Das Sumiko Oyster Moonstone
Das Moonstone hat vielleicht den undankbarsten Platz in der Sumiko Tonabnehmer Familie, weil es zwar bereits das zweitteuerste System ist, sich aber auf dem Papier nicht groß von den beiden kleineren unterscheidet. Wieder verringert sich der Ausgangspegel etwas – von 4,5 Millivolt beim Olympia auf nunmehr 3,6mV –, was auf kleine Unterschiede am hinteren Ende des Nadelträgers schließen lässt.
Dort tanzt in allen Modellen ein winziger Stabmagnet im Takt der Rillen-Modulation, und dessen Stärke scheint von Modell zu Modell mit zunehmender Qualität abzunehmen – das legen zumindest die Ausgangsspannungen nahe. Ein schwächerer Magnet ist nicht nur potenziell masseärmer, sondern erzeugt auch ein homogeneres Feld – beide Merkmale sind für ein Magnetsystem klangförderlich.
Die Messergebnisse des Sumiko Oyster Moonstone
Das Sumiko Oyster Moonstone ist ein typischer Vertreter der MM-Klasse, die mit Induktivitäten von 500 Millihenry, 1000 Ohm Serienwiderstand und einer Ausgangsspannung von 5 Millivolt aufwarten. Das bedeutet für den Verstärker-Eingang eine möglichst geringe Eingangskapazität und man kann mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Höhenresonanz um 10 bis 15 Kilohertz rechnen.
Doch davon kann hier keine Rede sein: Der Frequenzgang des Moonstone verläuft erstaunlich ausgewogen – auch, wenn sich bei der dynamischen Messung ebenfalls eine leichte Brillanzschwäche zeigt.
Das Übersprechverhalten liegt im Mittel bei guten -25 Dezibel, ist aber nicht ganz kanalgleich. Die Abtastfähigkeit von 120 Mikrometer (gemessen bei 315 Hertz) ist schlicht hervorragend. Aber auch die übrigen Abtastverzerrungen halten sich in akzeptablen Grenzen.
Und noch ein Wort zum Tonarm: Modelle mit einer effektiven Masse zwischen 7,5 und 16 Gramm sind für das Oyster Moonstone optimal.
So klingt das Sumiko Oyster Moonstone
Das Moonstone tönte dann auch natürlicher, im Hochton offener als sein kleiner Bruder Olympia. Es wirkte breitbandiger, entspannter, aber nur geringfügig abtastfreudiger.
Das Potential des auch in diesem Sumiko Tonabnehmer verbauten getippten elliptischen Diamanten ist damit offenbar weitgehend ausgereizt, und in der Preis-Leistungs-Betrachtung muss sich das System den naheliegenden Vergleich mit Ortofon- oder Audio-Technica-Abtastern gefallen lassen.
Diese führen zu diesem Preis schon Vornehmeres am Nadelträger : Das AT VM-540ML etwa kommt für 260 Euro mit einem nackten MicroLine-Diamanten, das Ortofon 2M Bronze für 360 Euro gar mit einem nackten FineLine-Stein.
Beide Mitbewerber – insbesondere das AT – klingen jedoch nicht nur überlegen sauber, sondern auch etwas nüchterner und weniger saftig als das Sumiko, das daher auf jeden Fall seine Berechtigung am Markt hat.
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