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Linn Majik DSM/2 Frontansicht
Linn Majik DSM/2, Preis: 3.500 Euro. (Foto: J. Schröder)

Test: Streaming-Verstärker Linn Majik DSM

One Size Fits All hieß einst ein legendäres Album von Frank Zappa: Das passt perfekt auch zum Linn Majik DSM in der aktuellen DSM/2-Ausführung: Er verspricht die All-In-One-Lösung für all diejenigen, die Netzwerkspieler, D/A-Wandler, Webradio- und Phono-Teil mitsamt Vollverstärker platzsparend in einem einzigen, komfortabel zu bedienenden Gerät vereint haben möchten. Das ist jedoch nur die eine Seite der Medaille: Der Linn Majik DSM/2 ist nicht nur smarte Alleinunterhalter, er kann ebenso gut den Grundstein für ein kompromissloses, vollaktives 4-Wege-System bilden.

In der Tat ließen sich zum Linn Majik DSM zwei komplett unterschiedliche Stories schreiben. Die erste wäre eine knackige Kurzgeschichte: Besuchen Sie einen Linn-Händler, blättern 3.500 Euro auf den Tisch und kaufen einen Majik DSM/2 – Ihr Händler richtet daraufhin das neue Gerät bei Ihnen zuhause kostenlos gemäß Ihren Bedürfnissen ein und passt es zudem mithilfe von Linn Space Optimisation exakt an Ihre raumakustischen Bedingungen an.

Anschließend können Sie sich voll und ganz dem Musikhören widmen – ohne Technik-Studium, ohne HiFi-Führerschein und ohne Sorge, dass der ebenso musikbegeisterte Nachwuchs etwas beschädigen könnte: Denn der Majik DSM/2 besitzt keine empfindlichen mechanischen Teile wie etwa ein CD-Laufwerk. Und wenn es der Herr Sohn mal ganz eilig hat, Ihnen seinen neusten Lieblingssong vorzuspielen, kein Problem: Via integriertem Airplay klappt das per iPhone ganz ohne Kabelgefummel.

Linn Majik DSM Rückansicht
Ungewöhnlich reichhaltig bestückt und für alle analogen und digitalen Zuspieler gerüstet zeigt sich das rückseitige Anschlussfeld. Die soliden Lautsprecher-Terminals fassen auch dickere Kabelquerschnitte. (Foto: J. Schröder)

Das einzige, was Sie außer dem Majik DSM benötigen, sind ein Paar Lautsprecher (es dürfen ohne weiteres auch sehr gute sein) sowie ein Heimnetzwerk mit Internet-Zugang. Ihren eingemotteten Plattenspieler können Sie übrigens ruhig wieder vom Dachboden holen, denn auch dieser lässt sich am Majik DSM anschließen.

Das größte Risiko bei diesem Deal geht Ihr Händler ein: Sehr gut möglich, dass er Sie viele Jahre lang nicht wiedersieht – denn mehr “Musik” werden Sie eigentlich kaum noch benötigen.

Die zweite Variante der Majik-DSM-Geschichte wendet sich dennoch an eine ganz andere Klientel – nämlich all diejenigen, die ähnlich wie Modellbahner niemals mit ihrem HiFi-System fertig werden (wollen). Hier profiliert sich der Linn Majik DSM/2 als erstaunlich flexibler, stets nützlicher Universalbaustein – egal ob als Netzwerk-Streamer, Webradio-Tuner, Vorverstärker, AV-Schaltzentrale oder sogar als weitere Stereo-Endstufe für umfangreiche, aktive Mehrwege-Lautsprechersysteme.

Möglich macht diese enorme Flexibilität ein ausgefuchstes, Software-basiertes Setup-Menü, über das sich der DSM/2 für alle Anwendungen optimal passend konfigurieren lässt. Für dieses Setup ist die frei downloadbare Software namens Konfig zuständig, die es selbstverständlich für Mac- und Windows-User gibt.

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Linn Majik DSM Konfig Initial Setup
Die Startseite der Setup-Software Konfig zeigt alles Wissenswerte zum angewählten Gerät und ist Ausgangspunkt für alle Grundeinstellungen beim Majik DSM. (Bild: LowBeats)
Linn Majik DSM Konfig Tooltips
Zu jeder Option im Konfig-Setup erscheint auf Anklicken des Fragezeichens eine kurze Erklärung in Form eines Tooltips. (Bild: LowBeats)
Linn Majik DSM Konfig Source Setup
Für jeden Eingang findet sich im Setup-Menü eine umfangreiche Optionsliste für individuelle Einstellungen. (Bild: LowBeats)
Linn Majik DSM Konfig Update
Die Konfig Software lässt sich dank regelmäßiger Updates stets auf dem neuesten Stand halten. (Bild: LowBeats)
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Zum Einstieg ganz ohne Download fand LowBeats allerdings noch einen viel direkteren Weg, der auch gleich noch die passende (englischsprachige) Bedienungsanleitung mitliefert.

Besitzer einer AVM-Fritzbox rufen einfach im Browser die Übersichtsseite ihres Routers auf und klicken im Menüpunkt Netzwerk direkt auf den Eintrag Linn, der sich dort bereits automatisch aktiviert hat – und schon landen sie im Setup, im Wiedergabe-Menü oder in der Bedienungsanleitung (siehe Slideshow unten).

Dieser Trick eignet sich natürlich auch hervorragend als Soforthilfe für unzugänglich konfigurierte Majiks, zum Beispiel gebrauchte Exemplare.

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Fritzbox Setup LAN-Devices
Im Setup-Menü jeder AVM-Fritzbox lässt sich der Linn Majik DSM in der Spalte Netzwerk direkt aufrufen. (Bild: LowBeats)
Linn Majik DSM Webserver-Player
Dank eigenem Webserver lässt sich der Majik DSM direkt von der Oberfläche der Fritzbox nicht nur konfigurieren, sondern auch als Musikspieler verwalten. (Bild: LowBeats)
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Noch etwas komfortabler als über den Majik-intenen Webserver geht es freilich über die Software Konfig: Denn diese liefert bei Anklicken der Fragezeichen vor den mannigfaltigen Optionen auch gleich noch für Newcomer äußerst nützliche Direkthilfen in Form kurzer Beschreibungen – besser geht’s kaum.

Aber auch fortgeschrittene DSM-Besitzer profitieren hiervon, gibt es doch kaum etwas, was man via Konfig-Setup nicht einstellen kann. So lassen sich zum Beispiel die Eingänge nicht nur individuell benennen, sondern auch “verstecken”, falls man sie nicht benötigt.

Ebenso kann man beliebige Eingänge entsprechenden Tasten auf der Fernbedienung zuweisen, sodass die meist benötigten Programmquellen auf Knopfdruck zur Verfügung stehen.

Mit integrierter Suchfunktion, gr0ßflächiger Anzeige der Coverbilder sowie der Möglichkeit, komfortabel Wiedergabelisten zu erstellen, ist sie das perfekte Tool, um sich auch durch größere Musikbibliotheken zu scrollen – man glaubt gar nicht, welche musikalischen Schätze sich da wiederfinden …

Majik DSM / 2 – der Technikspezialist

Angesichts der unendlichen Konfigurationsmöglichkeiten beim Linn Majik DSM / 2 dürfte audiophilen Naturen recht mulmig zumute werden: Oh je, was passiert denn da bloß mit dem empfindlichen Tonsignal?

Solche Bedenken sind durchaus berechtigt, denn mit herkömmlicher Analogtechnik wäre ein derart flexibles Konzept bei audiophilem Anspruch definitiv nicht machbar. So weist denn der Majik DSM (wie übrigens auch die anderen DSM-Komponenten aus der Linn-Akurate- oder Klimax-Familie) in der Tat einen sehr ungewöhnlichen Signalfluß auf, der die geballte Engineering Power vnn Linn klar erkennen lässt:

Linn-DSM Signalflow-Klimax
Die Grafik zeigt den Signalfluss des Edel-Pre-Amps Linn Klimax DS – vom Prinzip her entspricht dieser weitgehend auch dem Vorverstärker im Majik DSM. (Grafik: Linn)

Diese Lösung schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Zum einen erfolgt die Umschaltung aller Signalquellen absolut verlustfrei auf digitaler Ebene. Dank synchronem Upsampling ist zudem bit-perfekte Digitalsignalverarbeitung gesichert. Darüber hinaus ist das Einfügen von Filtern für raumakustische Korrekturen (Stichwort: Space Optimsation) ohne Qualitätsverluste möglich.

Weiterhin erfolgt auch die Lautstärke-Einstellung verlustfrei und hochgenau auf digitaler Ebene durch Multiplikation der einzelnen Abtastwerte mit dem jeweils benötigtem Faktor. Durch Hinzufügen eines quasi-zufälligen Bitmusters mit sehr niedrigem Pegel (Dithering) werden dabei Quantisierungsverzerrungen bei geringen Lautstärken vermieden.

Aus klanglichen Gründen verwendet Linn zudem bei den A/D- und D/A-Wandler-Chips nicht deren limitierte, integrierte Oversampling Filter: Vielmehr übernimmt diese Arbeit ein hauseigen optimiertes Field Programmable Gate Array (FPGA), das aufgrund seiner Rechenpower diese Aufgaben deutlich genauer erledigen kann und die Wandler-Bausteinchen zudem auch noch ungestörter konvertieren lässt.

Screenshot Linn Majik DSM Exakt Signalfluß
Via Exakt-Schnittstelle kann der Majik DSM seine digitalen Quelldaten verlustfrei bis hin zu Aktivboxen oder Mehrwege-Endstufen übertragen. (Grafik: Linn)

An dieser Stelle dürfte es Technik-Spezis bereits dämmern: Wenn das Audiosignal bereits im Vorverstärker auf digitaler Ebene verfügbar ist, könnte man es doch gleich verlustfrei bis hin zur Frequenzweiche von Aktiv-Lautsprechern führen.

Stimmt – und genau für diesen Zweck besitzt der Linn Majik DSM / 2 die sogenannte Exakt-Schnittstelle: Hierüber lassen sich auf digitalem Wege Aktivlautsprecher oder aber Subwoofer- und Mehrwege-Endstufen mit integrierter Frequenzweiche wie beispielweise die Majik-Exaktbox verlustfrei ansteuern.

Selbstverständlich findet sich in Konfig auch die Möglichkeit zur sogenannten Pegel-Offset-Korrektur, mit der sich lästige Lautstärkesprünge beim Umschalten der Programmquellen vermeiden lassen.

Der Musik-Administrator

Als Linn vor einigen Jahren die Produktion eigener CD-Spieler einstellte und stattdessen voll auf Netzwerk-Wiedergabe setzte, ging ein entsetzter Aufschrei durch die HiFi-Gemeinde.

Dabei gab und gibt es für diese Entscheidung genügend stichhaltige Argumente: So arbeiten selbst hochwertige CD-Spieler in der Regel kaum länger zuverlässig als zehn Jahre, da die Laserdiode auch bei normalem Gebrauch einem gewissen Verschleiß unterliegt – von möglichen mechanischen Problemen des Laufwerks mal ganz abgesehen.

Wegen mangelndem Nachschub ist die Ersatzteil-Frage zudem recht kritisch, was nicht nur ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Ein allgemein bekanntes Ärgernis ist auch die allmähliche “Erblindung” selbstgebrannter CDs, die sich selbst nach sorgfältiger Lagerung nach einiger Zeit kaum mehr abspielen lassen.

Doch auch aus klanglicher Sicht ist Linns Bekenntnis zur Netzwerk-Wiedergabe nur mehr konsequent: Von Haus aus überträgt Ethernet die digitalisierte Musik quasi in Paketform als angeforderte, einzelne Datenblöcke, die im Gerät wieder korrekt zusammengesetzt werden.

Netzwerkplayer können als Master also selbst bestimmen, wann sie wieder Datenfutter für lückenlose Wiedergabe benötigen. Daher lassen sich in Netzwerkspielern hochstabile Systemtaktgeber verwenden, was Jitter, den klanglichen Erzfeind digitaler Musikwiedergabe, wirksam unterdrückt.

Aus technischer Sicht spricht daher eigentlich alles für digital gespeicherte Musikbibliotheken – egal, ob befüllt mit eigenen, gerippten CDs (eine Thematik, auf die LowBeats demnächst noch intensiv eingehen wird) oder mit Musik-Downloads – beispielsweise aus dem mittlerweile sehr umfangreichen Repertoire von Linns hauseigenem Label linnrecords.

Wer mit einem Majik DSM liebäugelt, braucht dabei keine Berührungsängste vor einer digitalen Musiksammlung zu haben: Als UPnP-fähiger Streamer nach offenem DLNA-Standard integriert sich der DSM nämlich in alle Netzwerk-Umgebungen. Im einfachsten Falle tut’s bereits ein Musik-befüllter Speicherstick im USB-Eingang einer AVM Fritzbox, denn auch diese hat bereits einen DLNA-tauglichen Medienserver an Bord.

Das alles liest sich jetzt so, als wäre das Einrichten des Majik als Netzwerkspieler ebenso einfach wie eine CD einlegen: Im Prinzip stimmt das auch – allerdings steckt der Teufel wie immer im Detail. Wenn Sie bislang noch keinen Streaming Client konfiguriert haben, sollten Sie besser jemanden hinzuziehen, für den Begriffe wie Media Renderer, Ordnerfreigabe oder Twonky Media keine Fremdworte sind.

Planen Sie für diese Aktion also einen ruhigen Samstag. oder Sonntagnachmittag ein – zur Einstimmung am besten gleich mit einer Flasche gutem schottischem Whiskey: Entsprechende Tipps finden Sie hier. Unbedingt aber sollten Sie über ausreichende Englisch-Kenntnisse verfügen: Zwar sind alle Details rund um den Majik DSM im Web unter linndocs.com eingehend dokumentiert – jedoch ausschließlich in englischer Sprache.

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Linn-App Kazoo Setup
Im Start-Menü der kostenlosen iPad-App Kazoo lassen sich nicht nur die gewünschten Tonquellen sondern auch die Musikordner auf dem externen Speichermedium anwählen. (Bild: LowBeats)
Linn-App Kazoo iTunes-Playlist
Über Kazoo lassen sich auch in iTunes erstellte Wiedergabelisten aufrufen. (Bild: LowBeats)
Linn-App Kazoo Album-Volume
Der in jedem Menüpunkt erreichbare Lautstärkesteller (rechts oben) spricht spontan an, arbeitet extrem feinfühlig und absolut gleichmäßig. (Bild: LowBeats)
Linn-App Kazoo Album Tracks
In der Album-Ansicht zeigt Kazoo sämtliche Titel sowie das dazugehörige Coverbild. (Bild: LowBeats)
Linn-App Kazoo Songs
In der Song-Ansicht dominiert das große Coverbild; zudem werden neben Song- und Interpreten-Namen auch die technischen Angaben zum aktuell wiedergegebenen File angezeigt. (Bild: LowBeats)
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Auch in Sachen Bedienung kann man sich das Leben mit dem Linn Majik DSM deutlich erleichtern: Anstatt mit der durchaus gelungenen Fernbedienung durchs kontrastscharfe, aber nur bedingt auskunftsfreudige Majik-Display zu toggeln, habe ich mir umgehend die kostenlose, sehr übersichtliche Linn-App namens Kazoo aufs iPad geladen (siehe Slideshow oben).

Dort, wo es klanglich von Vorteil ist, setzt Linn undogmatisch analoge Technik ein: Im Falle des DSM gilt dies für das gründlich überarbeitete Schaltnetzteil namens Dynamik (Technik-Details erfahren Sie hier), die Leistungs-Endstufen sowie das Phono-Teil – auch hier wieder absolut konsequent.

Um klangmindernde Umschalter im äußerst kritischen Kleinsignalbereich zu vermeiden, ist das Phono-Modul entweder als MM- oder als MC-Variante verfügbar – letzteres lässt sich beim Linn-Händler gegen einen geringen Aufpreis nachrüsten.

Hörtest : der Klang(ver)zauberer

Im Hörtest zeigte sich der Linn Majik DSM denn auch als perfekter Gentleman: Er klang im besten Sinne neutral, straff, dabei transparent, detailreich und fokussiert.

Weil Sie diese Begriffe schon häufig genug in Tests gelesen haben, möchte ich den Klang des Majik anhand des sinnlichen “If It Were Easier” (ab Minute 4:00) von Nikolay Mikryokov etwas eingehender beschreiben: Im Intro vernehme ich zunächst eine sehr räumliche Mikrofon-O-Ton-Aufnahme in einem belebten Umfeld einschließlich aller (tieffrequenten) Hantierungsgeräusche – sehr schön herauszuhören das Stimmengewirr mit äußerst natürlichen Klangfarben.

Allmählich blendet sich eine luzide Sequenzer-Melodie ein, die den musikalischen Unterbau für den Song bildet – dann setzt der Drum-Groove ein, das Ganze pulsierend vorantreibend mit zwingendem Fusswipp-Effekt: Die knackigen Rimshots auf der Snare erscheinen dabei sauberst fokussiert in halblinker Position.

Glasklar ertönt nun die auf dem Synthie gespielte Leitmelodie – wäre ich Keyboarder, ich könnte anhand des charakteristischen Sounds definitiv den Hersteller des Instrumentes bestimmen (ich tippe mal auf den Yamaha Tyros). Nach einigen Minuten ertönt die Bridge, jetzt ohne Drums, dafür mit einem sehr einfühlsam gespielten Pianosound, der sehr “echt” klingt, ganz sicher aber ebenfalls elektronischen Ursprungs ist.

Faszinierend ist nicht nur, dass ich jeden einzelnen Ton der Sequenzer-Melodie heraushören kann, sondern dass auch die Akkorde des darunter liegenden String-Teppichs praktisch zum Greifen nah herausgearbeitet erscheinen.

Natürlich spielt sich dieser hier analytisch beschriebene Vorgang bei normalem Zuhören eher unterbewusst ab, aber wohl gerade deshalb signalisiert mein Gehörzentrum: Ja, genauso muss es klingen – das ist richtige Musik.

Konkret ausgedrückt, schafft der Majik DSM Klangbilder aus Samt und Seide – treffender als mit dem Begriff “silky” kann ich es kaum beschreiben. Und dabei ist es vollkommen egal, ob Sie datenreduziertes oder High-Resolution-Material hören – der Musikgenuss ist garantiert.

Fazit Linn Majik DSM/2 – der kompromisslose Einsteiger

Pralle Ausstattung, hervorragender Klang, ein ebenso universeller wie zuverlässig funktionierender Streamer und nicht zuletzt ein zukunftssicheres, ausbaufähiges Konzept – mit all diesen Tugenden stellt der Linn Majik DSM ein wahrhaft verführerisches Angebot dar, und das auch noch zu einem äußerst attraktiven Preis.

Ein nicht zu unterschätzendes Kaufargument ist zudem die integrierte, raumakustische Anpassungseinrichtung Space Optimisation, die anspruchsvolles Musikhören bei ungünstigen Raumbedingungen überhaupt erst möglich machen kann. Es überrascht daher nicht, dass der Majik DSM/2 klar zu den Topsellern im Linn-Portfolio gehört.

Nebenbei stellt der Majik aber auch ein klares Bekenntnis zum Understatement-Highend dar: Obwohl er optisch zweifellos durch funktionale Ästhetik besticht, dokumentiert sein Besitzer eindeutig, dass ihm der Inhalt wichtiger ist als eine spektakuläre Verpackung – und eben das zeichnet den wahren Musikfreund aus.

Beachtlich finde ich allerdings auch, dass Linn mit seinem Technik-Konzept eine nach oben hin quasi frei skalierbare Geräte-Plattform entwickelt hat – noch präzisere Bauteile, noch ausgefuchstere Dithering-Verfahren, noch sorgfältiger ausgelegte Digitalfilter – und schon entsteht eine neue Produktlinie.

Andererseits können somit aber auch Majik-Besitzer auf Dauer von klanglichen Zugewinnen profitieren, wenn sie ihren DSM/2 via Exakt-Schnittstelle beispielsweise mit den jeweils allerbesten Linn-Aktivlautsprechern kombinieren. Welcome to the Linn-World – isn’t it Majik?

Linn Majik DSM/2
2015/11
Test-Ergebnis: 4,5
ÜBERRAGEND
Bewertung

Bewertungen

Klang:
Praxis:
Verarbeitung:

Gesamt:

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
sehr reichhaltige Ausstattung
extrem flexibel einsetzbar
audiophiler, seidiger Klang
Dokumentation nur auf englisch

Vertrieb:
Linn Deutschland
Tel: +49 (0) 40 / 8906600
www.linn.co.uk/de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
3.500 Euro

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Autor: Jürgen Schröder

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Toningenieur, R&D-Spezialist und das (mess-)technische Gewissen von LowBeats. Kümmert sich am liebsten um Wissens-Themen, Musik und den spannenden Bereich zwischen Studio und HiFi.