Gegründet im Jahre 2013, ist Sonarworks HQ ein noch recht junges Unternehmen, ansässig im lettischen Riga. Zu seinen Initiatoren gehören Musiker und DJs ebenso wie auch Wissenschaftler aus dem Bereich Audio- und Medientechnik. Der Unternehmensschwerpunkt von Sonarworks liegt primär auf Software-Produkten für den Pro-Audio-Bereich. Derzeit wohl am bekanntesten ist die hier vorgestellte Software-Suite Sonarworks Reference 4 Headphone Edition.
In erster Linie wendet sich Reference 4 HE an Tonschaffende, die zum Bearbeiten ihrer Musikproduktionen neben Lautsprechern auch Kopfhörer als Abhörinstrument nutzen möchten (oder müssen). Deren klangliche Eigenschaften sollten daher nicht nur möglichst neutral und berechenbar sein, sondern auch ein Lautsprecher-ähnliches Timbre aufweisen. Genau das will Sonarworks Reference 4 Headphone Edition erreichen: Denn ohne eine Linearisierung der Kopfhörer-Eigenschaften gerät die erforderliche Transformation von Mixes auf Lausprecher-basierte Wiedergabesysteme zur reinen Glückssache.
Zum Preise von 99 Euro hat Sonarworks Reference 4 Headphone Edition dafür einiges im Gepäck. Da wäre zunächst mal das Standalone-Software-Modul namens “Systemwide”, das sowohl auf Mac-, als auch auf Windows-Rechnern läuft. Systemwide lässt sich dabei auf maximal drei Computern installieren, lobenswerterweise ohne lästigen Dongle.
Da sich Systemwide als virtueller Audio-Treiber automatisch zwischen den wiedergebenden Musik-Player (zum Beispiel iTunes, YouTube, SoundCloud, Bandcamp & Co.) und den aktuell aktivierten Tonausgang (in der Praxis zumeist ein externer USB-DAC) schaltet, eignet sich Reference 4 HE auch für HiFi-Fans, die es ausschließlich zum Musikhören nutzen wollen.
Der zweite, kaum weniger wichtige Part von Sonarworks Reference 4 Headphone Edition ist das Plug-In-Modul. Dieses deckt alle gängigen Schnittstellenformate ab, als da wären: AU, AAX, RTAS und natürlich VST. Damit lässt sich Sonarworks Reference 4 Headphone Edition in praktisch alle bekannten Audio-Workstations (DAWs) einbinden. Die Funktionalität des Plug-In-Moduls entspricht dabei fast hundertprozentig der Standalone-Software Systemwide.
Natürlich ist das Plug-In-Modul primär für aktiv Tonschaffende gedacht. Jedoch eröffnet es auch dem kreativen HiFi-Anwender äußerst reizvolle Einsatzmöglichkeiten. So erlaubt beispielsweise der bei Mac-Nutzern weit verbreitete Audirvana-Hi-Res-Player das Einschleifen von Plug-Ins mit der Apple hauseigenen Audio-Unit- (AU-) Schnittstelle. Auf diesem Wege kann sich Reference 4 HE problemlos in eine Computer-basierte, highfidele Wiedergabekette einklinken. (Windows-User nutzen hierfür den Foobar2000-Player, der VST-Plugins hosten kann)
Und nicht nur das: Da der Audirvana-Player ab Version 3.1+ auch als Medienserver und NAS-Control-Point in DLNA-Netzwerken einsetzbar ist, lässt sich das durch Reference 4 HE aufbereitete Musiksignal sogar externen Streaming Clients mit Kopfhörer-Ausgang zuweisen. Wie man Audirvana 3.1+ als DLNA-Control Point in der Praxis konfiguriert, zeigt nachfolgendes Video recht anschaulich.
Sonarworks Reference 4 Headphone Edition: Features
Das Fundament von Sonarworks Reference 4 Headphone Edition ist zweifelsohne die Kopfhörer-Bibliothek. Sie enthält die auf Sonarworks’ hauseigenen Messungen basierenden Korrektur-Datenfiles von derzeit 151 gängigen Modellen aller bekannten Hersteller von AKG bis Yamaha. Diese bilden die Grundlage zur Berechnung der Korrekturfilter, die innerhalb der Software erfolgt.
Lobenswert dabei ist, dass die Hörer-Datenbank vollständig auf dem jeweiligen Rechner installiert wird. Man benötigt also beim Arbeiten unterwegs keinen Online-Zugang, um bei Bedarf ein neues Kopfhörerprofil zu laden. Wer wissen möchte, welche Hörer bereits erfasst sind, gelangt hier zur Reference-4-HE-Online-Demo und kann beim Klangvergleichen mit unterschiedlichen Musikbeispielen schon mal in der Sonarworks-Bibliothek stöbern.
Was aber tun, wenn man Sonarworks Reference 4 HE nutzen will, der Wunsch-Hörer jedoch nicht in der Bibliothek gelistet ist? Kein Problem, denn für 99 Euro erstellt Sonarworks vom eigenen Kopfhörer ein entsprechendes Korrekturfile mitsamt Messprotokoll. Dazu sendet man den Hörer – bestückt mit neuen Earpads – direkt ans Sonarworks-Headquarter nach Riga. Das kostet nicht die Welt, da Lettland zur Eurozone gehört. Und nach etwa 10 Tagen hat man das gute Stück dann wieder zurück.
Alternativ dazu bietet Sonarworks aber auch fabrikfrische, indiviuell kalibrierte Hörer zum Direktkauf an. Derzeit stehen 15 Modelle zur Auswahl – ein individuell kalibrierter Sennheiser HD 650 inklusive Datenfile beispielsweise schlägt dabei mit moderaten 432 Euro zu Buche. Die Software Sonarworks Reference 4 HE ist im Preis der Hörer allerdings nicht enthalten.
Hinsichtlich ihrer Bedienung zeigen sich zwischen Standalone-Software Systemwide und Plug-In-Modul kaum Unterschiede – was aufgrund der gleichen Funktionalität und des gemeinsamen Graphic User Interface (GUI) auch nicht verwundert. Zunächst mal lädt man den gewünschten Kopfhörer aus der Bibliothek ins Programm, woraufhin der gemessene Amplitudenfrequenzgang im zentralen, grafischen Fenster erscheint. Ebenfalls angezeigt wird die sogenannte Target-Kurve (rot) – sprich: die Zielkurve, wie der Frequenzgang des Hörers mit aktivierter Entzerrung idealerweise verlaufen sollte.
In der Regel werden HiFi-Anwender und Tonschaffende überwiegend die gleiche Target-Kurve verwenden – diejenige zur “normalen” Frequenzgang-Linearisierung des gewählten Kopfhhörers (Anmerkung für Headphone-Spezls: hierdurch erfolgt eine relative, jedoch keine absolute Glättung. Denn wie im Ratgeber zu diesem Test beschrieben, können Kopfhörerfrequenzgänge prinzipbedingt nicht gerade verlaufen).
Doch es muss nicht immer “Flat Frequency Response” sein: So ist es für Tonschaffende nützlich und sogar erforderlich, das zu bearbeitende Material unter anderen Bedingugen zu hören – beispielsweise in einer typischen Wohnraum-Situation mit durchschnittlichen HiFi-Lautsprechern.
Für solche Zwecke verfügt Sonarworks Reference 4 Headphone Edition über das Menü “Calibrate”, das unterschiedliche Target-Kurven als Grundlage zum Kalibrieren anbietet. Diese setzen die native Grundentzerrung des Hörers jedoch nicht außer Kraft; vielmehr werden sie “on top” hinzugerechnet: Man hört also den linearisierten Hörer plus die aktivierte Target-Kurve.
Zur Auswahl stehen im Calibrate-Menü neben der puren, nativen Frequenzgang-Linearisierung (Flat) eine vom Anwender einstellbare (Custom) sowie vier per Drop-Down-Menü zu wählende, vorgegebene Entzerrungen (Predefined). Neben drei gemittelten Kurven, welche die übliche Stand- und Kompaktlautsprecher-Klasse repräsentieren sollen, findet sich hier auch die von Brüel & Kjær bereits im Jahre 1974 empfohlene Referenzkurve für Lautsprecher-basierte HiFi-Wiedergabe.
Auch die vom Anwender einstellbare Kalibrierkurve (Custom) ändert die native Frequenzgangentzerrung nicht grundsätzlich. Vielmehr bietet sie die Möglichkeit, das Frequenzgang-Plateau um die Ankerfrequenz 1 Kilohertz als Ganzes zu kippen.
Mit diesem “Tilt-EQ” lässt sich die spektrale Balance von Kopfhörern feinfühlig in Richtung Tiefton oder Hochton verschieben. Zusätzlich findet sich hier auch noch ein klassischer Shelving-EQ zum Anheben und Absenken des Tieftonanteils unterhalb von 100 Hertz.
Noch einen Schritt weiter als “Calibrate” geht das Menü “Simulate”. Wie der Name bereits andeutet, werden hier zur Basisentzerrung typische Frequenzgang-Charakteristiken von im Pro- und HiFi-Bereich gängigen Lautsprechern und Kopfhörern “hinzuaddiert” – zwar ohne Typenbezeichnung, aber mit Bild und eindeutiger Kurzbeschreibung.
Typisches Beispiel hierfür ist “Japanese White Cone Studio Monitors”, was selbstredend den omnipräsenten Nahfeld-Monitor Yamaha NS-10M meint. Sehr treffend ist auch “Studio Headphone with Austrian Heritage”, was für den AKG K712 steht. “Simulate” ermöglicht demnach, einem via Korrekturfile entzerrten Audeze LCD-2 Classic einen Klangcharakter aufzuprägen, als würde man mit einem Lautsprecher Yamaha NS-10M oder einem Kopfhörer Grado RS 1000 hören.
Das Advanced Menü bietet die Möglichkeit, die Filtercharakteristik des Korrekturvorgangs in drei Stufen zu wählen. Die tiefgreifendste Korrektur erfolgt dabei in Stellung “Linear Phase”: Hier entzerrt die Engine sowohl auf optimalen Amplitudenverlauf als auch auf linearen Phasengang.
Dieser Filtertyp verursacht jedoch eine relativ lange Signal-Durchlaufzeit (Latenz), die sich bei einigen Anwendungen im Profibereich störend bemerkbar machen kann. Die Position “Zero Latency” vermeidet das Latenz-Problem, jedoch verbleiben hier durch die minimalphasige Filtercharakteristik (relativ zahme) Welligkeiten im Phasengang. Die Position “Optimum” hingegen verspricht, durch einen geschickten Kopromiss das Beste aus beiden Filterwelten zu vereinen, sprich: annähernd linearer Phasenverlauf bei erträglicher Latenz.
Eine weitere, sehr interessante Funktion ist der optisch eher unscheinbare Dry-Wet-Steller. Üblicherweise meint diese Bezeichnung eine stufenlose Überblendfunktion zwischen Original- und Effektsignal.
Bei Sonarworks Reference 4 Headphone Edition hingegen lässt sich hiermit der “Durchgriff”, sprich die Wirktiefe der Frequenz- und Phasengangkorrektur stufenlos beeinflussen. Bei geschlossenem Steller (0%) erfolgt demnach keine Korrektur, während sie bei 100% voll wirksam ist – mehr zu dieser allgemeinhin “Morphing” genannten Funktion im Kapitel Hörtest.
Last but not least bietet Reference 4 HE eine Mono-Funktion, mit der sich die Monokompatiblität des Tonmaterials schnell und bequem überprüfen lässt.
Wie sich die verschiedenen Korrekturmöglichkeiten auf das Signal auswirken (inklusive der Morphing-Funktion), stellt das großzügige Grafikdisplay ausführlich dar. Dabei lassen sich die aktuellen Ist-, Soll- und Korrekturkurven einzeln zu- oder abschalten, um die Ablesbarkeit zu erleichtern.
Sonarworks Reference 4 Headphone Edition: Technik
Tolle Features und ein schönes GUI allein machen aber noch keine gute Optimierungssoftware. Entscheidend sind hier vielmehr drei Kriterien: a. Die Istwertermittlung an den Kopfhörern, sprich die Messmethode; b. die vorgegebene Sollwertkurve und c. das Korrekturverfahren an sich.
Verständlicherweise mag Sonarworks Mastermind Rudolfs Putnins nicht sämtliche Feinheiten der im eigenen Hause entwickelten Kopfhörer-Messmethode preisgeben.
Doch wie meine Messungen der von Sonarworks ermittelten Korrekturkurven für ein Dutzend Kopfhörer belegen, ist hier das Wort “Volltreffer” durchaus gerechtfertigt. Nicht nur, dass sie den klanglichen Grundcharakter der Hörer sehr gut erkennen lassen – auch sind sie sorgfältig gemittelt, um klangschädliches Überkompensieren zu vermeiden.
Bei der Sollwertkurve zur Kopfhörer-Linearisierung verfolgt Sonarworks Reference 4 Headphone Edition ähnliche Ziele wie die bereits im Ratgeber Kopfhörer-Equalizer erwähnte Harman-Studie von Dr. Sean Olive und Todd Welti. Will sagen: Angestrebt wird eine Kopfhörer-Wiedergabe, die dem spektralen Klangcharakter hochwertiger Lautsprecher in Wohnraum-üblicher Akustik möglichst nahekommt.
Die Korrektur von Amplitudenfrequenzgang und Phasenverlauf führt Sonarworks Reference 4 HE mit einem speziellen, zweikanaligen “Finite-Impulse-Response”(FIR-)-Filter durch.
Dessen Kurvenverlauf im Durchlaßbereich wird nicht wie üblich von einer fest einprogrammierten errechneten sondern von einer extern einlesbaren, auf einer Messung basierenden Impulsantwort bestimmt. Das lässt bereits erahnen, das hierfür die in der Bibliothek gelagerten Korrekturprofile der Kopfhörer herangezogen werden.
Damit wird der Sonarworks Reference 4 HE zugrundeliegende, dreistufige Prozess klar erkennbar: Kopfhörer messen (Ermitteln der Impulsantwort) – Korrekturfile erstellen durch Invertierung der Impulsantwort – Invertierte Impulsantwort mit dem Musiksignal verrechnen (mathematisch exakter: falten).
Das liest sich überzeugend einfach, ist aber in der Praxis keineswegs trivial. Denn mit schlichtem Invertieren der gemessenen Hörer-Impulsantworten ist es definitiv nicht getan – und genau hier liegt die Kernkompetenz der Sonarworks-Entwickler.
Der große Vorteil solcher auf Faltung (Konvolution) basierenden Equalizer ist, dass sich mit ihnen praktisch beliebige Kurvenformen erzeugen lassen – sie stellen sozusagen parametrische EQs mit nahezu unendlich vielen Bändern dar. Damit sind Convolution-EQs geradezu prädestiniert für komplexe Korrekturaufgaben, wie sie bei der Entzerrung von Kopfhörern anfallen.
Hörtest
Das typisch ungewisse Gefühl beim Probehören von Kopfhörern hat wohl jeder HiFi- oder Musikfan schon mal erlebt. Es beginnt mit “Jaa – klingt schon irgendwie ganz gut, aber ich muss noch diesen und jenen Titel hören, um mir ein noch besseres Bild machen zu können.”
Währenddessen beginnt die wissenschaftlich erwiesene, adaptive Klangfarbenanpassung der Gehörs zu greifen – eine Art akustischer Weißabgleich. So ist die Mine nach etwa 10 Minuten schon deutlich zuversichtlicher. “Also, der Hörer, nun ja, der klingt schon ziemlich gut. Nur hier und da – hm, vielleicht versuche ich es mal mit einem anderen Verstärker.”
Das Resultat mit dem neuen Headphone-Amp: “Ja, tatsächlich nochmal hörbar besser – aber irgendwie, also ich weiß nicht so recht. Vielleicht sollte ich doch noch mal mit meinem alten Kopfhörer zur Probe gegenhören.” Und schon befindet man sich mitten im tückischen “Circle of Confusion”, wie es Dr. Floyd Toole in seinem unbedingt lesenswerten Buch Sound Reproduction nennt.
Solch wahrnehmungspsychologisch bedingtes “Herumeiern” ist mit Sonarworks Reference 4 Headphone Edition definitiv kein Thema mehr. Während sich das Gehör dank seiner adaptiven Fähigkeiten in relativ kurzer Zeit an (mitunter dur–chaus gewollte) spektrale Eigenheiten des Kopfhörers gewöhnt, werden diese beim Aktivieren der Korrektur sofort erkennbar.
Befreit von der Aufgabe, permanent ein Zuviel oder Zuwenig kompensieren zu müssen, signalisiert das Gehörzentrum: “Jetzt hab’ ich die spektrale Orientierung wieder und weiß, wie es eigentlich zu klingen hat.”
Es überrascht nicht, dass Sonarworks Reference 4 HE je nach Abstimmung des Kopfhörermodells unterschiedlich starke Wirkung zeigt. Am meisten profitieren dabei solche Kopfhörer, die bedingt durch ausgeprägten Diffusfeldcharakter eine kräftige Pegelsenke zwischen 1,8 und 5 kHz aufweisen. Das erstaunt nicht, handelt es sich hier doch um den spektralen Bereich der höchsten Ohrempfindlichkeit.
Bestes Beispiel hierfür ist der Audeze LCD-2 Classic, der – optimiert durch Sonarworks Reference 4 HE – noch einmal richtig zulegen konnte. Aber auch der beyerdynamic DT 1770 Pro wurde mit dem Reference 4 HE beinahe schon dramatisch besser, sodass sich der klangliche Abstand zum größeren Bruder beyerdynamic DT 1990 Pro merklich verringerte.
Selbst der renommierte Sennheiser HD 800 ließ sich mittels Sonarworks Reference 4 klanglich noch “objektivieren”. Nicht ganz zu Unrecht wird ihm ja manchmal vorgeworden, im Hochtonbereich etwas zu übertreiben.
Solche “Beschwerden” dürften mit Sonarworks Reference 4 HE bei der in Grafik 4 gezeigten Einstellung jedoch ein Ende haben – ohne, dass der Klassiker dabei sein transparentes Flair einbüßt. Das freut mich persönlich ganz besonders, denn mit Sonarworks Reference 4 HE kann ich meinen eigenen Sennheiser HD 800 nun wieder “beruhigt” zum Abhören einsetzen – nachdem dieser bei mir seit Einführung des Sennheiser HD 800 S praktisch arbeitslos blieb.
Die Screeenshots für meine persönlichen Idealeinstellungen zu einigen Hörern zeigen, dass der Morphing-Steller einen Korrekturanteil von etwa 80% selten überschreitet. In der Tat entpuppte sich das unscheinbare Knöpfchen im praktischen Einsatz als höchst effizientes Werkzeug, eine perfekte Balance zwischen vollständiger Korrektur und persönlichen Präferenzen zu erzielen.
Für ein zukünftiges Update würde ich mir daher Preset-Plätze im Calibrate-Menü wünschen, die die aktuelle Position des Morphing-Stellers ebenfalls mit abspeichern. So ließe sich bequem und schnell auch zwischen feingetunten Hörern umschalten.
Fazit
Ist es notwendig, eine Software für gerade mal 99 Euro derart ausführlich wie in diesem Test zu besprechen? Meiner Meinung nach: Unbedingt.
Entgegen dem allgemeinen Trend bei Kopfhörern zu immer höheren Preisen, prestigeträchtigem Design oder Marketing-orientierten Technologien setzt Sonarworks Reference 4 Headphone Edition den Hebel dort an, wo sich nach wie vor die wahren, klanglichen Herausforderungen finden; sprich: bei Amplitudenfrequenzgang und Phasenverlauf.
Die hierfür erforderliche Korrekturarbeit erledigt Sonarworks Reference 4 Headphone Edition nicht nur auf technisch elegante, sondern auch auf äußerst gründliche Weise. Entsprechend hoch fallen denn auch die klanglichen Zugewinne aus.
Gut möglich (und sehr wahrscheinlich) also, dass ein ordentlicher, bezahlbarer Hörer, aufgewertet mit Sonarworks Reference 4 HE, einen weitaus teureren Mitbewerber klanglich “in die Tasche steckt”.
Konzeptionell peilt Sonarworks Reference 4 Headphone Edition primär den Tonstudio- oder ProSumer-Bereich an. Dank seiner relativ einfachen Bedienung eignet es sich jedoch bestens auch für ambitionierte Anwender im HiFi-Bereich.
Darüber hinaus ist Sonarworks Reference 4 genau das richtige “Heilmittel” für alle Hardware-Junkies, die unter einem ausgeprägten G.A.S. (Gear Acquisition Syndrome) leiden. Meine ganz dicke Empfehlung!
NutzwertPraxisAusstattungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Je nach Kopfhörer deutliche Klangverbesserung |
| Viele nützliche Features |
| Überragendes Preis-Klang-Verhältnis |
| Universelles Plug-In-Modul im Lieferumfang |
Vertrieb:
Sonarworks SIA
Smerla iela 3
Riga, LV-1006
Latvia
www.sonarworks.com
Preis (Hersteller-Empfehlung):
EQ-Software Sonarworks Reference 4 Headphone Edition: 99 Euro
Die “kleinere” EQ-Version für HiFi-Anwender:
Test Kopfhörer-Equalizer Sonarworks True-Fi
Im Beitrag erwähnt:
Test Kopfhörer Audeze LCD-2 Classic
Test Profi-Kopfhörer beyerdynamic DT 1990 Pro
Test Edel-Kopfhörer Sennheiser HD 800 S
Technik-Wiki: Freifeld- und Diffusfeldentzerrung bei Kopfhörern