de

LowBeats Jahres-Highlights 2018

LowBeats Jahres-Highlights 2018 März: Bernhard Rietschel – Heco Einklang

Breitbänder sind ja im HiFi schon lange aus der Mode – sollte man denken. Für einige Audiophile überwiegen die Vorzüge der Breitbandtreiber all ihre Nachteile. Auf der HIGH END oder anderen Messen weltweit sieht man daher immer mehr dieser Spezialtreiber. Dass allerdings in der Entwicklungsabteilung von Heco ein solcher audiophiler Gedanke schlummert, ist ungewöhnlich – eigentlich adressiert Heco seine Lautsprecher eher an den Breitenmarkt. Aber die Kölner haben halt auch die Direkt-Serie im Programm, deren kleinster Lautsprecher, die Heco Direkt Einklang, mit einem solchen Breitbänder ausgestattet ist.

Heco Direkt Einklang Breitbänder3
(Foto: Heco)

Dieser 20cm Breitbänder ist etwas Besonderes. Zum einen, weil er wie aus der Vor-HiFi-Zeit, mit Schwirrkonus für die Hochtonwiedergabe aufgebaut ist. Zum anderen, weil man bei Heco schon vor Jahren versucht hat, den legendären Saba GreenCone nachzubauen. Das hat nicht in vollem Umfang geklappt, aber man hat doch sehr viel Wissen um Kraftpapier und AlNiCo-Magneten im Speziellen sowie Breitbändern im Allgemeinen dabei erlangt.

Die Quintessenz dieses Wissen steckt nun in der Heco Direkt Einklang und sorgt hier für einen fantastisch homogenen, impulsstarken und räumlichen Klang. Die breite Schallwand sorgt für mehr Mittenenergie und unterstützt auch noch das Retro-Design der Linie. Wo es bei der großen Heco Direkt Dreiklang einfach zu wuchtig wirkt, passt es bei der Heco Einklang wie die Faust aufs Auge.

Heco Direkt Einklang mit Rega Brio 2017
Perfekte Partner: Rega-Spieler und -Amp liefern einen klaren, sehr strukturreichen und lebendigen Klang, beim Tonabnehmer haben wir für ein Maximum an Sauberkeit zu einem FineLine-benadelten Ortofon gegriffen. Ein Linn Sneaky als Digitalquelle geht natürlich immer (Foto: B. Rietschel)

Die Einklang ist nicht ganz ohne kleine tonale Schwächen. Aber sie macht Spaß: Allein den trockenen Bass und ihre Impulsivität muss man gehört haben. Ich meine, wir sprechen hier über Lautsprecher für 2.000 Euro pro Paar. Gemeinhin muss man für so viel Schub und Feindynamik mehr hinlegen. Die Heco Einklang stand viele Wochen bei mir zum Test, zusammen mit etlichen anderen Lautsprechern. Doch am Abend gemütlich Musik gehört habe ich fast nur mit der Einklang. Nicht, dass ich prinzipiell ein Faible für Breitbänder hätte. Aber die Einklang bekehrt selbst überzeugte Mehrweg-Anhänger. Zumindest jene, die Verstärker-seitig nur wenig Leistung zu bieten haben. Dieser Lautsprecher harmoniert nicht mit jedem Verstärker – aber doch mit sehr viel mehr als die meisten anderen „klassischen“ HiFi-Boxen am Markt.

Die anderen LowBeats Jahres-Highlights 2018:
Januar: Andreas Günther über den Plattenspieler Rega Planar 6 (Seite 1)
Februar: Peter Schüller über die Vorstufe Questyle CMA800P (Seite 2)
April: Holger Biermann über den Rundumstrahler Nubert nuPyramide 717 (Seite 4)
Mai: Andrew Weber über die Komplettanlage Teac NR-7CD (Seite 5)
Juni: Stefan Schickedanz‘ Fahrt mit dem Volvo P1800 Schneewittchensarg (Seite 6)
Juli: Christof Hammer adelt rückwirkend Jason Pierce mit  And Nothing Hurt (Seite 7)
August: Claus Dick über das Tischradio Teufel 3Sixty (Seite 8)
September: Raphael Vogt über den Stromfilter LAB12 Gordian (Seite 9)
Oktober: Holger Biermann über den 300B-Röhrenamp Westend Audio Leo (Seite 10)
November: Frank Borowski über den Streaming-Amp Linn Selekt DSM (Seite 11)
Dezember: Jürgen Schröder über den Kopfhörer Sennheiser HD 660 S (Seite 12)

Autor: Holger Biermann

Avatar-Foto
Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.