Das Sumiko Black Pearl hat einen Verkaufspreis von 115 Euro und ist damit nur unwesentlich teurer als der kleinere Geschwister-Abtaster Oyster. Diese Preispolitik muss man nicht verstehen, kann sie aber begrüßen, denn so bekommt der geneigte Vinyl-Freund zwei ausgezeichnete und klanglich feine Tonabnehmer als Alternative. Angeblich baut das Black Pearl auf den technischen Vorgaben des kleineren Oyster auf, hat aber einen nicht näher erklärten “verbesserten” Generator und einen kleineren, ebenfalls sphärisch geschliffenen Diamanten. Die LowBeats Messwerte belegen, dass das Sumiko Black Pearl – wie auch das Oyster – ein MM-Tonabnehmer für mittelleichte Tonarme (9 – 13 Gramm) ist. Tonarme, wie sie beispielsweise auf den neuen Rega RP 1-, RP 2– und RP 3-Laufwerken verwendet werden. Der Einbau des Black Pearl ist nicht schwer; sein Gehäuse bietet ausreichend gerade Linien zum Ausrichten.
Wie jeder Test-Tonabnehmer musste auch das Sumiko Black Pearl einen aufwändigen Testparcours durchlaufen:
Die Messwerte sind eigentlich in Ordnung. Die Ausgangspannung sollte für alle konventionellen MM-Vorstufen ausreichen und die Parameter sind für die überwiegende Mehrzahl der gebräuchlichen Tonarme geeignet. Aber da ist halt auch die deutliche Präsenzsenke. Doch hier sollte man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen: Diese Senke fällt klanglich erheblich weniger ins Gewicht als man meinen sollte.
Das Sumiko Black Pearl im Hörtest
Das Ortofon 2M Red ist eine Art Referenz im Bereich der MM-Abtaster um 100 Euro. Seine Agilität und frische Dynamik ist fraglos Maßstab-setzend. Auch das Sumiko Black Pearl wirkt im Vergleich zum 2M Red sehr viel zurückhaltender, fast gebremst. Und doch ist das Sumiko überlegen. Es sind die feinen Klangstrukturen, die das Black Pearl so viel eleganter zieht. Auch die Klangfarben sind mit dem Black Pearl satter und authentischer.
Das Duo aus Constanze Friend und Thomas Fellow (Friend n Fellow) hat mit Covered) ein wunderschönes Album geschaffen. Die Stimme von Frau Friend klingt mit dem Sumiko Black Pearl noch ein bisschen geschmeidiger, voller und richtiger; auch der Gitarre von Thomas Fellow tut der zusätzliche Schuss Wärme recht gut. Das Sumiko Black Pearl hat eine schöne Balance aus Offenheit, Wärme und Natürlichkeit.
Den Hörvergleich mit dem hauseigenen Konkurrenten Oyster gewinnt das Sumiko Black Pearl mit erstaunlicher Klarheit. Vor allem die Gitarren-Obertöne kommen feiner und luftiger – erstaunlich, weil ja die Brillanzsenke unseres Testmusters noch ausgeprägter war als die des Test-Oysters.
Fazit Sumiko Black Pearl
Das Black Pearl ist unser Favorit aus dem Sumiko Familientest. Für nur etwas mehr als 100 Euro wird eine Klangperformance geboten, wie sie in dieser Preisklasse selten ist: Klangfarben und feine Detailtreue sind die herausragenden Merkmale des Sumiko. Der Mitbewerber Ortofon wirkt gegen so viel Charme fast schon ruppig. Auch wenn das Black Pearl mit klassischer oder Instrumentalmusik sicher am besten klingt, so hat es doch einen so universellen Charakter, dass jede Art Musik durch seine feine Spielweise gewinnt. Ein weiterer Vorteil des Black Pearl ist, dass es mit dem Nadeleinschub des größeren Sumiko Pearl mit wenig Geld aufgewertet werden kann.
Bewertungen
KlangPraxisMesswerteGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Feiner, musikalischer, detailreicher Klang |
| Recht hohe Ausgangspannung |
| Exzellente Preis/Klang-Relation |
| Deutliche Präsenzsenke bis 5 dB |
Vertrieb:
Audio Trade Vertriebs GmbH
Schenkendorfstraße 29
45472 Mülheim an der Ruhr
www.audiotra.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Sumiko Black Pearl: 115 Euro
Mehr zum Sumiko Tonabnehmer-Familientest:
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Test Sumiko Oyster
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Der Gegenspieler:
Test Ortofon 2M Red
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