Die Teufel Ultima 40 gibt es inzwischen in der dritten Generation. Und es gibt sie inzwischen in allerlei Variationen. Neben dem passiven Stereo-Paar (Test im November 2018) gibt es sie auch als passives Surround-Paket. Darüber hinaus hält der Berliner Direktversender auch eine Aktiv-Version parat. Von der gibt es ein in Sachen Preis-Leistung sehr attraktives 4-Kanal-Set namens Teufel Ultima 40 Aktiv Surround 4.0. Das kostet 1.200 Euro, kommt ohne externen Decoder aus und spart sich aus Kostengründen den Center. In vielen Wohnzimmern ist dafür ohnehin kein Platz vorhanden und wer seine Couch in die Mitte des Stereo-Dreiecks zwischen den beiden Front-Lautsprecher platziert, kommt in aller Regel ganz gut mit einem virtuell erzeugten Phantom-Center zurecht. Um die Illusion besonders gut hinzukriegen, steuerte Teufel noch seine Dynamore-Virtual-Center-Technik bei.
Was Wohnzimmer betrifft, stehen diese heimischen Kinohochburgen ganz offensichtlich im Fokus der Entwickler. Die trugen nämlich dem Umstand Rechnung, dass außerdem für die Rear-Speaker meist nur ganz wenig Platz vorhanden ist. Auch werden Lautsprecherkabel in Wohnräumen nicht gern gesehen. Diesen Umstand berücksichtigten die Konstrukteure ebenfalls. Die winzigen Satelliten-Boxen namens „Effekt“ (Nomen est Omen) halten drahtlos Kontakt zu den Ultima 40.
Teufel Ultima 40 Aktiv: Es geht auch ohne Subwoofer
Den Subwoofer hat sich der Teufel ebenfalls gespart. Diese Aufgabe übernehmen die beiden hochbelastbaren 16,5-Zentimeter-Tieftöner in jeder der in den Front-Kanälen eingesetzten Standsäulen. Das Teufel Ultima 40 Aktiv Surround 4.0 beschränkt sich also auf das Wesentliche. Wer möchte, kann allerdings ein separates Bass-Modul anschließen. Das sollte allerdings in den meisten Wohnzimmern kaum nötig sein. Schließlich versprechen die beiden 54 l großen 3-Wege-Bassreflexboxen mehr Bass, als den meisten Nachbarn lieb sein dürfte. Falls doch Bedarf an Nachschlag bestehen sollte, findet sich am Elektronik-Modul, das nur auf der Rückseite von einer der beiden Teufel Ultima 40 aktiv vorhanden ist, einen entsprechenden Ausgang.
Das Set folgt dem Prinzip der Aufteilung in Master und Slave. Das bedeutet, dass einer der beiden Lautsprecher mit der passiven Teufel Ultima 40 inklusive der vergoldeten Bi-Amping-Klemmen völlig identisch ist.
Im Master konzentriert sich die gesamte Elektronik beider Frontboxen. Und die wurde gegenüber der letzten Generation kräftig aufgewertet. Statt wie bisher 2 × 100 W stellen die beiden Class-D-Endstufen jetzt zweimal 130 W bereit. Um den Slave zu versorgen, legt Teufel ein 5 m langes Lautsprecherkabel bei.
Das bedeutet im Umkehrschluss zwei Dinge: Sämtliche analogen und digitalen Anschlüsse konzentrieren sich auf die Master-Box. Außerdem gibt Teufel mit dieser ökonomischen, aus praktischer Sicht einwandfreien Lösung die Möglichkeit auf, seine Ultima 40 aktiv durch aktive Frequenzweichen mit einer für das jeweilige Chassis optimierten Entzerrung bis ans Limit auszureizen. Hier war die Triebfeder der Aktivtechnik einfach nur die Steigerung der Flexibilität, die Minimierung des Platzbedarfs und der Kosten, was ja auch gerade angesichts des günstigen Preises auch schon greifbare Vorteile verspricht.
Dolby Digital an Bord
Wie gesagt, spart man sich dank integriertem Surround-Decoder für Dolby Digital und Dolby Pro Logic den sonst üblichen AV-Receiver. DTS wird leider nicht unterstützt. Man kann seinen Flatscreen über HDMI mit Audio-Rückkanal (ARC) direkt am Master anschließen. Wer noch einen DVD-Player besitzt, kann den Ton über einen S/PDIF-Lichtleiter-Eingang einspeisen. Computer lassen sich über USB anschließen, um die Teufel Ultima 40 Aktiv in eine USB-2.0-Soundkarte für PC und Apple Macintosh zu verwandeln. Unter Windows 7, 8 und 10 sowie Mac OS X ab 10.5 muss keine weitere Treiber-Software installiert werden. Die Rechner erkennen nach dem Anschließen den ULTIMA 40 ACTIVE als „USB Advanced Audio Device“.
Darüber hinaus gibt es noch einen analogen Cinch-Stereo-Eingang mit regelbarer Empfindlichkeitsschwelle für die Einschalt-Automatik der Aktiv-Box und den besagten Subwoofer-Ausgang. Zum bequemen Streaming besitzt das Teufel Ultima 40 Aktiv 4.0 Set noch eine Bluetooth-Schnittstelle mit AptX-Unterstützung für eine mit CD vergleichbare Auflösung. Damit lassen sich ohne großen Aufwand nicht nur die Songs vom Smartphone über die Anlage wiedergeben, sondern auch Online-Streaming-Dienste vom Smart-Device nutzen. Dafür verzichtet Teufel auf Netzwerk-Konnektivität seiner Aktiv-Boxen, womit auch die Steuerung über eine App aufgegeben wird. Stattdessen legen die Berliner ihrem smarten Surround-System eine großzügig gestaltete Fernbedienung bei, die guten Überblick ermöglicht und bequemen Zugriff auf die zahlreichen Funktionen gewährt.
Für die Rückmeldung verfügt der Master-Lautsprecher über ein monochromes Matrix-Display, das sich auch von Weitem ablesen lässt. Wer sowieso gerade im Raum unterwegs ist, kann das 4.0-Surround-System aber auch über einen übersichtlichen Touchscreen auf der Oberseite des Masters steuern.
Teufel in der Praxis: Gute Bedienbarkeit
Was die Installation und Bedienung betrifft, gab es überhaupt nichts zu meckern. Was dabei positiv auffällt, ist die gegenüber der letzten Generation gesteigerte Oberflächenqualität der seitlich foliierten, an der Front lackierten MDF-Gehäuse. Die Zierstreifen, von uns Journalisten meist als “Rallye-Streifen” betitelt, geben ein frisches Aussehen.
Doch Optik ist nicht alles. Die Berliner haben auch Detailarbeit an den Treibern geleistet – ganz abgesehen von den tiefschwarz-glänzenden Körben und Montageplatten mit ihren versenkten Schrauben. Der Hochtöner wurde komplett überarbeitet. Es bleibt zwar nach wie vor bei einer 2,5-cm-Gewebekalotte. Doch deren Peripherie änderte sich durch eine neue Schallführung und eine aufgesetzte Schalllinse vor der Membran.
Der Mitteltöner stiehlt ihr aber optisch die Schau. Das liegt nicht nur an seiner an Gerstensaft erinnernden Farbe der 16,5 cm durchmessenden Membran aus Kevlar-Fiberglas-Gewebe. Auch gerade der verchromte Phaseplug sticht im wahrsten Sinne des Wortes hervor. Dieser starre Pflock optimiert das Abstrahlverhalten des recht großen Mitteltöners, indem er Interferenzen unterbindet und zugleich hilft, die Wärme aus dem Antriebssystem nach draußen abzuführen. Damit er ungestört seiner Arbeit nachgehen kann, spendierte ihm Teufel in der Ultima 40 aktiv noch eine getrennte Kammer in dem, vom Nettovolumen her gesehen gegenüber dem Vorgänger um 2 Liter vergrößerten Gehäuse.
Hörtest Teufel Ultima 40 Aktiv 4.0 Surround Set
Nach einer problemlosen, zackigen Inbetriebnahme gab es überraschend großes Kino zu bestaunen. Es ist schon verblüffend, welche Räumlichkeit Teufel mit nur vier Kanälen zaubern kann. Im großen LowBeats Wohn-Hörraum herrschte keinerlei Mangel. Weder in der durch Dynamore überraschend guten Abbildung noch im Bass. Man vermisste weder den diskreten Center-Lautsprecher noch einen Subwoofer.
Dialoge wurden differenziert und mit natürlicher Stimmwiedergabe stabil auf dem Bildschirm festgenagelt, sofern man sich im Sinne des Stereo-Dreiecks positionierte. Das Geschehen hüllte einen komplett ein. Klar würde man sich in einem dezidierten Heimkino einen physisch vorhandenen Center-Speakern wünschen. Für Ein- oder Zwei-Personenhaushalte reicht das Gebotene allerdings vollkommen aus. Das gilt auch für den Bass. Die Reserven reichen in normalen Wohnräumen für satte Tiefton-Effekte ebenfalls aus. Das zeigen auch die Pegelmessungen im LowBeats Hörraum:
Die Verzerrungskurven sind 1:1 deckungsgleich mit der passiven Version der Ultima 40 Mk3. Das spricht übrigens sehr für die eingebaute Verstärkerelektronik, denn LowBeats misst natürlich nur mit feinsten Endstufen…
Fetzig, fröhlich frisch gingen die beiden Teufel Ultima 40 aktiv auch im Stereo-Betrieb zur Sache. Ob der Ton dabei über die Digital- oder Analog-Eingänge oder drahtlos über Bluetooth eingespeist wurde, machte so gut wie keinen Unterschied. Die beiden Standsäulen überzeugten durch Spielfreude und wirkten auf mich trotz ihrer optimal für Pop und Rock geeigneten Abstimmung noch eine Spur homogener, eleganter als die passiven Teufel Ultima 40 Mk3, die wir immer noch als unangefochtenen Klassenreferenz im Hörraum stehen haben. Und der Vergleich mit anderen Lautsprechersystemen dieser Preisklasse ist schwer: es gibt sie kaum…
Fazit Teufel Ultima 40 aktiv Surround 4.0 Set
Man kann sich nur wundern, wie viel Musik- und Filmton-Spaß man hier für 1.100 Euro bekommt. Teil des Pakets sind die drahtlosen Satellitenspeaker “Effekt” (Einzelpreis: 300 Euro/Paar), die sich durch eine dramatisch verbesserte Räumlichkeit schnell bezahlt machen. Durch sie wird man mitten ins Geschehen versetzt. Das ist beeindruckend und weit besser, als es mit Soundbars dieser Preisklasse machbar ist.
Allerdings bleiben echte Heimkino-Enthusiasten außen vor, denn der integrierte Decoder kommt nur mit Dolby klar, nicht mit DTS. Auch eine Erweiterung in Richtung 3-D-Klang ist in dem Konzept nicht vorgesehen. Doch für alle, die mit Budget und Platz sparen müssen sowie jene, die es gern bequem mögen, hat Lautsprecher Teufel mit dem Ultima 40 Aktiv Surround 4.0 Set wieder einmal ein kaum zu schlagendes Angebot im Programm.
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Natürlicher, stimmiger Klang |
| Satte Basswiedergabe |
| Intuitive Bedienung mit guter visueller Rückmeldung |
| Viel bessere Räumlichkeit als mit Soundbars dieser Preislage |
Vertrieb:
Lautsprecher Teufel
Bikini Berlin,
Budapester Str. 38-50
https://teufel.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Teufel Ultima 40 Aktiv Surround 4.0: 1.100 Euro
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