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Fyne Audio F703 im Hörraum
Die F703 sind beeindruckende Standboxen mit Koax-Bestückung und Pegel-Möglichkeiten jenseits der meisten nachbarschaftlichen Toleranz. Ihr Paarpreis liegt bei 12.800 Euro (Foto: H. Biermann)

Test Standbox Fyne Audio F703: die ursprüngliche Kraft

Ein Koaxial-Chassis für Mitten und Hochtöner – das ist selbst nach 75 Jahren noch immer eine Art akustisches Wunderwerk, dessen Produktion nur wenige Spezialisten in Perfektion beherrschen. Fyne Audio aus Schottland trägt das Koaxiale quasi in den Genen. Ihre Lautsprecher ähneln ganz und gar nicht zufällig den Modellen von Tannoy, wollen aber eigentlich besser sein. Wir hatten die Fyne Audio F703 im Test, eine hochdynamische Standbox, die mitten ins Herz trifft. Nicht so günstig, wie man es sich von Schotten vielleicht wünschen würde, aber fraglos jeden Euro wert.

Die Schotten haben Bärte, tragen Röcke, trinken gern Whisky und sind kampfeslustig. Stimmt alles nicht unbedingt, wenn man Fyne Audio betrachtet. Und doch: Kampfeslustig ist die Gemeinschaft nahe Glasgow schon. Man streitet wider Tannoy – das ist nicht nur die älteste Lautsprecherfirma der Welt, sondern auch im Schottischen selbstredend der Platzhirsch. Doch nachdem der deutsche Studioprofi Behringer das altehrwürdige Tannoy kaufte, waren viele Mitarbeiter mit dem neuen Kurs nicht einverstanden. Kurz: Tannoy musste bluten und hat viele großartige Angestellte verloren. Die sind nur ein paar Kilometer nahe Glasgow umgesiedelt und haben ihr eigenes Werk gegründet – eben Fyne Audio.

Fyne Audio Factory
Eine neue Bleibe für Ex-Tannoy-Mitarbeiter: die Fyne Audio Factory nahe Glasgow (Foto: Fyne Audio)

Paul Mills beispielsweise trägt einen Doktor-Titel und war lange Jahre Chef der Entwicklung bei Tannoy. Kein Bart, kein Rock, aber über koaxiale Treiber weiß er alles. Und damit ist der zentrale Begriff schon gefallen: Koax. Tannoy arbeitet am längsten mit diesen Spezialtreibern, die eine Punkschallquelle darstellen und perfekte Kohärenz und Abbildung versprechen. Und wenn man so lange und so intensiv an diesem Thema geforscht hat, gibt man es auch unter dem Dach einer neuen Firma nicht auf. Im Gegenteil: Man versucht alles, das Bessere umzusetzen, was die neuen Chefs von Tannoy womöglich nicht verstanden. Das offenkundigste Element ist die Sicke der Fyne-Audio-Koaxialtreiber: Sie hat diese eigenwillige Riffelung, die lästige Resonanzen deutlich reduziert.

Fyne Audio F703 Koaxialtreiber
Die Treiber sind das Herzstück bei Fyne Audio und werden selbstredend per Hand in Schottland produziert (Foto: Fyne Audio)

Ebenfalls ungewöhnlich: Das implantierte Hochtonhorn setzt bereits bei 850 Hertz ein. Das ist ungewöhnlich tief. Aber wenn der Hochtöner diese Belastung aushält, ist es natürlich genial. Schauen wir uns den Hochtöner genauer an: Hinter dem Horn steckt eine 45 mm große Kalotte, die als Kompressionstreiber auf das Horn arbeitet. Da darf man eine hohe Belastbarkeit erwarten. Es ist natürlich müßig zu spekulieren: Aber es könnte schon sein, dass Fyne Audio derzeit das bessere Tannoy ist…

Fyne Audio F703 Koaxialtreiber
Wie nach alter Väter Sitte: Eine Membran aus Fasermaterial und ein Hochtonhorn aus Metall ergeben den Fyne-Audio-Koax. Die spezielle Formgebung des Horns soll dafür sorgen, dass die Hochtonsignale von den Schallwellen des Tiefmitteltöners möglichst wenig moduliert werden (Rendering: Fyne Audio)

Bei den Treibern der 700er Serie dominieren feste Metallkörbe sowie kräftige Ferritmagnete, die ineinander geschachtelt sind. Man muss kein Fachmann sein, um zu spüren, dass in diesen Treibern die Erfahrung aus über 75 Jahren Koax-Forschung steckt…

Fyne Audio F703: die Besonderheiten

Fyne Audio F703 Farben
Die verfügbaren Finish-Varianten der Fyne Audio F703: Hochglanz-Weiß und -Schwarz sowie eine Furnier-Variante in Walnuss (Foto: Fyne Audio)

Die F703 ist das zweitgrößte Modell der 700er-Serie. Es ist mit einem 10-Zoll- (25 Zentimeter-) Koax und einem gleichgroßen „reinen“ Tieftöner bestückt, der unterhalb 200 Hertz seine Bassenergie beisteuert. Beide arbeiten auf ein Gehäuse von gut 100 Liter Volumen, das mit einem Bassreflexport ventiliert ist und der F703 zu einem ungewöhnlich guten Wirkungsgrad verhilft.

Fyne Audio F703 BR-Port
Ein Bild aus dem Untergeschoss: Der sogenannte Tractrix Schallverteiler ist ein Kegel, der die Schallwellen des Bassreflex-Ausgangs in alle Richtungen verteilt (Foto: Fyne Audio)

Der Bassreflexport ist dabei recht ungewöhnlich gestaltet. Er strahlt nämlich gen Boden – aber nicht einfach platt, sondern auf einen Kegel, der die Bassenergie in alle Richtungen verteilt. Das Gehäuse selbst ist aus 20 mm starkem, gepresstem Birkensperrholz, das in Bootsrumpf-Manier von vorne nach hinten gebogen ist. Die Form sorgt für zusätzliche Stabilität und reduziert dröhnende Stehwellen im Inneren. So konsequent wie die Schotten diesen Schallwandler aufbauen, ist natürlich auch die Schallwand besonders massiv: 40 mm Birkensperrholz sollten eine effiziente Schallmauer gegen Vibrationen darstellen.

Fyne Audio F703 Fuss
Die doppelstöckige Fußkonstruktion ist aus Metall und hebt die F703 um 35 mm in die Höhe. Das schafft den Platz für die Bassabstrahlung (Foto: H. Biermann)

Die Verarbeitungsqualität könnte nicht schöner sein. Hier gibt es strahlendes Weiß, tief-dunkles Schwarz und eine Furnier-Variante in Walnuss. Das Gehäuse ist umfassend verstrebt. Mehr als 48 Kilogramm kommen so pro Lautsprecher auf die Waage. Dazu eine auskragende Unterkonstruktion aus massivem Metall, die einerseits die Bassreflex-Konstruktion ermöglicht und auch den Spikes den richtigen Halt gibt.

Fyne Audio F703 Aufriss
Der Aufriss zeigt eine Besonderheit: Das Bassreflex-System ist doppelt ventiliert. Das vergrößert die Effizienz (Rendering: Fyne Audio)

Der Blick ins Innere zeigt zwei rundumlaufende Versteifungen (die geschickterweise die beiden 10-Zöller von hinten stützen und beruhigen) sowie eine zweite, abgeschlossene Kammer im unteren Teil, die ein doppelt ventiliertes Bassreflex-System darstellt. Für die Älteren unter uns: Früher hat Bose seine Subwoofer damit aufgebohrt und auch die in Deutschland mal sehr angesagte Marke HGP holte aus einer solchen Konstruktion eine Extraportion Bass. Aber das Konzept hat sich nicht durchsetzen könne; in der Literatur ist zu den Vorzügen wenig zu finden. Nun: Die Schotten werden ihre Gründe haben.

Schauen wir noch genauer in die F703, entdecken wir, dass hier nur wenig „normal“ ist – auch die Frequenzweiche natürlich nicht. Die Schotten sind stolz darauf, den Hochtöner mit lediglich einem Claritycap-Kondensator im Signalweg (Filtersteilheit: 6 dB/Oktave) anzukoppeln. Diese „flachen“ Filter gelten als besonders impulstreu, benötigen aber hoch belastbare Treiber. Die einzelnen Bauteile sind mit Reinsilber-Kabel (Hersteller: Van den Hul) verbunden und allesamt vorab ins Kältebad geschickt worden. „Kyogenisieren“ nennt man dieses Verfahren, bei dem die Bauteile auf knapp minus 180 Grad Celsius gebracht werden. Angeblich sortieren sich dadurch die Moleküle homogener. Ich habe mir dieses Verfahren mal bei Tonabnehmern angehört: Nach dem Kältebad klangen die eindeutig stimmiger.

Fyne Audio F703 Frequenzweiche
Die Bauteile sind – so macht man es halt im Schottischen – mit Reinsilberkabel handverdrahtet (Foto: Fyne Audio)

Praxis

Teil der Tannoy- wie der Fyne-Audio-Philosophie war und ist ein hoher Wirkungsgrad. Die F703 geht mit gut 90 Dezibel (2,83 Volt / 1 Meter) tatsächlich sehr genügsam mit der zugeführten Leistung um. Man könnte daraus schließen, die F703 sei deshalb gut für Röhren-Amps geeignet. Aber davon würde ich absehen. Die LowBeats Impedanz-Messung zeigt eine Impedanz-Senke bei 90 Hertz auf 2,5 Ohm. Der EPDR-Wert allerdings sinkt in diesem Bereich auf deutlich unter 1 Ohm. Da dieses Verhalten im leistungsrelevanten Bereich stattfindet, empfehlen sich für die F703 nur sehr starke Röhren-Verstärker. Meist noch besser aber sind gute, beziehungsweise „stabile“ Transistor-Verstärker. Und das war eigentlich schon mit fast allen Tannoy-Lautsprecher so: Eigentlich deutete allesa darauf hin, dass diese Lautsprecher mit Röhren betrieben werden MÜSSEN. Aber nein: Mit guter Transistor-Elektronik kam man mit ihnen klanglich immer weiter. Fyne Audio scheint sich auch diesbezüglich in der Tannoy-Tradition zu bewegen.

Fyne Audio F703: Impedanz, Phase, EPDR
Die Phase (blaue Kurve) verläuft eigentlich sehr schön linear. Dennoch fällt das Produkt aus Phase und Impedanz (rote Kurve), der sogenannte EPDR-Wert, auf unter 1 Ohm. Das meistern nur ganz stabile Verstärker-Netzteile souverän (Messung: J. Schröder)

Und mit kräftigen Verstärkern kommt eine weitere Schokoladenseite der F703 zum Vorschein: der immens hohe Maximalschalldruck. Die LowBeats Messungen weisen der Schottin kurzfristig 120 dB Maximalpegel aus – und das ist aller Ehren wert. Das heißt nämlich: Mit diesem Lautsprecher kann man die die Musik auf Livekonzert-Pegel richtig rocken – was wir natürlich ausgiebig getan haben.

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LowBeats Pegelmessung Fyne Audio F703 @85dB
Bei der klassischen Wohnzimmer-Pegelmessung bei 85 dB lassen sich nahezu keine Verzerrungs-Artefakte erkennen (Messung: J. Schröder)
LowBeats Pegelmessung Fyne Audio F703 @108dB
Die Hochpegel-Messung zeigt einen linearen Anstieg der Verzerrungen (Messung: J. Schröder)
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Seit neuerem weisen wir ja auch die Leistung aus, die die Testbox zum Erreichen des Maximalpegels braucht. Bei der F703 kommen wir da auf mindestens 260 Watt pro Kanal. Damit ist der Ton schon einmal vorgegeben. Hier sind also Verstärker vom Schlage eines Atoll IN 400 ES, eines Rotel MICHI X5 oder eines McIntosh MA 8900 gefragt. LowBeats hat seit kurzem eine neue Referenz- (Verstärker-) Elektronik im großen Hörraum: die Canor Vor-/Endstufenkombination Hyperion P1 + Virtus M1. Die Röhren-Monos kommen auf jeweils knapp 200 Watt. Das reicht für fast alle Fälle und klang auch in Verbindung mit den F703 echt magisch.

Canor Virtius M1 im LowBeats Hörraum
Ein Blick von den Fyne Audio F703 auf den Hörplatz. Im Vordergrund die Röhren-Monos Canor Virtus M1 (Foto: H. Biermann)

Eine Besonderheit der Fyne Audio Lautsprecher bringt auch die F703 mit: Es ist eine fünfte Buchse am Bi-Wiring-Terminal auf der Rückseite. Das ist grob gesprochen eine Erdungsbuchse, die man idealerweise mit der Erdungsbuchse des Verstärkers (meist beim Phono-Eingang) oder einer anderen Erde verbindet. Die Idee dahinter: An den Metallteilen der Box (vor allem an den Treibern) sammelt sich – fast schon magnetisch – Hochfrequenzmüll, der das „reine“ Signal stört. Das klingt erst einmal etwas verrückt, aber nur so lange, bis man die Buchse mit einer Erde verbunden hat. Das Klangbild wird sofort klarer und feiner. Kein Scherz!

Fyne Audio F703 Anschluss
Viel mehr als nur das fünfte Rad am Wagen: Über den Sinn und Unsinn von Bi-Wiring darf man getrost streiten. Der Sinn der Erdungsbuchse indes ergibt sich sofort nach Anschluss… (Foto: Fyne Audio)

Noch ein Wort zur Aufstellung: Die F703 ist ein großer, Bass-potenter Lautsprecher. Diesen Lautsprecher in Wandnähe aufzustellen ist keine gute Idee. Wir hatten ihn im Hörraum mit gut 50 Zentimetern Abstand zur Rückwand; das klang super. Wegen des Hochtonhorns ist eine leichte Einwinkelung auf den Hörplatz sinnvoll; sonst geht ein bisschen Hochtonenergie und Wiedergabe-Leichtigkeit verloren.

Hörtest

Neben hohem Maximalpegel und hohem Wirkungsgrad gehört auch die hohe Dynamik und der forsche Antritt zur DNA bei Fyne Audio. Die F703 passt da hundertprozentig ins Bild. Sofort fällt die punktgenaue Abbildung auf – aber auch diese mühelose Dynamik. Ich schloss die Augen und ließ mich von den F703 mitreißen: Wie körperhaft und druckvoll die Schotten beispielsweise das von dem Percussion-Trio SR9 liebevoll gecoverte „Happy“ (Album: Déjà Vu) in den Raum drückte, wie sie die einzelnen Klatscher so wunderbar plastisch darstellten, aber auch mit welch natürlicher Eleganz sie die Marimbas klingen ließen – super.

Fyne Audio F703 im Hörraum
Die Fyne Audio F703 im großen LowBeats Hörraum (Foto: H. Biermann)

Ich bin ja ein großer Fan des neuen Mastering von Soltis „Ring“. Im „Rheingold“ brauchen die Götter unbedingt eine Brücke zur neuen Villa in Walhall. Dafür wurde das volle Programm an Harfen bestellt, dazu ein gewaltiger Donnerhall. Dann erhebt Wotan das Wort: George London singt mit gewaltiger Kraft aus Lunge und Körper. Genau diese Abbildung gelingt der 703 nahezu perfekt. Das geht ans Herz. Der F703 tourt von unten. Das Bass-Fundament kommt souverän, die unteren Mitten bestimmen das Klangbild, der Hochton ist eher dezent und vielleicht nicht der feinste, den ich je gehört habe. Es ist halt eine sehr britische Abstimmung und sehr natürlich. Schöner jedenfalls habe ich die Streicher in Siegfrieds „Trauermarsch“ selten gehört. Jedes Rosshaar ist präsent…

Soltis Ring Remastered Edition
Die Decca hat Wagners Ring mit Solti noch einmal feinsäuberlich remastern lassen. Ein ganz seltenes Meisterwerk (Foto: Decca)

Ein Vergleich macht ja immer schnell deutlich, wo ein Lautsprecher steht. Wir hatten kürzlich die kanadische Totem Acoustic Wind im Test. Ebenfalls ein ungewöhnlicher Lautsprecher, ebenfalls mit einer tollen Räumlichkeit gesegnet. Allerdings zieht die Totem den Raum sehr weit auf, während die Bühne der Fyne Audio kompakter ist und der Fokus mehr auf höchste Präzision bei der plastischen Abbildung liegt.

Beide gefallen mit sattem Bass und sonoren Stimmen, die Totem macht im Mittelhochtonbereich etwas mehr auf und setzt mehr Glanzpunkte. Wo die Kanadierin aber komplett abgehängt wurde, waren die Bereiche Dynamik, Attacke und Hochpegel. Das ist schlichtweg brutal, wie mühelos die Fyne Audio von Null auf Hundert kommt, mit welchem Verve sie Bassdrum-Schläge in den Raum pumpt und am Ende – durch verzerrungsarmen Pegel im Ohren-gefährdenden Bereich –  den Zuhörer höchst realistisch in Live-Konzerte versetzen kann. Es gibt nicht viele Lautsprecher dieser Klasse, die die Eigenschaften einer HGiFi-Box mit denen eines Studio-Monitors und einer exzellenten Beschallung so gekonnt verknüpfen.

Ein anderer Mitbewerber, ebenfalls vor kurzem im Test und auch aus Britannien, ist die B&W 803 D4. Die B&W klingt deutlich heller, geschmeidiger und aufgeräumter. Die Fyne nuschelt zwar nicht, aber sie sucht klar stärker den Kontakt zur Bodenhaftung. Genau das gefällt mir.

Meister Bruce Springsteen hat sein neues Album vorgestellt – „Only the Strong Survive“. Der Titel klingt unerbittlich, ebenso ist das Mastering. Zwar legt ein Orchester den fetten Bassteppich aus, aber darüber wird es ziemlich dynamisch.  Nehmen wir den finalen Track auf dem Album, „Someday We’ll be together“. Da gibt noch ein Chor den Hintergrund hinzu. Erstaunlich fett für den Altmeister.

Die B&W legt alles perfekt analytisch frei. Die Fyne hingen gibt sich samtig, erreicht nicht die Brillanz ihrer britischen Mitbewerberin. Rein qualitativ kann die B&W mehr; mehr Auflösung in den Mitten, mehr Präzision im Tiefbass und auch in der Abbildung ist die 803 D4 beeindruckend stark. Was man allerdings auch erwarten darf, immerhin ist die B&W mit 22.500 Euro fast doppelt so teuer…

Wohl auch deshalb schlug das Sympathie-Pendel der LowBeats Testerrunde eindeutig zugunsten der Fyne Audio aus. Ihr dynamisch-erdiger Auftritt ist halt ebenfalls sehr bewegend. Genau wie diese umwerfende Dynamik, die so selbstverständlich-authentisch aus den Zehnzöllern geschossen kommt. Die B&W ist ja diesbezüglich auch kein Kind von Traurigkeit und konnte im Pegel-Battle erstaunlich lange mithalten – um sich am Ende doch der Fyne Audio beugen zu müssen. Die hat einfach noch mehr Reserven.

Fazit Fyne Audio F703

Natürlich sind 12.800 Euro eine Menge Geld. Und doch empfinde ich die Preis/Gegenwert-Relation als ausgesprochen gut. Wo sonst bekommt man so viel Lautsprecher fürs Geld? Einen Schallwandler, der einerseits mit präzisen Monitor-Qualitäten, andererseits mit so viel HiFi-Herz aufspielt und der zudem fast jede Pegelgrenze nimmt? So viele Alternativen fallen mir da nicht ein…

 

Fyne Audio F703
2023/01
Test-Ergebnis: 4,5
ÜBERRAGEND
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Feiner, ungebremst ehrlicher Klang mit sattem Bassfundament
Sehr gute Verarbeitung, Bootsrumpfgehäuse, Erdungsbuchse
Sehr hoher Maximalpegel, guter Wirkungsgrad
Braucht kräftige Verstärker mit stabilen Netzteilen

Vertrieb:
TAD Audio Vertriebs GmbH
Rosenheimer Straße 33
83229 Aschau
www.tad-audiovertrieb.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Fyne Audio F703: 12.800 Euro

Die technischen Daten

Fyne Audio F703
Technisches Konzept:2,5-Wege Strandbox mit Koax
Bestückung:1 x 25 cm IsoFlare Koax, 1 x 25 cm Bass
Maximalpegel (Dauer / kurzfristig):108 / 120 Dezibel
Wirkungsgrad (2,83 Volt / Meter):90,5 dB
Leistung zum Erreichen des Max.-Pegels:282 Watt
Besonderheit:
Erdungsbuchs zum Abführen von HF
Abmessungen (B x H x T):43,8 x 117,6 x 46,4 cm (inklusive Fuss)
Gewicht:48,3 Kilo
Alle technischen Daten
Mit- und Gegenspieler:

Test Standbox Totem Acoustic Wind: mit viel amerikanischem Spirit
Test Standlautsprecher B&W 803 D4
Test Vor-/Endstufen-Kombination Canor Hyperion P1 + Virtus M1
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Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.