Der Denon AVR-X4300H gehört zur ersten Receiver-Generation von Denon, die neben all der reichhaltigen Ausstattung für Surround und drei Zonen nun statt des bisherigen Streaming-Players ein HEOS-Modul integriert haben und sich daher nahtlos in das Denon-eigene Multiroom-System einklinken.
Der Receiver folgt dem Denon AVR-X4200W und gleicht ihm äußerlich und funktional bis auf Kleinigkeiten. Von daher ist in diesem Test wenig Neues in Sachen Surround-Wiedergabe zu erwarten. Hie und da hat sich beim Layout ein wenig Modellpflege eingeschlichen – etwa bei den Lautsprecher-Anschlüssen.
Daher möchte ich hier nur das Wichtigste zusammenfassen (mehr Details im Test des X4200W) und anschließend gleich auf die tatsächliche Neuerung kommen, nämlich das neue Streaming- und Netzwerkmodul aus der HEOS-Familie, das es wirklich in sich hat.
Der Denon AVR-X4300H bietet als gehobener Mittelklasse-AV-Receiver eine pralle Palette an Anschlüssen, inklusive acht HDMI-Anschlüsse nach aktuellem HDMI 2.0a Standard. Für HDR und alle anderen Spielereien sitzt einer davon leicht zugänglich unter der Frontklappe.
Wer besten Klang auch via HDMI erhalten möchte, dem sei ein entsprechender Blu-ray-Player von Denon mit “Denon Link HD” Anschluss ans Herz gelegt. Diese Digital-Takt-Synchronisation verringert den via HDMI erheblichen, Klang-mindernden Jitter.
Intern decodiert, upmixt und verwaltet der Denon AVR-X4300H neun Kanäle und plus Subwoofer, die auf elf Kanäle konfiguriert werden können, um etwa klassisches 5.1 mit vier Atmos-Lautsprechern zu kombinieren oder 7.1 mit 2 Atmos-Lautsprechern.
Signale liefern Dolby Atmos, Dolby Surround im Upmix, DTS:X, DTS Neural:X als Upmixer oder das hinzu kaufbare Auro-3D mit Auro-Matic. LowBeats hat bereits die Vor- und Nachteile der drei Verfahren in einem System-Test ermittelt. Insbesondere für Musikliebhaber kann sich der Aufpreis für die Auro-Nachrüstung schnell bezahlt machen.
Immer noch vorbildlich sind die Hilfen, die Denon dem Einsteiger bereitstellt, um alles richtig zu installieren und zu verkabeln und schließlich auch zu einem guten Ergebnis in Klang und Bedienung zu kommen.
Das beginnt mit einer durchdachten Verpackung mit Hinweisen auf die Apps, geht über so sinnvolle Kleinigkeiten wie einem Falt-Stativ zur Positionierung des Audyssey-Einmess-Mikrofons sowie Klebefähnchen zur Kennzeichnung der zu verlegenden Kabel und gipfelt in aufgedruckten Zeichnungen neben den Lautsprecher-Klemmen, die Hinweise für den Anschluss der Lautsprecher-Kabel geben. Auch der Einrichtungs-Assistent im On-Screen-Menü ist sehr hilfreich.
In Sachen Handhabung gibt sich Denon ebenfalls seit ein paar Jahren wieder vorbildlich. Das zeigt auch die Fernbedienung, die gut strukturiert und aufgeräumt die Handhabung erleichtert. Sogar an das erweiterte Stromsparen ist gedacht – mit einer eigenen, natürlich grünen Taste.
Wir haben es ausprobiert. Wenn man einfach mit Zimmerlautstärke in Stereo Musik hört, bedient sich der Receiver mit der Musik schwankend um die 80 Watt aus der Steckdose. Schaltet man in den Öko-Modus, passiert klanglich nichts Wahrnehmbares, der Energieverbrauch geht aber um satte 30 Watt zurück. Übers Jahr gerechnet lohnt sich das.
Wer allerdings gerne großes Kino mit dem Denon AVR-X4300H machen will, der braucht entweder den Automatik-Modus oder verzichtet ganz auf den Sparmodus; bei großem Leistungsbedarf merkt man die Öko-Maßnahmen dann doch …
Streaming-Modul mit Denon HEOS Player
Die echte Neuerung des Denon AVR-X4300H aber steckt im neuen Streaming-Modul. Wo bislang ein generischer Streamer für Standard- und Hires-Audio seinen Dienst verrichtete, sitzt nun die Denon eigene HEOS Technik auf einer Tochterplatine.
Damit lässt sich der Denon nahtlos in ein HEOS-Multiroom-Set integrieren – etwa in Kombination mit dem auch schon getesteten Denon HEOS H7 S2. Die in dem Test noch kritisierte HEOS App, die es kostenlos für iOS und Android gibt, darf mittlerweile als ausgereift gelten. Einrichtung und Vernetzung sowie Steuerung der Musik und die Implementierung einer großen Zahl an Musikdiensten gestalteten sich alle intuitiv und problemlos.
Ein Geniestreich ist die Art, wie die Entwickler die “Denon Remote App 2016” für den Receiver und die HEOS App miteinander verbunden haben. Sind beide Apps installiert, merkt man im Betrieb praktisch gar nicht, dass man eigentlich mit beiden gleichzeitig arbeitet. Ist der AV-Receiver eingeschaltet, stehen alle seine Quellen auch im HEOS Netzwerk zur Verfügung.
Sie wollen dem Ton des Fußballspiels auch in der Küche, damit man bei Bierholen kein Tor verpasst? Kein Thema. Oder auf dem Denon Heos 7 HS2 im Arbeitszimmer einem Konzert von Blu-ray lauschen? Oder gar eine LP hören? Das ging im LowBeats Test alles flüssig und ohne merkliche Echo-Effekte.
Praxistest Denon AVR-X4300H mit HEOS Player
Lokal gesehen ist der HEOS Player die Ablösung für den bisherigen Streamer und verhält sich entsprechend. Man kann ihn per Fernbedienung und per On-Screen-Menü bequem verwenden. Das technisch potente Modul spielt alle gängigen Formate bis 192kHz und 24Bit und DSD64 und DSD128 (5Mhz). Die Wiedergabe erfolgt lückenlos (Gapless) bei jenen Formaten, die das zulassen.
Leider gibt es auch zwei Rückschritte zum bisherigen Streaming-Player. Derzeit lässt HEOS bei lokal gestreamten Dateien noch keinen Suchlauf innerhalb eines Titels zu, das geht nur bei Spotify und Co. Und auch das Webmenü zur Bedienung via Browser ist abgeschafft.
Aber Denon verspricht in beiden Fällen Besserung: In einem für April angekündigten Firmware-Update soll der Suchlauf per Laufwerkstasten und Streichen auf der Timeline möglich werden. Und statt des abgeschafften Webmenüs kommen für die Bedienung Apps, beziehungsweise Programme für Windows und MacOS. Wichtig: Das bislang nur im Webmenü mögliche Backup der Konfiguration und Audyssey-Einmessung ist damit dann auch wieder möglich.
In der Praxis merkt man die höhere Geschwindigkeit gegenüber den bei Denon bisher eingebauten Streaming-Playern in der wirklich geschmeidig laufenden Handhabung. Selbst sehr lange Ordner- und Titel-Listen scrollen flott. Auch die erlahmende Reaktion früherer Modelle, wenn gleichzeitig hochauflösende Musik den Prozessor belastet, ist kein Thema mehr.
Im Gegenteil: Selbst wenn man eine 192-Kilohertz-FLAC-Datei spielt und das HEOS Modul diese zeitgleich für einen HEOS Lautsprecher im Netzwerk herunter-rechnet, bremst scheinbar nichts. Großartig. Klanglich gleicht der integrierte HEOS Player dem bisherigen Streamer, wirkt angenehm schlackenfrei und plastisch mit packender Musikalität.
Fazit: Vernetzter Genuss mit dem Denon AVR-X4300H
Dass Denon überragende AV-Receiver baut, ist nichts Neues. Auch Denons Musiknetzwerk HEOS hat sich mit pfiffigen Produkten und guter Zuverlässigkeit schnell zu einer Instanz am Markt entwickelt. Die naheliegende Verschmelzung der beiden Welten im Denon AVR-X4300H darf als geglückt gelten.
Der integrierte HEOS Player klingt fantastisch und arbeitet dank praller Rechenpower äußerst geschmeidig. Die Handhabung mit den zwei Apps, die sich passgenau die Bälle zuspielen, ist pfiffig und intuitiv. Aber auch als klassischer AV-Receiver mit neun kräftigen Endstufen und Immersive-Formaten a là Dolby Atmos, DTS:X und dem zukaufbaren Auro-3D ist man auf der Höhe der Zeit. Und das zu einem Preis, der ausgesprochen günstig ist.
Denon AVR-X4300H
2017/03 Überragend
Bewertungen:
Klang
Praxis
Verarbeitung
Gesamt:
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Angenehm ausgewogener Klang Vollausstattung für Surround und HDMI Pfiffig verknüpfte Apps für HEOS-Kontrolle Auro-3D Upgrade 149 Euro
Vertrieb:
Denon Deutschland
Division of D&M Germany GmbH
An der Kleinbahn 18
41334 Nettetal
www.denon.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Denon AVR-X4300H: 1.599 Euro
Auro-3D Upgrade optional: 149 Euro
Im Beitrag erwähnt:
System-Test: DTS:X im Vergleich mit Dolby Atmos und Auro-3D
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Galerie Denon AVR-X4300H
Die Hardware
Innen-Ansichten
Menüs und App-Steuerung
Denon AVR-X4300H | 2017/03 |
Überragend |
Bewertungen:KlangPraxisVerarbeitungGesamt: |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Angenehm ausgewogener Klang |
| Vollausstattung für Surround und HDMI |
| Pfiffig verknüpfte Apps für HEOS-Kontrolle |
| Auro-3D Upgrade 149 Euro |
Vertrieb:
Denon Deutschland
Division of D&M Germany GmbH
An der Kleinbahn 18
41334 Nettetal
www.denon.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
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Auro-3D Upgrade optional: 149 Euro
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