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HIGH END 2018 – die Messe-Highlights

Panasonic auf der HIGH END? Ja. Die Japaner gehören schon zu den Stammgästen unter den Ausstellern. Eigentlich, weil sie im Display-Bereich echtes High End bieten. Dieses Jahr aber zeigten sie auch einen höchst ambitionierten Player, den DP-UB9000. Panasonics neuer Top Ultra-HD-c Player, kann alles, hat das THX Zertifikat und diverse Eingänge – zum Teil sogar mit mit XLR.

High End 2018 (Foto: R. Vogt)

Der Panasonic DP-UB9000 wird 1.000 Euro kosten. Und damit bewirbt sich das Multitalent lautstark auf die Nachfolge der marktführenden Oppo-Player, deren Produktion bekanntermaßen zum Jahresende eingestellt werden.

 

Hoppla: Der Lautsprecherspezialist PMC (hierzulande im Vertrieb von audioconcept) versucht sich erstmals mit Design. Mit der Fenestria präsentierten die Briten auf der HIGH END 2018 erstmals das neue Flaggschiff der HiFi-Linie. PMC hat ja auch noch einen Ableger in der Studio-Technik; da werden die Lautsprecher teils noch größer und auch teurer. Wie fast alle PMC Modelle ist auch die Fenestria im Bass eine Transmissionline. Und wie ebenfalls fast alle größeren Modelle, hat auch die Fenestria im Mitteltonbereich die große 75 Millimeter große Kalotte – eine Besonderheit von PMC. Hoch- und Mitteltonkalotte sitzen bei der Fenestria auf einem schmalen Steg. Was akustisch wahrscheinlich sinnvoll ist, wird optisch sicherlich polarisieren…

High End 2018 (Foto: R. Vogt)
Die Fenestria ist das Flaggschiff unter den HiFi-Lautsprechern von PMC. Das Paar kostet 52.000 Euro (Foto: R. Vogt)

 

Quadral hatte rechtzeitg zur Messe zwei Volltreffer fertig bekommen: Sie heißen Alpha und Gamma und sind vollaktive Standboxen mit der Quadral-typischen Bestückung. Ein großer Unterschied zu fast allen anderen Quadral Passivboxen: Alpha und Gamma sind geschlossene Konstruktionen, was „den Bass um ein Vieles präziser und farbiger macht“, wie Quadral Entwickler Sascha Reckert bemerkte.

HIGH END 2018 Quadral Delta Anschlussfeld
Das Anschlussfeld der Quadral Gamma erlaubt erfreulich viele Zugänge (Foto: H. Biermann)

Und ich kann ihn nur bestätigen. Auf der HIGH END 2018 konnte ich zwar nur die kleinere Gamma (Paarpreis: 12.000 Euro) hören. Aber auch sie zeigte einen ungemein präzisen, gleichwohl sehr fundierten Bass, kombiniert mit einem wunderbar durchzeichneten Mittelhochtonbereich. Es war eine dieser Vorstellungen, wie ich sie liebe: Man erwartet viel und bekommt doch noch viel mehr. Dem Klang fehlte nichts – und von einem solche  Lautsprecher mit Bluetooth-Eingang sicherlich nicht zu erwarten. Auch für die Quadral Gamma gilt: dieser Lautsprecher spielt bald im LowBeats Hörraum.

HIGH END 2018 Quadral Delta Demo
Die Quadral Aurum Gamma klang fantastisch (Foto: H. Biermann)

 

SPL, die Erfinder des ProFi (professional  Fidelity), präsentierten auf der HIGH END 2018 zwei Neuheiten, die es in sich haben: Allen vorweg die Mono-Endstufe Performer m1000 von SPL. Die Zahl im Namen darf man ernst nehmen. An 2 Ohm bringt der Monoblock bis zu 1.000 Watt an die Schwingspulen der Lautspecher. Hinzu kommt die von SPL bekannnte und Dynamik-fördernde Hochvolttechnik und das knuffige Design.

HIGH END 2018 SPL performer m1000 Mono-Endstufe
Der Monoblock SPL Performer m1000 unter der Aktivweiche Crossover. Ein Paar der Endstufen leistet 2 x 1.000 Watt an 2 Ohm und kostet 8.400 Euro (Foto: H. Biermann)

Mit der Performer m1000 leiten die Rheinländer einen Paradigmenwechsel ein: Waren bislang alle ProFi-Produkte in so einem Preisrahmen gehalten, dass man sie bedenkenlos auch online verkaufen kann, gilt das für die Performer m1000 Endstufen nicht mehr: Sie kosten 8.400 Euro pro Paar und werden wohl vermehrt im Fachhandel zu finden sein…

Das gilt auch für die zweite SPL Messeneuheit auf der HIGH END 2018: Die Crossover ist eine extrem aufwändige, analog umgesetzte Aktivweiche für das optimale Ankoppeln eines Subwoofers. Die Crossover soll knapp 3.000 Euro kosten und wird wie die Mono-Endstufe Performer m1000 im dritten Quartal lieferbar sein.

HIGH END 2018 SPL performer Crossover
Die Aktivweiche namens Crossover ist analog umgesetzt und hat daher nicht ganz die Möglichkeiten einer Digitalweiche. Aber sie sie soll halt richtig gut klingen… Foto: H. Biermann)

 

Das Jahr 1978 war wohl für HiFi ein besonders fruchtbares, denn auch T+A feiert in diese Jahr seinen 40. Geburtstag. Zum Jubiläum hatten die Herforder ihre wichtigste Lautsprecherlinie komplett überarbeitet. Criterion heißt jetzt Criterion CTL und verweist damit auf das Bassprinzip der Standboxen – nämlich eine Transmissionline (TL). In Deutschland ist T+A jene HiFi-Firma, die mit diesem Prinzip die größte Erfahrung hat. Und das hört man. Das Bild zeigt T+A Entwicklungsleiter Lothar Wiemann mit den großen CTL 2200, die in der Vorführung höchst überzeugend klangen.

HIGH END 2018 T+A CTL Lothar Wiemann
T+A Chefentwickler Lothar Wiemann vor den neuen Criterion CTL Modellen (Foto: F. Borowski)

Einen gewissen Anteil an der exzellenten Performance der CTLs hatte aber sicherlich auch die gewaltigen Endstufen, die die neuen Lautsprecher befeuerten. Denn ebenfalls zum Jubliäum gönnte sich das Entwicklerteam einen neuen Monoblock aus der Hochvolt (HV-Serie). Der M40 HV ist ein Hybridverstärker mit Röhren im Eingang und einer Leistung von 1.000 Watt an 4 Ohm – also in jeder Lebenslage mehr als genug…

T+As neuer Top-Monoblock M40 HV
Macht schon was her: der M40 HV Monoblock von T+A. Die neue Top-Endstufe kostet 19.500 Euro pro Stück (Foto: T+A)

Zum ausführlichen Hörbericht von CTL S2200 und M40 HV geht es hier…

 

Technics steht kurz vor der Auslieferung des großen Technics SL 1000; einige Händler haben schon einen Termin für die Anlieferung. Ich selbst bin sehr gespannt, wie sich das große Technics Laufwerk wohl gegen arrivierte Gegner wie den Linn LP12 oder Bauer Audio dps3 schlägt. Auf der HIGH END 2018 war er bei Technics zu hören – aber natürlich nicht im Vergleich…

HIGH END 2018 Technics SL 1000
Ein Laufwerk wie eine Maschine: der große Technics SL 1000 ist wieder da und setzt mit seiner antrittsstarken Art auch klanglich Maßstäbe. Sein Preis liegt bei 16.000 Euro (Foto: F. Borowski)

 

Thorens hat ja mit Gunter Kürten einen neuen Besitzer gefunden. Kürten, der noch bis vor Kurzem bei Elac mächtig viel in Gang gebracht hat, hatte auf der HIGH END 2018 den Prototypen des Oberklasse-Modells TD 148A, das natürlich Thorens-typisch ein Subchassis haben und unter 2.000 Euro kosten soll.

High End 2018 Thorens Gunter Kürten
Gunter Kürten mit dem Prototypen eines neuen Thorens Oberklasse-Laufwerks, des TD 148 A (Foto: R. Vogt)

 

Der Westend Audio Leo ist für mich auch eine DER Sensationen der HIGH END 2018. Ein wunderschön gemachter Röhrenverstärker mit 300B-Bestückung, aus der Westend Audio Entwickler Günther Mania immerhin 20 Watt herausholt. Der Leo ist bezaubernd – auch, weil er neben jede Menge Klang auch noch einen Phono- und einen Bluetooth-Eingang bietet. Auf der Messe habe ich alle seine Auftritte verpasst. Doch glücklicherweise hatte ich schon Gelegenheit, ihn längere Zeit zu hören. Fazit: ein fantastischer Vollverstärker, dessen 2 x 20 Watt in den erstaunliche vielen Lebenslagen ausreichend sind.  Den ausführlichen Bericht zum Westend Audio Leo finden Sie hier…

Westend Audio Leo High End 2018
Der Westend Audio Leo hat eine 300B Bestückung, erstaunliche 2 x 20 Watt und kostet 9.990 Euro (Foto: R. Vogt)

 

Wilson Audio (im Vertrieb von Audio Components) baut mit die größten und beeindruckendsten Lautsprecher, die ich kenne. Die Amerikaner sind völlig unverdächtig, den gängigen Trend zum immer Kleineren mitzumachen. Und nun das: Tunetot ist ein kleiner 2-Wege-Monitor im klassischen Wilson-Kunststeingehäuse und mit einer aus größeren Modellen bekannten Treiberbestückung. Die Legende hinter Tunetot besagt, dass Wilson Entwickler öfter auch im Studio zu tun haben und den Klang dort so unerträglich fanden, dass sie eigens für kleinere Studios einen Monitor entwickelten – eben den Tunetot.

HIGH END 2018 Wilson Audio Tunetot
Die Tunetot ist die kleinste Box des Wilson Programms. Sie wird trotzdem nicht ganz günstig sein. Wir schätzen: 12.000 Euro pro Paar (Foto: F. Borowski)

Auf der HIGH END 2018 konnte ich die Kleine zwar ausgiebig betrachten und sogar hochheben (ganz schön schwer!), aber hören war nicht möglich. Das verschieben wir auf einen Zeitpunkt nach der Einführung. Denn das interessiert mich natürlich brennend: Schafft Wilson es, den Klang der großen Wilson Modelle auf eine so kleine Box zu  transferieren?

HIGH END 2018 Wilson Audio Tunetot back
Der Anschluss der Wilson Tunetot ist so ausgelegt, dass man den Lautsprecher auch an der Wand anbringen kann  (Foto: F. Borowski)

 

Und das war er also: unser kleiner Rundgang über die HIGH END 2018. Uns hat es mal wieder viel Spaß gemacht. Und wenn Sie öfter bei LowBeats vorbeischauen, werden Ihnen etliche der hier gezeigten Highlights in den nächsten Monaten  wiederbegegnen – dann im Rahmen aufwändiger Tests…

 

Seite 1 Messerundgang 2018: HIGH END PK, Ascendo, Audio Research, ATR
Seite 2 Messerundgang 2018: AVM, Bohne Audio, Burmester, Cambridge, Canton, Chario, Clearaudio
Seite 3 Messerundgang 2018: D’Agostino, Sound United, Dynaudio, Elac, Fink Team
Seite 4 Messerundgang 2018: Focal, Gauder Akustik, Genuin Audio, Heco, Lake People, Magico, Martion McIntosh, Nubert
Seite 5 Messerundgang 2018: Panasonic, PMC, Quadral, SPL, T+A, Technics, Thorens, Westend Audio, Wilson Audio

Die letzten Jahre auf der HIGH END:

Messerückblick HIGH END 2017
Messerückblick HIGH END 2016

Im Beitrag erwähnt:

Die Highlights der Norddeutschen HiFi-Tage 2018


Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.