Der Surround-Spezialist Teufel ist bekannt für seine überzeugenden Surround-Sets und Soundbars. Nun haben die Berliner mit ihrem Teufel Ultima 20 Complete 2.1 ein pfiffiges Bundle aus einem Paar bewährter Kompaktlautsprecher (Ultima 20 Mk2), einem Mini-AV-Prozessorverstärker (CoreStation Compact) und einem Wireless-Subwoofer (US2106/1SW) ein äußerst attraktives 2.1-Paket geschnürt.
Das Angebot hat all jene im Visier, für die klassische 5.2-Lösungen viel zu viele Lautsprecher im Wohnzimmer mit sich bringen, denen aber die Einbox-Lösungen im Soundbar-Format klanglich/räumlich nicht großzügig genug spielen.
Und es richtet sich an jene, die mit preislich überschaubarem Aufwand den großen Filmton zu Hause erleben wollen. 699 Euro kostet das Set und schon beim Auspacken scheint der Preis – wie so oft bei Teufel – fair zu sein.
Nicht nur, dass die Verpackung einen sehr ordentlichen Eindruck macht (die Lautsprecher sind in Schrammen-vermeidende Baumwoll-Säckchen gepackt), auch die Ausstattung ist umfassend: natürlich alle benötigten Netzkabel, 15 Meter unkonfektioniertes Lautsprecherkabel, das Wireless-Modul für den Subwoofer, ein HDMI-Kabel sowie eine sehr originelle Dreh-Fernbedienung.
Das akustische Rückgrat des Systems bilden die schon seit langem bewährten Kompaktboxen Ultima 20, jetzt in der Mk2-Version. Ich hatte im Laufe der Jahre schon mehrfach Gelegenheit, die Ultimas zu testen und war immer recht zufrieden. Ich meine, wir reden über Lautsprecher mit einem Paarpreis von 200 Euro. Dafür bekommt man hier immerhin eine Zweiwegebox mit 17 Zentimeter Tiefmitteltöner mit Kevlar Membran und einem ordentlichen Seidenkalotten-Hochtöner.
Die Ultimas spielen recht stimmig und erstaunlich druckvoll im Bass. Was ihnen vielleicht etwas abgeht, ist die letzte Auflösungsfähigkeit und Brillanz im Hochton. Aber wie gesagt: Das ist für diese Preisklasse Jammern auf hohem Niveau. Wir hatten das Set in weißer Foliierung und ich finde, wenn man nicht all zu dicht drangeht, sehen die Lautsprecher durchaus höherwertig aus.
Unterstützung finden die Ultimas durch den Downfire-Subwoofer US2106/1SW. Auch er ist eine durch und durch solide Konstruktion mit einem 15 Zentimeter Tieftöner mit Papiermembran.
Der Clou an ihm ist die additive Funkbrücke, mit der man sich die Kabel vom Receiver zum Subwoofer spart. Die Wireless-Funktion ist nicht nur praktisch, weil man keine Kabel verlegen muss, sondern auch, weil damit alle Brumm-Probleme, die Kabel gemeinhin bergen, gegenstandslos sind.
Herz des Teufel Ultima 20 Complete 2.1 Systems ist die CoreStation Compact. Das ist ein kleiner Prozessor-Verstärker mit schlichtem Bassmanagement und einem HDMI- sowie einem Analog-Eingang. Bei Teufel fand ich ein Bild, das ihn besser beschreibt als 1.000 Worte.
Die CoreStation Compact ist im Grunde ein Zusatzverstärker für TVs. Sie hat nur einen HDMI-Eingang, weil man alle weiteren Quellen ja an den Fernseher anschließen kann. Das Audio-Signal kommt über den ARC-Rückkanal des HDMI-Kabels zur CoreStation.
Der Prozessor hat keinerlei Surround-Decoder eingebaut; das Gleiche gilt für Funktionen wie Night Modus etc.: Dafür kann man an der CoreStation Compact die Übergangsfrequenz zwischen Ultima 20 Mk2 und Subwoofer mittels Rändelschraube einstellen. Das ist etwas unbequem, aber letztendlich macht man diese Einstellung ja nur ein Mal. Im LowBeats Wohnhörraum klang es übrigens am besten, wenn die Übergangsfrequenz sehr tief (bei etwa 50 Hertz) lag.
Legt man die Übergangsfrequenz deutlich höher (auf etwa 150 Hertz), wird das Klangbild in den oberen Bässen schlanker (gut bei Aufstellung der Ultima 20 MK2 im Regal!) und der potenzielle Maximalpegel des Systems wird größer.
Ist ja auch logisch: Je höher die Übergangsfrequenz, desto weniger Leistung müssen die kleinen Digital-Endstufen der CoreStation Compact, die mit 40 Watt Musikleistung pro Kanal eh nicht sonderlich kraftvoll sind, für die leistungsfordernden Bässe bereitstellen. Und die Endstufe im Subwoofer ist deutlich leistungsfähiger als die im kleinen Receiver-Modul.
Der Subwoofer ist leistungsfähiger, als er im ersten Moment wirkt. Bei der Installation des Teufel Ultima 20 Complete 2.1 war sein Pegel anfangs viel zu laut. Erst als ich ihn auf ein Viertel heruntergedreht hatte (Stellung 9 Uhr), ergab sich ein harmonisches Klangbild.
Falls sich jemand fragt, welche Phaseneinstellung (0 oder 180 Grad) die richtige ist: Die, bei der es etwas voller klingt. Aber was heißt hier schon “richtig”? Richtig ist, wie es einem am besten gefällt.
Die Verbindung des Subwoofers per Wireless-Modul funktioniert innerhalb von Sekunden. Hierzu betätigt man die „Paring“ Buttons am Modul und an der Core Station Compact. Die bei Funk-Lösungen typische Zeitverzögerung (Delay) ist so kurz, dass sie nicht auffällt.
Auch die Bluetooth-Brücke (das Teufel Complete 2.1 bietet auch aptX an) installiert sich ratzfatz. Wie überhaupt das ganze Aufstellen des Teufel Ultima 20 Complete 2.1 ein Kinderspiel war; auch weniger Geübte sollten das Set in weniger als 30 Minuten installiert haben – inklusive Auspacken und Subwoofer-Optimierung.
Die CoreStation Compact ist am elegantesten hinten am TV angebracht – siehe Bild oben. Aber sie ist so klein, dass sie auch unter dem TV nicht auffällt. Umso erstaunlicher ist die Größe der Klangbilder, die das kleine Set in den Hörraum zaubert.
Dass hier nur 40 Watt pro Kanal zur Verfügung stehen, merkt man an keiner Stelle, weil der Subwoofer von unten richtig viel Druck macht. Ich habe mir Teile des neuesten James Bond (Spectre) noch einmal angesehen. Schauspielerisch und vom Storyboard her ist dieser Bond ja wirklich mit das Lausigste aus über 50 Jahren Bond-Kinofilmen.
Vom Ton her hat er allerdings einiges zu bieten. Beim Umschalten von meinem 55-Zoll Philips TV auf das Teufel-Set jedenfalls wurde wieder einmal klar, wie viel mehr Erleben im Ton steckt, wenn man ihn angemessen wiedergibt. Oder um wie viel Erleben man sich bringt, wenn man den Sound den eingebauten Fernseher-Lautsprechern überlässt …
Das Complete 2.1 lief bei Explosionen und Schüssen zu Hochform auf, weil der Subwoofer gleichermaßen satt wie druckvoll und die Ultima 20 MK2 für ihre Größe erstaunlich dynamisch spielen. Aber auch die Dialoge waren bestens zu verstehen.
Weil es sich anbot, habe ich das Complete 2.1 mit dem klanglich besten Soundbar bis 700 Euro, dem Nubert nuPro AS 250, verglichen. Die schwäbische Einbox-Lösung klingt ausgewogener und etwas feiner, Dialoge oder auch die Stimme von Tagesschau-Sprecher Jens Riewa kam über ihn noch etwas natürlicher.
Die Stunde des Teufel-Sets schlug immer dann, wenn es dynamisch wurde. Detonationen, Schüsse, Auto-Crashs – das alles klang sehr echt und sehr beeindruckend, weil auch der Teufel-Subwoofer für seine Größe Erstaunliches leistet und natürlich sehr viel tiefer reicht als die kleinen Bässe des Nubert Soundbars.
Und für den Effekt von Filmton zu Hause ist es natürlich nicht von Nachteil, wenn die Lautsprecher weiter auseinander stehen und man so ein größeres Klangpanorama bekommt.
Aber ich will hier nicht den Eindruck entstehen lassen, das Teufel Ultima 20 Complete 2.1 sei nur für das Spektakel gut. Ich habe mit dem Set auch eine meiner derzeitigen Hörtest-Favoriten, die Dvorak-Symphonie Nummer 9 unter Ferenc Fricsay, komplett durchgehört.
Das war gut. Der Nubert gab die Streicher etwas sonorer und natürlicher wieder, das Teufel-Set war in den unteren Mitten etwas strähniger, dafür aber sehr lebendig, sehr druckvoll, mitreißend. Wie oben schon erwähnt, wünscht man sich ab und an etwas mehr Hochton-Brillanz. Aber wirklich nur ein bisschen …
Fazit: Eine kleine Lösung für kleines Geld und große Klangbilder
Das Teufel Ultima 20 Complete 2.1 macht einen absolut runden Eindruck. An einigen Stellen wurde gespart (Decoder, Elektronik-Gehäuse) und da investiert, wo es Sinn und Spaß macht: das Wireless-Modul für den Subwoofer, die vergleichsweise gute Bestückung des Subwoofers oder die orginelle Fernbedienung.
Der Gegenwert des Sets jedenfalls ist hoch anständig. Für Leute, die sich ohne großen Aufwand großen, HiFi-tauglichen TV-Sound in ihr Wohnzimmer holen wollen, genau das Richtige.
Bewertung
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Guter Klang mit druckvollem Bass |
| Smarte Lösung mit Wireless Subwoofer |
| Viel Klang fürs Geld |
| Einfache Installation |
Vertrieb:
Lautsprecher Teufel GmbH
Budapester Straße 44
10787 Berlin
https://teufel.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Teufel Ultima 20 Complete 2.1: 699 Euro
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