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LowBeats machte Kunstkopf-Aufnahmen im Grobi-Kino. Es erlaubt (mit Kopfhörer) erstmals einen direkten Vergleich von Lautsprecher-Positionen für Dolby Atmos und Auro-3D (Foto: R. Vogt)
LowBeats machte Kunstkopf-Aufnahmen im Grobi-Kino. Es erlaubt (mit Kopfhörer) erstmals einen direkten Vergleich von Lautsprecher-Positionen für Dolby Atmos und Auro-3D (Foto: R. Vogt)

Hörvergleich: Lautsprecher-Anordnung Dolby Atmos gegen Auro-3D

Patrick Schappert, der rührige Chef des Heimkino-Spezialisten Grobi, war schon lange auf der Suche nach einer Möglichkeit, die Unterschiede der immersiven 3D-Tonverfahren Dolby Atmos gegen Auro-3D schlüssig und einfach darzustellen. Dann stieß er auf die LowBeats Youtube-Serie zum Vergleichen der Virtualizer von Dolby und DTS und war begeistert. „Lasst uns das doch zusammen machen!“, war sein Vorschlag. Und wir ließen uns nicht lange bitten…

Kunstkopf-Aufnahmen: Vergleich Dolby Atmos gegen Auro-3D Lautsprecher-Aufstellung (Foto: R. Vogt)
Immer in Action: Grobi-Chef und Youtuber Patrick Schappert mit Profi-4K-Kamera (Foto: R. Vogt)

Also machten sich LowBeats Toningenieur Jürgen Schröder und Surround-Spezialist Raphael Vogt auf nach Kaarst ins Grobikino, um dort die Aufnahmen für diesem Vergleich zu produzieren. Im Gepäck: das LowBeats Kunstkopf-Mikrofon namens „Alfred“.

Das große Grobikino hat die passenden Voraussetzungen für genau diesen Vergleich. In dem akustisch optimierten Raum laufen, parallel installiert, genau diese zwei Varianten mit separaten Aufbauten, die man umschalten kann. Damit der Vergleich fair ist, kommt das Signal in allen Fällen aus einem Trinnov Altitude 32, der für beide Situationen getrennt eingemessen und umschaltbar ist.

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Kunstkopf-Aufnahmen: Vergleich Dolby Atmos gegen Auro-3D Lautsprecher-Aufstellung (Foto: R. Vogt)
Der Eingang zum Grobikino wird streng bewacht (Foto: R. Vogt)
Kunstkopf-Aufnahmen: Vergleich Dolby Atmos gegen Auro-3D Lautsprecher-Aufstellung (Foto: R. Vogt)
Aufbau zur Recording-Session: Grobikino mit Dali-Boxen für Auro-3D hinten seitlich an der Decke und Voice-of-God in der Mitte (Foto: R. Vogt)
Kunstkopf-Aufnahmen: Vergleich Dolby Atmos gegen Auro-3D Lautsprecher-Aufstellung (Foto: R. Vogt)
Und noch mehr Lautsprecher: Oben zu sehen die runden Einbauboxen für Atmos von B&W sowie die flachen Onwall-Lösungen von Dali an Halterungen (Foto: R. Vogt)
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Seit seiner Eröffnung 2016 hat das Grobikino schon diverse Evolutionen und Umbauten erfahren. Es ist so etwas wie das lebende Referenz-Objekt für Grobi als Laden – aber auch für „Grobikino“ als eigenständige Planungs- und Installations-Firma. Eine eigens entwickelte Umschaltanlage erlaubt, zwischen diverser Elektronik auszuwählen, aktuell die Topmodelle von Denon, Marantz und den Trinnov Altitude 32. Als Lautsprecher sind derzeit zwei Installationen für den Immersive-Audio-Einsatz eingebaut.

Kunstkopf-Aufnahmen: Vergleich Dolby Atmos gegen Auro-3D Lautsprecher-Aufstellung (Foto: R. Vogt)
Grobi-Graffity am Laden-Eingang (Foto: R. Vogt)

Da gibt es zum einen den typischen Dolby Atmos Aufbau in 7.1.6 Konfiguration mit Bowers & Wilkins Produkten aus der Installations-Serie, also drei CT 7.3 Frontlautsprecher hinter der Leinwand, zwei seitliche und zwei rückwärtige CT 7.5 Surrounds, sowie sechs CCM663SR Decken-Einbaulautsprecher, über die Hörplätze verteilt.

Das zweite Setup haben die Grobis mit Dali Lautsprechern bestückt und zwar in typischer Anordnung nach 13.1 Auro-3D Schema. Das sind zwei kompakte Opticon 6 Standlautsprecher neben der Leinwand, ein Opticon Vokal Center dahinter, zwei seitliche Opticon LCR und zwei Opticon 3 als rückwärtige Surrounds. An den äußeren Ecken der Decke um den Hörplatz positioniert sind flach bauende Opticon LCR Höhenkanäle plus ein „Voice-of-God“ in der Mitte. Nur dieser schaut, wie bei Atmos, senkrecht hinunter auf die Zuhörer. Die vier Höhenkanäle sind dagegen von außen, unter Winkel auf die Zuschauer gerichtet.

Kunstkopf-Aufnahmen: Vergleich Dolby Atmos gegen Auro-3D Lautsprecher-Aufstellung (Foto: R. Vogt)
LowBeats Kunstkopf „Alfred“ im Sweetspot des Grobikinos. Im Vergleich Dolby-Atmos-Setup mit B&W (hinter Leinwand) und Auro-3D Aufbau mit Dali (unten links/rechts) (Foto: R. Vogt)

Die Aufnahmen zu Dolby Atmos gegen Auro-3D

Dank fetter Profikamera gestaltete sich der Aufbau für die eigentliche Aufnahme recht simpel. Denn die besitzt die für den Kunstkopf nötigen symmetrischen Eingänge mit Phantomspeisung und nimmt das Tonsignal dank 24 Bit mit 48 Kilohertz PCM in makelloser Qualität auf.

Einen kompletten Nachmittag bis in den frühen Abend dauerten dann die Aufnahmesitzungen mit Probeaufnahmen, Versuchen mit verschiedenen Film- und Musik-Sequenzen, welche die Unterschiede auch gut zeigen. Patrick Schappert hat das zu einer schönen Video-Reportage zusammengefasst: Die jeweiligen Unterschiede werden durch fließendes Umschalten der verschiedenen Lautsprecher-Anordnungen und bei Musik auch Wechsel der Upmixer zwischen Dolby, DTS und Auro-3D gespielt.

Ein Beleg, wie präzise und beeindruckend die räumliche Abbildung mit dem LowBeats-Kunstkopf Alfred gelingt, ist die 13.1-Kanal-Identifikation der Auro-3D Demo-Blu-ray. Das Beispiel demonstriert eindrucksvoll, wie genau sich Richtung und eben auch Höhe in den Aufnahmen orten lassen.

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Hier nun der Vergleich der Lautsprecher-Layouts – Bitte Kopfhörer verwenden!

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Dolby Atmos gegen Auro-3D: ein Fazit

Was kommt für Sie, lieber Leser, denn nun dabei heraus? Vor Ort bevorzugten wir den räumlich weiteren aber schlüssigeren Aufbau mit der Auro-Anordnung des Dali-Lautsprechersets. Wohl bemerkt, es geht dabei nicht um einen Klangvergleich B&W versus Dali – im Blickpunkt steht vielmehr die Platzierung im Raum und vor allem an der Decke.

Bei Dolby Atmos rissen dabei schon eher mal Klanganteile von oben und unten auseinander, es wirkte teils mehr wie ein aufgesetzter Effekt. Das passierte bei der Auro-Konfiguration nie. Bei den Upmixer-Vergleichen bewirkten die DTS und Dolby Varianten immer eine tonale Verschiebung gegenüber dem Original, das war der Auromatic fremd. Sie erzeugte eine schlüssige akustische Dichte, die nicht als Upmix auffällt – bis man sie wieder abschaltet. Dann entfährt einem schon mal ein „huch?!“

Kunstkopf-Aufnahmen: Vergleich Dolby Atmos gegen Auro-3D Lautsprecher-Aufstellung (Foto: R. Vogt)
Das Maskottchen. Dabei steht Grobi eigentlich für „Groß-Bild“ und hat nix mit der Sesamstrasse zu tun (Foto: R. Vogt)
Links zu diesen Themen:

Hörbeispiele Vergleich DTS:X ohne Virtualisierung und mit Virtual:X
LowBeats Testkino Umbau: mehr Atmos trotz Auro
3D-Audio – Immersive Audio
Technik-Wiki: HRTF – Head Related Transfer Function
Technik-Wiki: binaurale Aufnahmen

Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.