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Inklang Ayers Sub + Ayers Wall Aufmacher
Der Hamburger Direktvermarkter Inklang hat mit den Ayers Wall exzellente Onwall-Speaker im Programm. Wir kombinierten sie mit dem Subwoofer Ayers Sub – und hatten extrem viel Spaß... (Foto: H. Biermann)

Test Subwoofer-/Satelliten-Set Inklang Ayers Wall + Ayers Sub

Einer meiner Lieblingshersteller der letzten Jahre ist Inklang. Die Hamburger haben eine wunderbare Art des No-Nonsens-HiFi entwickelt, das – an keiner Stelle überkandidelt – immer irgendwie mit das Beste seiner Klasse darstellt. Hinzu kommt die tolle Gehäusequalität „Made in Germany“ und diese gigantische Farbpalette aus dem Inklang-Konfigurator. Wir haben mittlerweile fast das gesamte Programm durchgetestet und waren von dem Inklang-typischen, agil-offen-präzisen Klang immer schwer angetan. Stellt sich natürlich die Frage, wie weit die Inklang-Entwickler dieses Klangideal nach unten skalieren können. Die Mindestgröße stellt bei dem Hamburger Direktvermarkter derzeit die Inklang Ayers Wall dar, ein – wie der Name schon sagt – Onwall-Lautsprecher für die Situationen mit wenig Platz. Und weil zunächst wir den kleinen Böxchen nichts zugetraut haben, bestellten wir den einzigen Subwoofer der Hamburger, den Inklang Ayers Sub, gleich mit. Bezüglich der Ayers Wall haben wir uns voll verschätzt. Trotzdem war es gut, den Subwoofer mal unter den Fittichen gehabt zu haben: Er ist nämlich ebenfalls herausragend gut.

Inklang Ayers Sub-/Sat-Set
Die Inklang Ayers Wall im Einsatz – hier im Verbund mit dem Ayers Center (unter dem TV). Die Lautsprecher finden bündig an der Wand Platz, der Ayers Sub kann dezent in der Ecke stehen (Foto: Inklang)

Zur besseren Übersicht habe ich gleich einmal die wichtigsten Daten der beiden sehr unterschiedlichen Set-Partner in einer Tabelle zusammengefasst:

Modell:Ayers WallAyers Sub
Konzept:passiver Onwall-2-Wege-Speakeraktiver Subwoofer
Bestückung:TMT = 1 x 15,2 cm, HT = 1 x 30 mmTT = 2 x 22 cm
Leistung:280 Watt Class-D
Wirkungsgrad:82 dB (2,83 Volt / 1 m)
Maximaler Pegel (Dauer / Impuls):98 dB / 110 dB (1m / 2,83 Volt)nicht gemessen
Nötige Leistung für max. Pegel:140 Wattnicht gemessen
Übertragungsbereich:46 – 32.000 Hertz22 – 200 Hertz
Abmessungen (B x H x T):17,5 x 33,4 x 14,5 cm36,6 x 38,3 x 36,6 cm
Gewicht:9,0 Kilo28,0 Kilo
Preis:ab 700 Euro ab 1.750 Euro

Auffällig bei beiden ist das erstaunlich hohe Gewicht, das ein Fingerzeig auf die exzellente Gehäusequalität ist.

Die Besonderheiten der Inklang Ayers Wall

Mit den Maßen von 17,5 x 33,4 x 14,5 cm (B x H x T) ist die Ayers Wall jetzt kein besonders kleiner Lautsprecher. Vor allem die Bautiefe von 14,5 cm ist für einen Onwall-Lautsprecher schon recht üppig. Aber wie schon gesagt: Die Inklang-Entwickler folgen einer No-Nonsens-Philosophie. Auch für einen solchen Spezial-Speaker bestanden sie daher auf einen potenten Tiefmitteltöner, in diesem Falle ein 15 -Zentimeter-Modell. Und das braucht nun einmal ein gewisses Volumen und auch eine gewisse Tiefe.

Inklang Ayers Wall komple
Auch die Ayers Wall folgt der Inklang-Designsprache mit Rundungen (oben und unten) und starken Anphasungen (an den Seiten). Die Einfräsungen von Hoch- und Tiefmitteltöner sind perfekt, die Treiber selbst kommen vom dänisch-asiatischen Spezialisten Wavecor (Foto: Inklang)

Wie bei allen Inklang-Speakern ist die Gehäusequalität vom Feinsten – was man allein schon an der gekonnten Kombination aus Rundung und Anphasung sehen kann. Und weil die Ayers Wall ja nun eigens für die Anbringung an der Wand entwickelt wurde, finden wir auf der Rückseite vielseitige Möglichkeiten für einen festen Kontakt.

Inklang Ayers Wall Befestigung
Die Rückseite ist besonders stabil und bietet sowohl für Aufrecht- als auch quer-Anbringung viele Möglichkeiten. Die Anschlüsse sind nach innen versetzt, sodass die Box bündig an der Wand sitzen kann (Foto: Inklang)

Ebenfalls – fast schon Inklang-typisch – finden wir hier die 30 mm große Gewebekalotte im Hochton. Die Entwickler haben es mit ihr auf einen seltenen Rekord gebracht und lassen diesen Ausnahme-Treiber bereits ab 800 Hertz laufen. Das findet man sonst nirgends. Für eine solch niedrige Trennfrequenz braucht man hoch belastbare Hochtöner und eine aufwändige Frequenzweichenschaltung. Aber wenn es klappt, hat man den Vorteil einer sehr breiten Abstrahlung.

Wir haben bei den letzten Inklang-Tests Abstrahl-Messungen veröffentlicht. Diese fielen immer außergewöhnlich breit aus und klingen deshalb ungemein frei und offen. Man darf davon ausgehen, dass auch dieser Apfel nicht weit vom Stamm fällt…

Wenn man Hoch- und Tiefmitteltöner der Ayers Wall ausschraubt, wird das ganze Ausmaß der Filterung erkennbar. Fast die gesamte Rückwand ist mit Weichenbauteilen bedeckt: Auf einer Platine erfolgt die Trennung zwischen Hoch- und Tiefmitteltöner und auf der zweiten Platine eine Hochpassfilterung (die die Bässe unterhalb 50 Hertz abschneidet, dafür aber die Belastung deutlich erhöht) sowie die Anpassung an die besondere Akustik einer Wandanbringung.

Inklang Ayer Wall innen
Fast die gesamte Rückwand der Ayers Wall ist mit Frequenzweichenbauteilen bedeckt. Ein so hoher Aufwand ist in dieser Klasse unüblich (Foto: H. Biermann)

Zur Erinnerung: Eine angrenzende Fläche verstärkt den Bass und/oder den Grundtonbereich. Steht oder hängt der Lautsprecher direkt an der Wand, ist eine Aufdickung im oberen Bassbereich vorprogrammiert. Die Entwickler steuern auf der Frequenzweiche gegen und nehmen in diesem Bereich etwas Energie zurück. Die LowBeats Messungen attestieren der der Ayers Wall eine kleine Senke zwischen 100 – 200 Hertz. Angebracht an der Wand passt das dann perfekt.

Der Subwoofer Inklang Ayers Sub

Ich habe ja von Berufs wegen her viel mit Lautsprechern zu tun, aber nur selten habe ich mich so über den Aufbau eines Subwoofers gefreut. Der Ayers Sub erfüllt im Grunde alle schlüssigen Forderungen. Da ist zunächst ein absolut stabiles, geschlossenes Gehäuse, das äußerlich der üblichen Inklang-Formsprache folgt, intern aber an allen relevanten Stellen zusätzlich versteift wird. Allein die Wände, auf denen die Bässe sitzen, sind zentimeterdick.

Inklang Ayers Sub Impuls-Korrektur
Teil des Konzepts: die beiden Bässe sitzen sich gegenüber und korrigieren so Unlinearitäten (Foto: Inklang)

Teil des mit 28 Kilo ungewöhnlich hohen Lebendgewichts sind aber auch die beiden 22-Zentimeter Spezialtieftöner von Wavecor, die mit robustem Metallkorb und enorm starkem Magneten einiges an Pfunden drauflegen. Wie das Bild zeigt, sitzen sich die beiden im Gehäuse gegenüber. Was das Bild nicht zeigt: Sie arbeiten gegenphasig. Heißt: Kommt ein Impuls, schnellen die Membranen zeitgleich nach innen oder nach außen. So werden Unlinearitäten der Treiber oder des Gehäuses perfekt ausgeglichen. Der gängige (wenn auch nicht ganz schlüssige) Begriff dafür ist „Impuls-Korrektur“. Das Konzept funktioniert bei solider Ausführung bestens. Es ist die Basis für besonders präzise Bässe.

Wichtig dafür aber ist eine besonders hohe Stabilität. Die Inklang-Entwickler verzichteten beim Ayers Sub auf die zusätzliche Bassenergie, die ein Bassreflexgehäuse (oder eine Passivmembran) mit sich brächten. Sie wollten die höhere Präzision, die geschlossene Gehäuse meist mit sich bringen. Der Nachteil: In einem solchen geschlossenen Gehäuse wird der Druck bei hohen Pegeln mörderisch hoch. Da muss alles bombenfest sitzen, sonst rappelt es überall hörbar. Wir haben natürlich den Ayers Sub versuchsweise auch bis zum Vollanschlag aufgedreht. Vom Gehäuse kam: nichts. Und das ist keineswegs bei allen Subwoofern dieser Klasse so.

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Inklang Ayers Sub Anschluss
Das Gehäuse des Ayers Sub ist wie bei Inklang gewohnt, an den Ecken penibel sauber verarbeitet. Es ist nur einfach viel schwerer als die anderen… (Foto: Inklang)
Inklang Ayers Sub Bass
Der Tieftöner ist trotz seiner „nur“ 22 Zentimeter Durchmesser ein echter Bolide: mit schwerer Aluminium-Membran, robuster, hubfreudiger Sicke und enorm starkem Antrieb (Foto: H. Biermann)
Inklang Ayers Sub innen
Der Blick von hinten auf den zweiten Tieftöner zeigt unter anderem die vielseitigen Zusatz-Versteifungen (Foto: H. Biermann)
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Neben den beiden Tieftönern finden wir am Anschlussfeld des Subwoofers auch die Aktiv-Elektronik. Eine Class-D-Endstufe sorgt hier für gut 300 Watt Leistung. Das klingt zunächst viel, ist aber im Tiefbassbereich absolut angemessen. Bei Bässen unter 100 Hertz und bei höheren Pegeln wird der Wattbedarf eines solchen Systems sehr schnell sehr hoch…

Inklang Ayers Sub Endstufe/ DSP
Leistung muss heute nicht mehr viel Platz einnehmen. Die piekfein aufgebaute Endstufen-elektronik mit den entsprechenden Filtern (Foto: Inklang)

Angesteuert wird der Inklang Ayer Sub mit Cinch-Kabeln. Hier wäre natürlich ein XLR-Zugang schön gewesen, weil Subwoofer-Kabel gern auch einmal recht lang werden. Dann sind die unempfindlichen XLR-Kabel im Vorteil. Aber es gibt sie nun einmal nicht. Dafür eine aktivierbare, feinfühlige Abschalt- beziehungsweise Einschaltautomatik, die den Ayers Sub nach 20-minütiger Tieftonpause in den Standby schickt, aber schon bei kleinstem Signalfluss wieder aufweckt.

Praxis

Obwohl die Ayers Wall eine Art Speziallautsprecher ist (sie ist ja an die Wand zu hängen), muss man sie trotzdem wie einen klassischen Lautsprecher betrachten. Da ist zunächst einmal der recht bescheidene Wirkungsgrad von 82 Dezibel, der uns anzeigt, dass der angeschlossene Verstärker durchaus Leistung haben sollte. Und da ist ein Impedanz- und Phasenverhalten (siehe Messung), das auf den ersten Blick unauffällig, beim zweiten Blick aber doch einen gewissen Anspruch an den Verstärker stellt: Sein Netzteil sollte einfach recht stabil sein.

LowBeats Messung Inklang Ayers Wall: IMpedanz, Phase, EPDR
Die Impedanz (rote Kurve) unterschreitet an keiner Stelle die klassische DIN-Vorgabe von 3,2 Ohm. Gut so. Allerdings sollte das Netzteil des Verstärkers im gesamten Tiefmitteltonbereich recht stabil sein, weil der EPDR-Wert (graue Kurve) unterhalb 600 Hertz mehrfach unter 2 Ohm kommt (Messung: J. Schröder)

Das Bemerkenswerte an der Ayers Wall jedoch zeigte sich bei den Pegel-Messungen. Dieser kleine Wandlautsprecher kann dauerhaft und problemlos Pegel von 98 Dezibel erzeugen; in kurzen Spitzen sogar fast 110 Dezibel. Das ist der Hammer. Die Kleine ist so eine Art Power-Monitor für die Wand und aufgrund dieser Eigenschaft auch für hochwertigste Beschallungen wie im Restaurant bestens geeignet. Aber eben auch für gehobene Heimkino-Systeme, bei denen „Pegel“ ja immer ein Thema ist.

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LowBeats Pegelmessung Inklang Ayers Wall@85dB
Bei der klassischen Wohnzimmerpegel-Messung (@85 dB) ergeben sich so gut wie keine Verzerrungen (Messung: J. Schröder)
LowBeats Pegelmessung Inklang Ayers Wall@98dB
Das sieht beim Maximalpegel schon etwas anders aus. Allerdings sind wir hier schon bei 98 dB. Ein grandioser Wert! (Messung: J. Schröder)
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Wenn allerdings der Wirkungsgrad niedrig und der Maximalpegel hoch ist, ist auch die für den Maximalpegel erforderliche Leistung recht hoch. Die kleine Ayers Wall will, um richtig ausgereizt zu werden, mindesten 150 Watt. Ich zog den bärenstarken Atoll IN 400 SE aus dem Referenzregal und war echt überrascht, wie laut die Kleine geht. Aber man muss ja nicht immer brachial laut hören. Sie hat die Reserven, ist von der Idee aber eher für Wohnzimmerpegel erdacht. Denn auch der hier mitgetestete Subwoofer kann diese Pegel nicht ganz mitgehen…

Und damit sind wir beim Ayers Sub. Zur harmonischen Kombination mit der Ayers Wall (oder eines jeden anderen Lautsprechers) erlaubt sein Anschlussfeld per Drehregler die Anpassung der Lautstärke, der Übergangsfrequenz (Regelbereich zwischen 45 und 200 Hertz) sowie der Phase (0 – 180 Grad). Diese Funktionen bieten so gut wie alle besseren Subwoofer. Ungewöhnlicher sind dagegen drei zusätzliche Filter-Einstellungen: „Home Theatre“, „HiFi“ oder „Flat“. Der Einfluss von „Home Theatre“ ist am besten durchhörbar, weil er die Bässe noch mächtiger nach vorn schiebt – klingt halt Kino-mäßig spektakulär. Wir nutzen am Ende durchgehend „Flat“. Damit bleibt der Bass unaufdringlich-tief und federnd-präzise.

Inklang Ayers Sub Anschluss
Das Anschlussfeld des Ayers Sub erlaubt dem User viele Einstellmöglichkeiten, mit denen er Subwoofer und Satelliten harmonisch zusammenspielen lassen kann (Foto: Inklang)

Sollte der geneigte User die Ayers Wall und den Ayers Sub an einem modernen AV-Receiver betreiben, stellt er am Subwoofer-Terminal die Filter auf Bypass (umgeht damit alle Filterkurven) und lässt einfach die Raumentzerrungs-Automatik des Receivers laufen. Das funktioniert heute schon recht ordentlich. Will der Musikfreund das Set aber in einem klassischen Stereo-System ohne Bass-Management laufen lassen, also die Sache per Hand einstellen, kann es beliebig komplex werden.

Denn die Kombination eines Aktiv-Subwoofers mit einem passiven Satelliten-Lautsprecher ist eine Formel mit mehreren Unbekannten – das gilt für jede Sub-/Sat-Kombination. Von einer Auf- und Einstellung ohne Hilfsmittel muss ich deshalb abraten. Zumindest eine Analyzer-App für das Smartphone sollte man nutzen, um Überhöhungen und Einbrüche im Übertragungsbereich des Subwoofers zu erkennen und dann gegenzusteuern. Und da der Ayers Sub (wie viele Subwoofer dieser Klasse auch) leider keine Fernbedienung auf der Ausstattungsliste hat, sollte man sich noch einen Freund hinzuholen, der entweder die Regler betätigt oder den Subwoofer auf die richtige Position rückt, während man selbst die Veränderungen am Hörplatz bewertet.

Noch drei weitere, allgemeine Tipps seinen hier angeführt: Wenn es zu stark dröhnt, steht der Subwoofer falsch. Dann muss man ihn so lang verschieben, bis die Bässe präzise kommen. Die richtige Einstellung am Phasenregler ist dann gefunden, wenn der Klang am Vollsten ist. Und in der Regel macht man den Subwoofer immer zu laut. Seine eigentlichen Qualitäten spielt er aber auch bei schon kleinen Pegeln aus. Also lieber etwas „leiser“ drehen.

Hörtest

Im ersten Hördurchgang ließen wir die Ayers Wall ohne Bassunterstützung laufen. Um erstaunt festzustellen: Das sind richtig erwachsene Lautsprecher, die mit Hilfe der angrenzenden Wand auch einen richtig satten Bass machen. Eigentlich fehlte hier gar nichts. Wie auch ihre bereits getesteten Schwestern verzückt die kleinste Inklang mit einem wunderbar offenen, feinnervigen und impulsiven Klangbild.

Die Percussion-Künstler von SR9 haben ja mit Deja Vu ein mitreißendes Werk eingespielt. Mit welcher Leichtigkeit die Ayers Wall diesen vielschichtigen Schlaginstrumenten folgt, mit welcher Präzision sie auch die einzelnen Schläge auf den Marimbas oder das Klatschen mit den Händen darstellte, war echt klasse. So will ich diese Musik hören. Da war keinerlei Dröhnen zu hören, alles kam auf den Punkt.

Mit den Klängen der Yello Point lockte ich dann einen Büro-Nachbar in den kleinen LowBeats Hörraum, wo die Ayers Wall dezent an der Wand drapiert waren. Und der gute Mann konnte es schier nicht glauben, was für ein Sound hier quasi aus dem Nichts entstand. Dazu sei angemerkt, dass ich den Pegel schon reichlich hochgezogen hatte…

Yello Point Cover
Blitzsauber produzierter Elektro-Pop, mega-satte Tiefbässe inklusive: Yello Point (Cover: amazon)

Was die Ayers Wall hier ablieferte, war aller Ehren wert, denn auch Gesangseinlagen meistert die Kleine bravourös: sehr offen und sehr präsent, ohne dabei ins Vordergründige abzugleiten. Ich schätze dieses Inklang-Klangideal. Es packt den Zuhörer und lässt ihn unmittelbar dabei sein. Der einzige Punkt, den die Ayers Wall nur bedingt gut beherrscht, ist prinzipbedingt: Weil sie direkt an der Wand hängt, kommen auch die Reflektionen von hinten recht früh. Heißt die räumliche Abbildung in der Tiefe ist nicht so beeindruckend wie etwa bei einer perfekt aufgestellten Ayers Three.

Aber hier kommt nun der Subwoofer ins Spiel. Denn der macht, was wirklich gute Subwoofer dem Klangbild hinzufügen. Es geht einerseits um mehr Tiefgang – klar. Der Ayers Sub erweitert den Tiefbass-Übertragunsgbereich der Ayers Wall um mindestens eine Oktave. Das macht das Klangbild sehr vielhabhafter, stabiler und ein Stückweit wärmer. Aber der Subwoofer bringt auch mehr Leichtigkeit in die Mitten. Mit ihm kamen die Stimmen noch etwas freier. Vor allem aber, und das ist ein starker Punkt bei den an der Wand hängenden Ayers Wall: Die Räumlichkeit wird mit Subwoofer sehr viel großzügiger – auch in die Tiefe.

Der große Vorteil des Ayers Sub ist seine stoische Präzision. Richtig ein- und aufgestellt ist er viel mehr als nur der Lieferant von mehr Tiefbass. Er stellt das gesamte Klangbild auf einen stabil-satten Sockel und lässt die Kombination nach sehr viel mehr Invest klingen, als Inklang für die drei aufruft. Ein Äpfel-/Birnen-Vergleich mit meiner (übrigens preismäßig sehr ähnlichen) Inklang-Lieblingsbox sei hier erlaubt. Die Ayers Three hat in beiden Hörräumen etwas feingliedriger und räumlicher geklungen als das Sub-/Sat-Set. In allen anderen Belangen aber klang das Set erwachsener: mit mehr stabilem Bass, vor allem aber mit dem deutlich höheren Pegel.

Fazit Inklang Ayers Wall und Ayers Sub

Für jemanden, der vom Platz her eingeschränkt ist und klassische Lautsprecher nicht stellen kann, ist die Ayers Wall die superbe Lösung eines Problems. Für 1.400 Euro holt man sich hier eine herrlich offen spielende Kompaktbox ins Haus, die klanglich wie pegelmäßig für erstaunte Gesichter sorgen wird und dank Wandaufhängung optisch kaum auffällt.

Der Subwoofer Ayers Sub passt perfekt zur Ayers Wall, ist aber von seiner Konstruktion und seinem Auftritt her so gut, dass wir ihn nach dem Test für viele andere Kombination eingesetzt haben – zum Teil mit Kompaktboxen, die das Vielfache kosteten. Wenn die Pegelanforderungen nicht zu hoch werden, ist er weit über seine Klasse hinaus einfach ein richtig guter HiFi-Subwoofer.

Beide für sich sind in ihrer Klasse erste Wahl. Zusammen bilden die beiden ein Dream-Team für alle Musikhörer, die ihre Lautsprecher eben nicht im Raum aufstellen können und dennoch den Klang eines großen System erleben wollen.

Sehr präziser, tiefreichender Klang
Fantastische Verarbeitung
3 Zusatzfilter
Keine Fernbedienung
Inklang Ayers Sub komplett
Vorzeigbar: Neben allen klanglichen Vorteilen ist der Ayers Sub einfach auch extrem chic gemacht (Foto: Inklang)
Inklang Ayers Wall
2022/012
Test-Ergebnis: 4,5
ÜBERRAGEND
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Impulsiver, präzise-feiner Klang.
Erstaunlich hoher Maximalpegel
Vielfältige Individualisierungs-Möglichkeiten
Eine für Onwall-Speaker recht große Bautiefe

Vertrieb:
Inklang Lautsprecher Manufaktur GmbH
Peutestraße 53 C
20539 Hamburg
Telefon: 040 180 241 100
www.inklang.de

Preis:
Inklang Ayers Wall: ab 1.400 Euro (Paar)
Inklang Ayers Sub: ab 1.750 Euro

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Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.