Bitte fragen Sie mich nicht, unter welcher Geräteart ich das Teufel Cinesystem Trios 5.1-Set L einordnen würde. Man sollte sich ihm vom Ergebnis nähern und das heißt: 5.1-Sound, so kompakt wie möglich und so diskret wie möglich. Und letztendlich auch: so wenig Kabel wie möglich, denn sowohl der kraftvolle Downfire-Subwoofer als auch die gertenschlanken Rearspeaker werden ja per Funk angesteuert.
Gerade einmal 2.000 Euro verlangt Teufel für diese geballte Ladung Surroundtechnik inklusive Funktechnik für die Rear-Speaker. Wer noch einen großen Flatscreen anschließt, hat damit schon alles, was es für ein zünftiges Heimkinovergnügen braucht – sofern er nicht mit einem Blu-ray-Spieler oder einer anderen Quelle sein Programm frei nach Schnauze gestalten möchte.
In der schlanken Quasi-Soundbar des Teufel Cinesystem Trios 5.1-Set L haben die Entwickler die Treiber für den linken und rechten Kanal sowie den Center zusammengefasst. An dem ebenso soliden wie schicken Alu-Balken laufen auch alle Fäden zusammen, sofern man die Drahtlosverbindungen zum Subwoofer und den beiden diskreten Surround-Lautsprechern mitrechnet.
Die Wireless-World erschließt sich den drei Unterstützern des Steuerteils erst durch die Hintertür. Die beiden Säulen-Lautsprecher L 430 FR sind ganz gewöhnliche Passiv-Konstruktionen, die erst durch die beiden mitgelieferten Rear-Stations das Prädikat “drahtlos” verdienen.
Dieser Titel bezieht sich allerdings nur auf die weite Strecke vom Soundbar nach hinten in den Raum. Das letzte Stück legt das über das 2,4-GHz-Band gefunkte Signal von einer Kombination aus Empfänger, Verstärker und Steckernetzteil im Kabel zu den 1,14 Meter hohen Alu-Standsäulen zurück.
Der Subwoofer hat den nötigen Hochpegel-Eingang, um gegebenenfalls sich direkt an einen Receiver anschließen zu lassen. Schließlich wird der T 4000 auch einzeln angeboten. Im Cinesystem Trios 5.1-Set L bringt er allerdings das ebenfalls einzeln erhältliche Wireless-Modul Subconnect TX mit, für das er einen Einschub im Elektronikfeld bereit hält.
Das Teufel Trios 5.1-Set L ist also nicht ganz drahtlos, aber so arm an Drähten, dass man wirklich von einem höheren Nutzen durch verminderten Kabelsalat ausgehen kann. Ebenfalls ausgesprochen wohnraumfreundlich präsentiert sich die Formgebung des T 4000.
Teufels Flachsubwoofer passt in vielen Fällen unter die Couch oder zumindest unter den Flatscreen, den er wie ein Sounddeck tragen kann. Die 12,5 cm flache MDF-Konstruktion lässt sich allerdings auch mit ihren Schlüsselloch-Öffnungen an der Wand aufhängen.
Die drei langhubigen 13-cm-Tieftöner aus beschichteter Zellulose sitzen auf der Unterseite des knapp einen Meter breiten, auf der Oberseite schwarz foliierten Bassreflex-Gehäuses. Den nötigen Abstand zur Wand oder zum Boden stellen die angeschraubten, schwarz lackierten Seitenwände her.
Die Phase des Teufel T4000 kann der Benutzer mit einem zweistufigen Schalter justieren. Ein zwischen 20 und 50 Hz stufenlos regelbares Hochpass-Filter ermöglicht die Anpassung an den Raum durch Beschneidung der unteren Grenzfrequenz.
Auch mit dem Pegel sollte man es nicht übertreiben, wenn man den Flachsubwoofer unterm Sofa positioniert. Er wirkt dann nämlich fast wie ein Bass-Exciter, der das Sitzmöbel zu mechanischen Schwingungen anregt: Ein schlauer Weg, über den psychologischen Effekt der am ganzen Körper gefühlten Bässe nachts sehr leise hören zu können.
Die integrierte Class-D-Endstufe leistet trotzdem vorsorglich 150 Watt Sinus. Ein Analog-Devices-DSP kontrolliert den Betrieb.
Die meiste Intelligenz steckt jedoch im Soundbar. Der Surround-Decoder des CS 42 verarbeitet Dolby Digital, DTS, DTS NEO:6, Dolby Pro Logic und Pro Logic II. Zum Anschluss an einen Blu-ray-Player besitzt der Teufel einen 4-K-tauglichen HDMI-Eingang.
Er kann aber auch über den Audio-Rückkanal (ARC) des HDMI-Ausgangs den Ton des Flatscreens entgegennehmen. Außerdem hat er noch einen optischen Toslink-Digital-Eingang. Zeitgemäße Konnektivität verheißt das drahtlose Streaming via Bluetooth 4.0 Apt-X. Die Nahfeldkommunikation NFC erleichtert die erste Kopplung für Benutzer von Android-Geräten.
Teufel Cinesystem Trios 5.1-Set L – das Bar-Paket
Die Inbetriebnahme des Teufel Cinesystem Trios 5.1-Set L lässt sich ebenfalls gut bewerkstelligen. Der Berliner Direktversand spendierte seinem Soundbar nämlich nicht nur HDMI-Anschlüsse, sondern nutzt die Bildausgabe gleich noch für Menü-Einblendungen. Diese sind übersichtlich, verständlich und ermöglichen über die mitgelieferte Stabfernbedienung das Einpegeln der Kanäle mit Testton oder die Entfernungseinstellung für jeden einzelnen Lautsprecher.
Im Lautsprecher-Menü findet sich die aus dem Bamster Pro bekannte Dynamore-Funktion, die sich beim C42 an verschiedene Raumgrößen anpassen lässt. Der teuflische Einfall der Berliner sorgt durch DSP-Tricksereien für eine breite Hörbühne, die über die physischen Abmessungen des CS 42 hinausreicht.
Was die Treiber betrifft, verwendet Teufel im Soundbar pro Kanal je einen 2-cm-Seidenkalotten-Hochtöner und zwei 7,7-cm-Zellulose-Tieftöner, für deren Antrieb eine 6-Kanal-Class-D-Endstufe integriert wurde.
Im Center-Kanal nehmen die beiden Konus-Membranen die Kalotte in die Mitte, beim linken und rechten Kanal wanderten die Hochtöner dagegen nach außen, um die Basisbreite des aus Aluprofil gefertigten 7-Liter-Gehäuses für einen breite Bühnendarstellung voll auszunutzen.
Der Hörtest
Die vom Prinzip ähnlich wie der Soundbar aufgebauten Rears nutzen die gleiche Treiber-Technik, was dem Zusammenspiel der Berliner Truppe zuträglich war. Gemeinsam erzeugte das Teufel Cinesystem Trios 5.1-Set L einen verblüffend großen, zusammenhängenden Raum.
Und diskret ist nun mal diskret: Gegen die Rears im Rücken respektive an der Seite haben virtuelle Surround-Effekte kaum eine Chance – vor allem, wenn man mit mehreren Personen hört, die schließlich nicht alle im Sweetspot Platz finden.
Im Hörraum von LowBeats gaben die Berliner eine starke Vorstellung, zu der auch ein erstaunlich tiefreichender Bass gehörte, der Spezial-Effekten den nötigen Impact verlieh. Das ging bei Action-Filmen wie Mad Max: Fury Road gut zur Sache und auch Musik klang lebendig, ausgewogen und differenziert.
Allerdings verlangt die Flachbauweise des T4000 mit den kleinen Downfiring-Treibern einige Zugeständnisse in der Präzision in den untersten Oktaven. Je nach Programm und Pegel konnte es nämlich im Bass schon mal etwas brummig werden.
Dafür gab es an der Sauberkeit und Klangfarbentreue im Mittel- und Hochtonbereich nichts auszusetzen. Die Kühle, die einigen früheren Alu-Säulen von Teufel bisweilen anhaftete, ist Geschichte. Jetzt geben sauber, kräftige Klangfarben den Ton an.
Wer gerade im Bass keine Pegelorgien mit komplexen Programm-Material erwartet, wird für nicht mal 2.000 Euro mit dem Teufel Cinesystem Trios 5.1-Set L bestens bedient.
Im Wohnzimmer reicht das Gebotene in jeder Hinsicht aus, um zünftige Heimkino-Stimmung zu generieren. Für düstere Keller-Kinos, wo die stylischen Aspekte keine Rolle spielen, ist das Set nicht konzipiert. Es orientiert sich konsequent an den Erfordernissen der echten Wohn-Welt und legt einen gelungenen Spagat hin, sämtliche Praxis- und Klanganforderungen überzeugend zu vereinen.
Und wer von seinem Smartphone Songs via Bluetooth zur Anlage streamt, wird ebenfalls begeistert sein, über die frische und zupackende Spielweise des Cinesystem Trios.
Fazit
Weitgehend wireless, schick gestylt, in soliden Aluminium-Stahl gehüllt und ebenso praxisgerecht wie komplett ausgestattet, wirbt das Cinesystem Trios 5.1-Set L um Sympathie für Teufel selbst bei Leuten, die bisher keinen Soundbar auf dem Radar hatten.
Während die Technik in den Hintergrund tritt, erobert das volle, differenzierte und dabei sehr plastische Klangerlebnis den Raum. Kurzum, die perfekte Rundum-sorglos-Lösung für Preisbewußte mit gewissen Ansprüchen an Sound und Design.
Teufel Cinesystem Trios 5.1-Set L | 2017/02 |
ÜBERAGEND |
Bewerung
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Kleiner Platzbedarf, trotzdem großflächige, stabile Räumlichkeit |
| Ausgewogen und breitbandig |
| HDMI 4K-Passtrough. ARC und On-Screen-Menüs |
| Flachsubwoofer erfordert kleine Zugeständnisse in der Präzision |
Vertrieb:
Lautsprecher Teufel
Bikini Berlin,
Budapester Str. 38-50
https://teufel.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Teufel Trios 5.1-Set L: 2.000 Euro
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