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TeufelCinebar Lux Ambiente
Der Teufel Cinebar Lux ist nicht nur ausgesprochen schlank geraten. Der 3D Soundbar ist für seine 800 Euro erstaunlich klangstark (Foto: Teufel)

Test Teufel Cinebar Lux: Der Soundbar mit Raumfeld-Streaming

So stylisch kam noch kein Soundbar des Berliner Direktversenders daher: Der Teufel Cinebar Lux sieht mit seinem zweifarbigen Gehäuse richtig schick aus. Selbst die einfarbig schwarze Version des schlanken 5.1.2-Heimkinosystems hat durch die Formgebung noch mehr Charme als viele Mitbewerber.

Besonders attraktiv: Normalerweise benötigen Soundbars, die einen derart satten Bass versprechen, einen klobigen Subwoofer. Der Cinebar Lux vertraut dagegen auf vier passive Bass-Radiatoren im Format 4,8 x 10,5 cm zur Unterstützung seiner beachtlichen Batterie von aktiven Treibern. Damit gibt er sich ausgesprochen wohnzimmerfreundlich. Er lässt sich auf ein Sideboard legen oder mit seinen Schlüsselloch-Bohrungen an die Wand hängen.

DOT-Matrix-Display des Cinebar Lux
Das DOT-Matrix-Display des Teufel Cinebar Lux informiert zuverlässig bei Verwendung der Fernbedienung (Foto: S. Schickedanz)

 Teufel Cinebar Lux: der Aufbau

Was die Bestückung des 114 cm breiten Soundbars betrifft, geht Teufel in die Vollen. Im Inneren des Cinebar Lux arbeiten neben den bereits erwähnten vier Passiv-Bässen gleich acht Breitband-Lautsprecher mit 5 cm Durchmesser. Für den linken und rechten Kanal setzen die Berliner in dem 4 Liter großen Gehäuse zudem zwei 2,5-cm-Gewebekalotten als Hochtöner ein. Die L/C/R-Kanäle bekommen je zwei Breitbänder spendiert. Zwei weitere sind an den Seiten schräg eingebaut, um über Wandreflexionen die Surround-Kanäle plastisch wirken zu lassen. Damit nicht genug: Auf der Oberseite finden sich noch einmal zwei weitere Fullrange-Treiber, die schräg nach oben in den Raum abstrahlen, um die Räumlichkeit zu verbessern.

Wie Teufel auf die beworbenen und auch in zahlreichen Tests erwähnten 3-Wege-Systeme kommt, bleibt ein Rätsel. Schließlich handelt es sich beim linken und rechten Kanal um 2-Wege-Systeme, bei den anderen Kanälen um 1-Weg-Lösungen. Für präziseres Impulsverhalten und wegfallende Strömungsgeräusche ersetzen die Passiv-Membranen lediglich die Verwendung von Bassreflex-Öffnungen, vom Grundprinzip her fallen sie aber in die gleiche Kategorie. Ein weiterer Weg sind sie jedenfalls nicht.

Teufel Cinebar Lux Explosionszeichnung
Die Explosionsdarstellung zeigt eindrucksvoll, mit wie vielen unterschiedlichen Treibern die Teufel Cinebar Lux ausgestattet ist (Rendering: Teufel)

Wer jetzt denkt, der Cinebar Lux hätte Dolby Atmos, hat die Rechnung ohne Teufel gemacht. Die Berliner vertrauen selbstbewusst auf ihr eigenes Verfahren: Dynamore 3D ist die immersive Variante von Teufels eigenem Raumklang-Verfahren, das mit gewöhnlichen Stereo- oder 5.1-Aufnahmen funktioniert (ein Decoder für Dolby Digital und DTS ist an Bord). Das ist für die Mehrheit der Aufnahmen praktisch, kommt aber vom Erlebnis her nicht an echte Dolby-Atmos-Produktionen heran.

Anschlussfeld des Teufel Cinebar Lux
Die Anschlüsse sitzen in Vertiefungen, welche die Zuführung der Kabel erleichtern. Neben WLAN steht auch ein LAN-Anschluss zur Vernetzung des Teufel Cinebar Lux bereit (Foto: S. Schickedanz)

Wem der 3D-Eindruck mit den zwei nach oben abstrahlenden und den beiden side-firing Speakern aus dem einteiligen 5.1.2-Heimkinosystem noch nicht reicht, der kann statt virtuellem Surround-Sound auf richtige Rears setzen und den Cinebar Lux mit zwei Teufel Effekt kombinieren. In dem Fall empfiehlt sich das Komplettpaket Cinebar Lux Surround für 1.100 Euro mit dem Cinebar Lux und zwei Teufel Effekt. Die beiden 2-Wege-Aktiv-Boxen lassen sich mit dem Soundbar drahtlos verbinden.

Teufel Cinebar Lux: Fürs AV-Vergnügen gerüstet

Die Kombination mit AV-Equipment gelingt perfekt: Der Teufel Cinebar Lux verfügt auf seiner Rückseite über einen HDMI-Eingang mit 4K-Pass-Through sowie einen HDMI-Ausgang mit Audio-Rückkanal (ARC) zum Anschluss an den Fernseher.

Darüber hinaus besitzt der Soundbar einen optischen Toslink-S/PDIF-Eingang, eine USB-2.0-Schnittstelle, einen AUX-Eingang (3,5-mm-Klinke) plus einen Subwoofer-Ausgang. Zur Einbindung ins heimische Netzwerk stehen eine Ethernet-Buchse oder WLAN b/g/n/ac zur Auswahl. Für eine Fixierung der Kabel setzt Teufel beim Cinebar Lux wieder auf rote Gummibänder mit großen Warnhinweisen, diese nicht als Trageschlaufen zu verwenden.

Fernbedienung des Cinebar Lux
Die Fernbedienung des Cinebar Lux hat ein Metallgehäuse und ist sehr übersichtlich gestaltet. Außerdem gibt es noch die Teufel Raumfeld App (Foto: S. Schickedanz)

Solche Details sind in der Preisklasse bis 800 Euro nicht üblich. Ganz besonders nicht das Metallgehäuse für die übersichtlich gestaltete Fernbedienung. Hinter der schwarzen Stoffbespannung des Bars verbirgt sich ein weithin sichtbares DOT-Matrix-Display für das nötige visuelle Feedback – nützlich auch bei Verwendung der hochwertig umgesetzten Tasten auf der Oberseite des Gehäuses. Auch das ist in der Preisklasse des Teufel Cinebar Lux keine Selbstverständlichkeit. Meist müssen hier verschiedenfarbig illuminierte LEDs ausreichen.

Ausgereifte Teufel Raumfeld App

Die Qualität des Displays ist umso erfreulicher, weil sich zur Bedienung des Soundbars auch die Teufel Raumfeld App für iOS oder Android anbietet. Die Einrichtung funktioniert problemlos. Der Nutzer wird durch das Setup geführt und kann dann auf diverse Online-Streaming-Dienste wie Spotify, TuneIn, Internetradio, Tidal, Napster, Soundcloud oder Deezer zurückgreifen. Auch der Zugriff auf UPnP-NAS-Laufwerke im Netzwerk ist damit bequem möglich.

Und nicht zu vergessen: Teufel Raumfeld ist Hi-Res-fähig mit bis zu 24 Bit/96 kHz und ermöglicht die Einbindung in Multiroom-Systeme, etwa mit dem Teufel One S, Teufel One M oder den Wireless Aktivboxen Teufel Stereo M.

HDMI-Anschlüsse des Teufel Soundbars
Der Teufel Cinebar Lux besitzt einen HDMI-Eingang für Blu-ray-Player und einen HDMI-Ausgang mit ARC zum Anschluss an TV-Geräte (Foto: S. Schickedanz)

Vor dem Hörvergnügen gilt es allerdings, am Soundbar noch einige wichtige Einstellungen vorzunehmen: Die Eingabe des Abstands zum Hörplatz ist ausschlaggebend zur Zeitverzögerungs-Einstellung der Effekt-Kanäle für einen maximalen Raumklang-Eindruck. Die regelbare Lippen-Synchronisation wiederum gleicht Zeitverschiebungen zwischen Bild und Ton aus, weil heutige digitale Bild- und Tonverarbeitungsverfahren in Fernsehern und Aktiv-Lautsprechern nicht unbedingt in Echtzeit ablaufen.

Für den Betrieb des Teufel Cinebar Lux stehen drei Klang-Modi zur Auswahl. Zur Klangbewertung und für den normalen Betrieb bietet sich allerdings nur der „Pure“-Modus an.  Es gibt noch Equalizer-Presets für Nachtbetrieb und Sprache, die allerdings Bässe reduzieren respektive die Mitten für bessere Dialogverständlichkeit betonen.

Hörtest: Spaß am Bass ohne Subwoofer

Die Dialogverständlichkeit war neben einer ausdrucksvollen Stimmwiedergabe auch mit dem Pur-Modus exzellent. Bei Film, aber auch bei Musik überzeugte die warme, angenehme Abstimmung des Cinebar Lux. Was ebenfalls sofort auffiel, war die ausgesprochen kräftige Basswiedergabe. Wer keinen Ärger mit empfindlichen Nachbarn riskieren will, wird sich über den gezügelten Nachtmodus womöglich auch tagsüber freuen.

Der Wunsch nach einem zusätzlichen Subwoofer kam nicht einmal in unserem riesigen Redaktionsraum auf. Doch wer den Soundbar an der Wand aufhängt, dürfte vermutlich früher oder später zum Equalizer greifen, weil sonst die Bässe zu kräftig werden.

Rückseitige Aufhängungen des Cinebar Lux
Mit seinen Schlüsselloch-Bohrungen lässt sich der Soundbar auch an der Wand aufhängen (Foto: S. Schickedanz)

Dabei war die Basspräzision durchaus sehr gut, vor allem, wenn man die zierliche Erscheinung im Hinterkopf behält. Die Ausgewogenheit der Abstimmung passt perfekt zu Musik und Film. Die Räumlichkeit auch. Zwar stellte sich in unserer Redaktion nicht der Raumeindruck eines diskreten 5.1-Systems ein, auch eine präzise Platzierung von Phantomschallquellen unter der Decke, wie es etwas mit Dolby Atmos und entsprechend codierten Aufnahmen möglich ist, gelang dem Teufel Cinebar Lux nicht hundertprozentig gut.

Label des Cinebar Lux
Der Teufel steckt im Detail: Label am Soundbar im Polstermöbel-Stil. Der Cinebar Lux ist wirklich für reale Wohnzimmer konzipiert (Foto: S. Schickedanz)

Dafür klang er selbst mit ganz normalen Stereo-Aufnahmen in keinster Weise wie ein gewöhnliches einteiliges Sound-System. Die imaginäre Hörbühne löste sich horizontal wie vertikal vom Soundbar und schuf ein großzügiges Klangbild. Zu dieser Größe passte auch das ausgesprochen solide Bassfundament, das der Wiedergabe sowohl Autorität als auch Authentizität verlieh.

Selbst mit Bluetooth machte die dynamische, kraftvolle Wiedergabe mit ihrem satten Basspunch noch mächtig was her.

Fazit

Diese smarte All-in-one-Lösung eignet sich perfekt zum Heimkino-Upgrade des TV-Tons wie auch als Ersatz der konventionellen Stereo-Anlage. Kurzum: Eine zeitgemäße Lösung mit maximaler Programmvielfalt, ausgereifter Bedienung und vor allem sattem, sauberem Klang mit mächtig Power dahinter. Wenn man noch das schlichte, aber schicke Styling – gerade in Schwarz-Weiß – und den vergleichsweise günstigen Preis einbezieht, ist der neue Teufel Cinebar Lux mit seiner Ausbaufähigkeit, den High-Res-Streaming und der Multiroom-Tauglichkeit unsere Soundbar-Empfehlung bis 1.000 Euro.

Teufel Cinebar Lux
2020/02
Test-Ergebnis: 4,8
überragend
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Sehr satte Basswiedergabe, ausgewogene Stimmwiedergabe, beeindruckende Dynamik
Weiträumige, plastische Abbildung
Mit zwei HDMI-Anschlüssen, Bluetooth und USB-Anschluss
Weithin ablesbares DOT-Matrix-Display

Vertrieb:
Lautsprecher Teufel
Bikini Berlin,
Budapester Str. 38-50
https://teufel.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Teufel Cinebar Lux: 800 Euro
Teufel Cinebar Lux Surround „5.0-Set“: 1.100 Euro

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Autor: Stefan Schickedanz

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Schneller testet keiner. Deutschlands einziger HiFi-Redakteur mit Rennfahrer-Genen betreut bei LowBeats den Bereich HiFi im Auto sowie die Themengebiete Mobile- und Smart-Audio.