Musikhören im Nahfeld hat einen ganz besonderen Reiz: Unbeschadet von raumakustischen Einflüssen kann man ganz und gar in die Klangwelten der Aufnahme eintauchen – sozusagen Musikgenuss pur. Genau für diesen Zweck wurde die Nubert nuPro A-100 geschaffen: Dank ihrer knappen Abmessungen von gerade mal 16,5 x 27 x 16,5 Zentimetern (BxHxT) findet sie bequem auf jedem Schreibtisch neben Laptop oder Computerbildschirm Platz. Sie ist die kleinste der Nubert nuPro-Familie.
Meine persönliche Aufstellungsempfehlung: Gönne den nuPro A-100 ein Pärchen Tischstative IsoAcoustics ISO L8R130 – diese sorgen zunächst mal für eine akustische Entkopplung von Lautsprechern und Tischplatte. Darüber hinaus entfallen hierdurch die klanglichen Verfärbungen im unteren Mitteltonbereich, die sich bedingt durch den Grenzflächeneffekt bei direkter Aufstellung auf der Tischplatte unweigerlich einstellen. Ohne rot zu werden, kann ich versprechen: Einmal gehört, wird man niemals wieder auf die IsoAcoustics-Stands verzichten wollen.
Trotz ihrer geringen Baugröße handelt es sich bei der Nubert nuPro A-100 um ein vollwertiges Zweiwege-Aktivsystem mit getrennten Signalpfaden für Tiefmittel- und Hochtonbereich. Sowohl der 12-Zentimeter-Tiefmitteltöner mit Polyprop-Membran als auch der 19-Millimeter-Gewebekalottenhochtöner werden dabei aus jeweils eigenen, 60 Watt leistenden Endverstärkern gespeist.
Angesichts ihrer geringen Membranfläche ist es normal, dass die Nubert nuPro A-100 nur begrenzt pegelfest ist. So zeigen denn auch unsere Messungen: Bei einem Meter Abstand stößt sie bei etwa 84 Dezibel Schalldruckpegel an ihre hörbare Verzerrungsgrenze. Bedenkt man jedoch, dass im oben beschriebenen Aufstellungsszenario eher Hörabstände von 50 Zentimeter anfallen, steigt der erreichbare, unverzerrte Schalldruckpegel bereits auf 90 Dezibel an. Damit kann die nuPro A-100 bei dieser Entfernung immerhin doppelt so laut spielen, wie es der Richtwert für angemessene HiFi-Lautstärke empfiehlt (etwa 80 Dezibel).
Der geringe Schalldruck beschränkt den Abstand: Mehr als 1,8 Meter sollte man von der Nubert nuPro A-100 nicht weg sitzen, wenn es auch mal etwas lauter werden soll. Das muss man beim Kauf berücksichtigen: Wer im klassischen Abstand von 3 Metern oder mehr hören möchte, sollte zu der A-200, besser zur A-300 greifen. – siehe auch Übersichtsbeitrag Nubert nuPro-Familie.
Zwei besondere Vorzüge des nuPro-Technik-Konzepts kommen bei der kleinen A-100 im Desktop-Betrieb voll zum Tragen: Zunächst mal ist das die besonders einfache Verbindung mit Computer & Co über ihren USB-Eingang – HiFi Plug’n Play sozusagen. Spektakulärer äußern sich allerdings die Meriten des internen digitalen Signaltransfers zwischen DSP-Einheit und den Leistungsverstärkern: Selbst bei den Desktop-typischen, sehr geringen Hörabständen ist von der nuPro A-100 absolut kein Rauschen zu vernehmen.
Die Nubert nuPro A-100 im Hörtest
Ein kritischer Punkt bei Mehrwege-Lautsprechern ist, dass ihr Klangbild wegen der unterschiedlichen Schallquellen bei geringem Hörabstand im Nahfeld leicht auseinanderfallen kann. Tiefmittel- und Hochtöner spielen dann auf unterschiedlichen Ebenen, sodass sich beim Ändern der Sitzposition auch die Klangbalance verändert.
Bei der Nubert nuPro A-100 braucht man sich um diesen Punkt jedoch keine Sorgen machen. Ihr Hochtöner erhielt extra einen relativ kleinen Befestigungsflansch, damit er möglichst dicht an den Tiefmitteltöner rückt. Zudem ist die Frequenzweiche im Übergangsbereich in Sachen Phasenverhalten sauber abgestimmt, sodass die nuPro A-100 schon ab etwa 40 Zentimeter Entfernung ein in sich geschlossenes Klangbild zeigt.
Nubert gibt für die nuPro A-100 eine untere Grenzfrequenz von 50 Hz an, was mit unseren Messungen sehr gut übereinstimmt. Das ist für eine Box dieser Größe schon ziemlich niedrig – überraschend vollmundig trat denn auch die kleinste aller nuPros im Hörtest auf. Im Vergleich zu ähnlich großen Lautsprechern hängt die Nubert nuPro untenherum glatt noch eine halbe Oktave dran. So brachte sie bei “Quality Of Mercy” von Michelle Shocked sogar das Ausschwingen der Bass Drum noch erstaunlich gut rüber.
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Vom Timbre her liefert die Nubert nuPro A-100 ein erstaunlich reifes, geschmeidiges und tonal bruchloses Klangbild. Darüber hinaus zeichnet sie auch sehr gut durch – und das auf angenehme Weise ohne jegliche Aggressivität. Wird es der kleinen nuPro jedoch zu laut, tendiert sie zu etwas vordergründigen Mitten, was beispielsweise Frauenstimmen oder auch Saxophone ein wenig forsch hervortreten lässt.
Nubert nuPro A-100: Fazit
Angesichts des technischen Aufwands, den Nubert bei der nuPro A-100 betreibt, ist die kleinste Vertreterin der nuPro-Familie extrem günstig. Sie ist zwar immer noch deutlich teurer als vergleichbar große PC-Lautsprecher. Das allerdings völlig zurecht, denn sie ist auch deutlich besser. Die Nubert nuPro A-100 ist genau die richtige Wahl für denjenigen, der von seiner Desktop-Computer-Anlage bei möglichst geringem Platzbedarf uneingeschränkt highfidele Klangeigenschaften erwartest.
Der Preis für ihren ausgewogenen Klang ist jedoch ihre nur durchschnittliche Pegelfestigkeit; da kann schon die A-200 deutlich mehr. Die Nubert nuPro A-100 legt auch in Kombination mit einem Subwoofer nicht dramatisch im Maximalpegel zu, allerdings sinken die Verzerrungen mit Woofer-Unterstützung bei identischem Pegel um etwa 5 bis 7 Dezibel. Für die nuPro A-100 gilt eben: klein aber fein.
Bewertung
Klang:Praxis:Verarbeitung:Gesamt: |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Neutraler, unaufdringlicher Klang |
| pralle Ausstattung |
| homogenes Klangbild auch bei kurzen Hörabständen |
| nur begrenzt pegelfest |
Vertrieb:
Nubert electronic GmbH
Goethestraße 69
73525 Schwäbisch Gmünd
www.nubert.de
Paarpreis (Hersteller-Empfehlung):
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