherlinie auflegt, sollte man hellhörig werden. Doch die WM3 (derzeit ist schon die weiter entwickelte WM4 verfügbar) war mit ihrem 38 cm Bass selbst vielen geneigten Zughöreren ein bisschen zu stattlich. Das Fink Team, also die Crew, die diese neue Lautsprecherlinie aufbaut, hatte deshalb zur HIGH END 2018 die sehr viel verträglichere Borg entwickelt – eine 2-Wegebox mit 25 cm Tieftöner und AMT-Hochtöner. Der Klang der Borg ist überragend und auch die Möglichkeiten zur Anpassung an Raum und Endstufe einzigartig. Den ausführlicheren Bericht zur Fink Team Borg lesen Sie hier…
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