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Cover Cayin HA-3A
Der brandneue Röhren-Kopfhörerverstärker HA-3A von Cayin überzeugt im LowBeats-Test auf ganzer Linie. (Montage F. Borowski)

Test Kopfhörer-Amp Cayin HA-3A – Röhrenglück mit Transistor-Komfort

Der chinesische High-End-Hersteller und Spezialist für Röhrenverstärker Cayin hat mit dem HA-3A einen neuen, rein analogen Kopfhörerverstärker mit Röhren vorgestellt. Das Gerät reiht sich preislich im Mittelfeld des riesigen Cayin-Angebots ein. LowBeats Autor Frank Borowski hatte das Gerät im ausführlichen Test und meint: der Cayin HA-3A ist ein echtes Juwel seiner Art. 

Was ist das nur mit den Röhren? Miserable Messwerte im Vergleich zu Transistoren gepaart mit lausiger Effizienz, und doch schwärmen unzählige Audiophile, wie echt und lebendig alles mit guter Röhrenelektronik klingt. Als Erklärung wird meist die harmonische Verteilung des Verzerrungsspektrums von Röhren angeführt, welches eher dem natürlichen Höreindruck schmeicheln soll als das Transistor-basierter Komponenten. Auch wenn deren Verzerrungen weitaus geringer ausfallen. Und die vergleichsweise spärliche Ausgangsleistung von Röhrenverstärkern wird oft mit der Bemerkung vom Tisch gewischt, dass Röhren-Watt nicht gleich Transistor-Watt seien. Starker Tobak.

Ich für meinen Teil bin kein Röhrenanbeter und komme nur sporadisch mit dieser Geräteart in Kontakt. Wie erst kürzlich bei meinem wirklich interessanten Besuch von Audion in Frankreich. Aus Erfahrung mit zahlreichen Röhrenkomponenten weiß ich, dass an den Aussagen zu deren besonderen Qualitäten durchaus etwas dran ist. Aber ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, dass Transistorkomponenten einfach nicht gut klingen können und deshalb nur Röhre in Frage käme.

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Der Zauber der Röhren wirkt nicht nur visuell (Foto: F. Borowski)

Auch aus rein praktischen Erwägungen sind mir die unkomplizierteren Halbleiter-Vertreter irgendwie näher, muss ich damit doch nicht alle paar Jahre gealterte oder defekte Röhren tauschen und umständlich neu kalibrieren. Auch das röhrentypische „Vorglühen“, bis man endlich störungsfrei Musik genießen kann, entfällt mit Transistortechnik – wenn man mal in einigen modernen Komponenten von etwaigen „Boot-Zeiten“ zum Hochfahren eines Betriebssystems absieht.

Nichtsdestotrotz habe ich nun einen ganz besonderen Röhrenverstärker auf der Testbank. Einen Röhren-Kopfhörerverstärker, um genau zu sein. Pur, rein analog … und total geil.

Cayin HA-3A – 12 Kilo Kopfhörerverstärker zum Verlieben

Schon beim Auspacken werde ich an einen weiteren Aspekt erinnert, der Teil der Faszination für Röhrenverstärker ist. Mit satten 12 Kilo – gut vier Mal so viel wie der kürzlich getestete DAC/Kopfhörerverstärker HIFIMAN EF400 – spielt der Cayin HA-3A in der Gewichtsklasse ausgewachsener Vollverstärker. Und sein opulenter Aufbau mit drei monolithischen, fantastisch verarbeiteten Trafo-Gehäusen und der Röhren-Bühne samt abnehmbarem Schutzkäfig strahlt einfach eine Faszination aus, die die Transistorwelt so nicht zu bieten hat.

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Der Cayin HA-3A mit und ohne Schutzgitter (Foto: F. Borowski)

Sehen wir uns das mal etwas genauer an. Die rund 1 cm starke und fein gebürstete Alu-Frontplatte ist das Bedienungspanel mit Schaltern, Instrumenten, Reglern und drei Kopfhöreranschlüssen für 6,35 mm Klinkenstecker (unsymmetrisch), sowie Pentaconn und XLR4 (symmetrisch). Ganz links unter dem vergoldeten Cayin-Logo ist ein satt rastender On/Off-Schalter zu finden – kein Standby-Button. Die drei Kipphebel dienen zur Umschaltung des jeweiligen Eingangs, Ausgangs und zur Anpassung an die Kopfhörerimpedanz. Zwei Zeigerinstrumente informieren über den Ausgangspegel. Ganz rechts dann noch ein wunderschön gemachter, extrem sanft und präzise laufender Drehregler für die Lautstärke mit weiß beleuchtetem Index.

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Frontalansicht des Cayin HA-3A. Die Bedienung gestaltet sich schlicht, einfach und perfekt (Foto: F. Borowski)
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Noch mal in einem etwas anderen Winkel (Foto: F. Borowski)
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Auch der Hauptschalter und die Zeigerinstrumente sind mit weißen LEDs hinterleuchtet. Die Farbwahl scheint ungewöhnlich, passt sie doch so gar nicht zu den in sanft-warm orange-rot leuchtenden Röhren auf dem Dach. Aber erstaunlicherweise beißt sich die weiße Hintergrundbeleuchtung gar nicht mit dem Röhren-Glimmen. Insbesondere die Lautstärkeposition ist damit auch aus großer Entfernung und in schummriger Umgebung immer gut zu erkennen. Und das ist nur eines der vielen gut durchdachten Details des HA-3A, die ihn so praxistauglich machen. 

Nur einen kleinen Kritikpunkt habe ich an der Gerätefront gefunden. Die Zeigerinstrumente liegen so tief im Gehäuse, dass sie praktisch nur direkt von vorne ablesbar sind. Von oben oder mit seitlichem Blick auf die Front ist die Skala praktisch unsichtbar.

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Da die Instrumente sehr tief im Gehäuse sitzen, sind sie aus einem schrägen Winkel nicht gut erkennbar. (Foto: F. Borowski)

Das eigentliche Gehäuse ist handwerklich perfekt Hochglanzschwarz lackiert, ebenso wie die Trafo-Gehäuse, die zusätzlich über einen massiven, wieder gut einen Zentimeter dicken und fein gefrästen Alu-Deckel verfügen. Selbst der mit praktischen Stecksockeln versehene Schutzkäfig für die Röhren ist glänzend schwarz lackiert und piekfein verarbeitet. Materialaufwand und Verarbeitung sind für ein Gerät dieser Preisklasse (2.298 Euro) unfassbar gut. Meine ähnlich teure DAC/KHV-Referenz Questyle CMA Fifteen (Testbericht) ist zwar ebenso weit überdurchschnittlich gut verarbeitet, aber ihm fehlt als Transistor-Vertreter natürlich der epische Röhren-Trafo-Aufbau.

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Die Kopfhörerausgänge können nur einzeln genutzt werden und müssen per Schalter ausgewählt werden (Foto: F. Borowski)
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Die VU-Meter erinnern ein wenig an den T+A DAC 200 (Foto: F. Borowski)
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Die Röhrenbühne auf der Ausgangsseite (Foto: F. Borowski)
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Die Trafos sind einzeln in lackierten Gehäusen mit massivem Alu-Deckel untergebracht (Foto: F. Borowski)
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Die Rückseite des HA-3A ist ganz seiner Natur entsprechend sehr übersichtlich. Strom, Sicherung, Cinch, XLR – Ende. Die Beschriftung klärt noch über den Umstand auf, dass Cayin eine Marke der Zhuhai Spark Electronic Equipment Co., LTD ist, über die es im Internet nicht viel zu finden gibt. Der Hersteller aus Süd-China existiert seit 1993. Seit 1998 vertreibt Thomas Deyerling die Geräte unter der Marke Cayin hier in der DACH Region und Benelux. Der Techniker Stefan Noll unterstützt dabei die Entwicklungsarbeit neuer Produkte. Fest steht auch, dass sich das Unternehmen einen ausgezeichneten Ruf in Sachen Röhrenelektronik erarbeitet hat. Wenn ich mir den HA-3A so ansehe, kann ich das gut nachvollziehen.

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Die Anschlussseite zeigt sich übersichtlich (Foto: F. Borowski)

Tube-tastic! – Das Konzept des HA-3A

Die Oberseite des neuen Cayin ist sozusagen das Party-Deck. Als DJs fungieren zwei 12AU7/ECC82-Treiberröhren. Dahinter kümmern sich zwei 6V6S-Ausgangsröhren mit Hilfe eines Paares selbst entwickelter (und gewickelter) Ausgangstransformatoren darum, die Musik an unsymmetrische und symmetrische Partygäste (Kopfhörer) auszugeben. Etwas abseits links davon wacht eine Gleichrichterröhre 22DE4 über die korrekte und saubere Energieversorgung für das Künstler-Quartett auf der Hauptbühne.

Eine Besonderheit hier wie auch in den noch teureren Röhren-Kopfhörerverstärkern von Cayin ist, dass die Ausgangsübertrager drei individuelle Wicklungen für unterschiedliche Kopfhörerimpedanzen besitzen. Über den Impedanz-Schalter an der Front können diese Wicklungen umgeschaltet werden. Cayins Empfehlung dafür lautet:

L: 8Ω~64Ω
M: 65Ω~250Ω
H: 251Ω~600Ω

Mit der Betonung auf „Empfehlung“. In der Praxis sollten Nutzer unbedingt ausprobieren, welche der Schalterstellungen das beste Ergebnis liefert, unabhängig von der angegebenen Impedanz des Kopfhörers. So gab es auch in meinen Versuchen Kopfhörer, die eigentlich in Stellung „L“ fallen würden, mit der mittleren Impedanz-Einstellung aber eindeutig besser harmonierten. Das kann problemlos im laufenden Betrieb umgeschaltet werden. Nur sollte dabei Bedacht werden, dass es zu Lautstärkeänderungen kommt. Die sind aber nicht so groß, dass man sich erschrocken die Hörer vom Kopf reißen muss.

Die Impedanz-Umschaltung kann in gewissen Grenzen auch dafür genutzt werden, um den Pegelweg des Lautstärkereglers besser an die Empfindlichkeit des angeschlossenen Kopfhörers anzupassen. Zwar handelt es sich im HA-3A um ein hochwertiges Alps-Poti, aber alle Schleifbahnregler haben im Bereich des linken Anschlags die größten Kanalungleichheiten. Es ist daher besser, wenn der Regler eher weiter aufgedreht ist. Pegelreserven sind dabei eigentlich immer ausreichend vorhanden.

Die drei Kopfhörerausgänge sind nicht gleichzeitig nutzbar. Per Schalter wird der Ausgang festgelegt, also entweder Klinke oder Pentaconn oder XLR4.

Der HA-3A ist eine 2-stufige Single-Ended-Schaltung. Die 12AU7/ECC82-Treiberröhren verstärken den Spannungspegel des eingehenden Audiosignals, so dass die 6V6S-Ausgangsröhren ihre Verstärkung sehr linear durchführen können.

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Das aufwändige Innenleben des HA-3A. Die Treiber-Ausgangsstufe ist frei verdrahtet (Foto: F. Borowski)

Der 6V6S-Ausgang treibt ein Paar proprietärer Ausgangsübertrager an, die unsymmetrische und symmetrische Kopfhörerausgänge unterstützen. Die Sekundärwicklung des Ausgangstransformators liefert eine alternative Phase und bildet damit einen alternativen symmetrischen Ausgang der eigentlich unsymmetrischen Vakuumröhren-Verstärkerschaltung.

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Die Gleichrichterröhre (Foto: F. Borowski)
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12AU7/ECC82-Treiberröhren und 6V6S-Ausgangsröhren. Auch ohne Glühen immer wieder faszinierend (Foto: F. Borowski)
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Der Cayin HA-3A in der Praxis

Soweit alles sehr überzeugend. Jetzt kommt der Teil, wo das Gummi auf den Asphalt trifft, wie die Briten zu sagen pflegen („When The Rubber Hits The Road“). 

Nachdem ich den HA-3A auf meinen Desktop gewuchtet habe, stellt sich erst mal die Frage nach einem passenden DAC als Zuspieler. Mit seinem Preis von 2.298 Euro liegt der Cayin knapp unter dem meiner KHV-Arbeitsreferenz von Questyle, dem CMA Fifteen (rund 2.500 Euro), der einen DAC eingebaut hat. Da dürfte es spannend sein herauszufinden, wie sich ein sehr günstiger DAC, wie der iFi Audio ZEN One Signature (349 Euro), am Cayin gegen den Questyle schlägt. Später testete ich aber auch noch den Questyle als DAC-only via Line-OUT am Cayin. Der ZEN wurde unsymmetrisch, die anderen DACs symmetrisch verkabelt. Als Quelle diente mein Mac mit Roon via USB mit dem jeweiligen DAC verbunden.

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Anschlussschema für den Direktvergleich der DACs und deren klangliche Auswirkungen auf den Cayin (Grafik: F. Borowski)

An Kopfhörern legte ich mir diverse Modelle unterschiedlicher Preisklassen und mit Impedanzen zwischen 16 und 600 Ohm bereit. Am Ende hörte ich hauptsächlich mit dem extrem klaren und dynamischen Fostex TH909 (Testbericht), dessen Impedanz bei 25 Ohm liegt.

Nach dem Einschalten des Cayin bleibt Zeit, ein leckeres Heißgetränk zu organisieren, denn die Einschaltverzögerung des Cayin gibt die Ausgänge erst nach rund einer Minute frei. Noch mal alle Schalter checken – Input, Output, Impedanz – und Playlist starten…

Erste Erkenntnis: Mit dem HA-3A braucht sich niemand vor divenhafter oder unpraktischer Röhrentechnik zu fürchten. Einfach anschließen, einschalten und genießen. Nur eine Sache gibt es zu bedenken: Der HA-3A saugt permanent 70 Watt oder mehr aus der Steckdose. Zum Betrieb von Kopfhörern, die in der Regel mit wenigen Milliwatt auskommen, ist das natürlich eine heftige Energie-Verbrutzelung. Der Heizfaktor für den Raum hält sich dabei in Grenzen. Man kann gefahrlos die Hand auf die Trafos oder den Grillrost über den Röhren auflegen. Es wird nicht wärmer als die Oberseite des Questyle.

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Der leuchtende „Hutzipfel“ der Gleichricherröhre (Foto: F. Borowski)

Einen Kopfhörerverstärker wird man in aller Regel nur wenige Stunden am Tag nutzen, also halten sich die Betriebskosten letztlich in Grenzen. Und der Klang ist es vielleicht auch wert. Dazu komme ich noch. Ebenfalls sehr positiv ist das geringe Grundrauschen des Cayin. In der Bedienung und Handhabung ist der Cayin HA-3A jedenfalls ein absoluter Hochgenuss.

Hörtest – Wonne pur

Kopfhörer wie der Fostex TH909 oder auch der beyerdynamic T1 leben von ihrer extraordinären Auflösung und Klarheit, können in Verbindung mit dem falschen Kopfhörerverstärker aber auch richtig zickig sein und das Gehör mit übermäßiger Brillanz anstrengen. Wenn man tendenziell dazu neigt, den Pegel immer ein Stückchen weiter zurückzuregeln, ist das ein ernst zu nehmendes Anzeichen für einen Mismatch. Mit dem in dieser Hinsicht nicht ganz unkritischen Fostex habe ich am Cayin hingegen immer wieder mal ein wenig weiter aufgedreht als mit dem am mir meisten bekannten Transistor-KHVs. Die absolute Brillanz des Fostex bleibt mit dem HA-3A zwar voll erhalten, doch der „Aggressionsfaktor“ ist wesentlich niedriger, sodass seine klanglichen Stärken in vollen Zügen genossen werden können. Auch über Stunden.

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Nur ein Teil des am HA-3A getesteten Kopfhörerparks. Als Referenz-Kopfhörerverstärker trat der Questyle CMA Fifteen an (Foto: F. Borowski)

Typisch Röhre? Nun, nicht ganz. Auch dem Questyle gelingt dieses Kunststück, doch bietet der gegenüber dem Cayin noch eine Spur mehr Detailauflösung und hält die Zügel im Bassbereich etwas strammer. Und doch bietet der Cayin ein besonderes Flair, mit strahlenden Klangfarben, die dem Röhrenmythos Nachdruck verleihen.

Wer statt analoger Quellen digitale Zuspieler nutzt und einen DAC einsetzt, hat viel Raum für Experimente. Der günstige iFi ZEN One Signature kann dem Cayin schon feinste Töne entlocken, doch nach der Umschaltung auf den Questyle als DAC, und auch mit meinem langjährigen Liebling Exogal Comet (die Firma ist inzwischen leider Geschichte) wird klar, dass beim Front-End für den HA-3A nicht gespart werden sollte. Der klangliche Zugewinn mit den beiden High-End-DACs, die auch über eine entsprechend aufwändigere analoge Ausgangsstufe als der iFi verfügen, ist tatsächlich enorm.

Der satte und kraftvolle Bass des HA-3A wird in den Mitten von einer befreienden Offenheit und Räumlichkeit ergänzt, die wohl maßgeblich für den oft bemühten Begriff vom Röhren-Charme verantwortlich ist. Dazu gesellt sich nahtlos ein Hochtonspektrum, das alles andere als limitiert oder gar abgerundet wirkt, sondern stets auch die feinsten Details der Musik offenbart, dabei aber nie auch nur den Hauch von Lästigkeit durchscheinen lässt.

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Röhrenambiente im Detail (Foto: F. Borowski)
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The Shining (Foto: F. Borowski)
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Diese „Wärme“ kann mit manchen Kopfhörern aber unter Umständen auch ein bisschen zu viel des Guten sein. So empfand ich beispielsweise den von Haus aus schon sehr warm abgestimmten Focal Clear Mg am Cayin als zu zahm für manche Musikrichtungen. Tendenziell gefielen mir besonders transparente, ausgewogene Kopfhörer am Cayin am besten.

Was dem HA-3A fehlt, ist eine Crossfeed-Schaltung. Wer die Möglichkeit hat, etwa mittels DSP-Filter in Roon, kann damit stark links/rechts-lastig abgemischte Musik etwas mehr in die Mitte rücken.

Fazit – Ein Sweet Spot für Kopfhörer

Der Cayin HA-3A trifft den Nagel auf den Kopf. Nicht nur, dass er mit seinen recht langlebigen Röhren und der „wartungsfreien“ Schaltung quasi denselben Komfort wie Halbleiter-KHVs bietet. Er verbindet die klanglichen Qualitäten guter Röhrenschaltungen mit der Power und Kontrolle feinster Transistor-Konzepte, treibt so ziemlich jeden dynamischen oder magnetostatischen Kopfhörer zu Höchstleistungen, bietet exzellenten Bedienkomfort und rundet das Ganze durch den Zauber glimmender Röhren ab.

Auch preislich steht der Cayin HA-3A angesichts seiner fantastischen Verarbeitung und der klanglichen Leistung exzellent da. Egal welches Konzept; mir fallen nicht viele ernsthafte Konkurrenten für diesen traumhaften Kopfhörerverstärker ein. Man muss kein Röhren-Analog-Purist sein, um diesen Amp ins Herz zu schließen. Auch Transistor-Verfechter und Digitalhörer dürften am HA-3A ihre Freude haben und damit vielleicht sogar in bislang unentdeckte Klangwelten eintauchen.

Cayin HA-3A
2022/11
Test-Ergebnis: 4,6
ÜBERRAGEND
Bewertungen
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
großartig lebendiger und feiner Klang
hohe Praxistauglichkeit und Top-Bedienung
alle wichtigen Kopfhöreranschlüsse
Impedanzanpassung

Vertrieb:
Cayin Audio Distribution GmbH
An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schlossborn
Telefon: 06174-9554412
www.cayin.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Cayin HA-3A: 2.298 Euro

Die technischen Daten

Cayin HA-3A
Typ:Kopfhörerverstärker, Röhre
Eingänge:
Stereo XLR, symmetrisch; Stereo Cinch, unsymmetrisch
Kopfhörer Ausgänge:1x Pentaconn, symmetrisch; 1x 4-pol. XLR, symmetrisch; 1x 6,35 mm Klinke, unsymmetrisch
Besonderheiten:Impedanzanpassung, Pegelinstrumente
Leistung:
4pin XLR (symmetrisch): 600mW (L); 750mW (M); 850mW (H)
4,4mm (symmetrisch): 230mW (L);350mW (M); 400mW (H)
6,35mm (unsymmetrisch): 400mW (L); 600mW (M); 700mW (H)
Röhren:
Eingangs-Treiberröhren: JJ 12AU7/ECC82 x2
Gleichrichterröhre: RCA 22DE4 1
Ausgangsröhren: JJ 6V6S x2
Gehäusefarbe:Schwarz oder Silber
Maße und Gewicht:306 x 260 x 170 mm; 12 Kilo
Alle technischen Daten
Im Text erwähnt:

Test Questyle CMA Fifteen DAC und Kopfhörerverstärker – Flaggschiff mit Current-Mode-Technologie
Test Fostex TH909 offener High-End Bügelkopfhörer

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Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.