Wie gut sind moderne Lautsprecherkabel unter 300 Euro? Verdammt gut, wie die QED-Boxenkabel im Familientest zeigen. Von vier getesteten Modellen bekamen gleich zwei ein “überragend” und zwei ein “sehr gut”. Das nenn’ ich mal einen überzeugenden Auftritt. Die QED-Boxenkabel im Familientest waren folgende:
∗ QED XT25 (119 Euro / 2 x 3 Meter)
∗ QED XT40i (219 Euro / 2 x 3 Meter)
∗ QED Silver AnniversaryXT (169 Euro / 2 x 3 Meter)
∗ QED Revelation (319 Euro / 2 x 3 Meter)
Als Bob Abraham und Ian Vine das Unternehmen QED 1973 gründeten, waren sie echte Pioniere. Denn damals wurden HiFi-Kabel als wichtiges Teil der Signalübertragung schlicht ignoriert. In Deutschland jedenfalls brauchte es 15 weitere Jahre, dass überhaupt eine Art dezente Diskussion angestoßen wurde. Eine Diskussion, die bis heute anhält und ja auch vor uns Testern nicht haltmacht. So wird in der aktuellen Stereoplay (6/2021) – immerhin jenem deutschen HiFi-Magazin, das über die Jahre den größten technischen Input in diese Diskussion einbrachte – allen Ernstes empfohlen, lange Strecken zwischen Verstärker und Box mit einem 4mm² Kabel aus dem Baumarkt zu überbrücken. Eben nicht!
Denn der so genannte Skin-Effekt macht so ein herkömmliches 4mm² Kabel (noch schlimmer sind die 6mm² Kabel oder gar 10mm² Kabel) bei höheren Frequenzen zu einem Klang-Nadelöhr. Der Skin-Effekt entsteht durch magnetische Wirbelströme innerhalb eines Leiters, die fast zwangsläufig bei Wechselstrom (nichts anderes ist ein Musiksignal) entstehen. Man kann sich das vorstellen wie Wasser in einem Bachlauf: Es gibt zwar eine eindeutige Laufrichtung, aber an den Seiten entstehen kleine Wirbel, die zum Teil sogar gegenläufig sind. Durch diesen Effekt steht nicht der gesamte Querschnitt des Bachlaufs (beziehungsweise des Signalleiters) zur Verfügung, sondern nur ein Teilbereich. Und hier gilt: je höher die Frequenz, desto stärker dieser Effekt.
Direkt zum FazitDieses Phänomen ist Frequenz- und Querschnitt-abhängig. Für die HiFi-Übertragung gelten Leiter, die einen Querschnitt bis zu 0,66mm² haben als weitgehend Skin-Effekt-resistent. Deshalb gehen Kabelhersteller dazu über, viele kleiner Leiter miteinander zu kombinieren. Die Lautsprecherkabel-Experten von QED haben in einer vereinfachten Animation das Thema dargestellt:
LowBeats Tonmeister und -Messchef Jürgen Schröder hat in den letzten 15 Monaten verschiedene Messverfahren entwickelt, um die Qualität gerade von Lautsprecherkabeln messtechnisch greifbarer zu machen. Und bei alle diesen Messungen fiel das von deutschen HiFi-Fans so gern verwendete “klassische” Vierquadrat eigentlich immer durch.
Das Bild oben zeigt die Visualisierung der neuen Messungen: Je kleiner das “Auge”, umso weniger Klangverfälschungen macht das Kabel. Wir sehen hier sechs verschiedene Kabeltypen im Vergleich. Und welches ist das Vierquadrat? Richtig geraten: die Nummer vier. Die Nummer drei ist übrigens das gleiche Litzenkabel nur mit 2,5mm² Querschnitt. Das schlägt sich übrigens nicht nur optisch deutlich besser…
Auch bei QED ist der Skin-Effekt das zentrale Thema. In ihren Beschreibungen und White-Papers erklären die Briten den lästigen, Querschnitt-verringernden Skin-Effekt zum Hauptübel und betreiben einen großen Aufwand, um ihn möglichst gering zu halten. Man sieht es in der Tabelle an der “frequenzabhängigen Widerstandszunahme”, eine Umschreibung für den Skin-Effekt. Diese Widerstandszunahme ist bei allen vier QED Modellen des Familientests erfreulich niedrig; da gibt es am Markt viele große Namen, die sich diesbezüglich sehr viel schlechter präsentieren. Den Vogel schießt dabei das QED Revelation ab. Dessen Skin-Effekt liegt nämlich bei – Tusch! – Null. Und ja: So etwas haben wir in vielen Jahren intensiver Kabelbetrachtung noch nicht gesehen.
“Kunststück”, wird jetzt der Kenner sagen: “Der Kabelquerschnitt des Revelation liegt ja nur bei 1,5mm² und da ist die Vermeidung des Skin-Effekts vergleichsweise einfach.” Richtig. Doch zusätzlich ist hier auch die Skin-Effekt-mindernde Konstruktion perfekt umgesetzt.
QED-Boxenkabel im Familientest: die Übersicht
Die Messwerte wurden alle in den speziellen LowBeats Kabeltests erhoben. Deshalb sind Abweichungen zu den Prospektdaten von QED durchaus möglich:
Modell | XT25 | XT40i | Silver Anniversary XT | Revelation | |
eff. Querschnitt (mm²) | 2,4 | 4,0 | 1,5 | 1,5 | |
empf. max. Länge | bis 7 m | bis 10 m | bis 4 m | bis 4 m | |
Widerstand R’ (mΩ) | 14,6 | 9,4 | 23,6 | 22,6 | |
Induktivität L’ (µH) | 0,57 | 0,6 | 0,54 | 0,64 | |
Kapazität C’ (pF) | 34 | 36 | 29 | 26 | |
Ableitung G’ (µS) | 0 | 0,01 | 0 | 0 | |
Frequenzabhängige Widerstandszunahme (Skin Effect Ratio 40 kHz/100 Hz) | 1,3 | 1,33 | 1,29 | 0 (!) | |
Preis (2 x 3 m / 2 x 5 m) | 119 / 159 Euro | 219 / 299 Euro | 169 / 209 Euro | 319 / 449 Euro |
Der Aufbau
Die QED-Boxenkabel des Vergleichs folgen alle dem gleichen Doppelstrang-Aufbau: Pro Plus-/Minus-Zweig werden viele kleine isolierte Leiter fest um einen hohlen Kunststoffkern (QED nennt das X-Tube) gewickelt. Sie addieren sich zum gewünschten Querschnitt. Um diesen Leiteraufbau liegt als Abschirmung eine Folie, die wiederum von einem recht festen Polyethylen-Mantel eingefasst ist. Dieser feste Aufbau (der die QED-Kabel vergleichsweise unflexibel macht) ist charakteristisch für die Briten und hat natürlich einen Hintersinn: Je fester die Leiter zusammengezerrt sind, umso weniger können sie sich – bewegt durch den entstehenden Elektromagnetismus – im Kabel die Position verändern. Diese Festigkeit ist notwendig für die Basspräzision.
Natürlich versuchen die QED-Entwickler neben dem Skin-Effekt auch die anderen beiden wichtigen Parameter, nämlich die Kapazität und die Induktivität, niedrig zu halten. Beides geht nicht – da steht die Physik vor. Aber die ausgewogenen Werte der Parameter weisen auf eine kluge Konstruktion hin, auch wenn die Briten hier auf eine etwas höhere Induktivität und im Gegenzug auf eine etwas geringere Kapazität setzen. Und natürlich gibt es Unterschiede beim Aufbau – siehe Einzelbeschreibungen.
Wie auch schon bei den vorangegangenen Familientests von Wire World und Kimber Kable haben wir auch für die Messungen der QED-Verbindungen die schon vielfach gemessenen 2,5mm² und 4,0mm² Litzenkabel als Vergleichs-Maßstab herangezogen. Und natürlich haben wir neben den Messungen auch ausgiebige Hörtests gemacht. Und zwar an zwei Anlagen: 1.) Pioneer A70 plus LowBeats‘ Kompaktboxen-Referenz Dynaudio Heritage Special sowie Cambridge Audio CX81 plus B&W 805 D2. Letztere weist erstaunliche Phasendrehungen auf, so dass hier Klangunterschiede zwischen den Kabeln besonders gut deutlich werden.
Als Vergleichskabel dienten:
1.) das schon oft angeführte “klassische 2,5 mmm² Litze (ein Oehlbach Kabel)
2.) das Kimber 4PR aus dem Kimber-Familientest
3.) das Wire World Helicon 16, das im Wire-World-Familientest exzellente Messwerte zeigte
4.) das Wire World Oasis 8, das seit seiner ersten Generation stets eine hervorragendes Preis/Leistungs-Relation aufweist
5.) das Kimber Kabel VS12, ebenfalls aus dem Kimber-Familientest
Die Modelle im Einzelnen:
QED XT 25 (119 Euro / 2 x 3 m)
Das XT 25 ist sozusagen das QED-Einsteigerkabel zum besseren Hören. Mit seinem Preis von gerade einmal 119 Euro für das 2 x 3 Meter-Set ist die britische Verbindung ein veritables Schnäppchen. Zehn von einander isolierte Leiter aus – wie es in der QED-Broschüre so schön heißt – “hochreinem und sauerstofffreiem” Kupfer addieren sich auf einen effektiven Gesamtquerschnitt von 2,4mm². Daraus ergibt sich eine LowBeats Empfehlung von einer maximalen Länge von 7 Metern.
Aufgebaut ist das XT25 klassischerweise als so genannte Stegleitung, bei der Plus- und Minuskanal über einen festen “Steg” aus Polyethylen miteinander verbunden sind. Der Mantel – ebenfalls aus Polyethylen ist, anders als das untere Bild vermuten lässt, durchsichtig. So kann man die Webe-Strukturen der Leiter sehr schön erahnen.
Von den Messwerten ist das QED XT25 unauffällig und kann sich von den Standard-Verbindungen gar nicht so weit absetzen. Aufgrund des Aufbaus fällt die Induktivität zwar etwas kleiner ausfällt, liegt aber noch auf Standard-Niveau. Der Skin-Effekt fällt erfreulich gering aus.
Für den Hörvergleich hatten wir die besagte 2,5mm² Verbindung (ein Oehlbach Modell) als Basis. Doch die Basis hatte einen schweren Stand: Das TX25 fegte das “Normalkabel” quasi aus dem Hörram. Im Bass spielte es satter, in den Höhen feiner. Vor allem aber die Konturen wurden sehr viel schärfer – ohne, dass das Klangbild selbst schärfer oder unangenehmer wurde. Ein Riesenschritt nach vorn.
Auch im Vergleich zum (mit 280 Euro deutlich teureren) Wire World Helicon 16 konnte sich das QED bestens in Szene setzen. Das Helicon 16 hatte den eindeutig festeren Bass – ein Tester meinte sogar, mehr Tiefbass gehört zu haben – aber insgesamt klang das QED noch einen Hauch feiner und hatte wegen seines sehr charmanten Klangcharakters (und seiner freundlichen Preisgestaltung) die Mehrheit der Tester auf seiner Seite. So blieb am Ende nur eine Bewertung: überragend!
QED XT40i (219 Euro / 2 x 3 m)
Das XT40i ist dem XT25 sehr ähnlich. Bei ihm addieren sich die isolierten Einzelleiter aus “hochreinem” Kupfer jedoch auf effektiv 4mm². Es ist also vom Querschnitt her das Equivalent des hierzulande so geschätzen “Zwomalvierquadrat”. Wegen des höheren Querschnitts ist das graue XT40i das einzige QED-Boxenkabel im Familientest, das wir auch für längere Strecken bis 10 Meter empfehlen würden.
Durch den stärkeren Aufbau ist das QED XT40i noch etwas unflexibler als die anderen drei QED-Verbindungen. Das gilt es dann zu beachten, wenn das Kabel womöglich im 90° Winkel in der Ecke verlegt oder in einem Ständer ebenfalls stark abgewinkelt werden soll: Da wird es sich weigern.
Auch die Messwerte des XT40i sind unauffällig und können sich daher nur in wenigen Punkten wirklich von den Standard-Strippen absetzen. Doch auch hier gilt: QED hat den Skin-Effekt gut im Griff.
Im Hörtest war die Verwandtschaft des XT40i zum XT25 unüberhörbar: der gleiche schöne Fluss, die feinseidige Auflösung des Mittelhochtonbereichs. Aber das XT40i kann noch mehr. Vor allem im Bass war es deutlich akzentuierter, ließ bei Pauken oder Bassdrum die Felle noch präziser nachschwingen. Anfangs waren wir alle der Meinung, dass sei kein großer Fortschritt gegenüber dem XT25. Doch je länger wir hörten (und je mehr Fremd-Kabel wir zum Vergleich anschlossen) umso mehr wuchs die Erkenntnis, dass auch das XT40i ein wirklich hervorragendes Kabel für kleines Geld ist.
Im Vergleich zum ähnlich teuren Kimber Kable 4PR beispielsweise erreichte es zwar nicht ganz die knackige Dynamik des Kimber, gefiel aber mit den kraftvolleren Klangfarben. Das QED spielt einen Hauch gefälliger und dürfte deshalb allgemeintauglicher sein. Im Vergleich zum fast doppelt so teuren Wire World Oasis wurde deutlich, dass auch mit dem XT40i die Bäume nicht in den Himmel wachsen: Die blaue US-Verbindung hatte vor allem in Bezug auf Dynamik und Offenheit im gesamten Mittelhochtonbereich die Nase weit vorn. Doch vor allem die Klassikfans unter den Testern plädierten für das XT40i – wegen seiner nochmals besseren Harmonie. Auch für das XT40i kam deshalb nur ein Urteil in Frage: überragend.
QED Silver AnniversaryXT (169 Euro / 2 x 3 m)
Das Silver Anniversary ist auffällig dünn und eines von zwei 1,5mm² Verbindungen im Test. Der geringe effektive Querschnitt schränkt seinen Wirkungsbereich etwas ein – länger als 4 Meter sollten die Strecken nicht werden. Nutzt man das Silver AnniversaryXT wie im Katalog durchaus empfohlen für jede Art der Anwendung – also auch für Installation mit deutlich größeren Distanzen – drohen der Verlust von Dynamik und Basskontrolle.
Ebenfalls ungewöhnlich ist das Leitermaterial des Silver Anniversary: Hier handelt es sich (leider) nicht um Reinsilberleiter (dann wäre es auch unmöglich so günstig zu haben), sondern um die QED-klassischen, “hochreinen” Kupferleitungen, die allerdings zusätzlich versilbert sind.
Der Aufbau – wen wundert’s – ähnelt jenem der beiden XT-Modelle. Denn auch das zarte Silver Anniversary trägt ja den X-Tube-Aufbau schon im Namen. Also wurde hier ein Geflecht aus sehr vielen, extrem dünnen versilberten Einzelleitern um den Hohlkern geflochten, die Ummantelung besteht aus Polyethylen.
Die Messwerte des Silver AnniversaryXT liegen dicht an denen von XT25 und XT40i, weisen es also als klassische QED-Stegleitung mit vergleichsweise geringer Kapazität aus. Auch hier fällt nichts aus dem Rahmen.
Klanglich jedoch setzte sich das Silver Anniversary etwas von den beiden vorhergehenden QED-Verbindungen ab. Die Bässe kamen noch etwas knochiger und präziser als mit dem XT40i. Das ganze Klangbild wirkte etwas heller, gerade so als würden einzelnen Klanggeschehen Glanzlichter aufgesetzt. Mit dieser Spielweise wirkte das Silver AnniversaryXT spritziger und spielfreudiger. Die dünne QED-Verbindung ist fraglos ein außergewöhnliches Kabel.
Aber nach vielen Stunden des Vergleichs waren es wieder die Kollegen, die vor allem Klassik hören: Sie merkten an, dass das XT25, vor allem aber das XT40i um einiges harmonischer spielen würde. Der etwas frischere Charakter des Anniversary-Kabels sei ja ganz schön, aber stimmige, natürliche Klangfarben müsse man doch höher bewerten, oder? Sie hatten Recht und holten damit ein altes Vorurteil aus den Schubladen: versilberte Kabel klingen häufig spannend, aber auch meist etwas indifferent. Das gilt auch für das Silver AnniversaryXT.
QED Revelation (319 Euro / 2 x 3 m)
Das Revelation ist die teuerste Verbindung unter den getesteten QED-Boxenkabeln. Es ist aber auch die am aufwändigsten gestaltete Verbindung. Auch hier werden hochreine, feine Kupferstränge versilbert und um einen Hohlkern gewoben. Wie auch bei Silver AnniversaryXT ist der effektive Querschnitt mit gerade einmal 1,5mm² nicht eben hoch, sodass man auch diese Kabel nicht endlos lang im Hörraum verlegen sollte.
Doch im Vergleich zum eigentlich sehr ähnlichen Silver AnniversaryXT ist die Stegleitung des Revelation größer und sehr viel fester. QED hat sich hier an seinem Technologieträger-Kabel namens Genesis Silver Spiral orientiert, wo man mit verschiedenen Isolations-Materialien und Signalleiter-Abständen experimentiert hat. Beim Revelation liegen die Leiter weiter auseinander und als Dielektrikum kommt unter anderem klares Teflon zum Einsatz – ein Material, was normalerwiese nur in deutlich teuren Kabeln zu finden ist.
Die messtechnische Besonderheit des Revelation habe ich oben schon angesprochen: Seine frequenzabhängige Widerstandszunahme (also der Einfluss des Skin-Effekts) liegt bei null, was dieses Kabel aus der Vielzahl der Kabel in dieser Preisklasse heraushebt. Und da QED ja den Skin-Effekt als eines der Hauptübel ausgemacht hat, kann man hier nur sagen: Maximalziel erreicht. Bravo!
Natürlich sagt dieser Messwert noch gar nichts über den Klang aus, aber wir waren gespannt wie Flitzebogen, welchen Einfluss dieses Kunststück wohl auf die Wiedergabe hätte. Punkt Eins: Auch das Revelation ist ein für’s Geld exzellentes Kabel. Punkt Zwei: Es ist dem Klangcharakter des Silver AnniversaryXT recht ähnlich, aber besser. Auch mit dem Revelation hatten Bässe eine herrlich straffe Kontur, der Mittelhochtonbereich klang aufgeräumt und klar. Doch auch das Revelation konnte die leichte Unstimmigkeit der versilberten Leiter nicht ganz verleugnen, machte seine Sache aber besser als das kleine Anniversary, indem es die Klangfarben um einiges harmonischer und genauer traf.
Im Vergleich zum XT40i ergab sich ein ähnliches Für und Wider wie mit dem Silver AnniversaryXT – nur dieses Mal mit dem etwas besseren Ende für das Revelation. Auf seine Art war das teuerste QED-Boxenkabel im Familientest dem Wire World Oasis nicht unähnlich, das im Mittelhochtonbereich ähnlich wieselflink und offen agierte. Aber erneut wurden Stimmen laut, das XT40i würde doch – mit anderem Klangcharakter – auf gleichem Niveau spielen. Sie hatten Recht.
Wirklich in allen Punkten besser war erst das Kimber Kable VS12. Das wirkte nicht nur noch stimmiger, sondern zeigte mehr Souveränität und Kontrolle im Bass und zudem die noch natürlicheren Klangfarben. Aber bei dieser Betrachtung muss man auch einen Blick auf die Preisschilder werfen: Das VS12 kostet als 2 x 3 Meter-Set über 600 Euro…
QED-Boxenkabel im Familientest: das Fazit
Die vier QED Verbindungen sind allesamt gut gemacht und heben sich nicht nur von den Standard-Strippen à la 2,5- oder 4,0-Quadrat Litzenkabel ab, sondern können auch gegen namhafte Konkurrenz dieser und höherer Preisklassen bestens bestehen. Sie sind ein starkes Plädoyer dafür, sich dem Thema Boxenkabel mal wieder zu nähern – auch wenn das dafür vorhandene Budget nicht sehr groß ist.
Das XT25 ist dabei sozusagen der Einstieg, der jedem, der bislang noch mit Normalstrippen gehört hat, die Augen (beziehungsweise Ohren) öffnen wird: Ja so viel satter und feiner Klang kann aus der Anlage kommen.. Das XT40i ist eine Art VW Golf unter den QED LS-Kabeln. Es ist eine richtig gute Verbindung – präzise, harmonisch, klangfarbenstark – und sogar für längere Strecken gut zu gebrauchen. Klasse. Am Ende war diese graue Stegleitung unser Favorit.
Silver AnniversaryXT und Revelation sind dagegen nicht ganz so universell einsetzbar. Ihr geringer Querschnitt begrenzt die Länge auf maximal 4-5 Meter. Natürlich passiert kein Unglück, wenn man größere Distanzen verlegt, aber die Dynamik und die Basskontrolle leiden dann halt. Was schade wäre, denn gerade diese beiden Verbindungen leben ja von der höheren Lebendigkeit, dem präzisen Bass und der schönen Transparenz im Mittelhochtonbereich.
Noch einmal: XT25 und XT40i sind sicherlich sehr viel allgemeintauglicher. Aber Silver AnniversaryXT und Revelation sind sozusagen die Salz-in-der Suppe-Lautsprecherkabel. Die etwas zurückhaltende LS 3/5a von Harwood beispielsweise klang mit dem Revelation betörend offen…
| Frischer, konturenscharfer und detailreicher Klang |
| Trocken-sauberer Bass |
| Kein Skin-Effekt |
| Nur für Längen bis 4 Meter optimal |
| Ausgewogen-harmonischer, natürlicher Klang |
| Längen bis 10 Meter machbar |
| Sehr gute Preis-/Klang-Relation |
| Sehr gute Preis-/Klang-Relation |
| Lebendiger, akzentuiert-offener Klang |
| Trocken-präzier Bass |
| Unauffällig klein |
| Nur für Längen bis 4 Meter optimal |
Bewertungen
KlangMesswerteGesamt |
| Satter, sehr feiner und wohliger Klang |
| Bis zu 7 Meter optimal |
| Einfach verlegbar |
| Exzellente Preis-/Klang-Relation |
Vertrieb:
IDC Klaassen
Am Brambusch 22
44536 Lünen
www.idc-klaassen.com
Preise (Hersteller-Empfehlung, 2 x 3 Meter):
QED Performance XT25: 119 Euro
QED Reference XT40i: 219 Euro
QED Signature Silver AnniversaryXT: 169 Euro
QED Signature Revelation: 319 Euro
Weitere Beiträge zu diesem Thema:
Kabelklang im HiFi – Mythos oder Realität?
Auf dem Prüfstand: Neue Messungen für Lautsprecherkabel
Ratgeber: Hörvergleiche mit Lautsprecherkabeln
Ähnliche Beiträge:
6 Lautsprecherkabel im Test – im Fokus: Kimber Kable
5 Lautsprecherkabel im Test. Im Fokus: Wireworld LS Series 8