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Teac NT-505 und AP-505
Teacs 500er Serie ist äußerlich, aber auch technisch immer etwas Besonderes. LowBeats hatte die aktuelle Streaming-Vorstufe NT-505 (1.300 Euro) und die passende Endstufe AP-505 (1.500 Euro) im Test (Foto: F. Borowski)

Test Streaming-Vorstufe plus Endstufe: Teac NT-505 + AP-505

Teacs 500er Serie bietet schon seit vielen Jahren moderne Technik mit Retro-Appeal im Midi-Format – was die Japaner erfreulich aus der Masse heraushebt. Die aktuellsten Geräte der Linie sind die Streaming-Vorstufe Teac NT-505 und die Stereo-Endstufe AP-505. Das Duo überzeugt mit großem Funktionsumfang und tollem Klang, die Vorstufe ist aber trotz ihres Retro-Äußeren eindeutig auf eine digitale Zukunft hin ausgelegt: analoge Anschlüsse sucht man an ihr vergeblich…

Meine hi-fidele Prägungsphase lag ganz klar in den Achtzigerjahren. Einer Zeit, in der das Internet zwar schon existent, aber längst noch kein Massenphänomen war – und Mobiltelefone ebensowenig. Aber es gab für Musik- und Technikbegeisterte viele aufregende HiFi-Komponenten zu entdecken. Verstärker, Tape-Decks und Radios waren überwiegend geprägt durch mechanische Schalter und Drehregler, und Endstufen hatten häufig große Pegel-Instrumente. Nicht selten mit großen Zeigern, gelegentlich aber auch mit LED-Ketten.

Ziemlich Achtzigerjahre-typisch präsentieren sich – zumindest optisch – meine heutigen Testkandidaten, aber sie sind echte Vorzeige-Exemplare für die Verknüpfung gewisser klassischer Tugenden mit moderner Technik in einem kompakten Format. Der Trendbegriff „Retro“ kommt einem in den Sinn, aber den verbinde ich persönlich eher mit krampfhaft auf altmodisch getrimmten Produkten, die außer einem gewissen Vintage-Look nicht viel zu bieten haben. Das trifft auf die hier getestete Kombi, bestehend aus der Streaming-DAC-Vorstufe Teac NT-505 und Stereo-Endstufe AP-505, gewiss nicht zu. Mit ihren angedeuteten Griffen in den dicken Alu-Seitenteilen, mechanischen Kippschaltern für On/Off, den Drehreglern an der Vorstufe und großen VU-Metern an der Endstufe hat die Kombi jedenfalls den Charme früherer Zeiten.

Vor nicht langer Zeit hatten wir das Duo Elac Alchemy DDP-2 und DPA-2 im Test. Die beiden Teac Kandidaten haben mit den Elac Alchemisten viele Gemeinsamkeiten. Wir haben deshalb den Quervergleich gemacht – auch, wenn teilweise große Unterschiede (nicht zuletzt im Preis) bestehen: Die Vorstufe NT-505 kostet 1.300 Euro, die Elac genau das Doppelte. Bei der Endstufe ist die Differenz geringer: die Teac AP-505 kostet 1.500 Euro, die Elac DPA-2 steht für 1.600 Euro in der Preisliste. Das vielleicht größte Unterscheidungsmerkmal vorweg: Der TEAC NT-505 besitzt keinerlei analoge Eingänge und ist komplett auf digitale Zuspieler und seine eigenen Streamingfähigkeiten ausgelegt.

Teac AP-505 und NT-505
Edel und kompakt: Die TEAC-Kombi NT-505 (oben) und AP-505. Zum Test standen je ein Gerät in Silber und eines in Schwarz zur Verfügung (Foto: F. Borowski)

Das Konzept der Teac NT-505

Beginnen wir mit der Betrachtung der Vorstufe Teac NT-505. Während es sich bei der kürzlich besprochenen Elac-Vorstufe DDP-2 um einen Streaming End-Point handelt, der keine eigenen Player-Features mitbringt, geht Teac in diesem Punkt einen entscheidenden Schritt weiter. Der NT-505 ist ein UPnP-fähiger Streaming-Player. Er kann Musik nicht nur über das Netzwerk (Ethernet, kein WLAN) wiedergeben, sondern auch von einem lokal angeschlossenen USB-Massenspeicher (Anschluss leider nur vorne). Zudem gibt es für den NT-505 eine passende Player-App namens HR-Streamer für iOS und Android, mit welcher Musik von besagtem Massenspeicher oder auch von Streamingdiensten (Tidal, Qobuz) und Webradio ohne zusätzliches Equipment abgespielt werden kann. Es gibt sogar eine kostenlose Player-Software für Mac und Windows. Roon-ready ist der Teac natürlich auch und Bluetooth mit aptX ist ebenfalls an Bord.

Teac NT-505 im Vergleich zu Elac Alchemy DDP-2
Teac NT-505 im Größenvergleich zur kürzlich getesteten Elac-Kombi DDP-2/DPA-2 im klassischen 19“ Rack-Format (Foto: F. Borowski)

An digitalen Eingängen stehen neben den Netzwerkoptionen und Bluetooth (LDAC, aptX HD) noch USB und S/PDIF (Coax und TosLink) zur Verfügung. An der Front gibt es zusätzlich eine kombinierte digitale Coax/TosLink-Buchse im 3,5-mm-Format. Mit seinen eingebauten VERITA AK4497 DACs in Doppel-Mono-Konfiguration unterstützt der NT-505 PCM alle gängigen Formate bis 32Bit/768kHz, DSD512 und auch MQA-Support ist gegeben. Der DAC stellt verschiedene Digitalfilter (zwei für DSD, fünf für PCM) zur Auswahl und beherrscht Upsampling bis 384 kHz.

Nochmal zur Erinnerung: Der NT-505 hat keine analogen Eingänge. Und keine digitalen Ausgänge. Dafür eine echte Besonderheit: Der NT-505 hat an der Rückseite einen 10 MHz BNC-Eingang für eine externe Clock. Teac bietet für rund 1.500 Euro den Master Clock Generator CG-10M an. Das Gerät erzeugt einen besonders genauen Takt für Digitalsignale und soll das Klangniveau noch einmal deutlich anheben. Leider stand mir der CG-10M für diesen Test nicht zur Verfügung. Prinzipiell aber ist die Option zum Anschluss eines solchen Gerätes in dieser Preisklasse eine ziemliche Seltenheit.

Teac NT-505 + AP-505 rear
Anschlüsse: Der NT-505 (oben) hat keinerlei analoge Eingänge. Die Endstufe AP-505 kann per Schalter zwischen Stereo, Bi-Amping und Bridged-Mode umgeschaltet werden – siehe rote Markierung (Foto: F. Borowski)

Ausgangsseitig nimmt der NT-505 per analogem Cinch oder symmetrischer XLR-Buchsen Verbindung mit Endstufen oder Aktivlautsprechern auf. An der Vorderseite ist zudem ein 6,35 mm Kopfhörerausgang vorhanden. Letzterer ist nicht einfach eine simple Beigabe, sondern eine recht aufwändige Implementation, die auch anspruchsvolle Kopfhörerfans zufrieden stellen soll.

Der technische Aufwand, den Teac im NT-505 betrieben hat, ist beachtlich und bietet viele sorgfältig durchdachte Detaillösungen. Die genaue Beschreibung würde den Rahmen hier bei weitem sprengen. Teac hat die wichtigsten technischen Details in dem hier herunterladbaren Datenblatt (PDF, englisch) zusammengefasst.

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Teac NT-505 innen

Der Blick ins Innenleben der Vorstufe NT-505 offenbart unter anderem getrennte Linearnetzteile für Digital- und Analogsektion, sowie den vollsymmetrischen Schaltungsaufbau (Foto: F. Borowski)
Teac AP-505 innen
Endstufe AP-505: Das Hypex Ncore Verstärkermodul (roter Rahmen) ist „Tuned by TEAC“ und liefert 2x 115 W an 4 Ohm. Kühlkörper sind für diese Class-D-Endstufe nicht nötig. Das Gerät wird weniger warm als die Vorstufe (Foto: F. Borowski)
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Die Endstufe Teac AP-505

Etwas kürzer kann die Beschreibung der Endstufe ausfallen. Der Stereo-Amp basiert auf Ncore-Modulen des Niederländischen Elektronikspezialisten Hypex. Dabei handelt es sich um spezielle Class-D Verstärker, die TEAC nach eigenen Aussagen für seine Zwecke optimiert hat.

Die Ausgangsleistung des kompakten Verstärkers beträgt 2 x 115 W an 4 Ohm (2 x 70 W an 8 Ohm). Der AP-505 kann ganz einfach per Schalter an der Rückseite für Bi-Amping oder gebrückten Modus umgeschaltet werden. In letzterem, dem sogenannten BTL-Modus (Bridge Tied Load/Bridged), stehen 1x 220 W an 8 Ohm zur Verfügung.

Während die Vorstufe NT-505 vier simple Gerätefüße mit einer flachen Moosgummiauflage zum Schutz empfindlicher Oberflächen hat, stattet Teac die Endstufe AP-505 mit drei patentierten „Pin-Point“-Füßen aus. Die bestehen aus zwei separaten Metallsektionen in einem gemeinsamen Gehäuse. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Kombination aus Spike und passendem Teller als Unterlage, nur dass die beiden Teile beim Anheben nicht auseinander fallen. Das macht die Aufstellung für den Benutzer deutlich komfortabler. Ein kleines Manko dabei ist, dass die Füße der Vor- und Endstufe unterschiedlich hoch sind. Möchte man die Geräte nebeneinander aufstellen, sieht das unschön aus.

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Teac NT-505 Füße
Während die Vorstufe mit vier einfachen Gerätefüßen versehen ist…
AP-505 Füße
… sorgen unter der Endstufe drei spezielle „Pin-Point“-Füße für optimale Entkopplung (Foto: F. Borowski)
Teac AP-505 Fuß-KOnstruktion
Pin-Point: Spike-Gerätefüße der Endstufe mit unverlierbarer Teller-Unterlage (Screenshot aus der Bedienungsanleitung)
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Teacs dynamisches Duo in der Praxis

Komponenten mit Streamingfunktionen sind immer wieder große Überraschungspakete. Die technische Beschreibung mag noch so detailliert sein, man weiß nie, womit die Geräte einen in der Praxis konfrontieren. Im positiven wie im negativen Sinne. Ich kenne keinen – ich betone: KEINEN – Streamer, der nicht mit irgendwelchen bedienungstechnischen oder funktionalen Macken irritiert. Diese Kritik richtet sich an praktisch alle Hersteller, die ihre Schöpfungen oft nicht ganz zu Ende denken. Da wird viel Geld und Zeit in die Hardware gesteckt, die Software und Ergonomie jedoch manchmal etwas zu stiefmütterlich behandelt.

Die Teac Komponenten sind schon in vielen Details wirklich gut durchdacht und höchst funktional, aber auch sie nicht bis in die letzte Konsequenz.  Die Einrichtung und grundlegende Bedienung der Vorstufe geht sehr einfach von der Hand. Auch unerfahrene Benutzer dürften nicht lange benötigen, um erste Streaming-Erfolge zu erzielen. Da der NT-505 kein WLAN besitzt, muss lediglich ein LAN-Kabel in den Ethernet-Port gesteckt und das andere Ende mit dem Router (oder einem Switch) verbunden werden. Dank DHCP klappt die Erkennung im Netz vollautomatisch. Nun noch die Teac HR-Streaming-App auf ein Smartphone oder Tablet laden, und es kann losgehen. Was ist alles vorbereitet? Qobuz, Tidal, Spotify Connect, TuneIn Radio und auch für Roon ist der Teac NT-505 „ready“.

Gegebenenfalls muss man sich natürlich noch bei einem Streamingdienst anmelden und eine lokal angeschlossene Festplatte auswählen. Aber hat man sich erst einmal an das Benutzerinterface der App gewöhnt, erweist es sich als sehr komfortabel nutzbar. Und die Verbindung ist auch sehr schnell. Während es beispielsweise bei Auralic (siehe Testbericht) nach einem App-Wechsel immer eine Weile dauert, bis die Verbindung zum Gerät wieder steht, ist der Teac beim Aufrufen der HR-App praktisch sofort kommandobereit. Klar, auch diese App ist kein Roon, aber sie gefällt mir durchaus gut.

Die grundlegende Bedienung des Gerätes klappt auch mit dem kleinen Menü-Dreh-/Drück-Regler an der Gerätefront, oder über die mitgelieferte Fernbedienung, die mit ordentlichen Tasten ausgestattet ist und dank spezieller Brücken an der runden Unterseite nicht ständig Schaukelpferd auf der Tischfläche spielt. Toll ist auch, dass die IR-Remote separate Tasten für jede Quelle hat: immerhin acht Optionen.

Teac Fernbedienung
Die beim NT-505 mitgelieferte Fernbedienung hat klar gegliederte und gut unterscheidbare Tasten – aber keine zur Musiksteuerung (Foto: F. Borowski)

Das OLED-Display an der Front zeigt im Normalbetrieb die Lautstärke groß und gut sichtbar in 100 Schritten oder wahlweise in dB an. Bei einem Quellenwechsel wird kurzfristig der Quellenname großflächig im Display angezeigt. Das kann man auch aus der Entfernung sehr gut sehen. Nach kurzer Zeit ohne Bedienung erscheint dann wieder groß die Lautstärke. Das Display lässt sich auch mehrstufig dimmen oder ganz abschalten, wobei es sich während der Bedienung automatisch kurz aktiviert. – Sehr schön! Da bleibt kaum ein Wunsch offen. Obwohl…

Die Tatsache, dass das bläuliche OLED-Display der Vorstufe optisch so gar nicht zu dem warm-weißen Licht der VU-Meter an der Endstufe passen mag, ist Geschmackssache. Was ich aber nicht verstehe, ist folgendes: Der NT-505 ist ein Streamer, der ohne zusätzliche Komponenten Musik spielen kann. Aber warum hat das Gerät dann keinerlei Titelsteuerungstasten? Weder am Gerät noch auf der Fernbedienung sind welche zu finden. Das OLED-Display zeigt im Wesentlichen nur Lautstärke, Quelle oder Menüpunkte an. Aber keinen Fortschrittsbalken, Interpreten, Titelnummern… nichts. Man kann nicht einfach ans Gerät gehen oder die Fernbedienung zur Hand nehmen und Streaming-Wiedergabe starten, oder mal eben bei einem Telefonanruf Pause drücken. Für all das muss immer die App zu Hilfe genommen werden. Das ist schade.

Die Endstufe AP-505 ist, ganz Art-typisch, ein weit weniger komplexes Gerät als die Vorstufe. Einfach per Schalter an der Rückseite den gewünschten Ausgang und die Betriebsart einstellen, Kabel anschließen, über den Kippschalter an der Front einschalten – und läuft. Dementsprechend gibt es am Betrieb auch rein gar nichts zu bemängeln.

Die Pegel-Anzeige an der Front lässt sich über eine Taste in drei Stufen dimmen oder die Beleuchtung ganz abschalten. Die Zeigerbewegung kann in zwei Stufen umgeschaltet werden. Mal mit mehr, mal mit weniger Ausschlag. Oder man schaltet die charakteristischen Anzeige-Instrumente ab. Ganz nach gusto.

Teac AP-505 VU-Meter
Gut erkennbares Display in der Vorstufe und heimelig leuchtende Pegelanzeigen in der Endstufe (Foto: F. Borowski)

Die Teacs haben beide einen schönen und satt klickenden On/Off-Kippschalter an der Front. Steht der Schalter auf „On“, kann der Vorverstärker NT-505 per Fernbedienung bequem vom Hörplatz in Standby geschaltet und auch wieder aktiviert werden; im Standby verbrauchen beide Geräte deutlich unter 1 Watt.

Und damit sind wie bei einer irritierenden Eigenheit der Endstufe. Die nämlich hat keinen Infrarot-Empfänger und reagiert dementsprechend auch nicht auf Standby-Befehle der Fernbedienung. Ohne Trigger-Leitung empfängt sie auch sonst keine Schaltbefehle von der Vorstufe. Stattdessen ist sie mit einer „Auto power-saving“-Funktion ausgestattet. Nach 30 Minuten ohne Signal schaltet sie sich ganz von selbst in Standby. Aber die AP-505 hat keine Signalerkennung. Das heißt, wenn man die Vorstufe per Fernbedienung aus dem Standby aufweckt, bleibt die Endstufe stumm. Die einzige Möglichkeit, sie wieder zu aktivieren, ist zu dem Gerät zu gehen und den Kippschalter einmal aus- und wieder einzuschalten. Wer sich das ausgedacht hat…

AP-505 On/Off
Die untere Position des Power-Schalters an der Endstufe ist mit „Standby“ beschriftet. Doch in dieser Position ist die Endstufe grundsätzlich ausgeschaltet und für gar nichts bereit. Bei der Vorstufe heißt die selbe Schalterposition einfach „Off“ (Foto: Teac)

Doch bei aller Kritik ist das Gesamtbild absolut positiv. Denn auch klanglich haben uns die beiden Japaner ausgesprochen gut gefallen…

TEAC NT-505 + AP-505 im Hörtest

Beim Klangtest geben sich die schicken und kompakten Komponenten keine Blöße. Neben der Tatsache, dass die Bedienung über die App gut flutscht, erfreut vor allem die angenehm neutrale Darbietung. Ehrlichkeit ist hier Trumpf.

Verkabelt wurden die TEACs unter anderem mit den Børresen 01, die Aufnahmen wie mit der Lupe sezieren können, aber über einen vergleichsweise schlechten Wirkungsgrad verfügen. Dennoch hatte die Endstufe AP-505 keinerlei Mühen mit den dänischen Edel-Speakern. Wucht und Präzision war in allen Lebenslagen vorhanden, wenn auch nicht ganz mit der Stringenz der kürzlich getesteten Elac Alchemy DPA-2, die über etwas höhere Leistungsreserven verfügt. Dennoch kam bei den Hörtestern nur selten der Wunsch nach mehr Leistung auf. Und die Teac bietet ja diese Möglichkeit: Wer Lautsprecher mit sehr hohem Leistungsbedarf hat, kann mit einer zweiten AP-505 (und dann im Mono-gebrückten Modus) die Leistung verdreifachen.

Mit dem NT-505 als Musiklieferanten gefiel mir besonders die Detailtreue und die Durchhörbarkeit, was beispielsweise das Klavier auf dem Album Magnésie des Foehn Trios wunderbar zum Strahlen brachte, oder bei den Klassikern „Gaîté Parisienne“ und „La Boutique Fantasque“ (Living Stereo) den Raum wunderbar groß ausleuchtete.

Offenbach: Gaite Parisienne / Respighi La Boutique Fantasque
Einfach eine sensationelle Aufnahme: Offenbachs Gaîté Parisienne und Rossini/Respighi: La Boutique Fantasque von den Boston Pops auf Living Stereo (Cover: Amazon)

Wenn ich etwas vermisst habe, dann vielleicht die im Vergleich zu meiner digitalen Referenz weniger holografische und plastische Darstellung, sowie in letzter Konsequenz die Schnelligkeit und Dynamik des amerikanischen Duos. Doch wir sprechen hier auch von teils erheblichen Preisunterschieden.

Bei den zur Wahl stehenden Digitalfilter-Varianten des NT-505 landete ich, wie zuvor schon unabhängig von mir die Kollegen beim Test des Teac NR-7CD, bei „Short Delay Slow“. Die anderen Filter erschienen mir etwas zu „präsent“. Überspitzt ausgedrückt, denn auch hier bestätigt sich die Erfahrung, dass die Unterschiede solcher Filter im Gesamtkontext doch als sehr gering einzustufen sind.

Abschließend war noch die Frage zu klären, wie gut sich der NT-505 als Kopfhörerverstärker schlägt. Kurz gesagt: sehr ordentlich. Aber mit der Einschränkung, dass die Kopfhörerimpedanz nicht zu hoch sein sollte. Mit dem beyerdynamic T 1 (600 Ohm) hatte der TEAC etwas Mühe, ihn auf Trab zu bringen, obwohl Teac ausdrücklich auch den Betrieb derart hochohmiger Kandidaten einkalkuliert. Deutlich wohler fühlte sich der NT-505 mit dem 32-Ohm-Kopfhörer beyerdynamic Amiron Wireless (Preis: 800 Euro), einem Bluetooth-Hörer, der über einen reinen Passivmodus per Kabelverbindung verfügt und damit am NT-505 annähernd auf dem Niveau des T 1 spielte.

TEAC NT-505 + AP-505: das Fazit

Dem japanischen Pärchen NT-505 und AP-505 gelingt fast eine Punktlandung – mit kleinen Schwächen. Vielleicht bin ich nur etwas zu kleinkariert, was die Standby-Funktion der Endstufe angeht. Aber eine automatische Signalerkennung oder eine Trigger-Verbindung hätte zumindest diese Kritik überflüssig gemacht und eine Abwertung in der Praxistauglichkeit verhindert. Selbiges gilt für die fehlende Musiksteuerung per Fernbedienung beim NT-505.

LowBeats Bewertung Teac AP-505Im Betrieb, dem Funktionsumfang und nicht zuletzt beim Klang waren wir von den schönen Geräten mit ihrem Klassiker-Charme sehr angetan. Die Bedienung ist simpel, die wichtigesten Streaming-Dienste und Roon sind vorbereitet. Diese beiden kleinen (und ja auch fair bepreisten) Geräte plus ein paar gute Lautsprecher reichen hier für ein Rundum-Sorglos-Paket. Das ist absolut überzeugend, sofern man keine analogen Quellen anzuschließen hat. Und noch einen Trumpf hat das Duo im Ärmel: Es ist ausbaufähig. Dank optionaler Master-Clock und möglichem Bi-Wiring- oder Brückenbetrieb kann es mit wachsenden Ansprüchen einfach mitwachsen.

Teac NT-505
2019/12
Test-Ergebnis: 4,4
SEHR GUT
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Geschmeidiger, fein aufgelöster Klang
Komfortable Bedienung, einfache Installation
Sehr großer Funktionsumfang, Roon ready
Keine Musiksteuerung über FB, keine analogen Eingänge

Vertrieb:
Aqipa GmbH
Möslbichl 78
6250 Kundl, Österreich
www.aqipa.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Teac NT-505: 1.300 Euro

Mehr von Teac:

Test: Streaming-DAC-Preamp Teac NT-503DAB
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Mit- und Gegenspieler:

Test DAC-Vorstufe Elac Alchemy DDP-2 plus Endstufe DPA-2
Test Børresen 01: Kompaktlautsprecher vom anderen Stern

Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.