Seit kurzem schwirren Gerüchte über einen neuen Ultra-HD Blu-ray Player im Netz herum, nun ist es offiziell: Der Cambridge CXUHD kommt Ende September 2017 zu 800 Euro in die Läden und folgt damit dem Blu-ray Player Cambridge CXU nach, den LowBeats bereits testete.
Dass Cambridge Audio seinen beliebten Player mit Ultra-HD-Upgrade vom altbewährten Blu-ray Format anbietet, dürfte niemanden wundern und Fans von Auflösungen bis 8 Megapixel und neuen Videostandards mit mehr Kontrast und Farbumfang riesig freuen.
Und der Cambridge CXUHD könnte in der Heimkino-Szene gut für Wirbel sorgen, denn der vielleicht mutigste Schritt der Engländer ist das komplette Streichen jedweden analogen Ausgangs, wie ein Blick auf das rückseitige Anschlussfeld verdeutlicht.
Laut Cambridge verbessert das Weglassen der D/A-Wandler unter anderem die Klangqualität am HDMI-Ausgang, weil dadurch auch die Hochfrequenz-Taktgebung und einige Rückwirkungen im Netzteil wegfallen. Der Rauschabstand und damit der Jitter am HDMI-Anschluss verbessern sich.
Der Clou dabei ist, dass der Player günstiger angeboten werden kann als der derzeit einzige ernstzunehmende Mitbewerber Oppo UDP-203, der kostet nämlich 849 Euro, der Engländer ist bereits für 800 Euro zu haben. In Sachen Hardware dürften die zwei Konkurrenten wieder sehr ähnlich sein, die Fotos und Daten deuten jedenfalls erneut darauf hin.
Einige Punkte in der offenbar von Marketing-Leuten geschriebenen Pressemeldung in Sachen Audio-Decoder und Video-Qualität schienen mir sehr missverständlich. Eine kurze Skype-Konferenz mit Entwickler Dominic Baker in England konnte die offenen Fragen flott klären.
Selbstverständlich decodiert der CXUHD auch Dolby- und DTS-Highres-Audio-Formate, die er dann fertig als PCM decodiert via HDMI ausgeben kann, etwa an ältere AV-Receiver, die die höher auflösenden Formate noch nicht selbst verarbeiten können. Immersive Audio-Formate wie Dolby Atmos und DTS:X werden per Bitstrom 1:1 weiter gereicht.
Etwas missverständlich formuliert ist auch das Thema Kalibrierung der Video-Signalverarbeitung. In der Tat verwendet der Cambridge denselben Mediatek MTK8591 Signaldecoder-Chip wie Oppo. Doch wie immer in diesen Prozessoren ist die Signalverarbeitung mit einer Menge Freiheitsgraden für die Decoder, Filter und Scaler programmierbar.
Hier haben die Engländer erstmals ihr eigenes Processing entwickelt und zwar in Zusammenarbeit mit den Post-Production-Experten der BBC, denen wir Meisterwerke wie Planet Erde I+II zu verdanken haben.
Ziel war das neutralste und dem Original im Studio am nächsten kommende Signal zu extrahieren. Das sieht zwar spontan gegenüber manch anderem Player unspektakulär aus, entspricht aber dem, was der Regisseur abgesegnet hat und entfaltet somit auch den größten emotionalen Eindruck.
Den ausführlichen LowBeats Test inklusive Vergleich mit dem Oppo finden Sie hier.
Weitere Informationen auf der Homepage von Cambridge.
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