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Sky Audio Verdade II front
Passiver Kompaktmonitor Sky Audio Verdade II; Paarpreis ab 3.880 Euro (Foto: J. Schröder)

Test Kompakt-Monitor Sky Audio Verdade II – the missing Link

So etwas testet man nicht alle Tage: In diesem Test geht es um einem Lautsprecher, der im Wesentlichen nach Gehör abgestimmt wurde. Die Rede ist vom Kompaktmonitor Sky Audio Verdade II – entwickelt und gebaut von Jürgen Lusky, seines Zeichens erfahrener Mastering-Ingenieur.

Der Name Verdade stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet Wahrheit. Das lässt die Geschichte hinter der Verdade II bereits erahnen. Jürgen Lusky, unter anderem tätig im House-Of-Audio (HOFA) Studio in Karlsdorf, wünschte sich schon lange einen Lautsprecher, mit dem er ebenso zielgerichtet wie lustvoll arbeiten kann. Das impliziert, das eine wäre mit dem anderen nur schwer vereinbar. Tatsächlich lohnt es sich, diesen offensichtlichen Zielkonflikt etwas näher zu beleuchten – dazu später mehr.

Aufmerksam auf Sky Audio machte mich Hermann Gier, Mastermind bei SPL Audio. Gier hört schon seit einigen Jahren mit Verdade Monitoren. Meine erste Live-Begegnung fand dann im Frühsommer 2016 in den Karlsdorfer HOFA Studios statt – damals noch mit der Verdade der 1. Generation.

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Sky Audio Verdade II perspektive 2
form follows function – das Design der Verdade II orientiert sich ausschließlich am Verwendungszweck. Gegen Aufpreis ist eine lackierte Ausführung erhältlich (Foto: J. Schröder)
Sky Audio Verdade II with Subs at Sueddeutsche HiFi-Tage Stuttgart 2019
Sky Audio Verdade II mit Subs bei den Süddeutsche HiFi-Tagen Stuttgart 2019 (Foto: J. Schröder)
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Schon diese wurde im Pro-Audio-Umfeld sehr gut angenommen. Der Anfangserfolg ließ den Perfektionisten Lusky allerdings nicht ruhen. Alles inklusive der kritischen Weichenbauteile wurde nochmals eingehend auf Tauglichkeit probegehört. Für mich hieß das, mehr als drei Jahre lang geduldig zu warten – wobei ich immer wieder vertröstet wurde mit Aussagen wie: „…ich muss erst noch den modifizierten Tieftöner testen.“ oder „ich hab‘ die Weiche nochmals geändert“. Kurz vor Weihnachten 2019 kam endlich die Zusage für das LowBeats Testexemplar – nunmehr Verdade der 2. Generation mit neuem Bändchen-Hochtöner und inklusive aller vorangegangenen Verbesserungen. Kostenpunkt für das Paar im hier gezeigten (eher schlichtem) Gehäusefinish: 3.880 Euro.

Sky Audio Verdade II – Technik

Jürgen Lusky vertritt die Auffassung, dass sich die Klangqualität von Lautsprechern kaum an Daten und Zahlen festmachen lässt. Auf der Homepage von Sky Audio finden sich denn auch weder Betriebsdaten noch Angaben zur Technik seiner Lautsprecher. Natürlich setzt die gehörmäßige Abstimmung von Lautsprechern ein gesundes Basiskonzept voraus, welches bereits nativ keine akustischen Schwächen aufweist.

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Sky Audio Verdade II – Front
Die vergleichsweise breite Schallwand bewirkt ein zu den Mitten hin zunehmendes Bündelungsmaß, was den Direktschallanteil am Hörplatz steigert (Foto: J. Schröder)
Sky Audio Verdade II – Innenansicht
Das Gehäuse-Innenvolumen ist im zentralen Bereich mit langfaseriger Natur-Schafwolle befüllt (fürs Foto entfernt). Die längs verlaufenden Verstrebungen versteifen nicht nur das Gehäuse, sondern sollen auch eine interne Diffusor-Wirkung aufweisen (Foto: J. Schröder)
Sky Audio Verdade II – Anschluss
Zu erkennen gibt sich die Verdade II durch das Firmen-Emblem im Zentrum des robusten Anschlussfelds (Foto: J. Schröder)
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An diese Spielregeln hält sich auch die Verdade II: Nicht bloß ausgemachte Lautsprecher-Freaks erkennen auf Anhieb, dass es sich bei ihr konzeptionell um einen Lautsprecher wie aus dem Lehrbuch handelt. Resonanzarmes, schweres Gehäuse aus 25 Millimeter starkem MDF; großes Innenvolumen für eine impulstreue Bassreflex-Abstimmung; breite Schallwand für kontrolliertes Abstrahlverhalten bereits in den mittleren Lagen, abgeschrägte Kanten zum Unterdrücken von Kantendispersion – mit diesen Konstruktiuonsmerkmalen erfüllt die Verdade II bereits wesentliche Voraussetzungen für guten Klang.

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Sky Audio Verdade II – impedance and phase (150 Ohm scaled)
Elektrischer Impedanz- und Phasenverlauf: Beide Impedanzmaxima im Tieftonberreich liegen oberhalb von 60 Ohm. Im Hörbereich werden 7 Ohm nicht unterschritten (Messung: J. Schröder)
IM-Distortion Sky Audio Verdade II @94dBspl
Bei einem Schalldruckpegel von 94dBspl@1m fallen die Intermodulationsverzerrungen erfreulich gering aus. Die Unregelmäßigkeiten im Tieftonfrequenzgang (u. a. die 130Hz-Senke) sind die Folge von Raumeinflüssen während der Messung (Messung: J. Schröder)
IM-Distortion Sky Audio Verdade II @102dBspl
Selbst bei einem Schalldruckpegel von 102dBspl/1m pro Lautsprecher lässt sich noch relativ verzerrungsarm hören. Bemerkenswert, dass der Tiefmitteltöner hierbei nur geringe Kompression zeigt (Messung: J. Schröder)
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„Parkettfest“ zeigte sich die Verdade II denn auch bei den LowBeats Standardmessungen. So verläuft ihre Impedanz im Hörbereich bei nur mäßigem Phasengang stets oberhalb von 7 Ohm – eher leichtes Spiel also für den antreibenden Verstärker. Lobenswert auch Verzerrungsverhalten und Pegelfestigkeit. So fallen die Intermodulationsprodukte beim Schalldruckpegel von 94dBspl/1m erfreulich gering aus. Erst ab Schalldruckpegeln oberhalb von 102dBspl/1m steigen die Verzerrungen merklich an. Doch selbst in diesem Bereich zeigt der 18-Zentimeter-Tiefmitteltöner noch keine signifikante Pegelkompression – für Dynamikspitzen bleibt also noch ausreichend Headroom. Bei der Chassis-Auswahl für die Verdade II bewies Jürgen Lusky also ebenfalls ein gutes Händchen.

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Sky Audio Verdade II – Tieftöner
Der kompakte Tiefmitteltöner weist einen Korbdurchmesser von 18 Zentimetern auf. Eine Sandwich-Membran soll ihm zu einem weitreichenden Übertragungsbereich ohne materialbedingte, scharfe Resonanzspitzen verhelfen (Foto: J. Schröder)
Ribbon Tweeter Viawave SRT-7
Mit dem SRT-7 des russischen Herstellers Viawave leistet sich die Verdade II einen der derzeit weltbesten Bändchen-Hochtöner. Eine U-förmige Polymereinlage versiegelt den Luftspalt zwischen Bändchen und Magnetantrieb. Das steigert den Wirkungsgrad und reduziert die Verzerrungen (Foto: Viawave)
Frequenzweiche
Die Frequenzweiche der Verdade II ist – ungewöhnlich – folienverschweißt. Ihre (manuelle) Verdrahtung erfolgt direkt von Bauteil zu Bauteil ohne den Umweg über eine Leiterplatte. Klangkritische Bauteile wurden in langen Hörsitzungen optimiert (Foto: J. Schröder)
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„Werkzeug“ Lautsprecher

Technisch betrachtet, steht es um die Verdade II schon mal sehr gut. Das allein ist jedoch nur „die halbe Wahrheit“. Die andere Hälfte offenbart sich, lässt man die Anforderungsprofile von zur Musikwiedergabe gedachten Lautsprechern einmal Revue passieren. Da wären zunächst diejenigen für Live-Beschallung: Sie müssen vor allem kontrollierte Abstrahleigenschaften besitzen, zudem robust und skalierbar sein. Schließlich erwartet jeder Zuschauer ein beeindruckendes Konzerterlebnis – egal, wo er Platz nimmt und wie unterschiedlich die Locations auch ausfallen mögen.

Anders beim Aufnehmen im Tonstudio: Hier geht es vor allem darum, die Energie des Moments einzufangen – die Technik hat sich dem Künstlerischen vollkommen unterzuordnen. Das gilt auch für die verwendeten Lautsprecher: Sie müssen Künstler, Produzenten und Toningenieur jederzeit einen motivierenden Überblick über den Werdegang der laufenden Produktion erlauben – ohne Limits. So ist es beispielsweise ein absolutes NoGo, wenn sich nach einem heftigen Crashbecken-Hieb deren Diamantkalotten zerbröselt im Abdeck-Lochblech wiederfinden (was ich tatsächlich schon erlebt habe).

Der Mastering-Ingenieur wiederum hat den Job, das aufgezeichnete Material entsprechend dem jeweiligen Übertragungsweg dynamisch aufzubereiten und das Ganze klanglich ins rechte Licht zu setzen. Das erfordert Lautsprecher, die nichts verheimlichen und selbst auf allerfeinste Klangkorrekturen im 0,5-Dezibel-Bereich reagieren. Mit highfidelen „Schöngeistern“ gerät man da ebenso schnell auf die schiefe Bahn wie mit großvolumigen Studio-Monitoren à la JBL 4435, auf denen ohnehin alles überwältigend klingt.

Classic Studio Monitor JBL 4430 and 4435
Längst eine Legende: die beiden Studio-Monitore JBL 4430 and 4435. Einziger Nachteil: Egal, was man damit anhört – es klingt immer beeindruckend. Damit kann man sich beim Tonträger-Mastering auch schon mal „verlaufen“ (Foto: JBL; Behringer electric)

Am Ende der Übertragungskette schließlich steht der HiFi-begeisterte Musikliebhaber: Er wünscht sich ein möglichst authentisch wirkendes Musikerlebnis, was ihn im besten Falle emotional mitnimmt. Das verlangt vom Lautsprecher nicht bloß tonale Neutralität, sondern vor allem ein auf Wohnräume abgestimmtes Verhältnis von Direkt- zu Diffusschallanteilen.

Große Vorbilder

Das zeigt: Auch wenn das Ziel stets gute Musikwiedergabe ist, sind die spezifischen Anforderungen an Lautsprecher je nach Anwendung extrem unterschiedlich. Nur ganz wenigen Lautsprechern ist es daher bislang gelungen, sich zumindest in dreien der beschriebenen Einsatzbereiche zu etablieren. Ein prominentes Beispiel hierfür ist fraglos der RL 901K von Musikelectronic Geithain.

Musikelectronic Geithain RL901K
Einer der ganz wenigen Lautsprecher, der Profis und Hifi-Enthusiasten gleichermaßen begeistert: der aktive RL 901K von Musikelectronic Geithain (Foto: Musikelectronic Geithain)

Es ist sicherlich kein Zufall, dass Jürgen Lusky lange Zeit mit ebendiesem Geithain RL 901K gearbeitet hat. Wer sein Gehör mit solch hochkarätigen Klangreferenzen geschult hat, liegt denn auch beim gehörmäßigen Abstimmen von Monitoren mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der sicheren Seite. Das jedenfalls bekunden die vielen, äußerst postitiven Kundenkommentare zur Verdade auf der Homepage von Sky Audio – ganz gleich, ob Musiker, Toningenieur, Produzent, HiFi-Enthusiast oder alles zusammen. Offensichtlich gelang Lusky mit der Verdade II eine im besten Sinne „mehrheitsfähige“ Abstimmung.

Die Sky Audio Verdade II im Hörtest

Die Klangqualität eines Lautsprechers wird von vielen Faktoren bestimmt. Meiner Ansicht nach einer der wichtigsten ist das Abstrahlverhalten, weil es unmittelbar das Verhältnis Direkt- zu Diffusschall bestimmt. Und eben dieses bewirkt psychoakustisch den größten Klangunterschied zwischen zwei ansonsten vergleichbaren Lautsprechern. Natürlich lässt sich die Direkt-Diffusschallbalance auch durch den Abstand Hörplatz-Lautsprecher beeinflussen. Meistens jedoch sind weder das eine noch das andere frei wählbar. Dann bleibt nur, den Lautsprecher zu nehmen wie er ist.

Beim Hörtest mit der Verdade II stand diese Thematik denn auch im Mittelpunkt. Anlass hierfür war der sich aufdrängende Hörvergleich mit der Dynaudio Contour 20. Die erspielte sich in den zurückliegenden vier Jahren bei LowBeats den Status des allgemein wertgeschätzten Referenzlautsprechers in ihrer Klasse. In der Tat haben beide etliches gemeinsam: Zwei-Wege-Technik, Bassreflex-abgestimmte, kompakte Gehäuse und nicht zuletzt ein vergleichbares Preisniveau. Dank ähnlicher Abmessungen empfehlen sie sich zudem für den gleichen, minimalen Hörabstand (ab etwa 1,5 Meter).

Hinzu kommt, dass beide Lautsprecher bei der klassischen Frequenzgangmessung unter reflexionsarmen Bedingungen nahezu identische Schriebe produzierten. Dennoch zeigten sich im Hörvergleich deutliche Klangunterschiede – zumindest in dieser Hinsicht bestätigte sich Luskys These der nur bedingten klanglichen Aussagekraft von Zahlen und Daten bei Lautprechern.

Alle mal herhören

Um das nachvollziehbar zu dokumentieren, habe ich von beiden Lautprechern mit unserem Neumann-Kunstkopf „Alfred“ im großen LowBeats Hörraum binaurale Aufnahmen gemacht: Im Direktvergleich, für den ein guter Kopfhörer Pflicht ist, sind die Unterschiede sofort wahrnehmbar. Selbstverständlich befanden sich beide Lautsprecherpärchen jeweils separat an gleicher Position, während das Kunstkopfmikrofon am Hörplatz lauschte. Der Abstand zu den Lautsprechern betrug dabei 3,40 Meter.

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Im Hörvergleich fallen spontan vor allem zwei klangliche Unterschiede auf: Zunächst mal wirkt die Verdade durch ihren schlankeren Grundtonbereich in den unteren Lagen etwas aufgeräumter. Das kommt auch der Wahrnehmbarkeit von Tiefbassanteilen zugute, obwohl die Bassreflex-Tuningfrequenz der Dynaudio etwa 7 Hertz tiefer liegt. Zum anderen klingt die Verdade II im hohen Mittelton- und Präsenzbereich direkter, schärfer zeichnend, prägnanter. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Chassis der Dynaudio in dieser Disziplin technisch „schlechter“ wären. Wesentlicher Grund hierfür dürfte vielmehr sein, dass die Schallwand der Contour 20 deutlich schmaler ausfällt als die der Verdade II.

Das Auswerten der Raum-Impulsantworten bestätigte die Annahme. In der Tat regte die Dynaudio Contour 20 den LowBeats Hörraum breitbandig um mehrere Dezibel intensiver an als die Verdade II. So erstaunt es nicht, dass mit der Verdade II selbst in mehr als 4 Metern Hörabstand noch immer ausreichend Direktschallanteil vernehmbar war. Die Contour 20 hingegen spielte bei dieser Distanz bereits deutlich diffuser, was sie speziell bei eher impulshaftem Musikprogramm distanzierter wirken ließ. In Wohnräumen, die vielfach akustisch lebendiger sind als der LowBeats Hörraum, kommt dieser Unterschied bereits bei wesentlich kürzeren Hörabständen zum Tragen.

Zur Verdeutlichung haben wir hier eine Animation der unterschiedlichen Reflektionsprofile beider Lautsprecher gemacht:

Room Response Comparism
(Messung: J. Schröder)

Diese Animation vergleicht die Reflexionsprofile im LowBeats Hörraum von Sky Audio Verdade II und Dynaudio Contour 20. Die Darstellung erfolgt binaural – so, wie es das menschliche Ohr wahrnimmt. Grüne und rote Punkte zeigen Schallanteile oder Reflektionen, die – ausgelöst vom linken und rechten Lautsprecher – jeweils auch am linken und rechten Ohr eintreffen. Cyan- und magentafarbene Punkte hingegen beschreiben diejenigen, die vom jeweils anderen Lautsprecher erzeugt wurden (gegenseitiges Kanalübersprechen im Raum).

Auslösendes Schallereignis ist ein Impuls (Diracstoß). Der rote und der grüne Punkt links oben an der Null-Dezibel-Linie markieren dabei den am linken und rechten Ohr eintreffenden Direktschall vom entsprechenden Lautsprecher. Das markiert den virtuellen Nullpunkt für alle nachfolgenden Reflektionen. Bedingt durch die Latenzzeit der digitalen Messanordnung liegt dieser bei etwa 32 Millisekunden. Der Vergleich zeigt, dass der Pegel der Schallreflektionen bei der Dynaudio Contour 20 insgesamt um mehrere Dezibel über dem Niveau bei der Sky Audio Verdade II liegt. Besonders gilt das für die frühen Reflektionen, die innerhalb der ersten 20 Millisekunden auftreten. Die stärkere Raumanregung der Dynaudio lässt ihr Klangbild bei gleichem Hörabstand diffuser als dasjenige der Verdade erscheinen.

Nach diesem Versuch einer möglichst objektiven Beschreibung sei nun doch eine Prise Subjektivität erlaubt. Auch wenn ich in den vergangenen Jahren die Dynaudio Contour 20 wirklich sehr zu schätzen gelernt habe, liegt mir die Abstimmung der Sky Audio Verdade II alles in allem näher. Sie erlaubte es mir, leichter und schneller das aufgezeichnete Geschehen zu erfassen und kam damit meinen Hörgewohnheiten entgegen. Das gelang ihr ohne abtörnende Lästigkeiten selbst dann, wenn mal eine volle musikalische „Breitseite“ anstand. So geschehen beim aufwühlenden „Tunnel“ auf dem phänomenalen Album Kites der englischen Formation Submotion Orchestra. Danach gab es nur noch eins: Gleich das ganze Album anhören. Außergewöhnlich gut gefiel mir auch die räumliche Abbildung der Verdade II, die erstaunlich selbstverständlich in die Bühnentiefe hineinhören ließ.

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Fazit

Wie der Test der Sky Audo Verdade II zeigt, ist es auch auf empirischem Wege möglich, zu einem guten Lautsprecher zu kommen. Mit viel Sachverstand und jahrelanger, akribischer Hörarbeit schuf Mastering-Ingenieur Jürgen Lusky mit ihr einen Lautsprecher, den man durchaus als das „kleinste gemeinsame Vielfache“ von Pro-Audio und HiFi bezeichnen könnte. Dank ihrer analytischen Fähigkeiten ermöglicht die Verdade II ein treffsicheres Beurteilen (und Bearbeiten) von Musikaufnahmen. Gleichwohl macht sie mit ihrer agilen, fulminanten Spielweise sehr viel Hörspaß.

Den Löwenanteil ihrer Darstellungskraft verdankt sie ihrer geschickt ausgelegten Abstrahlcharakteristik im Mittelhochtonbereich. So verleiht sie dem Klangbild mehr „Grip“ als übliche, breitstrahlende Kalotten, umgeht dabei aber die bisweilen empfundene Aufdringlichkeit von Hornsystemen. Damit empfiehlt sich die Sky Audio Verdade II sowohl für anspruchsvolle ProSumer als auch für „wahrheitsliebende“ HiFi-Enthusiasten. Für all das ist der Paarpreis von 3.880 Euro absolut gerechtfertigt – zumal es sich bei ihr um ein echtes Manufakturprodukt handelt, das derzeit nur im Direktvertrieb erhältlich ist.

Sky Audio Verdade II
2020/02
Test-Ergebnis: 4,5
Referenz
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Fulminanter, lebendiger Klangcharakter
Sehr gute analytische Fähigkeiten
Für HiFi- und ProSumer-Anwendungen gleichermaßen geeignet
Fairer Preis

Vertrieb:
Sky-Audio
Jürgen Lusky
Humboldtstraße 4
76689 Karlsdorf
www.sky-audio.de
E-Mail: [email protected]

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Sky-Audio Verdade II: ab 3.880 Euro

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Autor: Jürgen Schröder

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Toningenieur, R&D-Spezialist und das (mess-)technische Gewissen von LowBeats. Kümmert sich am liebsten um Wissens-Themen, Musik und den spannenden Bereich zwischen Studio und HiFi.