Gerade die Briten hatten ja immer schon ein Faible für günstige, dennoch audiophile Vollverstärker. Das gilt auch für Rega. Der Analog-Spezialist hat schon einige Verstärker mit exzellentem Klang/Preis-Verhältnis auf den Markt gebracht. Inflationsbereinigt jedoch dürfte der Rega Io der günstigste Verstärker sein, den Roy Gandi je gebaut hat. Auf jeden Fall ist es der mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Denn der kleine Integrierte kostet gerade einmal 500 Euro, klingt aber kaum schlechter als sein bestens beleumdeter großer Bruder Brio. Und auch technisch dominieren die Parallelen.
Rega Io – ein neuer Einstieg unterhalb des Rega Brio
Anfang der 90er Jahre überraschte der damals hauptsächlich für seine Plattenspieler bekannte englische Hersteller Rega die HiFi-Welt mit dem Brio. Einem normal breiten Vollverstärker, der nur rund 15 Zentimeter in die Tiefe baute und mit seinem gerippten Gussschalengehäuse aussah wie ein Tischgrill für Singlehaushalte. Und der für Rega zu dem wurde, was der 3020i für NAD oder der erste NAIT für Naim war: Ein Gigantenkiller im Clownskostüm, der aussah wie ein Spielzeug, aber deutlich teurere Zeitgenossen in Hörvergleichen dumm dastehen ließ. Der Ur-Brio war die Übersetzung des minimalistischen Rega-Stils aus der Welt der Feinmechanik in die der elektronischen Schaltungen, mit Firmengründer Roy Gandy und Entwickler Terry Bateman in der Rolle der meisterhaften Technik-Dolmetscher.
Fünf Generationen später ist der Brio längst vom Quer- zum Längsformat mutiert, aber immer noch Regas Elektronik-Sympathieträger und im Vergleich zum spartanischen Vorfahren deutlich kräftiger, ungleich besser verarbeitet, schaltungstechnisch ausgefuchster und mit Fernbedienung sowie hochwertigem Kopfhörerausgang viel üppiger ausgestattet. Dafür legt man gern ein paar Hunderter mehr hin – außer natürlich, man hat sie nicht.
Für diese Gruppe hat Rega den Io gebaut: Einen Verstärker, dem gegenüber seinem großen Bruder kaum mehr fehlt als die ersten zwei Buchstaben im Namen, der aber 300 Euro weniger kostet. Es verrät mehr über den Hersteller als irgendein teuer erkaufter technischer Triumph, dass man bei Rega diesen Unterschied für relevant hält. Und dass man die ohnehin schwierige selbstgestellte Aufgabe dann auch noch löst, ohne jene Ideale zu verraten, die bewirken, dass Rega-Geräte nicht nur gut klingen, sondern sich für den Besitzer auch gut anfühlen: Gebaut in England bei einem der letzten unabhängigen Hersteller. Von Leuten, die fair behandelt werden und ihren Job – so war jedenfalls mein Eindruck – wirklich gerne machen. Mit Bauteilen, die – sofern möglich – ebenfalls nachhaltig produziert werden.
„Brio Mojo… It flies sideways through time, It‘s an electric line“
Entwickler Terry Bateman hinterlässt gerne kleine, meist obskure Sinnsprüche auf seinen Platinen. Obiger findet sich im Netzteilbereich und verweist schon deutlich auf die Brio-Gene, die der Schaltung innewohnen. In weiten Teilen ist der neue 500-Euro-Amp mit seinem 800-Euro-Verwandten sogar baugleich.
So verwenden Brio und Io den gleichen, lokal aufwendig mit sauberem Strom versorgten, berühmt klangstarken Phonoeingang. Dieser Phono-Pre basiert zwar noch auf zwei Stereo-OP-Amps (ein MC4580 und ein TL072) statt auf volldiskreten Schaltungen wie etwa die separate Phonostufe Aria. Er spielt aber seine bauartbedingten Chancen – kurze Wege und perfekte Anpassung an die stromabwärts folgende Verstärkerschaltung – ganz offensichtlich voll aus: Mit dem Io kann man richtig ambitioniert Platte hören, ohne gleich einen separaten Preamp zu vermissen.
Die Phonostufe übermittelt die schlichte, herzhafte Direktheit eines New Horizon 121 mit Rundnadel-AT91 ebenso gut wie die seidige Opulenz eines Nagaoka MP150 im Technics SL1200GR, und kommt dank exzellenter Rauscharmut auch mit eher leisen High-Output-MCs wie dem Denon DL-110 gut zurecht. Womit wir dann auch alle drei vorkommenden Bauweisen – MM, MI, MC h.o. – durchprobiert hätten.
Als Vorstufe dient im Io zwischen der Relais-Eingangsumschaltung und dem gekapselten blauen ALPS-Motorpoti ein weiterer TL072. Dieses Arrangement ist direkt aus dem Brio übernommen, ebenso die Endstufenschaltung, in der – anders als bei früheren Brio-Inkarnationen – keine Operationsverstärker mehr ihr Unwesen treiben, sondern Scharen an sowohl SMD- als auch bedrahteten Einzeltransistoren werkeln.
Terry Bateman, der historische Elektronikhefte sammelt wie andere Leute Schallplatten, hat dafür ein erstmals in den 60er Jahren publiziertes Schaltungsprinzip aufgegriffen, das damals mangels geeigneter Bauteile keine kommerzielle Umsetzung fand. Der Gag daran ist laut Bateman, dass sich der Verstärker trotz konventioneller Class-AB-Arbeitsweise seiner japanischen Sanken-Ausgangstransistoren verzerrungstechnisch verhält wie ein Class-A-Amp, also ganz überwiegend gradzahligen Klirr niedriger Ordnung produziert, der akustisch erst in sehr hohen Dosen überhaupt wahrgenommen wird.
Downsizing à la Rega: gleiches Rezept, gleiche Zutaten, kleinere Portion
Die Endstufen sind exakt gleich bestückt wie beim Brio, aber topologisch etwas anders angeordnet: Statt an der Seitenwand kühlen sich die vier Endtransistoren im Io am Geräteboden, mit dem sie durch kleine Ausschnitte in der Platine direkt verschraubt sind. Dieses Gehäuse besteht beim Io aus einem stabilen Alu-Strangprofil mit präzise passendem Schiebedeckel, den Rega in der Schweiz fertigen lässt. Es kommt, weil es selbst die Funktion des Kühlkörpers übernimmt, ohne jegliche Lüftungsöffnungen aus, was für ein langes störungsfreies Verstärkerleben eine wichtige Voraussetzung schafft: So verirren sich unabhängig von Aufstellort und Reinlichkeit des Besitzers weder Staub noch Fett- oder Rauchaerosole in Innere des Amps.
Die Unterschiede zum großen Bruder Brio sind schnell aufgezählt: Weniger Leistung, weniger Anschlüsse, (noch) weniger Bling. Der Io hat einen kleineren Ringkerntrafo – freilich ebenfalls made in England – samt entsprechend geringerer Leistungsaufnahme (195W vs. 135W) sowie -Abgabe: Trauen die Briten dem Brio 50 Watt an 8Ω zu, soll der Io nur für 30 Watt gut sein.
Das schränkt die Lautsprecherauswahl vielleicht etwas stärker ein, wird aber gerne überbewertet: Für stromgierige Boxen und Partypegel in riesigen Räumen gibt es eh bessere Amps. Umgekehrt reicht der Rega Io selbst an eher ineffizienten Kompaktlautsprechern wie der B&W 607 AE (84 dB Wirkungsgrad laut Herstellerangabe) für herrlich druckvollen Rock-Krawall, feuchte Handflächen und singende Ohren, solange die Boxen zielgruppenkonform in kleinen bis mittelgroßen Räumen stehen. Oder – um die zweite Platinen-Message zu zitieren, die auf der Grenze zwischen linkem und rechtem Endstufenkanal versteckt ist: Size is just a number.
Weil Einsteigerjahre nun mal keine Herrenjahre sind, hält Rega neben der geringeren Leistung auch eine Reduzierung der Eingänge für vertretbar: Phono haben beide, die Zahl der Line-Inputs halbiert sich von vier auf zwei, der Aufnahme-Output entfällt ganz und die Kopfhörerbuchse saugt beim Io über Vorwiderstände direkt an der Endstufe, statt einen spezialisierten eigenen Verstärker mitzubringen. Digitale Eingänge gibt es an Rega-Verstärkern ohnehin nicht.
Mehr als die drei Cinch-Paare, ein Paar solider Lautsprecher-Schraubklemmen sowie die IEC-Netzkabelbuchse hätte auch gar nicht ans Heck des kleinen Verstärkers gepasst. Für alle realistischen, heute neu entstehenden Anlagen ist die vorhandene Konnektivität völlig ausreichend, schon weil alles Digitale meist eh in einem Gerät zusammenläuft: Wer einen erschwinglichen Streamer neben den Io stellt, braucht abgesehen von einem eventuellen Plattenspieler keine weiteren Quellen mehr und hat die D/A-Wandlung an der Stelle, wo sie technisch am Sinnvollsten ist.
Rega Io: ein Alptraum für Poser
Der Bling-Faktor des Rega Io geht gegen Null. Frontplatte und Rückwand bestehen aus Plastik, der Lautstärkeknopf natürlich ebenfalls, und der Quellenumschalt-Drücker könnte von einem billigen Kugelschreiber stammen. Statt für Frontplatten-Schwulst hat Rega das Budget offenbar lieber für das extrem solide Alugehäuse ausgegeben, ohne dessen Kühlkörperfunktion der Verstärker gar nicht so kompakt hätte gebaut werden können.
Beim Auspacken und Aufstellen fühlt sich der Io jedenfalls sehr vertrauenerweckend an – eine kleine, aber stabil und massiv in der Hand liegende Kraftwaffel, die man im Alltag aber eh kaum noch anfasst, sondern in aller Regel und in allen beiden Funktionen – Eingangswahl und Lautstärke – mit der griffigen Fernbedienung steuert, die dem Verstärker beiliegt. Milde irritierend sind allenfalls die Bananenbuchsen, in die die entsprechenden Stecker nur zu etwa der Hälfte ihrer Länge hineinpassen, sowie die wenig griffige Hutmutter, die als Massenklemme für den Phonoanschluss dient. Vielleicht ist das aber auch nur ein dezenter Hinweis, doch lieber einen Rega-Spieler anzuschließen, der bekanntlich generell ohne separates Massekabel auskommt.
Io im Hörtest: klar, agil und direkt
Für die klanglichen Eigenschaften des Rega Io gilt nahezu exakt das, was auch für den Brio gilt. In ihren Stärken ebenso wie ihren Grenzen und Einschränkungen gleichen sich die beiden Verstärker verblüffend weitgehend. An einer elektrisch umgänglichen, zugleich hochauflösenden Box wie meiner Tannoy Eaton wirkt das musikalische Gefüge sowohl in der dynamisch-rhythmischen Struktur als auch in der räumlichen Darstellung etwas lockerer, lässiger und unschärfer als über den Brio, aber das ist nicht immer ein Nachteil, weil damit auch die gelegentliche Bissigkeit des größeren Rega nur in deutlich milderer Form auftritt.
Man fragt sich dann natürlich: Warum nicht einfach gleich einen Verstärker mit warmem Grundton und sahnig weichen Höhen nehmen, einen Marantz vielleicht oder einen Atoll? Weil man dann bedeutend weniger erlebt, lautet die Antwort: Selbst der fürs Geld eigentlich überragende Atoll IN50 Signature, der schon ohne Phono 50 Prozent teurer ist als der Rega, kann den kleinen Briten nicht schlagen, wenn dieser günstige Arbeitsbedingungen vorfindet. Punkte macht der Franzose mit seinem natürlichen, druckvollen Ton und einer weiträumigen Klangbühne. Aber nicht bei jeder Platte reicht ihm das für einen echten Vorteil.
Sagenhaft andererseits, wie akkurat und beherrscht der Rega zum Beispiel „The Bough Bends“, das letzte Stück der neuen Tindersticks-LP Distractions im Hörraum installiert: Schon das zarte Vogelgezwitscher am Anfang (von Sänger Stuart Staples wohl in seinem Garten aufgenommen) wirkt freier und luftiger als über die anderen Amps. Es fühlt sich an, als stünde man wirklich im Garten unter einem Baum, in einer frischen Frühlingsbrise, weil die Anlage mit dem Rega eben nicht nur die Vögel, sondern auch die feinen Windgeräusche, die Staples‘ Mikrofon einfängt mit der ihnen eigenen Leichtigkeit reproduziert.
Dann das E-Piano: Natürlich bekommt man auch über andere Verstärker mit, dass Keyboarder Dan McKinna nun nicht mehr den naturgetreuen Klaviersound spielt wie im vorigen Track „Tue-moi“ (laut Credits ein Technics E-Piano), sondern einen glockig-metallischen Rhodes-Sound aus der Klangbibliothek eines Yamaha DX-7, der die galaktische Traurigkeit dieser Platte mit einer leichten Eighties-Cheesy-ness abmildert. Vielleicht weil man es sonst überhaupt nicht aushalten würde. Aber der Rega vergrößert diesen Kontrast, präpariert die Töne heraus wie Exponate in einer Sammlung klassischer Synthi-Sounds. Auch die Artikulation von Staples‘ Sprechgesang hat diese klar definierten Oberflächen und Kanten, die man danach dann vermisst.
Es ist nicht immer alles perfekt im Klang des Rega Io. Auch dieser Amp muss Kompromisse machen, weil er sonst nicht 500, sondern 5000 Euro kosten würde. Bei höheren Lautstärken kann der obere Mittelton etwas zu sehr in den Vordergrund treten und eine leicht heisere Note annehmen. Diese Tendenz variiert stark mit dem verwendeten Lautsprecher, und dieser Zusammenhang erinnert etwas – in abgeschwächtem Ausmaß – an die Reaktion von Röhrenverstärkern auf den Impedanzverlauf der angeschlossenen Boxen: Etwas Wirkungsgrad ist bei einem 30-Watt-Amp natürlich immer eine gute Idee, und im Idealfall sollte der Speaker eher etwas hochohmiger sein.
Andererseits passen mitunter auch Boxen, die diesen Regeln diametral widersprechen – wenn sie entsprechend vollmundig abgestimmt sind. Wenn man aus diesem Absatz also etwas mitnehmen soll, dann den guten Rat, einen Io nicht blind zu kaufen, nur weil er in einem, zwei oder drei Tests gut besprochen wurde. In seiner Preisklasse gibt es unzählige Durchschnitts-Amps, die an jedem erdenklichen Lautsprecher immer gleich mittelmäßig klingen. Wer Sicherheit und Berechenbarkeit beim Blindkauf will, kauft sich von denen den billigsten und kann dann jahrelang über die seiner Meinung nach fehlgeleiteten Audiophilen mit ihren divenhaften Regas lästern – auch und vor allem dann, wenn ihn keiner nach seiner Meinung gefragt hat.
Der Zwerg mit dem Harten Punch
Der Rega-Besitzer dagegen legt die gerade eingetroffene Arab-Strap-LP As Days Get Dark auf und klatscht sich vor Freude über die satte, präsente Produktion und erstklassige Pressung (Lackmaster von Daniel Krieger bei SST in Frankfurt, gepresst bei Pallas in Diepholz) auf die Knie, springt auf und holt sich schnell noch ein Bier, um Aidan Moffats düsteren Erzählungen adäquat gerüstet entgegenzutreten. Und dreht auf: Erst der phasige Gitarrensound wie aus einem alten Joy-Division-Stück, dann der Discobeat mit hart kickender Bassdrum, fein ziseliertem High-Hat und federnder Conga. Und über allem Moffats dunkle Sprechstimme, die Verfall, Auferstehung und Sex beschwört.
Ein ziemlich finsterer Einstieg, der nach drei Minuten in einem Streicher-begleiteten Refrain mündet, bei dem man dann gerne nicht mehr allein mit seinem Bier wäre, sondern in einem vollen, kompetent beschallten Club: „Dig us up and hold us high / Raise our carcass to the sky / Wrap us up in sequin skin / And we can dance again in sin“ – wer keine Nachbarn hat oder sich einfach nicht darum schert, ahnt in solchen Momenten, dass ausgewachsene Lautsprecher mittleren Wirkungsgrads (im Test ein Zehnzoll-Dual-Concentric) auch viel mehr als 30 Watt sinnvoll in Schall verwandeln können. Der Io beginnt dann irgendwann im Bass zu komprimieren – es gibt kein hässliches Clipping, aber einen Punkt, ab dem es untenrum nicht mehr proportional lauter wird und der Hochton eine raue Note annimmt. Bis zu diesem Punkt jedoch legt sich der Io ins Zeug, als gäbe es in seiner Welt keine Grenzen.
Auch aus Schottland, aber viel weniger leistungszehrend ist der psychedelische Folk der Incredible String Band, die es jahrzehntelang geschafft hat, von mir unentdeckt zu bleiben, bis ich ihre Alben Wee Tam und Liquid Acrobat As Regards The Air (1968 und 1971, jeweils alte Originalpressungen) als günstigen Beifang bei Discogs aufgabelte.
Da hört man frühen Artrock heraus, wie ihn auch die Zeitgenossen von Genesis machten, lupenreines Folkgefiedel und exzentrische Hippie-Singspiele. Ein skurriles, aber vor allem auf dem 71er Album toll aufgenommenes Panakustikum interessanter Stimm- und Instrumententimbres, das der kleine Rega mit großer Sorgfalt auffächert. Das ist keineswegs selbstverständlich, unabhängig vom Preis des Verstärkers. Der Rega stellt tonale Feinheiten mit außergewöhnlich hohem Kontrastumfang dar – eine Fähigkeit, die man sonst eher bei guten Röhrenamps findet, und die man so lange nicht vermisst, bis man sie einmal im direkten Vergleich gehört hat. Und dann wird das plötzlich so wichtig, dass man sich extra deswegen einen mager ausgestatteten englischen Verstärker anschafft.
Immerhin: Ein Kopfhörerausgang ist ja dran, und der klingt sogar richtig gut, solange man ihm nicht zu viel Leistung abverlangt: Bei niederohmigen, wirkungsgradschwachen Hörern wie meinem Arbeitsmonitor Quad ERA-1 – einem fein auflösenden und zugleich sehr angenehm klingenden Magnetostaten – weicht bei hohen Pegeln der Bass etwas auf. Kein Wunder bei 20 Ω Impedanz und nur 92 dB Wirkungsgrad. Der Quad ist aber deutlich teurer als der gesamte Verstärker und damit ohnehin nicht der typische Kandidat für den Rega. Mit einem Marshall Major (32Ω, 115dB) ergibt sich dagegen ein gutes Kopfhörer-Abbild des saftigen, straffen Endstufenklangs, das auch verwöhnte Headphonisten gut akzeptieren können.
Fazit Rega Io:
Deutlich günstiger, schlichter, kompakter, eigentlich sogar hübscher als der große Bruder Brio – solange man nicht gerade auf dessen exzentrisches silbernes Volume-Monokel steht – und klanglich kaum schlechter. Der Rega Io ist ein Lehrstück in erfolgreichem Downsizing. Er ist kein sanfter Charmeur, sondern musiziert mit präzisem Blick auf Struktur, Farbe und Feindynamik. So präzise, dass man Mühe haben dürfte, in seiner Preisklasse Vergleichbares zu finden. Blind kaufen würde ich ihn nicht, weil es sicher Boxen gibt, mit denen er weniger gut harmoniert. Er steht aber ganz oben auf meiner Probierliste, wenn es eine erschwingliche, audiophile Anlage zusammenzustellen gilt.
Bewertungen
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Sehr lebendiger, dynamischer Klang |
| Gutes MM-Phonoteil |
| Viel hochwertiges Material, wenig Show |
| Nur 2 Line-Eingänge, LS-Anschluss recht beengt |
Vertrieb:
TAD Audio Vertriebs GmbH
Rosenheimer Straße 33
83229 Aschau
www.tad-audiovertrieb.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Rega Io: 499 Euro
Die technischen Daten des Rega Io
Rega Io | |
---|---|
Leistung | 2 x 30 Watt an 8 Ohm |
Hochpegeleingänge | 2 x Cinch |
Eingangs-Empfindlichkeit Phono | 2,1 mV, 47 kOhm parallel 220 pF |
Besonderheit: | besonders kompakt |
Abessungen (B x H x T) | 18,0 x 6,8 x 29,0 cm |
Gewicht | 2,9 Kilo |
Alle technischen Daten |
Mit- und Gegenspieler:
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