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Audiolab 7000-Serie
Gelungenes Duo: Der neue Audiolab Verstärker 7000A (1.300 Euro) hier gemeinsam mit dem Streamer 7000N Play für 650 Euro (Foto: Audiolab)

Test Audiolab 7000A + 7000N Play: Spitzenklasse zu bürgerlichen Preisen

Der britische Hersteller Audiolab hat sein Angebot um eine neue Serie von HiFi-Komponenten erweitert. Die Geräte mit einer „7000“ auf der Front sind klassische Vertreter soliden Mittelklasse-HiFis. Der Vollverstärker/DAC Audiolab 7000A und der Streamer 7000N Play zeigten im LowBeats-Test, dass damit großer Musikgenuss möglich ist. Von „mittelklassig“ kann da keine Rede sein.

Ist das eigentlich noch britisches HiFi, oder doch nur chinesisches Investment und Massengut mit einem draufgeklebten berühmten Markennamen? Das „Made in China“-Label auf den Audiolab-Geräten könnte einen falschen Eindruck vermitteln.

Das Unternehmen hinter Audiolab

Audiolab gehört, wie auch diverse andere britische Traditionsmarken, zur IAG, der International Audio Group. Die wurde bereits 1991 in Hong Kong von den Zwillingsbrüdern Bernard und Michael Chang gegründet und hat seit dem vor allem (aber nicht nur) in England kräftig investiert. Die aktuelle Liste der IAG-Marken sieht so aus:

Wharfedale, Audiolab, QUAD, Castle, Mission, LEAK, LUXMAN Japan (nur Finanzinvestment), EKCO, 8Audio, Wharfedale Pro

Die IAG war ursprünglich Auftragsfertiger für Lautsprecherhersteller wie Sony. Also ähnlich, wie heute Foxconn für Apple iPhones und viele andere elektronische Produkte. Später verfolgten die IAG-Gründer, die selbst leidenschaftliche HiFi- und Musikfans sind, eine Strategie, um eigene Marken ins Portfolio zu nehmen und von der reinen Auftragsfertigung wegzukommen. Es begann mit dem Kauf von Wharfedale und Quad, die ohne die IAG vermutlich nicht überlebt hätten.

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Die IAG-Werk in China hat 31 Gebäude und über 400.000 Quadratmeter Fläche (Foto: IAG)
Audiolab 7000-Serie 07
Bei IAG werden Lautsprecher und Audiokomponenten für verschiedene, hauptsächlich britische Marken gefertigt (Foto: IAG)
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Dabei achteten die Chang-Brüder bei ihren Einkäufen darauf, dass die Markenidentität und Grundphilosophie stets beibehalten wurde. Wie beispielsweise bei einem so exotischen Produkt wie dem Quad Elektrostaten. Nach und nach kamen weitere britische Traditionshersteller in den IAG-Hort. Die Entwicklung findet dabei überwiegend in England statt.

In Deutschland kümmert sich die IAD GmbH (International Audio Distribution) als hundertprozentige IAG-Tochter um die Belange des Mutterkonzerns. Dabei kann die IAD GmbH aber weitgehend frei als Vertrieb agieren und hat auch Marken wie Wilson Benesch, Silent Angel und andere im Portfolio, die nicht zur IAG gehören. 

Nach allem, was mir IAD-Chef Thomas Henke über die IAG, die Chang-Brüder und weitere große Namen des Unternehmens (z. B. Peter Comeau, Mitgründer von Heybrook) erzählte, ist das Unternehmen mit seinen riesigen Produktionshallen ein echter Gewinn für die HiFi-Welt. Dass das Unternehmen gerade groß in einen neuen Produktionsstandort in England investiert hat, wo künftig die high-endigeren Produkte des Konzerns (wie die Wharfedale Dovedale) produziert werden, stützt diesen Eindruck nur. Hier wird tatsächlich auf internationaler Ebene Hand-in-Hand gearbeitet. Und davon profitiert auch die neue 7000er-Serie von Audiolab.

Audiolab 7000A und 7000N Play vorgestellt

Zum Start umfasst die Audiolab 7000-Serie drei Komponenten: einen Vollverstärker mit integriertem DAC (1.299 Euro), einen Netzwerk-Player (649 Euro) und ein CD-Laufwerk (649 Euro). Ich konzentriere mich hier auf die beiden zuerst genannten Geräte. Später sollen zur Serie weitere Komponenten wie Endstufen hinzukommen.

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Die Audiolab 7000-Serie besteht derzeit aus Verstärker, Streamer und CD-Laufwerk (Bild: Audiolab)

Form und Design der Geräte folgen klassischen HiFi-Regeln – mit leichter Überbreite von 44,4 cm. Der Look hat sich zu früheren Audiolab-Komponenten nur wenig verändert und behält die Markenidentität trotz (oder gerade wegen) des minimalistischen Designs bei. Die größte Neuerung betrifft die Integration eines gut ablesbaren Farbdisplays.

Der Verstärker

Die Dreh-/Drück-Knöpfe am Verstärker sind rein elektronisch und dienen zur Umschaltung der Quellen, der Menüsteuerung und zur Lautstärkeregelung. Außerdem findet sich an der Front des Amps ein 6,35 mm Klinkenausgang für Kopfhörer, sowie ein Infrarot-Auge zur Fernbedienung mit der beiliegenden IR-Remote und der Power-Button für On/Standby. Ein Hauptschalter auf der Rückseite trennt das Gerät bei Bedarf komplett vom Stromnetz.

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Der Vollverstärker mit DAC Audiolab 7000A (Bild: Audiolab)

Der Blick auf die Rückseite der beiden Komponenten macht mich etwas stutzig. Ein Analogausgang am Streamer deutet auf einen eingebauten DAC hin. Da der Verstärker aber auch Digitaleingänge besitzt, muss der ebenfalls einen DAC haben. Tatsächlich steckt in beiden Geräten ein ESS Sabre ES9038Q2M Reference DAC. Ist das nicht etwas redundant?

Ja und nein. Beispiel: Wer einen Computer oder Roon nutzt, kann den Verstärker per USB anschließen und darüber streamen. Den Kauf eines zusätzlichen Streamers wie den 7000N Play kann man sich damit sparen. Wer hingegen kein Roon und auch keinen anderen Streaming-Player/ -Bridge hat, kommt mit dem 7000N Play für relativ kleines Geld an eine exzellente Lösung für Audio-Streaming mit Multiroom-Option und kann diesen auch an einen eventuell schon vorhandenen, rein analogen Verstärker anschließen.

Da in beiden Geräten der gleiche DAC-Chip steckt, macht es keinen nennenswerten Unterschied, welchem der beiden 7000er man die Wandlung überlässt. Im Test habe ich den 7000N per Digitalkabel mit dem Coax-S/PDIF-Eingang des 7000A verbunden und dem Verstärker die Wandlung und Lautstärkeregelung überlassen. Neben USB-Audio, 2 x Coax und 2 x Toslink findet sich auch eine HDMI-ARC-Buchse zur digitalen Audioverbindung mit einem TV-Gerät. Noch was? Ach ja. Bluetooth ist ebenfalls an Bord.

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Die Anschlüsse des Vollverstärkers (Bild: Audiolab)

Der 7000A ist aber auch ein typischer Vertreter der Spezies analoger Vollverstärker, hat drei analoge Line-Eingänge und sogar einen Phono-Eingang mit Vorstufe für Moving-Magnet-Tonabnehmer. Mehr noch: Über einen Pre-OUT kann der 7000A als Stereo-Vorstufe fungieren und mit externen Leistungsverstärkern verbunden werden. Die Cinch-Buchsen mit der Beschriftung „POWER“ dienen als Pass-Through, um den 7000A in ein Heimkinosystem einzuschleifen und nur seine zwei Endstufenkanäle zu nutzen. Über 12 V Trigger-Anschlüsse kann der 7000A mit anderen Komponenten verbunden und automatisch ein-/ausgeschaltet werden.

Die Ausstattung wird durch ein einfach zu bedienendes Menüsystem mit erstaunlich vielen Funktionen für einen Vollverstärker abgerundet. Verschiedene Filteroptionen und Upsampling für den DAC lassen sich hier ebenso einstellen, wie die Eingangsempfindlichkeit, Display-Verhalten, HDMI-Optionen und mehr. Das neue Farbdisplay kann im Betrieb wahlweise analoge oder digitale VU-Meter darstellen.

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Analoge VU-Anzeige im Display – eine von mehreren Anzeigemöglichkeiten (Animation: Audiolab)
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Die digitale VU-Variante (Animation: Audiolab)
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Der 7000A ist zwar kein Netzwerkgerät und wird nicht mit dem Internet verbunden, aber Firmware-Updates lassen sich per Download und USB-Stick trotzdem sehr einfach vom Benutzer installieren. Während des Tests stand ein Update mit Verbesserungen beim HDMI-Verhalten bereit, welches ich binnen weniger Minuten eingespielt hatte.

Schon bei der Aufstellung fiel der 7000A mit seinem ordentlichen Gewicht von 8,4 Kilo auf, was für einen Amp mit 2 x 70 Watt Ausgangsleistung an 8 Ohm auf eine Schaltung in Class-AB und einen substanziellen Trafo hindeutet. Tatsächlich offenbart der Blick ins Innere genau das. Statt Schaltnetzteil dominiert hier ein dicker linearer Ringkerntrafo. Diskrete Class-AB-Endstufenschaltungen in CFB-Topologie (Complementary Feedback) kümmern sich um die Signalverstärkung.

Schraubenzieher gezückt: Der recht dicke und solide Deckel aus gebogenem Alublech ist mit nicht weniger als 18 Schrauben gesichert. 

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Das Innenleben des Audiolab 7000A wird von einem kräftigen Ringkerntrafo dominiert (Foto: F. Borowski)

Volle Hütte: Der große Ringkerntrafo aus eigener Fertigung oben links versorgt mit getrennten Abgriffen über die Spannungsregelung und Pufferkondensatoren sowohl die Digitalsektion als auch die Verstärkerschaltung.

Die Praxis mit dem 7000A zeigte (fast) keine unliebsamen Überraschungen. Seine Bedienung ist einfach und intuitiv gelöst. Nur ein Punkt machte mal wieder Probleme: HDMI. 

Erfreulich ist zunächst, dass die HDMI-eARC-Verbindung zu meinem 2022er Samsung TV einwandfrei klappte (wozu die Option HDMI eARC im TV kurioserweise ausgeschaltet sein musste). Der Audiolab wird von meinem TV sofort erkannt, der Ton ausgegeben und ich kann den Amp über die Fernbedienung des TV in der Lautstärke regeln, sowie an- und ausschalten. Soweit alles bestens. Doch leider fiel der Ton nach einer Weile mit unangenehmen Knacksern und kurzen Drop-Outs auf. Ursache bis dato unbekannt. Über Toslink sind keine derartigen Probleme aufgetaucht.

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Power/Netzwerkstandby, daneben das IR-Auge und der Kopfhörerausgang am 7000A (Foto: F. Borowski)

HDMI (eARC) ist und bleibt ein echtes Glücksspiel. In gefühlt neun von zehn Fällen hatte ich irgendwelche Maleschen damit zu beklagen. Mal wird ein Gerät nicht erkannt, mal funktioniert die CEC-Steuerung nicht richtig (die ist beim 7000A übrigens bei Bedarf abschaltbar) und mal gibt es seltsame Tonaussetzer.

Der Streaming-Player

Kürzlich hatte ich mit dem Cambridge Audio AXN10 einen sehr überzeugenden Streamer für 600 Euro im Test. Der Audiolab 7000N Play hat ein sehr ähnliches Funktions- und Technikpaket. Er kostet 50 Euro mehr, bietet dafür aber zwei wesentliche Vorteile, nämlich ein Display und eine IR-Fernbedienung. Andererseits fehlen ihm Bluetooth und ein paar andere Features. Das Gehäuse des Audiolab ist um einiges hochwertiger. Hier die beiden Streamer im tabellarischen Vergleich:

Cambridge MXN/AXN10Audiolab 7000N
Preis in Euro499/599649
ArtStreamer mit DACStreamer mit DAC
Displayneinja
Fernbedienungneinja
Control-AppStreamMagicDTS Play-Fi
Tasten am GerätPower, 4x SchnellstartPower, 4x Schnellstart, Menüsteuerung
Netzteilinternintern
Lautstärkeregelungneinja (abschaltbar)
NetzwerkLAN/WLANLAN/WLAN
Bluetoothjanein
Roon Readyjanein (nur via AirPlay)
Spotify Connectjaja
Tidal Connectjanein (ohne Connect)
Dienste In-AppQobuz, Deezer, TidalAmazon Music, Spotify, Tidal, KKBox, SiriusXM, Napster, Deezer, iHeartRadio, Pandora, Qobuz, QQ Music und weitere
Internet-Radiojaja
AirPlayjaja
Chromecastjanein
DLNA/UPnPjaja
USB-Medienjanein
EingängeWLAN/LAN, USB-MediaWLAN/LAN
Digitalausgänge2x S/PDIF2x S/PDIF
Analogausgänge1x Stereo Cinch1x Stereo Cinch
DAC-ChipSabre ES9033QES9038Q2M
PCM / DSD768kHz / DSD512192kHz / –
MQAneinnein

 

Ein paar der fehlenden Features des 7000N finden sich dafür im Digital-Teil des 7000A. Zum Beispiel MQA-Unterstützung und Bluetooth. Das heißt, die Funktionen der beiden Audiolab-Geräte überschneiden sich teilweise, ergänzen sich aber auch gegenseitig.

Auf der Rückseite finden sich neben einem analogen Stereo-Cinch-Ausgang ein elektrischer und ein optischer Digitalausgang, sowie ein LAN-Port und zwei Antennenanschlüsse. Letztere sind beide für WLAN. Bluetooth unterstützt der 7000N nicht. Etwas seltsam ist, dass der 7000N trotz Netzwerk-Verbindung keine Updates über das Internet einspielen kann. Das geht – wie beim Amp – nur per Stick über die USB-A Buchse. Noch unverständlicher ist, dass die USB-A-Buchse nicht zum Anschluss von Datenspeichern mit eigener Musik genutzt werden kann. 

Zumindest ungewöhnlich ist auch die USB-B-Buchse. Diese dient nicht etwa zur Audioverbindung mit einem Computer oder Roon Core, sondern der Synchronisierung der Lautstärkeregelung über die DTS Play-Fi-App bei Anschluss über ein USB-Datenkabel an den USB-Update-Anschluss des 7000A.

Ein Foto des Innenlebens muss ich Ihnen im Falle des 7000N leider schuldig bleiben. Sein Deckel ist genau wie beim Amp mit 18 kleinen Torx-Schrauben gesichert. Die waren beim Testgerät aber so fest angezogen, dass ich mir mit etwas zu viel Kraftaufwand mein einzig passendes Torx-Bit ruiniert habe. Leider gibt es auch vom Hersteller derzeit kein Bild der Elektronik. Aber im Vergleich zum Verstärker dürfte hier sowieso erheblich weniger zu sehen sein.

Bedienungstechnisch geht Audiolab einen etwas anderen Weg als Cambridge beim MXN/AXN10. Dank des Farbdisplays gibt es beim 7000N direkt sichtbare Titelinformationen, Einstellungsmöglichkeiten am Gerät und eine IR-Fernsteuerung auch ohne App. Ein Feature, das ich nach wie vor für wichtig halte, denn zumindest für einfache Steuerungen wie Play/Pause, Skip, Mute etc. ist eine IR-Fernbedienung immer noch die schnellere Lösung, als jedesmal die App auf einem Smart-Device bemühen zu müssen.

Audiolab 7000-Serie 03
Eine vollwertige IR-Systemfernbedienung wird beim 7000N und auch beim 7000A mitgeliefert (Foto: F. Borowski)

Im Unterschied zu Cambridge Audio setzt Audiolab bei der App auf einen Drittanbieter statt auf eine (kostspielige) Eigenentwicklung. Die Entscheidung fiel zugunsten der DTS Play-Fi-App, die auch von verschiedenen anderen Herstellern wie Arcam, Klipsch, McIntosh und weiteren genutzt wird.

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Audiolab DTS Play-Fi 01
Einstellungsmenü in der DTS Play-Fi-App (Screenshot: F. Borowski)
Audiolab DTS Play-Fi 02
Die Musikdienste (Screenshot: F. Borowski)
Audiolab DTS Play-Fi 03
Qobuz New Releases in der Play-Fi-App (Screenshot: F. Borowski)
Audiolab DTS Play-Fi 04
Seltsame Meldung, die nicht zu den Audiolab-Komponenten passt. (Screenshot: F. Borowski)
Audiolab DTS Play-Fi 05
Titelanzeige bei Qobuz-Wiedergabe (Screenshot: F. Borowski)
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Die App funktioniert zuverlässig, aber ich finde sie längst nicht so übersichtlich und grafisch ansprechend, wie die Cambridge-eigene Anwendung.

Wie beim Cambridge können auch beim Audiolab vier Internet-Radiostationen auf „Stationstasten“ (Preset 1-4) am Gerät gespeichert werden. Schade nur, dass diese Presets nicht über die Fernbedienung (und auch nicht über die App) wählbar sind. Da es sich um eine Systemfernbedienung für die drei Geräte 7000A/N/CDT handelt, sind viele der Tasten jeweils nur für eines der Geräte nutzbar. Eine Wahlmöglichkeit für die vier Presets war da leider nicht mehr übrig. Was aber insofern unverständlich ist, weil über die unteren drei Tasten des IR-Gebers zwischen CD, Amp und Streamer umgeschaltet werden kann. Das ist nötig, um beispielsweise gezielt das Menü des Amp oder des Streamers aufrufen zu können. So hätten bei Auswahl des 7000N die Zifferntasten der Remote für Speicherplätze genutzt werden können.

Audiolab 7000-Serie 05
Tasten zur Menüsteuerung und Preset-Speicher am 7000N Play (Foto: F. Borowski)

Alles in allem ist die Bedienung des 7000N im guten Klassendurchschnitt. Nur wer solche kleinen Details, wie zuvor beschrieben, als Kaufentscheidend einordnet, muss sich anderswo umsehen.

Hörtest: Souveräner Verstärker, hochauflösender Streamer

Beim Hörtest konzentrierte ich mich hauptsächlich auf den Verstärker 7000A. Der Streamer wurde selbstverständlich auch ausgiebig gehört und verglichen, doch er trägt naturgemäß nicht ganz so viel zum Gesamtgeschehen bei, wie der Amp.

Zur absoluten Einordnung musste der 7000A sich an meinen Referenzlautsprechern Børresen 02 SSE beweisen. Der Zufall wollte es, dass zeitgleich mit den Audiolabs die neuen ELAC Kompaktlautsprecher BS404 im Hörraum standen. Preislich sind die mit rund 3.200 Euro/Paar (Testbericht demnächst) nicht zu hoch gegriffen und mit nominal 4 Ohm und angegebenen 86 dB Empfindlichkeit passen sie auch elektrisch gut zum 7000A mit seinen 2 x 110 Watt an 4 Ohm.

Audiolab 7000-Serie 02
Zum Test wurde ein Gerät in Schwarz und eines in Silber geliefert. Die Gehäusequalität ist sehr gut (Foto: F. Borowski)

Zu Beginn hörte ich erst mal ein paar aktuelle „Messe-Hits“. Also Tracks, die gerne zu Vorführzwecken auf HiFi-Shows gespielt werden. Dazu gehören oft Titel aus dem Genre Electro, wie beispielsweise der Titel „Make Us Stronger“, Album „Part of the Dream (Compiled by Vini Vici)“. Ein Musterbeispiel an Transparenz und pumpenden Bass-Beats.

Cover Vini Vici
Beliebter Titel bei Messevorführungen: “Make Us Stronger” (Cover: Qobuz)

Der 7000A hat keine Mühen, sowohl die Børresens als auch die ELAC BS404 zu ordentlichen, unverzerrten Pegel zu treiben, ohne dabei ins Straucheln zu kommen. Die Musik atmet und schwirrt dabei nur so um die Ohren, wie es mit Tracks dieser Art bei guten Anlagen eine wahre Freude ist. Das gilt auch für andere Vorführ-Klassiker, wie etwa Malia mit „Embraceable Moon“.

Doch hyper-transparente, „synthetische“ Tracks wie diese sind natürlich nicht repräsentativ für das Gros der Musikwelt. Verstärker müssen auch die komplexe Dynamik von Klassikeinspielungen beherrschen, oder mit dreckig krachendem Rock klarkommen. Auch das meistert der Audiolab 7000A für seine Preisklasse überdurchschnittlich gut. Egal welche Kost ich ihm vorsetze, er bleibt rhythmisch wie dynamisch in allen Frequenzlagen stets überzeugend und klingt niemals steril, so wie es mit vielen Schaltverstärkern dieser Preisklasse gerne mal passiert.

Im Gesamtbild betrachtet kann ich dem 7000A schlicht nicht die geringste Verfehlung attestieren. So rundum ausgewogen und musikalisch kenne ich das sonst nur von deutlich teureren Verstärkern. Seine relativ begrenzte Verstärkerleistung von „nur“ 110 W an 4 Ohm ist dabei kein großes Zugeständnis. Zwar zähle mich nicht zu den Ultra-Lauthörern und erwarte daher auch keine Brachialpegel, aber solange die angeschlossenen Lautsprecher nicht zu leistungshungrig und lastkritisch sind, ist der 7000A sicher nicht untermotorisiert.  

Bleibt noch die Frage, was der Streaming-Player 7000N dazu beisteuern kann. Um es kurz zu machen: Als Lieferant von digitalen Musiksignalen klingt er am 7000A genauso gut, wie der bereits erwähnte Konkurrenz von AXN10 von Cambridge Audio. Tonale Unterschiede sind minimal und nur im direkten Vergleich aufspürbar. Im Bass geht der Audiolab-Streamer eine Spur zupackender zur Sache, wohingegen der Cambridge vielleicht noch ein klitzekleines bisschen feinere Hochton-Nuancen herauszuschälen vermag. 

Fazit Audiolab 7000A und 7000N Play

Mit dem Vollverstärker 7000A und dem Netzwerk-Player 7000N Play kann Audiolab die hifidele Mittelklasse ordentlich aufrütteln. Insbesondere der Verstärker sticht hier mit seinem exzellenten Klang (auch für Kopfhörer) und seiner Vielseitigkeit hervor. Zwar ist er kein Watt-Monster, aber seine Ausgangsleitung ist für die meisten Lautsprecher und Hörgewohnheiten völlig ausreichend. Ein echter Knüller.

Der Streamer überzeugt mit nützlichem Display, Fernbedienung und seinem Preis ebenfalls, hat aber gegenüber der Konkurrenz gewisse Funktionslücken. Insbesondere eine direkte Anschlussmöglichkeit für Festplatten/SSDs mit eigener Musik vermisse ich. Der 7000N ist somit komplett auf Online-Streaming oder Netzwerk-internes Streaming per DLNA angewiesen, was beispielsweise ein NAS (Network Attached Storage) als Datenspeicher voraussetzt.

Gemeinsam, und bei Bedarf ergänzt um das passende CD-Laufwerk 7000CDT, ist die Audiolab 7000er-Serie zwar in der Mitte des Produktangebots der Briten angesiedelt. Doch klanglich werden damit auch höhere audiophile Ansprüche bestens bedient. Vor allem mit dem Verstärker, der bei bereits vorhandener Streaming-Möglichkeit auch ganz allein eine ausgezeichnete Figur macht.

 

Frischer, substanzreicher Klang
Display und Fernbedienung
Gute Preis/Leistung
Unterstützt keinen USB-Massenspeicher

 

Audiolab
7000A
2023/04
Test-Ergebnis: 4,7
ÜBERRAGEND
Bewertungen
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Exzellentes Preis/Klang-Verhältnis
guter DAC integriert
klangstarker Kopfhörerverstärker integriert
Anschluss- und Funktionsumfang

Vertrieb:
IAD GmbH
Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
www.iad-audio.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Audiolab 7000A: 1.299 Euro
Audiolab 7000N Play: 649 Euro
Audiolab 7000CDT: 649 Euro

Die technischen Daten

Audiolab 7000A
Technisches Konzept:Vollverstärker mit integriertem D/A-Wandler
Leistung:2 x 70 W (8 Ohm) / 2 x 110 W (4 Ohm) Klasse AB
Sampling-Frequenzen:Sampling Frequenz: Optisch/Koaxial: 44,1kHz-192kHz, PC USB: 44,1kHz-768kHz (PCM) / DSD64, DSD128, DSD256, DSD512
D/A-Wandler: ES9038Q2M
Frequenzgang:
20Hz-20kHz (+/-0.1dB)
Ein- und Ausgänge:Eingangssektion: 3 x Analog, 1 x Phono (MM), 1 x Endverstärker, 2 x SPDIF (Coax), 2 x SPDIF (optisch), 1x HDMI ARC, 1 x PC USB (USB B), 1 x Bluetooth (aptX/aptLL), 1 x 12V Trigger;
Ausgangssektion: 1 x PRE-Verstärker, 1 x Stereo-Lautsprecher, 1 x Kopfhörer, 1 x 12V-Trigger
Ausführung:silber/schwarz
Gewicht:8,4 Kilo
Alle technischen Daten
Audiolab 7000N Play
Technisches Konzept:Streamer
D/A-Wandler:ESS Sabre ES9038Q2M
Streaming-Dienste:Amazon Music, Spotify, TIDAL, KKBox, SiriusXM, Napster, Internet Radio, Deezer, iHeartRadio, PANDORA, Qobuz, QQ Music und andere
Max. Samplingfreq.192 kHz / 24 Bit
Digitalausgänge:
1x Koaxial, 1x Optisch, 1x RCA Line
Steuerung:über Android / iOS / Kindle Fire und Windows PC
Ausführung:schwarz/silber
Gewicht:5,0 Kilo
Alle technischen Daten

Mehr von Audiolab:
Audiolab 8300 CD und 8300 MB – Vor-/End-Kombi für Kenner
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Audiolab DC Block: Netzfilter zum Robin-Hood-Preis

Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.