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Teufel Rockster Go unterwegs
Will in fast jede Tasche und zu jedem Geldbeutel passen: die neue Bluetooth-Box Teufel Boomster Go kostet 100 Euro (Foto: Teufel)

Test BT-Box Teufel Boomster Go: so gut klingt der Flachmann

Der Berliner Lautsprecher Teufel macht das mobile Musikhören wieder einmal ein Stück attraktiver und kleiner. Der neue Bluetooth-Speaker Teufel Boomster Go misst kaum einmal 10 x 10 Zentimeter und hat bei LowBeats einen neuen Rekord eingestellt: mehr Sound aus weniger Gehäuse schaffte bislang keiner.

Teufel schmückt sich mit vielen Auszeichnungen. Aber was die Werbeabteilung in Sachen Trageriemen gedichtet hat, müsste man mit einem Werbe-Oscar bedenken: „Genialer Strap“ betiteln die Berliner auf ihrer Website den beigelegten Riemen, der sich an einer Metallöse auf der Rückseite des Teufel Boomster Go befestigen lässt. Während sich über den IQ einer in Gehäusefarbe gehaltenen Kordel-Schlaufe streiten lässt, ist das 1/4-Zoll-Gewinde auf der Unterseite wirklich recht smart.

Teufel Boomster Go Farben
Die fünf Farben des Teufel Boomster Go (Foto: Teufel)

Den kleinsten Bluetooth-Speaker der Boomster-Serie gibt es passend zum persönlichen Stil in fünf stylischen Farben. Auch von der Anwendung ist der Boomster Go ein Chamäleon. Sein robustes, teils gummiertes, teils mit Stoffgewebe überzogenes Kunststoffgehäuse ist wasserdicht nach IPX7 und schützt den 10,7 x 10,7 x 4,6 cm großen Quader vor Stößen. In seinem Inneren verbergen sich ein Breitbänder sowie zwei passive Basstreiber für satten Bass bei kompakten Abmessungen.

Teufel Rockster Go Explosionsdarstellung
Das Explosionsbild zeigt das Konzept des Boomster Go: Ein flacher Kunststoff-Rahmen beinhaltet die Elektronik sowie einen aktiven Breitbänder, der nach vorne strahlt. Zwei ovale Passiv-Membranen an den Seitenwangen sorgen für etwas mehr Bassfundament (Foto: Teufel)

Teufel Boomster Go: Mikrofon an Bord

Ein integriertes Mikrofon ermöglicht die Nutzung der Freisprechfunktion. Über die auf der Stirnseite angebrachte Play-Taste lassen sich durch längeren Druck die Sprachassistenten Siri sowie Google Assistant aufrufen. Auf diesem Wege lassen sich auch Anrufe direkt über den Teufel Boomster Go entgegen nehmen.

Teufel Boomster Go: 1/4-Zoll-Gewinde
Zum 1/4-Zoll-Gewinde und der Öse für die mitgelieferte Trageschlaufe textet Teufel: „Genialer Strap sowie ein GoPro-kompatibles Gewinde zum Anbringen des Boomster Go an einfach allem: Gürtel, Stativ, Rucksack, Weltraumkapsel“ (Foto: S. Schickedanz)

Die vorderen Bedientasten zur Wiedergabesteuerung des über Bluetooth verbundenen Smart-Devices sind gut zu erkennen, die seitlich angebrachten Drücker zum Anschalten und zum Bluetooth-Pairing eher schlecht gekennzeichnet. Neben den beiden in die Oberfläche integrierten Tasten findet sich eine LED-Akkuanzeige, die mit drei Segmenten über den Ladestand informiert. Die maximale Ladung des 2600-mAh-Akkus reicht für etwa 10 Stunden Spielzeit.

Stereo ist machbar

Wer für seinen Raum oder etwas Party-Feeling am Strand mehr Pegel braucht, dürfte sich über die Stereo-Funktion ebenso freuen wie alle, die sich über eine breitere Bühne mit richtiger Links-Rechts-Ortung freuen. Dazu lassen sich zwei Teufel Boomster Go via Bluetooth zu einem Paar verbinden. Hier zahlt sich die Synchronisation der Lautstärkeregelung von Smartphone und Speaker aus.

Teufel Boomster Go: seitliches Bedienfeld
Die beiden Tasten am seitlichen Bedienfeld sind kaum erkennbar gekennzeichnet. Die drei LEDs links daneben zeigen den Ladestand des 2600-mAh-Akkus an (Foto: S. Schickedanz)

Der einzige Eingang ist eine Micro-USB-B-Buchse zum Aufladen des Akkus. Die Ladezeit beträgt 2,5 Stunden über ein USB-Netzteil oder einen Laptop. Die Zeit der AUX-Eingänge ist offenbar vorbei, denn auch JBL hat sich bei seinem Bestseller Flip 5 von diesem Relikt aus analoger Vorzeit getrennt.

Der Teufel Boomster Go klingt fast wie ein großer

Man sollte nicht erwarten, dass die Bäume einer so kleinen Box in den Himmel wachsen: Tiefe Töne verlangen einfach nach einem gewissen Gehäusevolumen. In sofern verblüffte der satte, für einen solchen Mini überaus dynamische Klang. Hier kann man Teufel bescheinigen, aus dem kleinsten Bluetooth-Speaker im Programm wirklich das Maximum herausgekitzelt zu haben. Was der Boomster Go an Bass bereitstellt, dürfte ausgemachte Hip-Hop-Fans zwar nicht unbedingt in Verzückung versetzen. Doch für die geringen Abmessungen erwies sich die Tieftonwiedergabe als sehr ordentlich; mehr dürfte unter diesen Voraussetzungen kaum möglich sein.

Toto XX Cover
Eine Art „Best-Of“ der Kultband (Cover: Amazon)

Die Drums in der Live-Version des Rock-Klassikers „Africa“ der Kult-Band Toto (XX) klangen bei moderatem Pegel im Nahfeld, also vor einem auf dem Schreibtisch, sogar richtig satt und differenziert. Eine wahrlich stramme Leistung.

Dass die Elektronik bei dynamischer, tieftonreicher Musik und hohen Pegeln (im oberen Drittel der Lautstärkeregelung) ziemlich oft begrenzend eingreifen muss, zeigt die Grenzen des Machbaren auf. Dann pumpte der Teufel Boomster Go recht deutlich. Und auch die weitgehend unverfärbte Stimmwiedergabe geht für diese Größenklasse völlig in Ordnung. Die spritzigen, aber nicht übertriebenen Höhen kommen sogar richtig gut. Mit dem Boomster Go kann man eindeutig mehr anfangen, als nur im Badezimmer die Morgennachrichten zu hören. Bevor man sich sein Urteil bildet, sollte man dem Teufel Boomster Go allerdings eine Weile Einspielzeit gewähren.

Teufel Boomster Go: Passiver Bassradiator
Auf beiden Seiten des Teufel Boomster Go sitzen hinter Grills passive Bassradiatoren, die in Verbindung mit dem Breitband-Lautsprecher in der Front eine verblüffend satte Basswiedergabe ermöglichen. Für die Größe ist das absolute Spitze (Foto: S. Schickedanz)

Fazit Teufel Boomster Go

Was an dem „genialen Strap“ hängt, ist wirklich ein kleiner Geniestreich. Zwar gibt es für den Preis des Teufel Boomster Go schon größere Bluetooth-Speaker, die zum Teil üppigen Bass verheißen. Allerdings mag es auch Outdoor-Freaks geben, die es lieber etwas kleiner haben und trotzdem nicht auf einen möglichst satten Klang verzichten wollen. Für sie ist der robuste, vielseitige Boomster Go ein ziemlich konkurrenzloses Angebot.

Teufel Boomster Go
2020/04
Test-Ergebnis: 4,4
sehr gut

Gesamt

Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Frische Höhen, verblüffend satter Bass für die Größe, neutrale, differenzierte Stimmen
Stereo-Pairing mit einem zweiten Boomster Go möglich
Robustes Gehäuse mit Trageschlaufe
Kennzeichnung der Tasten zum Teil sehr schlecht

Vertrieb:
Lautsprecher Teufel
Bikini Berlin,
Budapester Str. 38-50
https://teufel.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Teufel Boomster Go: 100 Euro

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Autor: Stefan Schickedanz

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Schneller testet keiner. Deutschlands einziger HiFi-Redakteur mit Rennfahrer-Genen betreut bei LowBeats den Bereich HiFi im Auto sowie die Themengebiete Mobile- und Smart-Audio.