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Audio Alchemy Mastermind Peter Madnick hat seine neuen Alchemy Komponenten DDP-2 und DPA-2 endlich fertig. LowBeats hatte jetzt die exzellente Vor-/Endstufen-Kombination im Test (Foto: H. Biermann)

Test DAC-Vorstufe Elac Alchemy DDP-2 plus Endstufe DPA-2

Der Audio-Entwickler Peter Madnick von Audio Alchemy gilt als einer der hellsten Köpfe der Branche. Vor allem seine Verstärker galten immer als geniale, gleichwohl bezahlbare Geheimtipps. Doch wie es bei Genies öfter vorkommt, hatte Madnick die professionelle Fertigung und die finale Fertigstellung nicht immer im Griff. Vor einigen Jahren nahm sich der Lautsprecher-Spezialist Elac der Sache an; mit ihrer Konzerntochter Elac Of America hatten die Kieler schon an anderen Stellen für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Und mit Elac kam deutlich mehr Zug in die Sache – und damit auch endlich die neue Komponenten-Serie auf den Markt. Wir hatten die DAC-Vorstufen/Endstufen-Kombination Alchemy DDP-2 / DPA-2 im Test. Die beiden 19 Zoll Geräte sind flach wie eine Flunder und klingen – Madnick-gemäß – brillant.

Die in der Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstadt Kiel ansässige Firma Elac ist, was man gemeinhin ein Traditionsunternehmen nennt. Der Name hat eine extrem bewegte Historie mit wechselnden Produktschwerpunkten, die bis ins Gründungsjahr 1926 als „Electroakustik GmbH“ zurück reicht. Zu Beginn beschäftigte sich das Unternehmen mit Unterwasserschalltechnik. Nach den Wirren des Krieges musste sich die Firma zwangsläufig von der Entwicklung militärisch nutzbarer Technologien verabschieden. Das wohl wichtigste Nachkriegsprodukt wurde ein Plattenspieler: Der Miracord PW1 von 1948 begründete Elacs Ruf im Bau hochwertiger Plattenspieler und Musikkonsolen. Tonabnehmersysteme ergänzten das Portfolio eigenentwickelter Produkte.

Elax Miracord PW1
Mit dem Miracord PW1 begann ELACs eigenes Wirtschaftswunder. „PW“ steht übrigens für Plattenwechsler (Foto: Elac)

Andere Betätigungsfelder, wie der Wiedereinstieg in die Echolot-Technik für Fischerei, Navigation und Ozeanografie und wirtschaftliche Turbulenzen seien hier nur am Rande erwähnt. Für die Audiotechnik kam der große Umbruch Anfang der Achtzigerjahre. Bis Dezember ’81 hatte Elac ausschließlich Plattenspieler und Tonabnehmer hergestellt. Mitte ’81 wurden Vertriebsaktivitäten für HiFi aufgenommen und das Unternehmen in Elac Phonosysteme GmbH umbenannt.

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Firmengeschichte erfolgte erst vor wenigen Jahren mit der Gründung einer Dependance in den USA, dem Anheuern des renommierten Lautsprecherentwicklers Andrew Jones und dem Aufkauf des Elektronikspezialisten Audio Alchemy unter Mastermind Peter Madnick. Womit wir beim eigentlichen Thema angekommen wären.

Alchemy DDP-2 & DPA-2: Elektronik by Elac

Elac machte aus „Audio Alchemy“ nur noch „Alchemy“ und bringt die neue Elektronikserie, die zunächst aus drei Produkten besteht: dem Phono-Vorverstärker PPA-2 (1.000 Euro), der Stereo-Endstufe DPA-2 (1.600 Euro) und der „Streaming“-Vorstufe mit DAC DDP-2 (2.600 Euro). Die beiden letztgenannten Geräte konnte ich ausführlich unter die Lupe und zwischen die Lauscher nehmen.

Dass ich „Streaming“ hier in Anführungszeichen gesetzt habe, hat seinen Grund. Dazu komme ich gleich. Lassen Sie mich Ihnen zunächst kurz die Geräte vorstellen.

Der Look der Alchemy-Serie überrascht ein wenig. Zunächst wurden die Komponenten in einem schmaleren Alu-Kleid mit seitlich daneben stehendem Netzteil gezeigt. Doch speziell für die Anforderungen des US-Marktes, wo Custom Installation ein großes Thema ist, kam man von dem eher HiFi-typischen Design ab und entschied sich für ein Re-Design, hin zu einer flachen Bauweise im 19“ Rack-Format mit schwarzen Gehäusen.

Damit haben die Alchemy-Geräte eine gewisse (entfernte) Ähnlichkeit mit den legendären Braun-Komponenten. Sie sind unscheinbar, aber nicht unelegant und machen sich auch gut auf einem Lowboard unter dem TV. Irgendwie inkonsequent ist dabei nur, dass einzig die Endstufe über passende Montagepunkte und mitgelieferte Rack-Montagewinkel verfügt. Sicher, eine Phonovorstufe wird man wohl nur selten in einem 19“-Rack verstauen, aber bei der DDP-2 DAC-Vorstufe bin ich mir nicht so sicher, warum diese Möglichkeit verwehrt bleibt.

Elac Alchemy DD2 Serie

Die Elac Alchemy-Serie besteht zur Zeit aus der Stereo-Endstufe DPA-2 (1.600 Euro, oben), der Phono-Vorstufe PPA-2 (1.000 Euro, Mitte) und der DAC-Vorstufe DPA-2 für 2.600 Euro (Foto: Elac)

ELAC Alchemy DDP-2: Ab wann ist ein Streamer eigentlich ein Streamer?

DDP steht für Digital Decoding Preamp. Elac nennt die Vorstufe auf der Produktseite mal einen „Streamer“ und mal einen „Streaming End-Point“. Der Begriff „Streaming“ ist leider recht unscharf definiert und kann in verschiedenen Kombinationen die eigentliche Funktion umschreiben. Da gibt es Streaming Server, Streaming Core (im Prinzip auch ein Server), Streaming Transporter, Streaming Player, Streaming Renderer, Streaming End-Point und weitere Namen. Das sorgt für Verwirrung beim Verbraucher, zumal einige Bezeichnungen praktisch dasselbe bedeuten.

Beispiel: Auralic nennt seinen Aries G1 einen Streaming Transporter. Er ist auch ein Server und ein Renderer – aber kein DAC. Für den Begriff „Rendering“ findet sich keine eindeutige Übersetzung. Es wird in unterschiedlichen Bereichen verwendet, wie beispielsweise bei der computergestützten Grafikerzeugung. Im Audio-Kontext steht Rendering für die Aufbereitung von über das Netzwerk verteilten Audiodaten zur anschließenden Digital-/Analogwandlung.

Die Bezeichnung des DDP-2 als „Streaming End-Point“ beschreibt seine Funktion eigentlich recht genau. Zunächst mal ist der DDP-2 kein Server. Er kann also keine Musikdaten selbst verwalten und für andere Geräte im Netzwerk zur Verfügung stellen. Er kann lediglich Audiodaten über das Netzwerk (per LAN oder WLAN), sowie per Bluetooth entgegennehmen, verarbeiten und mit seinem internen DAC in Analogsignale verwandeln. Ebenso ist er kein Player, denn er verfügt über keine eigene „Intelligenz“, um Musikdaten zu verwalten. Darum gibt es für den DDP-2 auch keine App und er hat auch keine Anschlüsse für externe Massenspeicher. Kurz gesagt: Der DDP-2 benötigt in jedem Fall eine externe Quelle. Egal, ob für digitale oder analoge Signale.

Elac Alchemy DD2 Fernbedienung
Obwohl der DDP-2 keinerlei Player-Funktion hat, verfügt seine Fernbedienung über Tasten zur Titelsteuerung. Die sind leider ohne Funktion (Foto: F. Borowski)

Der einfachste Weg zur digitalen Musikwiedergabe mit dem DDP-2 ist Bluetooth. Hierfür reicht ein Smartphone oder Computer, um ihm innerhalb der Bluetooth-Reichweite Daten zuzuspielen. Über das Netzwerk (LAN/WLAN) wird zudem Apples AirPlay-Protokoll (nicht AirPlay 2) und Spotify Connect unterstützt.

Der beste Weg erfordert in jedem Fall einen audiofähigen Netzwerkserver. Dafür ist im Prinzip jeder UPnP/DLNA-fähige Rechner/Server geeignet, doch im Moment ist die UPnP-Unterstützung leider noch etwas holprig. Über Audirvana am Mac wurde der DDP-2 in meinem Test zwar sofort erkannt, aber es gab einige Probleme in Form von ständigen Aussetzern. Daran muss Elac noch arbeiten. Ebenso ist der MQA-Support erst für ein späteres Firmware-Update vorgesehen.

Nebenbei bemerkt: Der DDP-2 bietet zwar keine App für Musikverwaltung oder zur Konfiguration, aber per LAN-Verbindung und Eingabe seiner IP-Adresse in einen Browser kann man gewisse Einstellungen und Firmware-Updates über ein einfaches Webinterface vornehmen. Hierüber kann auch die ab Werk deaktivierte WLAN-Funktion eingeschaltet werden, falls benötigt. Elac empfiehlt die drahtgebundene Netzwerkverbindung.

Zurück zu den Wiedergabemöglichkeiten. Der Königsweg ist die Zuspielung von einem Roon-Server, denn der DDP-2 ist als Roon Endpoint qualifiziert. Nur über Roon kann derzeit digitale Musik problemlos in Hi-Res bis 384 kHz PCM oder DSD gestreamt werden.

Bis hier hin ging es nur um die Wiedergabemöglichkeiten per Netzwerk. Der DDP-2 ist aber auch für zahlreiche lokale Anschlussmöglichkeiten gerüstet. Neben USB-Audio, 2x Coax-Digital, 2x TosLink, 1x AES/EBU gibt es auch noch zwei (wohl nur selten benötigte) i²S-Anschlüsse.

Und last but not least wären da natürlich noch die analogen Eingänge: einmal symmetrisch und zweimal unsymmetrisch. Die Ausgabe erfolgt dementsprechend ebenfalls per Cinch oder XLR, wobei es unsymmetrisch je einen Festpegel-Ausgang (Line-Level) und einen variablen Ausgang gibt. Zu guter Letzt ist ein RS232-Anschluss für Heimsteuerungssysteme und ein Trigger-Anschluss vorhanden, über den per Klinkenkabel andere Alchemy-Geräte ein- und ausgeschaltet werden können.

Elac Alchemy DDP-2 und DD-A2 Rear
Die Anschlüsse der Vorstufe DDP-2 (oben) und der Endstufe DPA-2 lassen kaum Wünsche offen (Foto: Elac)

Puhhh. Bitte glauben Sie mir: ich will hier keineswegs eine neue Bedienungsanleitung schreiben. Aber die Anschlussvielfalt des DDP-2 ist enorm und ich finde, man sollte schon eindeutig wissen, welche „Streamer“-Eigenschaft der DDP-2 hat, und welche nicht. Und damit haben wir erst die äußerlichen Merkmale des Elac abgehandelt. Die Bedienung und die inneren Besonderheiten sind nicht minder umfangreich. Aber ich will versuchen, es so kompakt wie möglich abzuhandeln, ohne wichtige Eigenschaften auszusparen. Ach, und dann ist da ja noch die Endstufe …

Die Endstufe Alchemy DPA-2 an:

Die Zweikanal-Endstufe bietet im Stereo-Modus beachtliche 325 Watt pro Kanal an 4 Ohm und über 600 Watt an 8 Ohm im Mono-Betrieb. Das erreicht Elac durch eine Kombination aus Class-A in der Eingangsstufe und Class-D in der Ausgangssektion. Passend zum DDP-2 gibt es symmetrische und unsymmetrische Eingänge und einen Trigger-Port, sowie solide Lautsprecher-Terminals. Für den Test habe ich die Endstufe symmetrisch mit dem DDP-2 verbunden.

Zur Bedienung stehen an der Front – neben einem „harten“ Power-Schalter – Tasten zur Eingangswahl, für den Mono-Betrieb, Mute und eine Gain-Umschaltung (+6 dB) zur Verfügung. Der DPA-2 hat auch ein Display, das nur bei Bedarf durch eine weitere Taste aktiviert wird und dann ein digitales Level-Meter anzeigt. Außerdem kann über langes Drücken der Display-Taste der Trigger-Port an- und ausgeschaltet werden.

Weiße LEDs an der Front dienen zur Funktionsanzeige. Leider sind die so hell, dass sie wirklich stören, wenn das Gerät im Sichtbereich (zum Beispiel unter dem TV) steht. Im Normalfall leuchtet zwar nur die LED für den gewählten Ausgang, aber das reicht schon. In Anspielung an eine Szene aus der Comedy-Serie „The Big Bang Theory“, in der Penny in ihrem Auto auf die brennende Motorkontrollleuchte hingewiesen wird, fällt mir dazu nur ein: „Ich muss da mal was drüber kleben.“

Elac Alchemy DDP-2 und DD-A2 Display
Die OLED-Displays der Vorstufe DDP-2 (oben) und der Endstufe. Für die Anzeige des DDP-2 gibt es mehrere Einstelloptionen über das Menü (auch abschaltbar). Die zappelnde Anzeige der Endstufe lässt sich manuell per Taste abschalten (Foto: F. Borowski)

Naturgemäß fallen die Bedienoptionen der Vorstufe DDP-2 viel umfangreicher aus – auch wenn es kaum mehr Tasten als an der Endstufe gibt. Alles Wesentliche, wie die Quellenauswahl und das Setup, lässt sich über eine weitgehend selbsterklärende Menüführung im Display einstellen. Dazu dienen entweder drei der Tasten, oder der Dreh-/Drück-Steller neben dem Display, der im Normalbetrieb natürlich auch die Lautstärke regelt. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen. Die Einstellmöglichkeiten reichen von der Quellenwahl über die Auswahl verschiedener Filter bis hin zum Bluetooth-Pairing. Sehr erfreulich: Der DDP-2 merkt sich für jeden Eingang die zuletzt eingestellte Lautstärke.

Im Alltag wird man für die Bedienung meist die mitgelieferte und recht simple Fernbedienung nutzen. Die Quellenwahl ist darüber leider etwas umständlich, weil der DDP-2 so unglaublich viele Eingangsmöglichkeiten hat (14 an der Zahl!) und diese per Vor- und Zurücktaste nacheinander durchgeschaltet werden müssen. Da wäre es hilfreich, wenn sich nicht benutzte Eingänge deaktivieren ließen. Davon abgesehen ist die Bedienung äußerst gut gelungen. Ein 6,35 mm Kopfhöreranschluss ist ebenfalls vorhanden. Sobald hier ein Hörer eingestöpselt ist, werden sämtliche Ausgänge an der Rückseite stummgeschaltet.

Die Alchemy-Kombi bietet bei der Bedienung ein imposantes akustisches Feedback. Vieles wird nämlich mittels deutlich vernehmbarer Relais geschaltet. Wenn Vor- und Endstufe zusammen (und per Trigger verbunden) eingeschaltet werden, klickt es bis zu zehnmal, bevor die Ausgänge freigeschaltet sind.

Das Innenleben der Vorstufe DDP-2 breitet sich dank der Gehäusegröße und -Form sehr übersichtlich aus. Für die Stromversorgung sind zwei Netzteile verbaut. Ein Schaltnetzteil, das nur den digitalen Part versorgt und ein lineares für die Analogsektion. Auch die Platinen für digitale und analoge Signalverarbeitung und deren Masseverbindung sind komplett voneinander getrennt.

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Elac Alchemy DD-P2 innen
Alchemy DDP-2: Getrennte Netzteile, getrennte Signalverarbeitung für digital und analog, separate Masseverbindungen, galvanische Trennung der digitalen Eingänge u.v.m. (Foto: F. Borowski)
Elac Alchemy DD-A2 innen
DPA-2: Die Endstufe arbeitet mit Class-A-Eingängen und Schaltverstärkern in der Endstufe. Nur so lässt sich die enorme Ausgangsleistung auf so kleinem Raum und mit passiver Kühlung realisieren (Foto: F. Borowski)
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Alle Digitaleingänge wurden galvanisch isoliert. Die analogen Eingänge werden direkt und ohne Digitalisierung verarbeitet. Der Lautstärkeregler arbeitet über einen Chip mit analoger Widerstandsleiter und bietet 200 Schritte. Alles in allem ist der Aufwand für eine DAC/Vorstufe dieser Preisklasse recht hoch. Das Gehäuse konzipierte Madnick eher schlicht, was dem Preis-/Leistungsverhältnis zu Gute kommt.

Alchemy DDP-2 & DPA-2 in der Praxis

Einmal angeschlossen und konfiguriert – was in wenigen Minuten erledigt ist – erweist sich das Duo als wahre Freude in der Benutzung, mit kleinen Abzügen in der B-Note. Alles ist logisch durchdacht, einfach durchschaubar und komfortabel in der Bedienung. Abgesehen von der etwas simplen Fernbedienung, die mit ihrer runden Unterseite auf dem Tisch lästig schaukelt und immer in die Hand genommen werden will. Dass die Lautstärke nur über den kreisförmigen Multicontroller erfolgen muss anstatt über eigene, freiliegende Tasten, ist ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig.

Das Display des DDP-2 zeigt im Normalfall großformatig den eingestellten Lautstärkepegel an, sowie kleiner in den Ecken den gewählten Eingang und Einstellungen wie das gewählte Filter oder, ob Upsampling aktiviert ist. Der Dreh-/Drück-Regler ist leider etwas wabbelig. Und wie schon weiter oben erwähnt, ist die Quellenauswahl ein wenig umständlich, weil so viele Eingänge durchgescrollt werden müssen, um ans Ziel zu kommen. Davon abgesehen flutscht alles bestens, sodass man sich voll und ganz auf den eigentlichen Zweck konzentrieren kann: die Tonwiedergabe.

Das stimmt die Chemie: DDP-2 & DPA-2 im Hörtest

Der kombinierte Listenpreis für DDP-2 und DPA-2 liegt bei 4.200 Euro. Das ist kein Pappenstiel, aber für den gebotenen technischen Aufwand angemessen. Vollends gerechtfertigt wird der Preis durch das Klangvergnügen, welches das Duo seinem stolzen Besitzer bereitet.

Es ist die hohe Spielfreude, mit der die Kombination sofort die Zuhörerschaft in den Bann zieht. Punktgenau kommen die Schläge auf die Snare-Drum, wunderbar fein die Piano-Anschläge. Was mir aber besonders gut gefällt, ist die natürliche Wärme der Wiedergabe, die nur wenige Digitalkomponenten so zu bieten haben. Erst recht nicht solche, bei denen noch eine Schaltendstufe mit im Spiel ist. Stimmen wirken niemals harsch, Transienten im Hochtonbereich kommen wunderbar leicht und schön aufgelöst und drücken nicht ins Trommelfell – Respekt!

Während sich die Vorstufe  mit hoher Klangfarbentreue und Gespür für Feinheiten ins Rampenlicht spielt, ergänzt die leistungsstarke Endstufe das Gesamtbild um die nötige Kraft in allen Lebenslagen und an so ziemlich allen Lautsprechern. Wie bei vielen DACs üblich, kann über umschaltbare Filter (vier beim DDP-2) das Klanggeschehen an den persönlichen Geschmack und den Charakter der Anlage angepasst werden. Auch wenn sich die Unterschiede beim Umschalten nicht immer sofort offenbaren, bekommt man mit ein bisschen Zeit und Muße ein klares Gespür für ihre Wirkung. Mein Favorit war das Filter „F4“ (Minimum phase, slow roll-off – apodizing) mit eingeschaltetem „Resolution Enhancement“ (Upsampling).

Ganz ehrlich, ich hätte nicht erwartet, dass die flachen Elacs meiner Referenzkombi Exogal Comet und Ion PowerDAC so nahe kommen könnte. Nicht, dass die Ausnahmetalente von Exogal durch die „Alchemisten“ um ihren Thron bangen müssten. Aber die Alchemy DDP-2 und DPA-2 überzeugen mit großer Spielfreude, musikalischem Feingefühl bei gleichzeitig toller Auflösung, Transparenz und Dynamik. Und: großorchestrale Ereignisse und fetzige Pop- oder Rockmusik machen mit den flachen Alchemisten ebenso viel Spaß wie kleine Jazz-Ensembles oder Solisten. Echte Alleskönner eben.

Fazit Alchemy DDP-2 und DPA-2

So ungewöhnlich die beiden Alchemy-Komponenten aussehen, so gut sind sie. Peter Madnick hat in der Vorstufe DDP-2 so ziemlich alle wichtigen und heute als klangmindernd bekannten Faktoren bedacht und mit seiner cleveren Schaltung bekämpft. Mit überzeugendem Ergebnis. Und mit der ungeheuer leistungsstarken Schaltendstufe DPA-2 beweist der Elac-Alchemist, dass man auch mit dieser Technik ausgezeichnete Verstärker bauen kann, die ungemein musikalisch und keineswegs „digital“ klingen müssen. Wichtig zu wissen: Der DDP-2 ist kein echter Streamer, sondern in erster Linie ein DAC und Vorverstärker, den man auch über das Netzwerk mit Musik füttern kann. Darum spricht Elac korrekt von einem Streaming End-Point.

In der Kombi gibt es viel Licht, aber auch etwas Schatten. Dass die UPnP-Unterstützung zum Testzeitpunkt noch nicht gut funktionierte, ist ärgerlich, aber nur eine Frage der Zeit. Und Besitzer eines Roon-Servers finden im DDP-2 einen idealen Spielpartner. Beeindruckend ist auch die Anschluss- und Funktionsvielfalt des DDP-2. Wer da nicht den passenden Anschluss findet, muss etwas äußerst Exotisches im Regal haben.

Letztendlich löst diese Vor-/Endstufen-Kombination das Versprechen ein, das Madnick schon vor Jahren gab. Von unserer Seite eine dicke Empfehlung!

LOwBeats Bewertung Elac Alchemy DPA-2

Elac Alchemy DDP-2
2019/11
Test-Ergebnis: 4,4
SEHR GUT
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Sehr guter Klang fürs Geld, fein aufgelöst, luftig, kraftvoll
Große Anschluss- und Funktionsvielfalt, Roon ready
Komfortable Bedienung
UPnP derzeit eingeschränkt

Vertrieb:
Elac Electroacustic GmbH
Fraunhoferstraße 16
24118 Kiel
www.elac.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Alchemy DDP-2: 2.600 Euro

Gegenspieler:

Test: Exogal Comet und Ion PowerDAC

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Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.