Unter den fünf Modellen der Goldring 2000er Serie nimmt das Goldring 2400 eine Sonderstellung ein: Es bringt nicht nur die besten Messwerte mit, es ist das einzige System der Familie, das auch mit mittelschweren Tonarmen, wie sie heute überwiegend gebräuchlich sind, bestens zurecht kommt.
Aber der Reihe nach. Innerhalb der Goldring 2000er Serie liegt zwischen Goldring 2300 und Goldring 2400 der preislich größte Schritt – nämlich 110 Euro.
Dafür bekommt der geneigte 2400-Käufer das noch stabilere Gehäuse aus Aluminium sowie einen noch feineren Schliff des Abtast-Diamanten (Vital-statt Gyger-II-Schliff).
Die höhere mechanische Festigkeit und der andere Schliff scheinen einiges zu bewirken: LowBeats Messlabor-Experte Peter Schüller jedenfalls war vom Goldring 2400 begeistert: Unter den zum Teil außergewöhnlich guten Ergebnissen der Goldring-Familie präsentierte sich dieser Abtaster als Bester.
Die Messungen zeigen einen sehr ausgewogenen MM-Tonabnehmer mit deutlicher Resonanz um 18 Kilohertz. Diese Resonanz fällt klanglich kaum ins Gewicht. Sie ist von den Konstrukteuren so geschickt hoch gelegt worden, dass zwar mehr Lebendigkeit und Auflösung zu hören sind, das Klangbild aber dennoch nie aufdringlich wird.
Auch die Stereo-Kanaltrennung des Goldring 2400 ist sehr gut, aber diesmal von rechts nach links (untere blaue Kurve im Diagramm) noch besser als umgekehrt. Mit 120 Mikrometer ist die Tiefenabtastfähigkeit schlichtweg überragend; auch die Impulsverzerrungen liegen schön niedrig.
Die Tiefenresonanz liegt ebenfalls im optimalen Bereich um 9 Hertz: Das 2400 harmoniert als einziges der 2000er Serie auch mit den meist üblichen mittelschweren Tonarmen optimal und treibt die Praxisnote höher als die der Geschwister.
Hörtest Goldring 2400
Im Hörtest konnte das 2400 seine Familien-Zugehörigkeit nicht verbergen. Schöne Klangfarben, gepaart mit einer dezenten, sehr feinen Wiedergabe. Ein Tonabnehmer, der viel richtig und wenig verkehrt macht.
Aber es stellt sich die Frage: Sind die Unterschiede zum 2300 wirklich 110 Euro wert?
Ich meine: ja. Die Mühelosigkeit der Wiedergabe – gerade bei Gitarrenmusik wie von den Kings Of Convinience (Declaration Of Dependence) – nahm deutlich zu und das 2400 förderte noch mehr feine Information über das Ausschwingen der Gitarrensaiten aus den Rillen.
Auch bei unserem Klang Orakel Referenzstück aus der Scheherazade von Rimsky-Korsakow, Die Geschichte vom Prinzen Kalender: Hier punktete das Goldring 2400 mit noch mehr Luft und Leichtigkeit.
Übrigens auch im Vergleich zum Exact, dem preislich gut vergleichbaren Mitbewerber-Abtaster von Rega: Wo das Rega den vielleicht etwas bodenständigeren Sound mit mehr Nachdruck im Bass präsentierte, behielt das Goldring 2400 seine Noblesse-feine Spielart bei.
Zugegeben: Die klanglichen Unterschiede zum kleineren Goldring 2300 fallen nicht so groß aus, wie die exzellenten Messwerte vielleicht vermuten ließen.
Doch das 2400 hat neben seiner größeren Luftigkeit einen ganz entscheidenden Vorteil: Weil er als Einziges aus der Goldring Familie auch mit mittelschweren Tonarmen perfekt harmoniert, wird es nicht selten die beste Wahl sein, obwohl es in Bezug auf die Preis/Leistungs-Relation von den kleineren Modellen Goldring 2200 oder 2300 ausgestochen wird.
Bewertung
KlangPraxisMesswerteGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Sehr feiner, ausgewogen-nobler Klang |
| Hohe Ausgangsspannung |
| Extrem hohe Abtastfähigkeit |
| Unpraktischer Einbau |
Vertrieb:
Räke HiFi Vertrieb GmbH
Irlenfelder Weg 43H
51467 Bergisch Gladbach
www.transrotor.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Goldring 2400: 440 Euro
Weitere Beiträge zum Familientest:
Test Goldring 2100: Der MI-Einsteiger-Abtaster
Test Goldring 2200: MI-Abtaster mit viel Verve
Test Goldring 2300: Die feine Eleganz
Test Goldring 2500: die hohe Klangkultur
Übersicht: Die Goldring 2000er MI-Familie
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