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TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition

Test TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition

Eigentlich sind SUVs nicht für Umweltfreundlichkeit bekannt. Und ich persönlich mag auch eher tief über dem Asphalt kauernde Sportwagen. Doch als mir die Pressemeldung des Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition herein flatterte, war ich ziemlich angetan. Den schon allein farblich aus dem Angebot herausstechenden Hybrid wollte ich unbedingt testen. Schließlich spielt bei der auf 2.000 Exemplare begrenzten Sonderserie Musik eine große Rolle. Den Käufer erwartet nicht nur ein Sound-System von JBL mit neun Lautsprechern. Zum Lieferumfang gehört der Music Experience Pack mit drei spannenden JBL-Produkten. Darin enthalten sind der wasserdichte Kopfhörer JBL Endurance Dive mit integriertem MP3-Player und der JBL Tune 6000 BTNC Kopfhörer mit Bluetooth und aktivem Noise Cancelling. Zur Farbenpracht des Toyota C-HR Neon Lime passt aber ganz besonders der Bluetooth-Lautsprecher JBL Pulse 3, der sich durch bunte LED-Lichtspiele illuminieren lässt. Als Zugabe gibt es noch ein 6-Monats-Gratis-Abo vom Online Musikdienst Deezer.

Als ob der Auftritt des Toyota C-HR Neon Lime an sich noch nicht spektakulär genug wäre, wurde er für meinen Test mit einem Renntransporter aus Belgien angeliefert. Spätestens jetzt dürften mich die Nachbarn für einen Stuntman halten. Dabei sollte sich das Hybrid-SUV im Rahmen des kurzen Tests als eines der vernünftigsten und sparsamsten Autos entpuppen, die ich jemals bewegte. In der Stadt und auf der Landstraße lag der Verbrauch ohne besondere Verrenkungen knapp unter oder knapp über fünf Litern bei flotter Fahrweise. Auf der Autobahn, wo ein Begrenzer selbst bergab Geschwindigkeiten über 185 km/h vereitelte, kletterte der Benzinkonsum auf freier Strecke irgendwann auf 8.5 Liter. Das ist für ein SUV immer noch ein respektabler Wert, der sich allerdings mit dem stärkeren und schnelleren Mini Cooper Countryman auf der gleichen Route ebenfalls erreichen ließ – mit einem konventionellen drei Zylinder-Benziner, Handschaltung und deutlich agileren 136 PS.

Toyota C-HR Limited Edition mit Hybrid-Power und JBL-Sound satt

Beim Toyota C-HR arbeitet ein 1,8-Liter-Vierzylinder mit einem Elektromotor zusammen. Das gelingt äußerst nahtlos, wenn man vom lauten Getöse beim automatischen Zuschalten des Verbrenners während starker Beschleunigungsvorgänge einmal absieht. Dabei ist anzumerken, dass starke Beschleunigung hier relativ zu sehen ist, denn mit der Systemleistung von 122 PS ist in dem rund 1,4 Tonnen schweren Wagen nicht sonderlich viel Staat zu machen (11,2 Sekunden von 0-100 km/h). Das gilt ganz besonders, wenn man an kompaktere Autos mit einem Vielfachen der Leistung gewöhnt ist.

Trotz dieser freiwilligen Selbstbeschränkung muss ich sagen, dass mir der Toyota C-HR wirklich Spaß machte. Daran hatte neben seiner gelungenen Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung vor allem das Sound-System von JBL großen Anteil.

Zwar muss ich gestehen, dass am frühen Morgen zu Beginn der Ausfahrt zum Harman Flagship Store in München der dominante Bass in Verbindung mit elektronischen Beats von Songs wie „Crooked Feat. Kwane“ von Jay Sounds  mich dazu veranlasste, relativ leise zu hören. Doch auch das muss ein System erst mal können, denn es blieb auch als Hintergrundbeschallung keinen Kick schuldig. Als ich dann später richtig wach war und auch vereinzelt auf weniger basslastige Musik umstellte, machte mir das Aufdrehen richtig Freude. Für einen Preis von unter 900 Euro für die Basismodelle des Toyota C-HR, ganz besonders als kostenlose Dreingabe der JBL Special Edition und für diese kompakte, erschwingliche Fahrzeugklasse lieferte das 576 W starke 8-Kanal-System eine überzeugende Performance. Es ermöglichte mühelos stattliche Pegel und erzeugte mit seinem Platz sparenden, seitlich in den Kofferraum integrierten, 10 Liter großen Bassreflex-Subwoofer einen Bass, für den junge Leute früher selbst zur Säge greifen oder für viel Geld einen Einbauer aufsuchen mussten.

TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
Der Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition sieht cooler aus als andere kompakte SUVs und klingt auch satter (Foto: S. Schickedanz)

Doch nicht nur der Bass hatte was. Viel wichtiger wird mit zunehmendem Alter eine natürliche Stimmwiedergabe. Und auch in diesem Punkt konnte der Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition liefern. Alles klang stimmig, man könnte sagen, JBL gelang eine ausgesprochen „musikalische“ Abstimmung. Die Anlage groovt, wie man es auch von einem JBL Flip 4, JBL Xtreme oder JBL BAR 5.1 Soundbar kennt.

Man spürt, dass JBL nach eigenem Bekunden nicht nur mit Pop-Sounds von Bruno Mars oder Daft Punk, sondern auch mit Aufnahmen von Musikern wie Diana Krall oder Benny Goodman abgestimmt hat.

3-Wege-Systeme in den Vordertüren

Ein weiteres Plus liegt in den vorderen 3-Wege-Systemen, die mit ihren 17-cm Tieftönern die Ankopplung an den 19-cm Tieftöner des Subwoofers im Kofferraum erleichtern. Mitbewerber setzen hier meist auf 2-Wege-Systeme, deren kleine Tief-Mitteltöner oft eine Lücke zum Subwoofer lassen. Auf jeden Fall gingen Toyota und JBL beim C-HR sehr konsequent vor: Weil die Musik in dieser Klasse in aller Regel vorne spielt, gibt es im Fond nur zwei 15-cm Lautsprecher in den Türen, während der Löwenanteil des Budgets für Top-Klang in der ersten Reihe verwendet wird. Zwar sparte sich JBL den Center zur Stabilisierung der Abbildung, doch wiegen die 3-Wege-Systeme den Verzicht locker auf.

Das liegt nicht zuletzt an der cleveren Positionierung der Mittel- und Hochtöner. Die sitzen so dicht zusammen wie sonst nur in ganz wenigen Autos. Gleichzeitig sitzen sie sehr weit vorne in den A-Säulen (2,5-cm Hochtöner) und dem Armaturenbrett (8-cm Mittelttöner), während sie im Kompakt-SUV von Volvo, dem XC40, zwar dicht beisammen, aber tiefer in den Türen und damit gleichzeitig näher an den Zuhörern sitzen. Außerdem sorgen Wave Guides für eine weiträumige Abstrahlcharakteristik der Hochtöner. Durch diese Kunstkniffe gelingt Toyota im C-HR eine stabile Abbildung mit hoher, tiefer Bühne. Die Musiker sitzen den Passagieren der ersten Reihe nicht direkt auf der Nase, was sehr angenehm erscheint und ohne 3D-Algorithmen und Height-Speaker ein reichlich immersives Sound-Erlebnis ermöglicht.

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TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition verfügt über 2,5-cm Hochtöner in den A-Säulen. Selbst ohne Center erzeugt er damit eine stabile Bühne (Foto: S. Schickedanz)
TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
In den Vordertüren des Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition sitzen stattliche 17-cm Tieftöner (Foto: S. Schickedanz)
TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
Ein platzsparend seitlich integrierter 10-Liter-Subwoofer im Kofferraum unterstützt die 3-Wege-Front-Systeme im Tiefbass (Foto: S. Schickedanz)
TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
Die Steuerung des JBL-Sound-Systems erfolgt über Touch-Screen (Foto: S. Schickedanz)
TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
Praktisch: Splitscreen-Anzeige ist möglich (Foto: S. Schickedanz)
TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
Mit einem 3-Band-Equalizer kann man den Klang nach Gusto beeinflussen (Foto: S. Schickedanz)
TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
Ein Fader ist auch an Bord (Foto: S. Schickedanz)
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Ich will nicht leugnen, dass ich meinen Fahrstil und vor allem mein Temperament etwas an den Toyota C-HR anpassen musste. Doch es bereitete beileibe keine Qualen. Das kleine, feine SUV fördert einen fließenden Fahrstil und wäre für notorische Drängler, zu denen ich mich allerdings guten Gewissens nicht zähle, fast schon als Anti-Agressionstraining geeignet.

Der vergleichsweise hohe Abrollkomfort, die tadellose Fahrstabilität und die wirksamen Bremsen unterstützen das entspannte Fahrerlebnis. Fahrwerk und Lenkgefühl entkoppeln auf angenehme Art, ohne das SUV schwammig oder unsportlich wirken zu lassen. Gleichzeitig verleitet der Toyota C-HR trotz eines angesichts des hohen Fahrzeugaufbaus bemerkenswert hohen Grenzbereichs nicht zur Auslotung des selbigen.

TOYOTA C-HR Neon Lime: Fast wie ein Snowboard

Der Toyota erinnert an ein Snowboard, er wedelt rund und fließend über kurvenreiche Straßen. Dabei lenkt er lange nicht so aggressiv ein wie etwa der Mini Cooper Countryman, wirkt aber gleichzeitig niemals träge.

Was Hitzköpfe allerdings nicht ganz so elegant einbremst wie die Fahrwerksabstimmung ist der reichlich temperamentlose Motor, der seine Kraft an ein stufenloses Automatikgetriebe abgibt. Was gerade im Hinblick auf eine verbrauchsoptimierte Abstimmung gut ist, wirkt gleichzeitig als ultimative Beruhigungspille gegen sportliche Ambitionen.

TOYOTA C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
In der Stadt und auf der Landstraße fühlt sich das sehr sparsame Kompakt-SUV am wohlsten. Es ist wendig und sparsam und sieht verdammt cool aus, findet LowBeats Autor Stefan Schickedanz, der sich den passenden Schirm geliehen hat. (Foto: G. Erhardt-Kruft)

Beim starken Gasgeben wird der Sound einfach nur kernig und laut, aber die Drehzahl und damit das Geräusch ändert sich praktisch nicht. Folgerichtig besitzt der Toyota C-HR auch keinen Drehzahlmesser, sondern ein spaciges Analog-Instrument, das über die Ökonomie informiert. Die ersten Meter schaute ich etwas irritiert, doch das Ganze ist nicht unlogisch. Schließlich sorgt das stufenlose Automatikgetriebe dafür, dass sich die Drehzahl beim Beschleunigen nicht proportional zur Geschwindigkeit ändert.

Auch die Bedienung des Infotainments gelang zwar nicht vollständig intuitiv, zum Beispiel, weil man vom Medien-Menü nicht direkt zur Klangregelung gelangt. Aber man gewöhnt sich schnell daran.

Der zentrale Touchscreen ist weit oben angebracht und liegt gut im Blickfeld. Das einzige, was man von der Ergonomie vermisst, wäre eine Stufe wie bei der Mercedes A-Klasse, die ein Abstützen der Hand bei der Bedienung während der Fahrt ermöglicht.

Fazit Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition

Selten empfand ich ein so schwach motorisiertes Auto so cool und so spannend wie den Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition. Das Sound-System von JBL hat daran großen Anteil. Doch auch die Hybrid-Technologie vom Trendsetter Toyota leistete dazu einen eindrucksvollen Beitrag. Sofern man nicht im Top-Speed-Bereich des vielseitigen Stadtflitzers längere Strecken über die Autobahn jagt, ist der Verbrauch für SUVs mit ihrer großen Stirnfläche und vergleichsweise hohem Gewicht nahezu konkurrenzlos – noch dazu unter Benzinern. Und die Zugabe aus JBL-Sound im Auto plus dreier toller Gadgets macht den Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition erst recht zu etwas ganz Besonderem.

(In eigener Sache: Die Wertung ist wie immer bei LowBeats auf die jeweilige Preisklasse beziehungsweise Fahrzeugklasse bezogen und nicht absolut zu sehen. Das heißt, ein direkter Vergleich zwischen einem 5-Sterne-Kleinwagen und einer 5-Sterne-Limousine ist nicht möglich).

Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition
2019/06
Überragend
Bewertung
Anlage
Auto
Fahrspass

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Sehr gute Stimmwiedergabe, differenzierte Höhenwiedergabe, satter Bass und hohe Pegelfestigkeit
Breite, tiefe und dabei stabile Hörbühne
JBL-Sound-System und drei weitere mobile JBL-Produkte bei der Limited Edition  serienmäßig
Sparsamer Hybrid-Antrieb

Vertrieb:
Toyota Deutschland
Köln
www.toyota.de

Preis (Herstellerempfehlung): Zum Zeitpunkt des Tests noch nicht bekannt. Das Basismodell des  Toyota C-HR gibt es ab ab 21.990,00, das JBL-Sound-System kostet dann ca. 900 Euro Aufpreis. In der Limited Edition powered by JBL ist es serienmäßig.

Toyota C-HR Neon Lime – Powered by JBL Special Edition

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Autor: Stefan Schickedanz

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Schneller testet keiner. Deutschlands einziger HiFi-Redakteur mit Rennfahrer-Genen betreut bei LowBeats den Bereich HiFi im Auto sowie die Themengebiete Mobile- und Smart-Audio.