Wie auch bei den anderen Familien-Mitgliedern nutzen die Entwickler beim Goldring 2300 eine Kombination aus effizientem Samarium-Kobalt-Magneten plus Hochleistungs-Spule.
So kann am Ende des Nadelträgers ein sehr leichtes Eisen/Nickel-Röhrchen statt eines viel schwereren Permanentmagneten eingesetzt werden, um die Spannung zu erzeugen. Das klassische Moving Iron-Prinzip also.
Doch im Gegensatz zu den größeren und kleineren Geschwistern hat das mittlere Goldring 2300 einen Diamanten mit Gyger-II-Schliff.
Wie jedes Test-Tonabnehmersystem wurde auch das Goldring 2300 im LowBeats Messlabor im Referenzlaufwerk Rega 9 mit Tonarm RB 1000 penibel justiert und gemessen.
Die Messungen zeigen einen sehr ausgewogenen MM-Tonabnehmer mit deutlicher Resonanz um 18 Kilohertz. Die Stereo-Kanaltrennung wäre sehr gut, wenn die Ungleichheit von links nach rechts beziehungsweise von rechts nach links geringer ausfiele.
Mit 120 Mikrometer ist seine Tiefenabtastfähigkeit hervorragend, dagegen sind die Impulsverzerrungen noch verbesserungswürdig.
Die Tiefenresonanz liegt niedrig, ist aber wenig ausgeprägt. Das 2300 harmoniert daher – wie auch alle seine 2000er-Geschwister – besser mit leichteren Tonarmen, wie sie etwa die neuen Rega Laufwerke Planar 2 oder Planar 3 haben.
Das Goldring 2300 im Hörtest
Im Hörtest zeigte sich das Goldring 2300 als echtes Goldring. Schöne Klangfarben, großzügiger Raum, eine dezente, irgendwie sehr noble Wiedergabe.
Nicht ganz so energisch im Bass und Mittelton wie das 2200er, zeigte es dem kleineren Geschwister, dass es sowohl im Bass noch etwas tiefer, vor allem aber im Hochton auch noch feiner geht.
Sehr beeindruckend zeigte sich diese Feinnervigkeit des Goldring 2300 bei unserem Referenzstück aus der Scheherazade von Rimsky-Korsakow, Die Geschichte vom Prinzen Kalender.
Diese Aufnahme unter Fritz Rainer aus dem Jahr 1959 ist ja eh eine Sensation. Aber mit dem 2300er bekamen die Streicher einen so natürlich-feinen Ton, dass ich mich nicht entziehen konnte und das Stück bis zum Ende hin durchhören musste.
Einfach klasse, wie das Goldring 2300 die Obertöne transportiert ohne dabei aufdringlich zu werden, die feinen Schwingungen im Raum stehen lässt und wie genau es die Klangfarben der gestrichenen Saiten trifft.
Wer den kultivierten Goldring Klang möchte, ist mit dem Goldring 2300 wahrscheinlich am besten beraten. Es bietet die ganze Bandbreite und Klangfarbenpalette und ist mit 330 Euro noch fair bepreist.
Zugegeben: Die beiden größeren Geschwister legen mit ihren noch feineren Nadelschliffen jeweils noch eine Schippe in Bezug auf Detailtreue und Transparenz drauf.
Aber es sind vergleichsweise kleine Schritte. Ob die jeder hört, wage ich zu bezweifeln.
Sie können die Probe auf Exempel ja selber machen: Im LowBeats Klang Orakel sind alle getesteten Tonabnehmer mit der Scheherazade-Aufnahme hinterlegt. Mit gutem Kopfhörer und gutem Kopfhörerverstärker hört man auch die Größe der Klangunterschiede schnell heraus.
Bewertung
KlangPraxisMesswerteGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Sehr feiner, ausgewogen-nobler Klang |
| Hohe Ausgangsspannung |
| Extrem hohe Abtastfähigkeit |
| Unpraktischer Einbau |
Vertrieb:
Räke HiFi Vertrieb GmbH
Irlenfelder Weg 43H
51467 Bergisch Gladbach
www.transrotor.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Goldring 2300: 330 Euro
Weitere Beiträge zum Familientest:
Test Goldring 2100: Der MI-Einsteiger-Abtaster
Test Goldring 2200: MI-Abtaster mit viel Verve
Test Goldring 2400: Überragende Abtastung
Test Goldring 2500: Die hohe Klangkultur
Übersicht: Die Goldring 2000er MI-Familie
Online selber vergleichen im LowBeats Klang Orakel Tonabnehmer
Weitere Lesetipps:
So gelingt es perfekt: Tonabnehmer selber einbauen
Die LowBeats Tonabnehmer-Tests: Messmethoden und Analyse
So funktioniert das LowBeats Klang Orakel